Donnerstag, 11. April 2013

Mittwoch, 10. April 2013: Ich wachte wie jeden Morgen gegen halb acht auf. Die Sonne schien und es war herrlich mild. Aber als ich aus der Tür trat, war ich doch ziemlich überrascht. Es hatte über Nacht richtig viel geschneit. Alles war wieder mit einem weißen Mantel bedeckt. Aber es war wirklich warm, nur -1°C. Ich hatte einen kurzen Schnack mit Abbey und Jason, die gerade auf den Hof gefahren kamen und rief dann Alex an, mit der ich heute Morgen um neun Uhr eine Reitstunde haben würde. Ich wollte ihr mitteilen, dass ich wieder das Auto zur Verfügung haben würde und sie mich nicht abholen müsste. Sie war ganz froh über meinen Anruf, da sie spät dran war und wir somit den Unterricht gleich um eine halbe Stunde nach hinten verschoben. Der Unterricht war dann wirklich super. Sie war sehr zufrieden und wir machten gleich den nächsten Termin aus. Dann fuhr ich zurück zum Stall und fragte mich, ob Paul wohl während meiner Abwesenheit angerufen hatte. Er wollte sich melden, wenn wir am Trail würden arbeiten können. Und tatsächlich, als ich ankam, teilte mir Pat mit, dass Paul angerufen hatte. Sie wüsste aber nicht, was er gesagt hat, da Tom das Gespräch angenommen hatte. Ich aß zwei Scheiben Brot und anschließend rief ich Paul an. Er sagte, dass er eigentlich vor gehabt hätte heute vormittag am Trail zu arbeiten, ich aber nicht da gewesen wäre. Nun wäre er gerade in der Stadt  und wenn ich Lust und Zeit hätte könnten wir zumindest schnell einen Mocca zusammen trinken, bevor er wieder zu seinem Klempner zuhause musste. Klar, ich machte mich fertig und sagte Pat, dass ich bald zurück sein würde. Wir wollten anschließend zusammen in die Stadt fahren. Paul holte mich ab und wir fuhren zu Mc, wo ich uns Mocca holte. Dann hatte er noch das ein oder andere in der Stadt zu erledigen und ich begleitete ihn. Fuhren unter anderem zu Arctic Farm, wo ich ein hammertolles Auto auf dem Hof entdeckte. Einen 72er Riviera! 



Der Besitzer meinte, dass er auch noch laufen würde. Hammer! Während Paul seine Sachen erledigte, ergötzte ich mich an dem Wagen. Gegen halb zwei kamen wir dann zurück. Gutes Timing, denn ein paar Minuten später fuhr auch Tom auf den Hof, der für einen Notfall in die Klinik gefahren war. Und Pat hatte eh auf ihn warten wollen, bevor wir uns auf den Weg in die Stadt machen würden. Passte doch super. Paul wollte heute Abend anrufen und mir sagen, wann er wieder kommen würde und wir nun endlich mit dem Trail anfangen konnten. Ich ging ins Haus und er fuhr gen Prelude Lake. Tom war hungrig, so dass kurzerhand beschlossen wurde, dass wir alle zu Mc fahren. Da war ich doch heute schon mal… Ich hatte heute Morgen auf meiner Fahrt zu Alex fest gestellt, dass der Wagen Öl brauchte, da die Öllampe ab und zu aufleuchtete. So brachten wir das Auto gleich auf dem Weg in die Werkstatt und fuhren dann mit Pat´s Truck weiter. Als wir bei Mc saßen und gerade fertig waren, ging Tom´s Handy. Ein weiterer Notfall. Wir brachten ihn also wieder zur Klinik und fuhren dann in die Stadt für ein Kurzshopping. Wollten dann Tom wieder abholen, aber der war noch mitten in einer OP vertieft. Fuhren also zurück zum Stall. Um halb sechs hatte ich den nächsten Unterricht mit Kim. Und es war heute Abend alles etwas chaotisch hier. Tom kam gegen fünf Uhr nach Hause. Kim kam erst um viertel nach fünf… Sie war spät dran. Und dann fragte Tom sie, ob sie ihm schon mal helfen konnte die Pferde rein zu holen. Pat war noch nicht so weit mit dem Futter, da sie noch was im Haus zu erledigen hatte. 
