Sonntag, 30. September 2012

Wir waren heute, am Sonntag, den 30. September 2012, zum Frühstück bei Melissa und Ken und ihren Kindern eingeladen. Das freute uns sehr. Sie wollten uns gegen 10 Uhr hier bei Katie´s Kottage abholen. Wir waren schon früher wach und nutzten die Zeit, um einen kleinen Spaziergang runter zum Strand zu machen, der quasi direkt bei unserer Unterkunft anschloss.


Und es schien die Sonne. Es war ein herrlicher Morgen. Und es war so schön am Strand. Diese Farben. Ich kam mir fast vor wie in der Karibik. Es führte eine ganz lange Treppe runter zum Strand. Der Sand war richtig schön, aber das Wasser allerdings war eisig kalt, der Pazifik halt. Aber es sah wirklich einladend aus. Vielleicht würde ich bei Gelegenheit noch mal meine Füße da rein hängen. Mal gucken.

 

Es war ganz feiner Sand und es ging ganz seicht ins Wasser. Wirklich zu schade, dass es so kalt war. Außerdem warteten wir ja auf unser Futtertaxi. Wir hatten inzwischen auch echt Kohldampf. Und wir hatten heute auch schon unseren morgendlichen Sport hinter uns. Nachdem wir die Treppen wieder rauf gelaufen waren.


Um kurz vor zehn wurden wir pünktlich eingesammelt. Wir nahmen aber den Van schon mit, da wir nach dem Frühstück durch Down Town schlendern wollten und Emily, die Tochter, wollte uns gerne rumführen. Das war ein sehr nettes Angebot. Zum Frühstück gab es French Toast mit Erdbeersirup. Ich steuerte noch meinen Ahornsirup dazu. Es war wirklich nett und wir unterhielten uns über Gott und die Welt. Das Frühstück zog sich etwas in die Länge, so dass wir gegen Mittag Richtung City aufbrachen. Wir schlenderten durch sämtliche Geschäfte und genossen die atemberaubende Aussicht auf´s Wasser.





















Emily führte uns auch noch in ihren Stammladen für Schmuck, wo sie regelmäßig Material kaufte, um eigenen Schmuck herzustellen. Josie sollte sich was aussuchen und Emily würde mit ihr zusammen dann den Schmuck zusammen basteln. Das war doch süß. Jenny holte auch noch etwas Cash in US-Dollar, da wir ja nur kanadisches Geld hatten. So ganz ohne Geld fühlten wir uns doch etwas nackig. Und wir besuchten auch noch mal die Dame in dem schönen Laden, die uns so nett geholfen hatte.

Jenny und Josie mit unserem Guide Emily und unserer Beraterin Heather

















Als wir mit Down Town durch waren, fuhren wir noch mal zum Strand und genossen dort noch die Sonne und die warmen Temperaturen. Es war ein richtig schöner Spaziergang. Und irgendwie auch ein wenig wie zuhause.


Außerdem besuchten wir einen aquaristischen Streichelzoo. Das war witzig, wir konnten dort Seesterne, Krebse, Seegurken und alles mögliche anfassen und streicheln. Das war  manchmal ein sehr überraschendes Gefühl. Vor allem die Seegurken haben mich fasziniert.

Emily und Josie
So langsam dachte ich aber, ich verhungre. Ich war deutlich unterzuckert und ich musste mich zusammen reissen, dass ich nicht quakig wurde. Aber im Moment war es nun mal nicht möglich etwas zu essen.


Wir machten uns langsam auf den Rückweg zum Van und fuhren dann zurück zur Behausung von Melissa. Dort wurden wir wieder wärmstens empfangen. Wir tranken Tee, aßen Taccos als Snack und schnackten. Später wurden wir zum Spaghetti essen eingeladen. Als Dessert gab es Vanilleeis. Und ich kam auf die glorreiche Idee, Ahornsirup darüber zu gießen. Das war lecker! Wir erhielten noch einige Tips, wo wir noch so hinfahren könnten, besonders wenn wir in Seattle Halt machen wollen würden. Dann machten wir uns mal langsam abflugfertig.

