Mittwoch, 27. Februar 2013

Der Morgen des 16. Januar 2013 kam und ich fühlte mich noch genauso elend wie am Tag zuvor. Aber es gab keine Ausreden. Pat schmiss mich aus dem Bett und meinte, ich müsste jetzt so tough wie ein Kanadier sein. Dyan wollte tatsächlich fahren. Während Pat statt meiner zu Dyan fuhr, um ihr beim Hunde verladen zu helfen, schleppte ich mich unter die Dusche und schmiss anschließend irgendwelche Klamotten in den Koffer, den ich von Pat geliehen bekam. War doch etwas einfacher als mein Riesen Rucksack. Später würde ich mich noch wundern, was ich da so eingepackt hatte... Aber ich war nicht in der Lage klar zu denken. Und da Dyan noch nicht vor der Tür stand, riss ich mich zusammen und erledigte noch all meinen Papierkram, damit das Büro abrechnen konnte. Wow, war das hart, kann ich Euch sagen! Dann döste ich auf dem Stuhl bis Dyan ins Haus gestürmt kam, meinen Koffer schnappte und mich mit sich riss. Oh, mein Gott, diese Energie! Trotz Übelkeit! Diese Frau musste so voll gepumpt sein mit Adrenalin. Anders war das nicht zu erklären. Pat hatte uns auch noch ein schönes Fresspaket fertig gemacht und mir mein Lebkuchenpaket mitgegeben. Zu schade, dass ich immer noch nichts essen konnte. Wir verliessen den Hof gegen 10 Uhr und fuhren auf den verschneiten Straßen Richtung Südwest. Der Truck war bis unter die Decke voll gepackt. Auf der Ladefläche und in der Kabine. On top saß Sky, die pensionierte Hundedame. Unser erstes Ziel für die Nacht war das Bed and Breakfast Lindbergh Landing am Liard Trail. Wir brauchten einige Stunden länger als erwartet, da es unaufhaltsam schneite und die Straßen wirklich schlecht waren. Allerdings laut Dyan´s Aussage besser als üblicherweise. Na, das wollte ich dann ja nicht erleben, wenn es schlechter als das hier war. Es dauerte sowieso länger, da wir alle paar Stunden anhalten und die Hunde raus lassen mussten. Das kostete Zeit. Aber die armen Viecher haben ja schließlich keine Toilette in ihren Hundeboxen. Und all das zu machen, wenn man wirklich krank ist, ist kein Zuckerschlecken. Aber irgendwie kriegten wir das hin. Ketten an den Truck, Hunde ausladen, pinkeln lassen, Hunde wieder einladen (ein Hund wiegt zwischen 20 und 25 kg), Ketten einsammeln, alles säubern und los. Und das alle vier Stunden... Ich war froh, als wir das B&B erreichten. Dort mussten auch erst wieder die Hunde versorgt werden. Es war dunkel, schneite wie verrückt und 15 Hunde wollten gefüttert werden. Der helle Wahnsinn! Für uns gab es anschließend Elkstew, von dem ich nur bedingt essen konnte. War aber lecker. Das B&B wird von einer alten Lady, Sue, betrieben, die dort mit ihrer Hündin Yukon lebt. Heute war Pam, eine Freundin dort, die ihr oft aushilft. Das Haus ist total autark, die Lampen werden mit Propan betrieben. Geheizt wird mit einem riesigen Holzofen und für Strom finden sich eine Solaranlage auf dem Dach, die riesige Batterien speist. Wirklich Hammer! Da mit Wasser wirklich gespart werden muss, durfte die Toilettenspülung wirklich nur bei Bedarf benutzt werden.... Ihr könnt Euch vorstellen, wie das WC aussah... Und Geschirr wurde so oft wie möglich wieder benutzt, ohne Abwasch. Aber so ist das, wenn man mitten im Nirgendwo sitzt. Kann man überleben und ist eine interessante Erfahrung. Nachdem wir nun die Hunde gegen 23 Uhr noch mal raus gelassen hatten, fielen wir ins Bett. Morgen würde es früh wieder los gehen. Die Hunde konnte auch nur max. acht Stunden im Truck bleiben. Ausschlafen war also nicht. Breitete meine Schlafsack (von Dyan geliehen) auf dem Bett aus und schlief sofort ein. War alle!

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