Dienstag, 9. April 2013: Ich hatte mir heute wieder mal vorgenommen, früh aufzustehen. Ich hatte mir gestern Abend vorgenommen gegen halb sieben aufzuwachen, damit ich gegen sieben im Stall zum Reiten sein konnte. Ich wachte auch tatsächlich um sechs Uhr auf, fühlte mich aber etwas erschlagen und mochte nicht aus den Federn. Blieb noch eine Weile liegen, so dass ich letztendlich gegen sieben Uhr aufstand. Es war in der Nacht super stürmisch gewesen und auch jetzt noch war es sehr windig. Aber es schien ein warmer Wind zu sein und die Sonne schien bei strahlend blauem Himmel. Ich ging gegen halb acht in den Stall und Jason kam mir schon entgegen. Er war sehr erstaunt mich hier zu sehen. Ja, auch ich bin manchmal früh. Ich sagte, dass ich nun Mack reiten würde und dass er Norman drinnen lassen sollte, da ich ihn als nächstes arbeiten wollen würde. Auch heute kamen wieder ein paar Kids zum Arbeiten. Ich glaube, sie waren nicht wirklich eine große Hilfe… Heute waren die Mädels dran, gestern waren nur Jungs hier. Na, viel Spaß. Ich ging mit Mack in die Halle und versuchte ihn hauptsächlich vorwärts abwärts und in Seitengängen, sowie im Galopp zu arbeiten, da er ziemlich sauer im Rücken war. Das hielt jetzt schon eine Woche an. Ich versuchte auf diesem Wege seine Muskulatur zu lockern und zu stretchen. War aber wieder mehr Muskelarbeit für mich als für ihn. Er machte sie wieder unglaublich stark und mir taten anschließend einfach nur die Arme weh. Ich weiß, ich sollte mich gar nicht auf so was einlassen, aber da kommt doch leider immer wieder der Ehrgeiz durch. Ich führte ihn lange im Schritt anschließend, damit er keinen Muskelkater bekommen würde. Dann machte ich Norman fertig und als ich mit ihm in die Halle ging, kamen die Kids zum Arbeiten. Mit Norman war es wieder eine gute Einheit. Ich übte mit ihm Außengalopp. Oder besser gesagt, ich bereitete ihn darauf vor. Denn immer wenn ich auf die Gerade kam parierte er durch und wollte in den neuen Galopp. Ich hatte erstmal damit zu tun, dass er auf meinen Sitz hörte und nicht wie gewohnt agierte. Letztendlich war ich aber zufrieden. Nun war ich ziemlich fertig. Ging ins Haus, um zu frühstücken und da Pat nicht wollte, dass ich die letzte Fuhre Müll zur Deponie fuhr, zog ich mich für einen Nap in mein Zimmer zurück. Ich war echt kaputt. So schlief ich erstmal zwei Stunden wunderbar. Kam gegen halb eins wieder runter und Tom war inzwischen zum Lunch aus der Klinik zurück. Als er mich sah, sagte er: "Good morning. What are you doing? Sleeeping the whole day?" Haha, nee! Ich antwortete, dass ich heute Morgen um halb acht schon zwei Pferde geritten hatte. Oh, echt? Jaaa, echt wahr. The german way. Während Pat mit ihrem Truck davon fuhr (sie war immer noch schlecht gelaunt, schien mir), ging Tom nach oben für ein