Melissa und ihre family - so awesome!
Wir wollten diesen so reizenden Leuten doch noch die Möglichkeit geben, ihren Sonntag ausklingen zu lassen. Natürlich nicht, ohne noch etliche Fotos zu schießen, Musikgruppenempfehlungen auszutauschen und Adressen aufzuschreiben. Und sie meinten, ich könnte jederzeit wieder kommen. Die Tür wäre immer offen für mich. Das war so lieb. Ich sagte, dass ich natürlich hoffte, noch mal gemeinsam mit Jenny vorbei kommen zu können. Ach, es war einfach zu nett mit dieser Family.

Jenny, Melissa and I
Wir machten uns nun aber endlich auf den Weg. Es war auch schon dunkel. Und wir verfuhren uns natürlich prächtig. Ich glaube, wir hatten fast jede Straße ausprobiert bis wir endlich zurück zum Kottage fanden. Dann hieß es, schön heiß duschen, Blog schreiben, TV gucken, Mails schreiben. War noch früh. Würden aber auch nicht zu spät schlafen gehen, da wir morgen so früh wie möglich los fahren konnten. Würde ja spannend werden morgen. 
Heute, 29. September 2012, sollte es losgehen. Wir standen pünktlich um 7 Uhr auf. Während sich die beiden Grazien noch aus dem Bett pellten, packte ich schon mal meine sieben Sachen zusammen. Hatte gestern gewaschen und alles hing noch zum Nachtrocknen herum, da der Trockner nicht gerade die besten Dienste geleistet hatte. Wir waren also auch früh beim Frühstücksbüffet, was wieder einige Köstlichkeiten zu bieten hatte. Wenn ich daran denke, dass ich bei meinem ersten Aufenthalt hier vor nun fast vier Monaten etwas enttäuscht war von dem Angebot, so war es nun, dass ich das alles sehr genoss, was da so aufgebaut war. Es gab heute auch noch Cornflakes und Vollkornbrötchen, sowie Cantuccini. und natürlich das übliche Angebot von Rosinenbrot, Toast, Obst, Muffins, Marmelade und Peanutbutter. Sehr lecker alles. Wir häuften uns ordentlich auf, da wir alle ziemlich hungrig waren. Warum auch immer. Allerdings hatten wir uns alle ein wenig übernommen, so dass wir jede einen Muffin als Reisesnack einpackten. Wie die bepackten Esel kamen wir nach unserem Frühstück von unserem Zimmer runter in die Lobby und checkten aus. Nun hieß es, auf den Highway 99 zu kommen, der uns direkt in die USA bringen sollte. Es dauerte ein wenig bis wir auf den richtigen Weg waren. Ich brauch nicht zu wiederholen, woran es lag, oder?! Aber zur Sicherheit: Es war bescheiden ausgeschildert. Jawohl. Wir waren so gegen 9 Uhr gestartet und erreichten ungefähr zwischen zehn und elf die USA Border. Da war mir ein kleines Mistake unterlaufen. Ich hatte gesehen, dass es über die Grenze auf der rechten Spur geht, wo ich mich einordnete. Ja, daneben waren noch zwei andere Lines, wo ganz viele Autos in der Schlange standen. Tja, wir wunderten uns schon ein wenig. Als wir an dem Grenzposten ankamen sahen wir, dass die Line, wo wir entlanggefahren waren (an allen vorbei) lediglich für Nexus Card Inhaber war, was auch immer das sein mag. Jetzt war guter Rat teuer. Wir konnten nicht umdrehen. Jetzt mussten wir mal ganz lieb bei den Nachbarn anfragen, ob uns wohl netterweise jemand in die Line lassen würde. Wie peinlich. Aber ehrlich, es war nicht mit Absicht. Ist einfach so passiert. Und selbst wenn man gewollt hätte, hätten wir zwischendurch nicht mehr umdrehen oder irgendwo abbiegen können. Upsi! Mir war das so unangenehm. Aber Jenny fragte per Handzeichen einen Mercedesfahrer, ob wir vor ihm rein könnten. Und was tat er? Richtig, er schüttelte den Kopf. Was für ein Penner. Unglaublich. Aber der Fahrer dahinter winkte uns freundlich in die Lücke vor ihm. Das war super nett. So kamen wir also innerhalb von fünf Minuten über die Grenze. Naja, ok, das ist nicht ganz richtig. Wir kamen bis zur Second