Dienstag, 31. Juli 2012

Freitag, der 27. Juli 2012 war ein wunderbarer Tag! Ich hatte eine Verabredung. Dazu aber später. Ich hatte auch heute noch frei und wartete seit dem Frühstück (mit den wie immer unglaublich leckeren Pancakes) auf das Go von Blair´s Mum, Margret. Sie wollte mich nach Kamloops mitnehmen, da sie dort was zu erledigen hatte. Und ich mein Date. Nur die genaue Uhrzeit blieb mir bis dato verwehrt. Irgendwann beim Frühstück hatte Blair mir gesagt, dass Margret zwischen neun und elf auftauchen und ich dann quasi im rollenden Zustand des Wagens aufspringen könnte. Naja, ganz so drastisch nicht, aber ich hatte mich bereit zu halten. Wir hatten gestern aber schon erfahren, dass auch für Lena ein Plätzchen frei sein würde in dem kleinen Hummer… Ja, weil Margret wohl öfter auch größere Dinge nach Kamloops transportierte, daher war es nicht sicher gewesen, ob Lena mit könnte. Aber sie konnte, was uns sehr freute. Denn nun hatten wir schon gemeinsam zwei Tage frei, wovon einer (der gestrige) so völlig für die Tonne gewesen war, und dann konnten wir wenigstens heute was unternehmen. Supi! Meinen Termin hatte ich so um ein Uhr herum, so dass wir nach Margret´s Eintreffen noch genug Zeit hatten, ihre Erledigungen zu machen und zum Lunch zu gehen. Nach meinem Ausruf bei der Einfahrt nach Kamloops "Oh, Mc Donald´s!" fragte sie, was wir gerne zu Mittag einnehmen würden. Einstimmig kam: "Etwas typisch kanadisches!". Also kein Mc Donald´s. Natürlich nicht! Margret führte uns in ein süßes, kleines Bistro in Kamloops Downtown. Es hieß "Hello Toast" und versprach hiesige Spezialitäten. Es war super busy dort und wir waren froh einen Platz zu bekommen. Und es hatte einen Grund, warum so viel los war. Es war unglaublich lecker! Ich hatte… na, wer errät´s?! Jaaaa, ich hatte Salat! Yeeaaah! Und zwar Spinat mit Erdbeeren und Nüssen und Ziegenkäse mit einer exquisiten Vinaigrette. Super  lecker! Margret und Lena entschieden sich für das Tagesmenü: Chickenwrap mit Suppe und Salat jeweils. Sah auch gut aus. Ach ja, bin mal wieder beim Essen hängen geblieben. Musste auch mal wieder sein. Danach besorgte ich erstmal Geld, Moneten, Schotter, Money oder was man sonst noch sagen will. Nun war es kurz vor eins und wir gingen zum Hummer zurück, um uns auf den Weg zu meiner Verabredung zu machen. Leute, was war ich aufgeregt! Kamen kurz nach eins an verabredeter Adresse an und da stand er auch schon. Ich sah ihn schon von weitem. Leute, ich hätte nicht gedacht, dass ich mich hier verlieben würde, aber ich habe es getan! Darf ich vorstellen, mein Schätzelein! 

Me and my Van
Oh, was war das aufregend, kann ich Euch sagen. Jay kam auch gleich aus dem Haus, als wir mit dem dicken Hummer auf der Einfahrt zum Halten kamen. Mann, der war doch quasi schon gekauft. Das war meiner! Ich konnte ganz dick meinen Namen darauf lesen. So hatte ich ihn mir vorgestellt. Hätte nie gedacht, dass ich hier wirklich stehen würde und mit Jay und seiner Mum über den Van fachsimpeln würde. Naja, fachsimpeln, ich glaube, Jay hatte nicht allzu viel Ahnung, aber er mochte den Van und hatte ihn gut behandelt. Er sagte, seine Mum hätte mehr an dem Wagen gebastelt als er. Hahaha! Ist das nicht süß?! Ok, ich wollte ihn haben. 