Mittagsschläfchen. Er hatte gefragt, ob ich nicht mit Pat mitfahren wollte. Ich wusste ja nicht mal, dass sie weg fuhr, geschweige dann wohin! Und sie war ja praktisch schon weg gewesen. Keine Ahnung, was sie wieder gestochen hatte. Ich war mir keiner Schuld bewusst. Ich schaute Heartland und half dann später Pat beim Beladen des Trucks mit Recycling. Hatte ihre Laune ignoriert und gefragt, ob sie Hilfe bräuchte und sie hatte angenommen. Welch ein Wunder. Ich fragte, ob ich auch mitkommen sollte, um ihr beim Depot mit den Flaschen zu helfen. Würde nur schnell eine andere Hose anziehen. Sie schien ganz froh über mein Angebot zu sein und so fuhren wir gemeinsam zum Recycling Depot. Dann fuhren wir beim Javaroma vorbei, wo ich uns Mocca und Chai Tea besorgte und dann ging es kurz ein paar Lebensmittel besorgen und dann zur Praxis, um Oskar, den Graupapagei, zu besuchen. Tom war gerade in einer OP, so dass wir ihn nicht zu Gesicht bekamen. Da es schon halb fünf war und ich um fünf Unterricht hatte, machten wir uns fix auf den Rückweg. Es war immer noch verdammt windig. Leah war schon da und hatte gedacht, dass ich sie vergessen hatte. Ich meinte, dass ich immer rechtzeitig zurück wäre und wir gleich anfangen konnten. Pat fing an die Pferde rein zu holen. Als ich mit dem Longierunterricht mit Leah fertig war, kam auch schon Emma rein, die Springunterricht haben wollte. Pat fragte, ob ich ihr eben noch mit den restlichen Pferden helfen konnte, was natürlich kein Problem war. Sie schien wieder guter Laune zu sein. Was das wieder gewesen war. Ich habe keinen blassen Schimmer. Holten also noch O.B. One und Springer am Halfter rein und ließen die restlichen Pferde in ihre Boxen laufen. Da es jetzt schon später war, verlängerte ich Emma´s Reitstunde etwas, so dass wir erst gegen halb acht fertig waren. Sie hatte mir als kleines Geschenk selbst gebackene Cookies mit gebracht. Ja, die Leute wissen doch, was gut ist. Machte wieder richtig Spaß mit Emma. Sie ist super interessiert und wir hatten wieder einige Fortschritte zu verzeichnen heute. Sie war glücklich zu hören, dass wir nächste Woche noch einmal Unterricht machen konnten, bevor ich Yellowknife verlassen würde… Hoffentlich. Ich ging ins Haus, wo Pat sich schon gefragt hatte, wo ich abblieb. Sie wartete mit dem Abendessen. Es gab heute Lachs mit Gemüse und Reis. Super lecker. Tom und Pat gingen nach dem Abendessen die Pferde füttern und ich erledigte den Abwasch. Dann schaute ich noch eine Folge Heartland, die Pat für mich immer aufzeichnete und nach einer Dusche ging ich in die Heia. Morgen würde ich um neun Uhr wieder Unterricht mit Alex haben und ich hoffte, dass Paul sich melden würde. Außerdem hatte ich morgen Czar zu longieren, da ich es heute nicht geschafft hatte. War schon halb zwölf, als ich den Weg in mein Bett fand. 