Security. Der erste Grenzbeamte war sehr nett gewesen. Wir mussten angeben, ob wir Lebensmittel mitführten und was wir wie lange wo wollten. Der zweite Beamte, der uns den Weg wies, war auch nett. Der Dritte war schon ziemlich herrisch. Er wies uns einen Parkplatz zu. Und ich musste den Autoschlüssel auf der Windschutzscheibe ablegen. Das hatte ich nicht gleich verstanden, so dass er gleich ungeduldig wurde.Aber das konnte doch auch keiner ahnen. Als wir ins Gebäude kamen, sahen wir eine ziemlich lange Schlange vor uns. Und "Line A", "Line B", "Line C"… Wo sollte man sich denn nun bitte anstellen?! Auch hier keine Beschilderung. Wir entschieden uns für die längste Schlange. Was sich für richtig erwies. Wir bekamen die berühmten grünen Formulare I-94 W, die wir auszufüllen hatten. Irgendwann waren wir auch mal an der Reihe. Wir hatten schon versucht auszusuchen, zu welchem Beamten wir am liebsten kommen wollten. Das hätten wir nicht tun sollen, denn wir bekamen jetzt natürlich genau einen Honk als Bearbeiter. Gelangweilter kann man gar nicht die Fragen stellen. Und er pflückte uns auseinander, das kann ich Euch sagen. Jenny wurde langsam etwas nervös, glaube ich. Ich dagegen hatte langsam von den Spielchen die Nase voll und erklärte noch mal genau unser Anliegen. Das Verunsichern zog bei mir nicht. Es machte mich nur langsam etwas sauer, was ich natürlich nicht zeigte. Aber es kamen nicht nur Fragen, was wir in den USA wollten und wie lange wir bleiben würden. Nein, er wollte erstmal eine Adresse haben, wo wir in den USA hin wollten. Wie das denn bitte, wenn wir rumreisen wollten?! Jenny hatte unfortunately erwähnt, dass wir eine Freundin besuchen wollten. Nun wollte er ihre Adresse natürlich haben, die wir ihm nicht geben konnten, da Jenny den Zettel vergessen hatte, wo sie drauf stand. Wir hatten uns noch keine Gedanken gemacht, wie wir Melissa, die Freundin, nun treffen wollten. Kommt Zeit, kommt Rat. So unser Denken. Aber er meinte, wie wir sie denn finden wollten, wenn wir ihre Adresse nicht hätten? Erstmal ins Hotel, dann E-Mail schicken und Treffen ausmachen. Wie wir denn die Stadt finden wollten? Mit der Karte?! Wo ist die Karte? Im Auto! Hol sie. Was?! Rückflugtickets? Ja, hier. Nein, ich habe keines, ich bleibe für ein Jahr in Kanada. Was machst Du da? Arbeiten und Reisen. Was arbeitest Du? Alles mögliche. Was arbeitest Du?! Oh Mann, hauptsächlich reisen, ab und zu arbeiten. Und was arbeitest Du in Kanada? Reitlehrer und im Hostel bisher. Wo wohnst Du in Deutschland? Hast Du ein Haus? Was ist Dein Beruf in Deutschland? So, das war ein kleiner Auszug aus unserem Verhör. Man fühlte sich wirklich als potentieller Verbrecher. Aber da ich mich nicht einschüchtern ließ, kamen wir gut durchs Gespräch, würde ich behaupten. Witzig war, dass Josie gar nicht zu existieren schien für den Beamten. Wenigstens eine hatte ihre Ruhe. Jenny und ich wurden noch fotografiert und mussten unsere kompletten Pfotenabdrücke abgeben. Dann waren wir entlassen. Auf USA-Seite. Jippieh! Für einen Moment hatte ich gedacht, das war´s, wir können umdrehen. Aber wir hatten es geschafft. Nun ging es auf eine wunderschönen Strecke Richtung Port Townsend, das wir mit der Fähre erreichen wollten. Die Straße dorthin hatte sreckenweise ein bissel was vom Sea to Sky Highway. Hier mussten wir uns jetzt umstellen. Alles war in Mph und Meilen ausgeschildert. Als wir tanken fuhren, erschrak ich zunächst, bis ich checkte, dass die Preise in Gallonen ausgeschrieben waren! An der Fähre hatten wir noch eine Dreiviertel Stunde Zeit bis die nächste Fähre kommen würde. Nutzten die Zeit für einen kleinen Spaziergang an dem schönen Strand. 