Und ein Blick ins Interieur
Nun ging es um die Preisverhandlung. Um es kurz zu machen, ich bekam ihn für den Preis, den ich mir gesteckt hatte und so ging es gemeinsam los zur Versicherung. Das ist hier in Kanada wirklich einfach gemacht. Mal wieder. Versicherung, An,- Um,- Abmeldung, sowie Steuerbüro ist alles in einem. Cool. So fuhren wir mit Jay im Auto seiner Mum los ins Office. Margret hatte sich nach meiner Kaufzusage auf den Weg gemacht, da sie noch einiges zu tun hatte. Aber nicht ohne sich vorher noch die Adresse zu notieren und mich daran zu erinnern, dass ich Blair´s Handy mit hatte, mit dem ich sie jederzeit anrufen könnte, wenn etwas sein sollte. Echt klasse, die Frau. Ging alles reibungslos über die Bühne. Fast jedenfalls. Es dauerte ein wenig länger, da ich keine B. C. Driver licence besitze und das vorgegebene Formular im Rechner aber immer nach einer entsprechenden Nummer fragte. Die Dame am Schalter war überaus freundlich und hilfsbereit und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Auch Jay war total cool. Ich entschuldigte mich mehrmals, dass es meinetwegen nun so lange dauern würde, aber davon wollte er nichts hören. Irgendwann hatten wir es dann geschafft. Ich bezahlte meine Versicherung und die Steuern, die 12 % des Kaufpreises entsprachen direkt bei der Dame. Alles in einem halt. Es kann so einfach sein, um es noch mal zu wiederholen. Ich nahm meine neuen Nummernschilder, die ich nebenbei erwähnt auch gleich von derselben Dame in die Hand gedrückt bekam, und wir düsten zurück zu MEINEM Van. Konnte es noch gar nicht glauben. Schnell die Nummernschilder angeschraubt, Radio eingepackt, eingestiegen und los gefahren. Yeeaaahhh! Was für ein Gefühl! Ich schwebte auf Wolke sieben. Und Lena grinste ebenfalls wie ein Honigkuchenpferd. Es war so herrlich. Da ein Schlauch kaputt war, empfahl mir Jay eine Werkstatt, wo ich alles einmal checken lassen und den Schlauch ersetzen lassen könnte. Seine Mum drückte mir zudem noch 20 CAD in die Hand, da der Tank quasi leer war. Also erstmal tanken. Ich tankte, bis der Rüssel nicht mehr wollte. Sollte also voll sein. Etwas um die 60 Liter. Könnte schon sein. Die Anzeige zeigte später allerdings nur irgendwie so etwas über die Hälfte an… Das muss ich im Auge behalten. Das Tanken ist übrigens auch interessant in Kanada. An jeder Tanke ist es anders. Ich weiß nicht, wie ich die Zapfsäule zum Laufen gekriegt hab, aber irgendwie hat es geklappt. Danach ging es zu der Werkstatt von Kanadian Tire, wo wir von überaus höflichen Mechanikern bedient wurden. Ich hatte zwischenzeitlich die Aufgabe, Ersatzteile im Laden zu besorgen, während alles mögliche aufgefüllt und gecheckt wurde. Der Van war für sein Alter in einem sehr guten Zustand. Jiiipiiieehh! Und zum Schluss hatte ich nur die Ersatzteile bezahlt, die aus Scheibenwischern und Luftfilter bestanden. Die ganzen Liquide gehörten zum Service, sowie die Arbeitszeit… Hallo, was sagt man dazu?! So was hab ich noch nie erlebt. Der nette Mechaniker meinte, bei solch netten Ladies ist das im Service mit inbegriffen. Immer wieder gerne! Den Schlauch hatte ich leider nicht bekomme in dieser Werkstatt, aber ein anderer netter Mechaniker bot an uns zu zeigen, wo wir dieses Ersatzteil bekommen könnten. Er hatte eh Feierabend. Er also vorweg, wir hinterher. Er zeigte uns im Mount Paul Industrialpark vier Stellen, wo wir ziemlich sicher entsprechendes Teil bekommen könnten. Dann düste er ab. Und wir versuchten ins Zentrum zurück zu kommen. Hielten bei Tim Horton´s und fragten nach dem Weg, wo wir mit einem großen P im Gesicht angeschaut wurden. Uuuuh, war das so schwer? Naja, die grobe Richtung hatten wir. Fanden auch wieder zurück und machten uns auf den Heimweg. Überglücklich. 

Und los geht´s auf den Road trip!
Auf dem Rückweg kamen wir ja noch an Chase vorbei, wo wir kurz anhielten und ein bissel für unser Abendessen einkauften, da wir es nicht geschafft hatten den Walmart in Kamloops ausfindig zu machen. Kauften Schwarzbrot und Leberwurst! Jaaahaa, zur Feier des Tages gönnten wir uns exklusive Wurst. Das Schwarzbrot kostete knapp fünf Dollar, war also der eigentliche Luxus an dem Mahl. Am Hostel angekommen, erzählten wir alles Blair und machten uns dann an unser Abendbrot. Dazu ein kühles Bierchen zum Anstossen. Dessert weiß ich grad nicht mehr, wird wohl wahrscheinlich ein Spongecake gewesen sein. Hahaha! Was sonst?! Ja, und denn saßen wir noch ein bissel mit Blair beisammen und schnackten. Das war doch ein wunderbarer Tag heute!

Samstag, 28. Juli 2012

Heute, am Donnerstag, den 26. Juli 2012, gibt es nichts zu berichten. Ich hatte frei.. super schlechte Laune... und konnte gar nichts machen, da kein Auto, keine Mitfahrgelegenheit oder sonst was. Daher lasse ich diesen Tag einfach mal aus. Ich glaube, das ist das Beste. Was kann ich vielleicht noch berichten... Abendessen? Ich weiß es grad gar nicht mehr. Ich glaube, wir hatten Nudeln mit Tomatensosse und Salat aus dem Garten. Zudem hatten wir noch ein wenig Rhabarberkompott, an dem Lena sich versucht hatte. Der war auch echt gut. Wir hatten übrigens beide schlechte Laune. Unter anderem, weil unser Kredit im Laden eng war und wir nicht das essen konnten, wonach uns war. Ich sage ja, ohne Mampf kein Kampf. Ach, und ich war nachmittags in dieser schwülen Hitze alleine zur Quoout Lodge gewandert und noch etwas weiter. Danach ging es mir etwas besser. Wenn ich mich scheiße fühle, muss ich mich bewegen. Wollte das aber alleine tun, um den Kopf frei zu kriegen. Tat auch ganz gut. Lena war heute mit Blair bei der Marina gewesen und brachte danach ein Eightpack Bier mit, sowie zwei DVD´s, von denen wir abends einen ansahen. One week. Ein schöner Film über einen Typen, der eine Woche mit dem Motorrad durch Kanada reist. Hatten dadurch einige Anreize erhalten, was man noch sehen könnte. Dazu tranken wir ein Bier und aßen eine kleine Tüte Chips. Das musste nach dem heutigen Misttag einfach sein. Tja, mehr ist nicht zu erzählen heute, Leute. Morgen vielleicht wieder mehr. See ya