So liess sich die Zeit doch gut rum kriegen. Wir fanden einige interessante Dinge. Zum Beispiel einen schönen Stein mit einem Herzchen drauf. Der lag da so rum. Wir hatten nichts verändert. Das war toll, fanden wir. Und dicke Seealgen, die ich auch schon auf Vancouver Island gesehen hatte. Für Jenny waren die neu. Das ist doch schön. 


















Wir hatten Glück, dass Nachsaison war. So konnten wir locker ohne Reservierung auf die Fähre. Pünktlich tauchte unsere Fähre auch auf und wir sputeten uns zurück zum Auto zu kommen. Denn wenn die Fähre nicht voll beladen war, konnte es ganz schnell gehen. Wir wollten doch nicht den Verkehr aufhalten.



Die Überfahrt dauerte ca. eine halbe Stunde. Wir verbrachten die Zeit an Deck, da wir hofften Wale zu sehen. Leider hüpfte uns keiner vor die Linse. Dafür sahen wir einige Seelöwen. Ein Anfang. 


Es war ein bissel chilly draussen...
Als wir vom Fähranleger nach Down Town Port Townsend fuhren, staunte ich nicht schlecht. Das war ein bezauberndes Hafenstädtchen. Ganz entzückend. Wir parkten den Van, um die Stadt zu erkunden und irgendwie die Adresse von Melissa heraus zu kriegen. Jenny wollte nach einem Telefonbuch in einem der Geschäfte fragen. Ich guckte wohl ein bisschen dämlich aus der Wäsche. Aber ich wäre nie auf diese Idee gekommen. Aber wie sollte man es sonst rausfinden?! Während ich fleißig ein paar Fotos schoss, ging Jenny ins erste Geschäft, wo sie nach ungefähr einer Sekunde wieder heraus kam. Es war nicht das Richtige. Also ins nächste Lädchen. Und die Dame am Tresen war so was von nett. Sie rief für uns bei Melissa an und schilderte alles. Nachdem Jenny eine ganze Weile mit ihr gesprochen hat und ich mich in der Zwischenzeit mit der Dame vom Laden unterhalten hatte, holte uns Melissa´s Mann ab. So süß. Es sind ganz herzliche Menschen. Sie zeigten uns ihr tolles Rundhaus, dass an mongolische Zelte angelehnt ist von der Bauweise her. Dann luden sie uns zum Essen ein. Es gab Burritos, die wirklich super gut waren. Wir schnackten noch eine ganze Weile und dann regelte Melissa für uns eine Übernachtungsmöglichkeit. Es war in Katie´s Kottage.























Ein ganz süßes Apartment direkt am Strand. Und sie wollten das für uns bezahlen. Sie meinte, es wäre das mindeste, da sie uns am liebsten bei sich einquartieren würden, aber leider nicht genug Platz hatten. Das war so lieb. Wir wussten gar nicht, was wir sagen sollten. Wir waren sprachlos. So führte Melissa uns zu Katie und wir machten aus, dass sie uns morgen Früh um zehn wieder abholen würde, um mit ihnen gemeinsam zu frühstücken. Während sich die anderen schon mal bettfertig machten, futterte ich meine erste Tafel Ritterschoki, die mir Jenny und Josie mitgebracht hatten. Ich brauchte das irgendwie. Und ich genoss es.