Hier halte ich mich derzeit auf

So, heute schreibe ich mal wieder. Hatte die letzten Tage einfach keine Lust. Hatte mal einen Durchhänger. Kommt vor. So, heute ist also Mittwoch, der 25. Juli 2012 und ich war mir immer noch nicht sicher, ob ich heute mit zum River Rafting dürfte. Lena hatte gestern, als Blair noch auf dem Heimweg von Vancouver war, bei dem River Raftinganbieter angefragt, ob ich mit kommen könnte, da eine der Familien, die hier im Hostel übernachteten, eine Tour gebucht hatte. Üblicherweise dürfen die Volunteers dann wohl auch mit. Kostenlos, versteht sich. Die Aufgabe der Volunteers besteht darin, so viel Werbung wie möglich zu machen. Dasselbe gilt auch für das Ziplining und Segways (was ich bisher noch nicht machen konnte). Wäre kein Problem für mich. Naja, gestern wollte sich Blair nach ihrer Ankunft noch nicht dazu äußern. Also arbeitete ich heute erstmal ganz normal, hatte nicht so gute Laune, weil alles wieder mal so in der Luft hing und wartete ab. Später kam Blair zu mir und eröffnete mir, dass ich tatsächlich mit fahren durfte. Jiiippiiieeehhh! Wusste nur noch nicht, wie ich da hin kommen sollte. Der Sitz des Anbieters war nämlich in Scotch Creek. 


Und ich wollte die Familie ungern bitten, mich mitzunehmen. Blair bot mir an, mich zum Rafting Pullout zu bringen, wo mich der Bus der Adams River Rafting einsammeln würde. Das klang nach´m Plan. Dann bot mir Jessie aber an, dass sie mich ebenfalls dorthin fahren konnte. Super! Das war gebongt. Sie wollte danach zu einem Hike fahren. Nach der tägliche Aufräum- und Putzarbeit ging es an die Gartenarbeit, Rasen mähen. Während ich da so in der Sonne brutzelnderweise meinen Mäher vor mir her schob, kam die Mutter der Familie (Deutsche im übrigen) und fragte, ob ich auch zum River Rafting wollte und ob sie mich mitnehmen könnten. Das fand ich super nett, aber da sie jetzt schon los wollten, es war gerade mal halb zwölf oder so, musste ich ablehnen, denn ich musste noch bis halb eins arbeiten. Sie sagte mir aber zu, dass ich auf jeden Fall mit zurück fahren könnte. Man muss auch mal Glück haben. Irgendwann zwischen halb eins und eins fuhr Jessie mich dann zu besagter Einsammelstelle am Rafting Pullout. Nach einiger Zeit kam ein uralter Bus mit drei Raftingbooten im Schlepptau auf den Parkplatz. Ich sprang hinein und los ging´s. Der Bus war voll. Am Startplatz angekommen, bekamen wir alle unsere Ausrüstung: Weste, Paddel, Helm und wollte einen Wetsuit oder einen Fliess. Ich verzichtete auf beide letzteren Angebote, war doch Sommer. Dann wurden wir erstmal instruiert, wonach man echt noch mal am Überlegen war, ob man es tatsächlich wagen sollte. Ich dachte, das hier wäre ein Einsteigertrip... 

Instruktionen vor dem Start
Ok, ich war ein wenig aufgeregt. Mag an meinen letzten Wassererlebnissen gelegen haben. Wer weiß das schon. Wurden dann auf die Boote und die Steuermänner aufgeteilt. Ich kam u. a. mit der deutschen Familie und dem Typen vom Ziplining in ein Boot, das war lustig. Den hatte ich doch gleich wieder erkannt. 

Alle noch am Lachen...
Nachdem wir der Fotografin einen kleinen Vorsprung gegönnt hatten und die Befehle und Manöver geübt hatten, ging´s endlich los. Für die anfängliche Strecke durfte sich, wer wollte, noch vorne auf den Bug setzen. War ja noch easy alles. Allerdings wurde ich fast schon bei der ersten Stromschnelle von Bord gespült, weil Felix, der vor mir saß, von der Welle auf meinen Schoß geschwemmt wurde. Ich konnte mich gerade noch halten... und ihn. Zwischendurch durfte, wer wollte wieder mal, jeder ins Wasser und neben dem Boot verschwimmen. Ich begnügte mich damit, die Leute immer wieder ins Boot zu hieven. Ich dachte, wahrscheinlich liege ich noch früh genug im Wasser. Wenn man sich die erste Stromschnelle schon mal ansieht (wie folgende zwei Bilder ausdrucksvoll zeigen).

 

Nach einer ruhigeren Phase kamen wir in den Canyon, wir wurden nochmals instruiert, genau auf die Stimme unseres Steuermanns zu hören. Und wir mussten voll powern, denn je schneller das Boot, desto besser ist es kontrollierbar. Klingt das logisch?! Irgendwie schon. Tja, es kam, wie es kommen musste. Aber nicht für uns, Gott sei Dank. Das Boot vor uns flippte über. 
















Auf den Bildern sieht es nicht gar so spektakulär aus, aber die Leute waren danach echt fertig. Kann ich auch verstehen. War hart, durch diese Stromschnellen zu kommen. Und wir mussten noch Leute und die verloren gegangenen Paddel einsammeln. Voll krass! Ach ja, ganz ungeschoren waren wir doch nicht davon gekommen. Wir rammten einen Fels, woraufhin Felix ins Wasser fiel. Er war kurzzeitig unter dem Boot, kam aber wohl behalten wieder hervor. Wir sammelten also alles verloren gegangene und etwas mehr noch ein und steuerten erstmal den nächsten Shore an, damit sich alle sortieren konnten. Das war Adrenalin. Und ich glaube, zwei der Damen, die gekentert waren, standen unter Schock. Unser Steuermann lobte uns alle, dass wir so gut auf seine Stimme reagiert und volle Pulle gepaddelt hatten. Das hat uns gerettet. Er sagte uns nachher, dass sie diese Welle kannten und dass sie ihnen schon seit längerem Probleme machte. Und dass er damit gerechnet hatte, dass wir auch flippen. Haaa, aber nicht mit uns! Wir sind doch keine Anfänger, hör ma`!


Unser Boot kurz vor der gefährlichen Welle

Wir rammten einen Fels... leider

Und weg war der Felix

Nach dem Break, wo wir erstmal alle Schoki zur Stärkung bekamen, ging es weiter. Alle hatten wieder in ihren eigenen Booten Platz genommen und es konnte auf den Endspurt los gehen. Kamen noch ein paar kleine Stromschnellen, aber das Schlimmste hatten wir geschafft. 

Juchuh, wir sind heil angekommen
Dann hieß es mit vereinten Kräften diese schweren Boote die Böschung hoch hieven und auf den Trailer packen. Alle Klamotten wieder abgeben und rein in den Bus. Auch die Gekenterten hatten sich inzwischen wieder beruhigt. Aber ich hatte das Gefühl, dass es für einige die letzte River Rafting Tour gewesen ist. Fuhr mit der Familie, die netterweise die Foto-CD gekauft hatte und mir die Bilder überspielt hatten, zurück zum Hostel. Haben uns auf der Tour richtig toll unterhalten. Sehr sympathische und nette Leute. Wirklich. Hat Spaß gemacht. Habe mich später auch noch im Hostel lange mit ihnen unterhalten. Sie wollten später am Abend noch die Sauna anheizen und Lena leistete ihnen Gesellschaft. Mir war heute nicht danach. Ich saß währenddessen am Campfire und genoss den Abend. Und das war´s von heute. Mal sehen, was der morgige Tag bringen mag. Ach ja, zum Abendessen machten wir uns Bison Burger (aber ohne Brötchen) mit Bratkartoffeln und Salat. 

Dienstag, 24. Juli 2012

Uhuuu, heute, am Dienstag, den 24. Juli 2012, gibt es noch weniger zu berichten. Wird Zeit, weiter zu ziehen... Heute waren wir, wie gesagt, ganz alleine. Hatten die Bude voll und ´ne Menge zu arbeiten. Aber da Jessie heute helfen sollte, war es für uns ein Klacks. Lena musste leider um viertel vor sieben aufstehen, um das Pancake Breakfast vorzubereiten. Ich kam um kurz nach acht nach und sah, dass sie natürlich alles fest im Griff hatte. Die ersten Pancakes waren der Hammer. Ich würde sagen, die waren mindestens zwei von denen, die Blair macht. Das war cool! Ich habe heute auch nur zwei gegessen. Hahaha! Aber sie waren super lecker. Hat Lena echt gut hin gekriegt. Ich fing um neun wie gewohnt mit der Porch an zu reinigen und um zehn wies ich Jessie in die Putzaktionen für die Cabooses ein. Es folgte das Shower Building und das Hauptgebäude. Waren echt super schnell heute. Da konnte man noch ein paar Extrasachen erledigen. Räumte somit noch ein bissel in der Küche und fegte die Veranda, säuberte den Common room, usw. Mittags hatten wir jeder einen vom Frühstück über gebliebenen Pancake und einen Toast. Wir mussten jetzt beide auf unser Budget im Store achten, da wir die letzten zwei Wochen stark über die Stränge geschlagen hatten. Lag wohl am täglichen Obst und Salat und die stetig steigenden Preise hier im Laden... Vielleicht. Oder so ähnlich. Naja, ich war dann mittags eh durch und entschied mich für einen Nap in der Mittagssonne. Vorher schnitt ich aber noch etwas von dem wunderbaren Rhabarberstrauch im Garten, da ich heute als Dessert Rhabarberkompott kochen wollte. 

Der Rhabarberstrauch in voller Größe
Da ich überhaupt keine Möglichkeit fand, irgendetwas abzumessen oder abzuwiegen, verließ ich mich ganz auf mein Gefühl... Naja, manchmal trügt es ja, aber ich glaube, ich habe ein ganz gutes Maß für die Menge gefunden.

Die Ernte
Dann hieß es, Rhabarber waschen, putzen, klein schnippeln. Wobei ich, einem Rezepttip zufolge, das meiste der Schale dran gelassen habe, um eine schönere Farbe zu erhalten. Sieht ja nicht so toll aus, wenn der Kompott eine grau grüne Färbung hat. Wollte das jedenfalls ausprobieren und entfernte nur die mir am strohigsten erscheinenden Fäden. 

Meine Ausbeute
Nachdem ich alles schön eingezuckert hatte, hieß es nun, erstmal eine Stunde warten, damit der Zucker den Saft aus den Stängelstücken ziehen konnte. Sollte später angeblich vollkommen ausreichen zum Kochen. War gespannt. Das war doch ideal, um nun einen Nap zu machen. Draussen, auf der Bank(!), in der Sonne. 

Genau richtig für ein Schläfchen unter freiem Himmel
Wurde ziemlich genau nach einer Stunde wieder wach und beäugte neugierig meinen Rhabarber. Der hatte tatsächlich gut Saft gelassen. Nun ab in den Topf und zum Kochen bringen. Das wurde nach mehrmaligem Umfüllen auch endlich was, da ich mich ständig in der Größe des Topfes verschätzte. War doch eine Menge zusammen gekommen... Zwischendurch zuckerte ich ein paar mal nach, da ich, wie gesagt, alles nur abgeschätzt hatte. 

Endlich den richtigen Topf und auf dem Feuer
Im Laufe des Zerkochens war ich doch etwas skeptisch, was die Flüssigkeitsmenge anbelangte, so dass ich nach und nach ein bissel Wasser zufügte, was sich zum Ende aber tatsächlich als völlig überflüssig herausstellte, da der Rhabarber beim Kochen noch mal selber Wasser abgegeben hatte. Tja, so lernt man dazu. War aber nicht schlimm, der Kompott wurde richtig schön sämig und hatte eine tolle Farbe. Nach dem Probieren nochmals Zucker nachgelegt und dann war es einfach ein Träumchen, kann ich behaupten. 