Jenny und ich machten es uns im Bett bequem und Josie nahm netterweise mit dem Campingbett Vorlieb. Während ich noch meinen Blog pflegte und ein wenig TV genoss, schliefen die beiden schon selig. Wir freuten uns jedenfalls alle auf das gemeinsame Frühstück morgen mit Melissa und ihrer family. 
Am Freitag, den 28. September 2012, sind wir gar nicht so spät aufgestanden. Ich glaube, die beiden hatten noch mit der Zeitumstellung zu kämpfen. Ja, das ist nicht so angenehm. War jedenfalls viertel nach sieben, als wir uns aus den Federn schälten. Da wir ja den Luxus eines Frühstücks geniessen konnten, brauchten wir uns sozusagen nur an den gemachten Tisch zu setzen. Genossen unser Frühstück in Toast, Bagel, Obst, Saft und Kakao, bzw. Kaffee und erfragten danach noch mal am Frontdesk ein paar Infos, wo man was anschauen konnte. Konnte ja gut sein, dass ich einiges vergessen hatte. Soll vorkommen. Ich hatte ja auch noch nicht alles gesehen von Vancouver. Ich hatte damals das Glück gehabt, dass mich Susann mit ihrer Schwester und deren Freundin durch und um Vancouver herum geführt hatte. Jetzt gab es vielleicht neues zu entdecken. Nach ausführlicher Beratung entschieden wir uns nach Granville Island rüber zu fahren. Oder besser gesagt, zuerst laufen und dann mit dem Wassertaxi zurück. Das war eine schöne Idee. Ich hatte den Granville Island Market zwar schon mal besucht, war aber noch nicht über die Brücke dorthin gelangt. War also doch wieder was Neues. Zuvor besorgten wir aber noch eine Temporary Parking Permitt, damit ich mit dem Van quasi überall parken durfte. Ich musste heute meinen Parkplatz bei Burgess und Jen räumen, da sie ja Besuch von ihrer Schwester und ihrem Mann bekommen sollten, die ebenfalls mit dem Auto anreisen würden. Jen hatte mir genau aufgeschrieben, wo ich hin musste dafür und was ich benötigen würde. Und dann war es wirklich eine fünf Minuten Sache und kostete mich für eine Woche Parkerlaubnis ungefähr zwölf Dollar. Schade, dass wir die eigentlich nur bis morgen brauchten, aber sicher ist sicher. Danach holten wir gleich den Van und fuhren ihn direkt in eine Parklücke vor dem Hostel. Wie praktisch. Danach machten wir uns auf die Socken Richtung Granville Island. 




Als wir gerade auf der Brücke waren, kam sogar die Sonne etwas raus. Der Morgen startete heute nämlich ziemlich bewölkt. Wir durchstöberten etliche Läden auf dem Market und kauften auch das ein oder andere. Ich hatte jetzt jedenfalls Urlaubsfeeling und wollte dem auch ein wenig nachgeben. Ein bisschen wenigstens. Und wieder all die Gemüse- und Obststände. Sie waren so farbenfroh und einfach nur verlockend.

 

Nicht zu vergessen natürlich die Dessertabteilungen. Da könnte ich mich ja totkaufen. Aber es war leider auch wieder sehr teuer, so dass an allzu viel Kaufen nicht zu denken war. Aber vielleicht würden wir uns später eine Kleinigkeit gönnen. Konnte man ja nicht so liegen lassen, im Schaufenster. 




Sehr verlockend waren auch wieder die Meeresfrüchte und der Fisch anzusehen. Einfach köstlich. Wollte man am liebsten gleich ein Riesenfilet Wild Salmon kaufen. Haben wir aber nicht.




Stattdessen gönnten sich Jenny und Josie eine Suppe. Ach ja, als Starter zum Lunch hatten wir uns alle eine Banane einverleibt. Nun ging es zum nächsten Gang. Wir holten uns Pizzazungen bei einem sehr guten Bäcker. Dort hatte ich bei meinem ersten Besuch schon ein sehr gutes Olivenbrot gekauft. Eigentlich wollten wir uns noch ein Dessert holen, aber die Preise haben uns dann ganz schnell satt werden lassen. Josie hatte schon vorher einen kleinen Muffin vernascht und war somit schon mal abgefüttert. Wir stiefelten nur weiter durch die Läden mit all den schönen Dingen. 

Zahnpastawerbung!
Vor unserem Lunch waren wir auch in einem ganz tollen Laden für Patchwork und Quilts gewesen und haben uns eine ganze Weile dort aufgehalten. Es war so schön. Und ich spielte mit dem Gedanken evtl. nach meiner Rückkehr auch mit Nähen anzufangen. Jaahaa, nicht zu glauben, aber man kann ja so schöne Dinge machen. Ich werde sehen. Während es draußen doch tatsächlich zu tröpfeln anfing, machten wir uns ganz langsam Richtung Ausgang auf, um mit dem Aquataxi zum Aquatic Center überzusetzen. Es hatte nach kurzer Zeit, Gott sei Dank, wieder aufgehört mit dem Getröpfelt.


Wanderten noch ein Stückchen am Sunset Beach entlang und waren dann zurück auf dem Weg zum Hostel. Jenny und Josie war nun nach einem kleinen Nap zumute. Ich hatte ganz die Zeitumstellung vergessen, sonst hätte ich sie wahrscheinlich gar nicht erst ins Bett gelassen. So aber ging ich in der Zwischenzeit duschen und danach Wäsche waschen. Das war dringend nötig, mir gingen schon die Socken aus. Während die Wäsche in der Maschine spülte, schaute ich schon mal auf die Karte, wo wir morgen lang fahren könnten. Irgendwann dachte ich, dass ich mich doch mal nach oben begeben sollte und hören sollte, was die beiden denn jetzt so planten. Ich kam ins Zimmer und sie schliefen immer noch. Es tat mir ja wirklich leid, aber ich musste sie wecken. So würden sie die Zeitumstellung nicht sonderlich schnell hinter sich bringen können, was mir inzwischen auch eingefallen war. War eine fiese Aktion, ich weiß. Aber half ja nichts. Die beiden schälten sich schlaftrunken aus dem Bett und wir gingen runter in den Gemeinschaftsraum, tranken eine heiße Schokolade und studierten gemeinsam unsere Reiseroute. Die Wäsche hatte ich kurz vorher schon mal in den Trockner geschmissen. Wenn die fertig war, wollten wir ein paar Dinge für unser Supper einkaufen, da unser Treffen mit Burgess und Jen und Anhang leider nichts wurde. Ich holte also die Wäsche raus und wir torkelten Richtung Safeways. Vorher schmiss ich bei Burgess und Jen noch die Briefe ein, die sie mir als Beweis ihrer Existenz für meine Parkerlaubnis mitgegeben hatten. Ja, klingt kompliziert, war es letztendlich aber nicht. Musste nur belegen, dass ich dort jemanden kenne, weswegen ich diese sehr günstige Parkerlaubnis brauche. Bei Safeways kauften wir nun ein wenig Obst für die Fahrt morgen und Broccoli für unseren Reis, den wir heute Abend kochen wollten. 

 

Es folgte also ein gemeinsames Kochen, Essen und einen schönen Abendspaziergang, wo ich noch mit einem alten Herrn ins Gespräch kam, der unten an der Eisenbahnwendestation auf uns traf. Er erzählte einige interessante Dinge. Und als er fragte, woher wir kämen, sagte ich Deutschland. Er meinte, er hätte gedacht, von Australien. Mein Englisch wäre reasonable… Naja, ok, dann scheinen die Kanadier ja nicht so viel von den Australiern zu halten, wenn das Englisch nur annehmbar ist. Aber er meinte, er könnte mir verstehen und es wäre ganz gut. Thanks a lot. Nach unserem Gespräch wanderten Jenny, Josie und ich weiter runter zum Hafen und dann wieder die Davie hoch zum Hostel. 


Die beiden verschwanden noch mal Richtung Duschen und ich nutzte die Zeit meinen Blog zu pflegen. Danach hauten wir uns alle in die Heia. War irgendwie auch müde jetzt. Morgen wollten wir um sieben Uhr aufstehen und uns auf den Weg Richtung USA machen, wo Jenny eine Freundin besuchen wollte. Waren schon ganz gespannt, ob wir über die Grenze kommen würden… We will see! Good night! 
Donnerstag, 27. September 2012: Heute war es endlich soweit. Mein lang ersehnter Besuch aus Deutschland würde heute Abend ankommen. Ich schlief wieder einigermaßen aus. Hatte aber seit einigen Tagen irgendwie einen Druck auf den Augen, was mal wieder Kopfschmerzen verursachte. Kriegte das nicht in den Griff. Überlegte, ob ich heute sicherheitshalber einen Augenarzt aufsuchen sollte. Wollte das aber erst später entscheiden. Zuerst stand ein ebenfalls lang ersehntes Skypen mit meinen Eltern auf dem Programm. Und diesmal klappte es sogar ziemlich problemlos. Wir skypten über eine halbe Stunde. Dann räumte ich all meinen Kram zusammen, baute das Gästebett wieder ab und tigerte erstmal Richtung Davie Street. Und ich muss sagen, dass in den hinteren Reihen hinter der Davie Street wirklich schöne Häuser stehen.