 

Ja, und das war es wieder von der heutigen Kochshow, meine lieben Kochbegeisterten. Ich  hoffe, Sie hatten viel Spaß und eine lehrreiche und interessante Stunde. Beehren Sie uns wieder, wenn es wieder heißt: Kochen mit Katinka in Kanada! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und auf Wiedersehen! Haha, kleiner Scherz am Rande. Hatte heute aber einfach nichts anderes zu tun. Später kochte ich noch unser Abendessen, da Lena noch über beide Ohren in Arbeit steckte. Es gab heute Bratreis mit Zucchini, Paprika und Hühnerbrust und alles mit Ei veredelt. War sehr lecker. War endlich mal wieder was anderes. 


Unser Dessert, das aus unserem Rharbarberkompott und einem Sponge Cake bestand, nahmen wir im Garten in der Sonne ein. War das herrlich. Mussten uns auch noch mal Kompott nachholen. Der war echt zu gut! Ach ja, zwischendurch hatte ich immer mal wieder kleinere Aufgaben erledigt, wie die Abflussbecken im Laundry room zu reinigen, bzw. gängig zu machen, die Schubkarre reparieren, die Lamas füttern. Hatte so ein bissel wat zu tun über den Nachmittag und Abend. Als alles erledigt war, rief die Dusche und danach ein Pfefferminztee mit frischer Minze aus dem Garten. Lena hatte noch bis zehn Uhr Dienst, da Blair noch immer nicht zurück war. Aber das war irgendwie auch klar gewesen. Morgen könnte ich vielleicht mit zum River Rafting, da heute eine deutsche Familie eingecheckt hatte, die das morgen machen wollte! Das wäre ja Oberhammer! Ich hoffe, dass das klappt. Mal gucken. Ich werde berichten. 

Montag, 23. Juli 2012

Montag, der 23. Juli 2012: Der Tag begann verregnet mit wenig Gästen, was gut war, da dann nicht allzu viel zu reinigen sein würde. Es gab Pancakes. Jepp! Ich aß heute "nur" zwei, woraufhin Blair mich fragte, ob ich nur alle zwei Tage drei Pancakes essen würde. Nein, ich hatte aber irgendwie Bauchschmerzen, die beiden Bannocks von gestern Abend lagen mir bös im Magen. Blair machte auch große Augen, als sie hörte zwei Bannocks. Tja, wir waren halt so hungrig. Begann um neun wie üblich mit der Breakfast Area, dann Shower building und dann im Main building die Private rooms.


Zwischendurch sammelte Blair mich noch ein, dass ich mit nach Chase fahren konnte. Wollte nach Jobs auf Ranches im Jobcenter gucken und ein paar Kleinigkeiten besorgen. Für den Liquor Store fehlte leider die Zeit, wollte eigentlich ein paar Bier besorgen für uns. Naja, nächstes Mal. Im Supermarkt schnackte ich mit einer Angestellten, die war super nett. Irgendwie fand ich heute gar nichts, obwohl die Sachen genau vor meiner Nase lagen. Sie amüsierte das und sie bediente mich dann auch an der Kasse, so konnten wir noch einen Small talk halten. An der anderen Kasse stand ein junger Kanadier, der ein wenig von unserem Gespräch mit bekam, so dass er zu mir kam und fragte, ob ich einen Job auf einer Ranch suchen würde. Sein Name war Erin und er wohnte nicht weit vom Hostel entfernt. Das war praktisch. Das Problem war jetzt nur, dass ich eigentlich nächste Woche weiter nach Banff wollte. Werde ihn wohl noch anrufen und ihm sagen, dass ich gerne in einiger Zeit auf ihn zurück kommen würde, aber im Moment andere Pläne hätte... Blair hat mir auch noch ein paar Optionen gegeben, sie wollte mich ungern gehen lassen. Aber sie würde mir auf jeden Fall Referenzen geben, wenn ich sie bräuchte. Super! Und sie bot mir schon Jobs für den Winter an, auf dem Ski Hill. Entweder full time in der Küche oder part time am Lift oder gemischt. Wie ich es wollte. Coole Sache. Da habe ich nun auch schon ein paar Optionen denn. Das ist gut. Aber wer die Wahl hat, hat die Qual. Naja, ich hetzte dann zurück zum Auto, da Blair nicht viel Zeit hatte. Sie wollte heute mit Tom nach Vancouver fahren und sie würde erst morgen Abend zurück sein. Holten auf dem Weg erst noch Tom´s Auto ab, das hier bei einem Schrottplatz zwischen gelagert war. Ja, wirklich! Auf dem Schrottplatz. Es sprang aber gleich an und es ging im Konvoi zurück. Dann machte ich mit meiner Arbeit weiter. Als die beiden abgefahren waren, waren Lena und ich alleine mit dem Hostel. Wir wuschen unsere Wäsche und Lena passte den Laden. Überlegten, was wir heute Abend essen wollten und ich regelte einige Dinge im Internet und hörte Musik. Da es heute nicht so schön draussen war und ich noch immer kein Auto hatte, hatte ich wenig Motivation mich heute großartig draußen zu bewegen. Muss ja nicht jeden Tag sein, nicht wahr?! So ging es irgendwann Richtung Abendessen. Bevor wir anfangen konnten, kümmerte ich mich noch ums Abflussbecken der Waschmaschine, das überzulaufen drohte. Aber so wie das Becken nach dem Leeren aussah, war das nicht das erste Mal... Naja, egal. Ist erstmal leer. So, heute gab es Reis mit Ratatouille und Salat. Mal was anderes als Nudeln! Sehr lecker.

Sehe ich da schon Sabberfäden?