Das ist doch ganz nett
Wollte zudem noch ein kleines Dankeschön für die Beiden besorgen. Es würde in Form von Feigen, die Burgess so gerne isst, und Schoki für Jennifer sein. Lief etwas planlos umher. Dann kam mir der Gedanke, dass ich schon mal ein paar Betten für uns heute im Hostel reservieren konnte. Bei der Gelegenheit konnte ich auch nach einem Augenarzt in der Nähe fragen. Leider war das komplette System im Hostel abgestürzt, so dass ich später noch mal vorbeischauen sollte. Ok, also erstmal zum Augenarzt. Auf dem Weg dorthin mampfte ich noch mein Frühstück, dass ich bei einem richtigen Bäcker gekauft hatte. Nicht so gesund, ich weiß, aber lecker. Es war ein Cookie und zwei Katzenaugen. Später würde ich mir noch einen Kaffee gönnen. Ich fand nach einiger Zeit auch das Ärztehaus und einen Eye Doctor. Nachdem ich mein Problem geschildert hatte und mir die Arzthelferin am Frontdesk mitteilte, dass mich das Augendruck messen 250 $ kosten würde, meinte ich, dass ich vielleicht noch mal einen Tag warten würde, ob es besser werden würde. Sie hatte vollstes Verständnis dafür. Ich wollte mich nun einfach an der frischen Luft bewegen. Ich kaufte schnell die Sweets für Burgess und Jen und machte mich auf den Weg in den Stanley Park, wo ich bis zum Siwash Rock lief und wieder zurück.


 

Es war so tolles Wetter. Immer noch und immer wieder. Ich freute mich einfach, trotz Kopfschmerzen, dass ich es so gut getroffen hatte mit dem Wetter. Alle, mit denen ich bisher gesprochen hatte sagten, dass es ein außergewöhnlicher Sommer und nun Herbst wäre. Ich sag ja, weil ich hier bin.

 


Denn meine Schuhe waren, weiß Gott, nicht zum Wandern geeignet. Mir taten auch echt schon ein bissel die Füße weh. Aber den Siwash Rock wollte ich unbedingt erreichen. Den hatte ich bei meinem ersten Besuch in Vancouver nicht gesehen. Und es lohnte sich. Es war ein toller Anblick. Und ich bekam auch noch einen Kormoran vor die Linse.



Der Rückweg bot mir wieder wunderbare Aussichten über das Wasser, die Skyline von Vancouver und über die Strände.



















Ging ins Apartment zurück und hielt einen kleinen Nap. Danach ging es mir schon etwas besser. Ich machte mich wieder auf den Weg und diesmal zum anderen Ende der Davie, wo ich mich eine Zeit lang am Hafen aufhielt und die Sonne genoss. Als es mir irgendwann zu langweilig wurde, machte ich mich auf den Weg zum Flughafen. Es war noch sehr früh, aber ich hatte die Hoffnung, dass ich mich am Airport irgendwo hinsetzen könnte, wo ich die Flugzeuge beobachten könnte. Ich nahm den Skytrain, wo ich in meiner Ungeduld dann einmal umsteigen musste, weil ich einen Zug zu früh eingestiegen war. Egal, war interessant. Ich wartete dann am Flughafen unten bei den Arrivals. Schade, eine Terrasse schien es nicht zu geben. Aber es war so interessant die Leute zu beobachten, dass die Zeit schnell verging. Kam auch noch mit einer anderen Wartenden ins Gespräch. Ich war nur nicht sicher, mit welchem Flieger sie kommen würden. Ich hatte lediglich die Ankunftszeit zu wissen gekriegt. So blieb mir nichts anderes übrig als einfach abzuwarten. Um kurz nach sieben kamen sie auch durch die Tür gestiefelte. Ach, was freute ich mich. Draussen war es inzwischen dunkel! Unglaublich. Wir nahmen wieder den Skytrain, der in diese Richtung fünf Dollar pro Person mehr kostete als in die Gegenrichtung. Das war Wucher! Nach dem langen Flug wollten die Beiden gerne ein paar Schritte gehen, so dass wir den Weg von der Skytrainstation zum Hostel zu Fuss zurück legten. Nachdem wir eingecheckt und unser Zimmer bezogen hatten, machten wir uns noch mal auf, um Burgess und Jen zu besuchen. Sie waren ganz süß, sie hatten für uns einen Salat vorbereitet. Der war richtig lecker. Da es schon spät war und die Beiden morgen arbeiten mussten, machten wir uns um kurz nach zehn wieder auf den Weg zum Hostel. Wir wollten morgen vielleicht alle zusammen essen gehen. Jennifer würde Besuch von ihrer Schwester und ihrem Mann bekommen. Würde bestimmt nett werden. Jetzt waren wir aber ein bissel kaputt und gingen bald in die Heia. War schon gespannt, ob Jenny und Josie würden durchschlafen können.