Unser Abendgericht

Da die letzten angemeldeten Gäste immer noch nicht eingetroffen waren, saßen wir noch eine ganze Weile in der Küche und schnackten, hörten Musik und philosophierten über alles mögliche. Auch über unsere Auswahl an Essen die nächsten Tage. Stromerten zwischenzeitlich immer wieder in den Store, um zu checken, was wir für Möglichkeiten hätten. Ja, Essen ist hier ein wichtiges Thema. Vielleicht habt Ihr das schon gemerkt. Und es gibt ein bissel Auswahl im Store...



















Nachdem um zehn Uhr anscheinend alle eingecheckt hatten, hatte Lena auch Feierabend. Wir hatten vorhin noch unsere Wäsche vor dem wieder einsetzendem Regen gerettet und trockneten sie nun in einem der Private rooms und waren froh, dass keiner mehr für einen Privat room eingecheckt hatte, denn der Blue room war bereits reserviert! Glück gehabt. Sonst wird die Wäsche ja nie trocken. Und das war es auch schon von diesem Tage. Kurz und knapp. Nichts besonderes erlebt heute. Good night!

Sonntag, 22. Juli 2012

Der letzte Tag des Pow Wow in Squilax ist angebrochen. Wir schreiben nun mehr den 22. Juli 2012. Morgens ist es etwas frischer draußen, aber ok. Ich wollte heute eigentlich nicht aufstehen. Aber musste ja sein. Sind um halb neun zum Breakfast gegangen. Ich dachte schon, vielleicht gibt es heute keine Pancakes. Aber wir hatten Glück, es gab welche. Oder ob man das noch Glück nennen soll, weiß ich nicht. Die sind einfach zu gut und man isst zu viele. Aber für mich hat das ja bald ein Ende. Werde sehen, dass ich nächste Woche weiter ziehe. Nun denn, übliche Arbeiten folgten bis wir uns gegen halb drei auf den Weg gen Festplatz machten. 

Schmuckstück
Die Sonne schien und es war heiß. Es hingen ein paar Wolken am Himmel, die ab und an die Sonnenstrahlen etwas abmilderten. Es dauerte noch eine Weile bis wir Dawn auffinden konnten. Liefen so unsere Runden und grüßten fröhlich den uns schon bekannten Leuten. War sehr nett. Unsere Aufgabe war heute in einer der Buden zu helfen. Jiiipiiieeeh! Kein Müll sammeln! Wir waren aufgestiegen. In der Burgerbude gab es allerdings nix zu tun, so dass wir zur Getränkebude weiterwanderten, wo man uns mit Freuden empfing. Das war gute Arbeit. Geschützt vor Sonne, Wind und Wetter mit ein bißchen Kopfarbeit. Ein kleines bißchen, aber immerhin. Nach und nach gingen uns die Getränke aus, so dass die Auswahl sehr übersichtlich wurde. 

 

Um kurz vor sieben rannten wir los (später fragten wir uns, warum eigentlich), um uns etwas zu essen zu besorgen. Hatten echt Hunger. Hatten mittags zwar einen Rest Spaghetti mit Tomatensosse gegessen, aber nun war es schon wieder Zeit, was rein zu schieben. Burgerbude war ausverkauft, Tacostand war eine Schlange, so dass wir uns für den Bannockstand entschieden. Holten uns jeder zwei Stück, was im Nachhinein viel zu viel war. Aber man war ja soooo ausgehungert und die Augen größer als der Magen. Dann hieß es nur noch Bude zumachen und zurück laufen. Zwischenzeitlich war eine Gewitterfront über dem Festplatz hinweggezogen und wir gingen in den restlichen Ausläufern zurück, die sich leider wieder verstärkten auf unserem Weg. Zumindest der Regen. Wir kamen völlig durchnässt beim Hostel an. 

Zwei begossene Pudel
Da hieß es nur noch heiß duschen und aufwärmen. Tja, das war der letzte Tag des Pow Wow in Squilax. Von den Tänzen hatten wir heute gar nichts mit gekriegt. Gut, dass wir Freitag schon dort waren. 
Samstag, 21. Juli 2012, es ist sonnig, wolkenloser Himmel, heiß. Wir schauen mit freudiger Erwartung in den heutigen Tag, da wir auf dem Pow Wow helfen sollen. Wurden sogar von Blair hin gefahren. Wat´n Service! Vorher hieß es noch ein bissel Putzarbeit im Hostel zu erledigen. Aber es war überschaubar. Ich hätte eigentlich nur eine Stunde im Hostel arbeiten müssen, da uns die Arbeitsstunden auf dem Pow Wow angerechnet werden sollten. Aber ich habe, nett wie ich bin, zwei Stunden gearbeitet, um noch ein bissel wat weg zu schaffen. Mittags saßen wir noch unten am Campfireplace mit ein paar Gästen zusammen, tranken Bier und unterhielten uns. Der Gag war, dass diese Gäste im Hostel in Calgary gearbeitet hatten, wo wir übernachtet hatten während der Stampede. Das war echt gut. Hatten sie gleich wieder erkannt. Dann zum Lunch noch unser Müsli und Toast rein gezogen und um kurz vor drei ging´s los. Auf dem Festplatz angekommen, machten wir uns auf die Suche nach Dawn, was sich als etwas schwieriger erwies, da heute doch ein paar Leute mehr da waren als gestern. Aber letztendlich lief sie uns zufälligerweise über den Weg und sie teilte uns unsere heutige Aufgabe mit... Jepp, dat war ´ne Überraschung, wir durften Müll sammeln... Puh! Ja, was soll ich dazu sagen, nicht viel. Lena hatte damit fest gerechnet, aber ich hatte es eigentlich nur im Scherz gesagt, dass wir wahrscheinlich den Müll weg räumen dürfen oder undercover irgendwo im Hinterstübchen rum krauchen dürften, weil wir Weiße waren. Naja, kriegten unsere Ausstattung, Müllsack, Handschuhe, Müllzange und los ging es, das Recyclingzeugs aus den Containern und unter der Tribüne heraus zu klauben. Man soll es nicht glauben, wir liefen zu zweit Runde um Runde und in jeder Runde sammelte ich nicht weniger als einen halben Müllsack voll Dosen und Flaschen. Wo kam das nur alles her?! Das meiste, was ich gesammelt hatte im Laufe des Nachmittags, waren Pepsi-Dosen. So viel zur Statistik.

Great Entry
Lena kriegte zur Abwechslung zwischendurch die Aufgabe, den Verkehr am Parkplatz zu regeln, was in der sengenden Sonne ohne Schatten, Stuhl und Wasser auch kein Vergnügen war. Sie gab den Job nach einer Stunde auch auf. Daryl, der Native, den wir beim Tipi aufbauen kennen gelernt hatten, war so nett gewesen und hatte ihr eine Flasche Wasser besorgt. Das war echt cool.



Kurz später kam Dawn und fragte, ob einer von uns Erfahrung im Kochen hätte. Ich dachte erst, was kommt da nun auf uns zu. Letztendlich ging es darum, Salat für Burger zu schnippeln und die Buletten auf dem Grill zu wenden... Kocherfahrung! Ich sag da nix weiter zu. Da Lena nun schon die Scheiße (entschuldigt die Ausdrucksweise) mit dem Parkplatz machen musste, wollte ich ihr einen Gefallen tun und überließ ihr diese Aufgabe und ich würde weiter Müll sammeln. Das Gehirn konnte ich echt zuhause lassen heute. Zombie!

 

Als ich später bei der Burgerbude rum kam und fragte, ob´s gut wäre, sagte Lena, dass es gar nicht gut wäre, denn sie müsste das Essen ausgeben und dafür laut die Namen rufen, was sie so gar nicht könnte. Das tat mir echt leid, ich dachte, ich würde ihr eine Gefallen tun. Ich hätte gut Abwechslung gebrauchen können. So arbeiteten wir also bis fast halb acht, da unsere Ablösung einfach nicht eintreffen wollte, die Mathilda und Jessie aus unserem Hostel wäre. Nachdem wir Schichtwechsel hatten, hatten wir verdammt Hunger und waren ziemlich quakig. Hatten ohne Pause gearbeitet und hatten weder was getrunken, noch gegessen. Stellten uns nun selber an der Burgerbude an und bestellten zwei Deluxe Burger für je 5 CAD. Der Preis ging ja noch. Dauerte aber ungefähr eine halbe Stunde, da der Teufel los war da. Egal, wir hatten Hunger! Und viel größere Auswahl gab es auch nicht. Scheiß Fast Food! Setzten uns mit den Burgern auf die Tribüne und guckten noch etwas den Tänzern zu.

 

 

 

 

Einfach toll, diese Gewänder. Ich erwähnte es bereits. Ich hoffe, dass ich von Mathilda in den nächsten Wochen gute Fotos bekommen werde, sie hatte eine Spiegelreflexkamera mit entsprechendem Objektiv dabei. Ich muss zugeben, dass ich doch ein wenig durch war heute. Spürte doch deutlich Rücken und Beine. Nach dem Burger kam noch ein süßer Bannock und ich hatte heute auch ein Pop probiert, das ich noch aus meiner Kindheit zu kennen glaubte, Geschmacksrichtung Grape, Raisin. Hammer cool! Es war tatsächlich dasselbe Getränk, dass wir damals von unseren amerikanischen Nachbarn ab und an bekommen hatten. Ich glaube, um irgendwas um halb elf oder so machten wir uns auf den Rückweg. Schnell unter die Dusche und ins Bett. Ich hoffte, dass am nächsten Tag andere Arbeit auf uns warten würde. Noch mal einen Tag nur Müll aufpicken, dazu hatte ich keine Lust. 

Samstag, 21. Juli 2012


Lieber Blog, heute, den 20. Juli 2012, ist nicht wirklich viel zu berichten. Ich habe wieder mit Mathilda zusammen die Reinigung der Cabooses und so weiter übernommen. Ging alles etwas kreuz und quer heute, was teilweise ein bissel nervig war. Die einen Gäste sind noch geblieben, die anderen noch nicht rechtzeitig ausgecheckt, andere waren schon weg. Puh, da kam kein Fluss rein. Aber letztendlich klappte es natürlich. Jo, ansonsten noch ein bissel Wäsche gemacht und ein paar Wildbeeren gepflückt. Das war mein Vormittag. Mathilda durfte dann ab ins Beet, wo sie für einige Zeit auch drin verschwunden blieb. Bevor sie sich in die Erde wühlte, sollten wir noch eigentlich lediglich den Fußboden der Küche im Mainbuilding fegen und wischen. Weil ich noch im Shower Building beschäftigt war, fing Mathilda schon mal ohne mich an und als ich dazu kam, stand die komplette Küche kopf. Tja, der Gedanke war mir zwar auch schon gekommen, hatte mich bisher aber zurückhalten können, da ich gemerkt hatte, dass Blair es gar nicht mag, wenn die Dinge anders stehen als sie es gewohnt ist. Naja, Mathilda hat es einfach gemacht. Sah danach auch echt besser aus, aber ich war zwischenzeitlich etwas angepisst, da sie auch meine und Lena´s Sachen weg geräumt hatte. Das kann ich net gut haben. Habe sie auch gefragt, ob sie denn noch weiß, wo sie welche Dinge raus gezogen hatte und dass es ein Problem ist, einfach alles umzuräumen, wenn so viele verschiedene Menschen in einem Gebäude zusammen wohnen. Du weißt nie genau, wer was warum wohin gestellt hat. Also Finger weg! Sie räumte dann auch alles irgendwie so ähnlich wieder zurück. Ich machte noch eine Kontrollrunde und hatte dann off. Versuchte, im Internet einen neuen Job ausfindig zu machen. Und habe auch nach ´nem Van geguckt, was allerdings nicht so einfach ist, wenn man ohne Gefährt in der Einöde fest sitzt. Soll nicht negativ klingen, aber um mal eben irgendwohin zu kommen, um ein Auto anzugucken, ist dies ein denkbar ungünstiger Aufenthaltsort. Schau´n ma mal! Den Job, den Blair mir auf einer nahegelegenen Ranch in Aussicht gestellt hatte, konnte ich heute auch abhaken. Die Leutchen waren zwar sehr interessiert, könnten mir aber kein Geld bezahlen und ich könnte dort auch nicht wohnen, da sie nur ein kleines Haus hätten. Würde ich zelten, wären sie wohl sehr interessiert. Naja, gibt noch andere Jobs. Abends wollten wir zur Eröffnung des Pow Wow. Hatten nachmittags unsere Armbänder von Blair für den kostenlosen Eintritt erhalten. Wir hofften, dass das Wetter mitspielte. Es war den ganzen Vormittag bewölkt gewesen und nun fing es nachmittags an zu regnen und ein Gewitter zog auf. Wir hatten schon Vorwarnung erhalten, dass wir uns mit Moskitospray bewaffnen sollten. Nun hatten wir die Hoffnung, dass durch den Wetterumschwung die Moskitos Reißaus genommen hatten. Wollten unbedingt zum Pow Wow. Wollten dort auch unser Supper einnehmen, einen Bannockburger. So hofften wir jedenfalls. Es regnete nicht mehr sehr stark, als wir uns auf den Weg machten. Sind so um viertel nach sechs los gewandert und waren vielleicht eine halbe Stunde unterwegs. Mit unseren Armbändchen kamen wir fix rein in die Geschichte und verschafften uns erstmal einen Überblick. 


Auch ein Indianer hat mal Hunger

Diese wunderschönen Gewänder der Natives waren faszinierend. Und wir waren bis auf die ein oder andere Ausnahme wieder die einzigen Weißen… Irgendwie ein komisches Gefühl. Haben uns, nachdem wir rum geschaut hatten, was es so zum Essen zur Auswahl gab, für einen Indian Taco entschieden, was nicht die schlechteste Wahl war. 


Lena mit Taco
Der Taco war hier der Bannock! Passte doch! War zwar nicht sehr günstig, aber es war ein Riesenportion. Später stießen noch ein paar Leute aus dem Hostel zu uns und wir guckten fasziniert den Tänzen zu. Was für eine tolle Darbietung, kann ich nur sagen. Leider waren die Fotos aufgrund der Dämmerung nicht wirklich brauchbar, aber ein bisschen was kann man vielleicht darauf erkennen. 










































Irgendwann zogen die ersten unserer kleinen Gruppe von Weißen ab, wir waren nun noch zu dritt. Letztendlich machten Lena und ich uns gegen halb zwölf auf den Rückweg... im Dunkeln... Alleine. Jaaa, wir hatten im Vorfeld nicht wirklich das Gehirn eingeschaltet gehabt, denn wir hatten weder eine Lampe, noch eine in irgendeiner Weise reflektierende Kleidung oder sonst was mit. Sehr schlau! Wir hatten nicht bedacht, dass es Nachts dunkel sein könnte, dass mitten in der Wildnis keine Straßenbeleuchtung zu erwarten wäre, dass der Highway nicht weniger stark befahren wäre und die Autos uns ja nicht sehen könnten, dass es hier evtl. auch wild lebende Tiere geben könnte und damit meine ich nicht die Eichhörnchen.... Ja, muss schon sagen, das war wieder eine Meisterleistung der Extraklasse. Tja, selber Schuld. Blieb uns nix anderes übrig, als da nun durch zu wandern. War auch echt verdammt dunkel. Wir konnten teilweise die Straße nicht sehen. Wir hatten nicht mal ein Handy zum Leuchten mit, nur unsere Fotokameras, die uns ein spärliches Licht spendeten. Ab und zu mal den Blitz benutzt und dann lief das schon. Als wir die Brücke überquert hatten und noch mal in eine ziemlich dunkle Ecke kamen, hielt direkt vor uns ein Wagen. Ich dachte erst, es wäre vielleicht Polizei. Wir konnten es aber nicht wirklich erkennen, da wir von den Scheinwerfern geblendet wurden. Als wir fast vorbei waren, stellte der Fahrer den Motor ab und Lena begann los zu laufen. Ich wusste gar nicht, was los war und guckte einfach zurück, was der Fahrer evtl. wollte. Er lief schnurstracks vorne um sein Auto rum in Richtung Gebüsch, da wusste ich, dass wir nichts zu befürchten hatten. Der arme Kerl wollte nur pinkeln und wir hatten ihn wahrscheinlich mehr überrascht als er uns, als wir so aus der Dunkelheit auftauchten. Ich fand das zu witzig. Ich holte Lena ein und schafften dann auch noch den Rest am Highway 1 entlang im Dunkeln, ohne Lampe, um es noch mal zu erwähnen, zum Hostel. Nachmittags hatten wir im Hostel Stromausfall und wir stellten mit Erleichterung fest, dass es inzwischen behoben war. Ich glaube, sonst hätten wir die Haustür nicht gefunden. Durch die Bäume rund ums Hostel ist es dort noch mal dunkler. Fielen dann ziemlich geschafft ins Bett. Es war kurz vor zwölf. Wir hatten die Strecke in Rekordzeit zurückgelegt, würde ich mal sagen. Puh! Morgen sollten wir an eine Taschenlampe denken.