Es ist unglaublich, wie das Wetter gewechselt hat in den letzten Tagen, denn auch heute wieder, am 8. April 2013, weckte mich die Sonne mit ihren warmen Strahlen, die durchs Fenster schienen. Da es erst halb acht war, entschied ich aber noch ein wenig liegen zu bleiben und zu geniessen, dass ich nicht früh raus musste. Gegen viertel nach acht klingelte das Telefon und ich hörte, dass Tom nebenan ran ging. Kurz später rief er mich und sagte, dass es für mich wäre… Was? Für mich? Um diese Uhrzeit?! Wer mochte das sein? Wenn jemand einen Reitstunde ausmachen oder absagen wollte, konnte das doch nun wirklich etwas später sein. Tom sagte, ich könnte unten an den anderen Apparat gehen. Ok, ich also noch halb schlaftrunken nach unten gesprintet und den Hörer abgenommen. Die Stimme am anderen Ende überraschte mich, es war Paul, der mir mitteilen wollte, dass er heute mit den Arbeiten am Trail anfangen könnte. Er würde zwar eigentlich auf einen Klempner warten, da er ja bös Probleme mit dem Abwassersystem in seinem Haus hatte, aber er war sicher, dass der Klempner nicht auftauchen würde… Kanadische Verhältnisse halt. Ich war noch gar nicht richtig da und stammelte irgendwas daher, dass er dann gegen zehn Uhr kommen konnte, da dann wohl alle im Haus auf wären. Ich wusste ja selber noch nicht, welche Trails Tom und Pat gelichtet haben wollten und so waren wir auf ihre Anweisungen angewiesen. Ich war mir gar nicht sicher gewesen, ob Paul wirklich den Job annehmen und sich melden würde und schon gar nicht so bald. Denn er hatte eigentlich gesagt, dass es nichts vor Dienstag werden würde aufgrund der Arbeiten zuhause. Puh, nun war ich einigermaßen wach und machte mich fertig und aß ein paar Cornflakes zum Frühstück. Tom kam auch runter und fragte, was Paul wollte. Ich schaute ihn von der Seite an und meinte, dass er mit den Trails anfangen wollte. Tom´s Antwort: "Oh, oh." Jaaa, wir mussten jetzt also mal schnell den richtigen Trail auswählen. Im Tiefschnee… Außerdem wollten Pat und ich heute ja noch zur Müllhalde fahren und den Berg Müllsäcke entsorgen. Pat kam auch gegen halb zehn nach unten, sie musste heute nicht im Stall arbeiten, da Abbey und Jason Stalldienst hatten. Außerdem war einen Gruppe Kids mit ihrer Lehrerin zur freiwilligen Hilfsarbeit da. Was für ein Spaß. Pat war nicht sonderlich gut gelaunt. Keine Ahnung, warum. Vielleicht mit dem falschen Fuss aufgestanden. Paul kam pünktlich um zehn Uhr und ich ging raus, um ihn in Empfang zu nehmen. Ich war sowieso schon auf den Weg nach draußen gewesen, da ich Pat´s Truck mit Müll beladen wollte. Oder besser gesagt, es sollten die Kids den Truck beladen und ich sollte sie beaufsichtigen. Nach einer kurzen Begrüßung fuhr Paul mit mir im Truck ums Stallgebäude und wir beluden letztendlich den Truck. War schneller als mit den Kids. Außerdem mussten wir sinnvoll laden, damit nicht alles davonfliegen würde. Während wir dann noch kurz mit Abbey zusammen standen und herumalberten, klingelte wieder das Telefon. Jason lief schnell hin und rief dann mich, da es für mich war. Es war Pat, die vom Haus aus anrief und fragte, ob nicht Paul und ich zur Müllhalde fahren wollten. Ja, warum nicht. Dann hatte Pat noch Zeit sich fertig zu machen für die Trailarbeit. Sie meinte, dass auch Paul fahren konnte, was er mit Vergnügen übernahm. So war er wieder mein Truckdriver. So schnell kann es gehen. Fuhren also in gemäßigtem Tempo zur Mülldeponie, damit wir nicht alles verloren, was so auf der Ladefläche gestapelt war. Hörten dabei Musik von meinem Phone, das Paul wieder mit hatte. Oh, ich kam mal wieder in den Genuss meine Musik zu hören. Wir entschieden, dass wir locker noch eine Fuhre machen könnten. Dann wollten wir uns an den Trail machen. Ich würde um halb zwei meine erste Reitstunde haben, so dass nicht allzu viel Zeit blieb. Pat kam mit uns und zeigte uns den Trail vom Highway aus, da es von hier einfacher war ihn zu erreichen. Während sie dann an der Straße zurück ging, folgten Paul und ich dem Trail, um zu sehen, was dort alles zu lichten wäre. Zunächst aber erstmal auf den Trail kommen. Wir stapften durch knietiefen Schnee die Böschung runter, um im Busch zu verschwinden. Es waren hauptsächlich kleine Bäumchen, die aus dem Weg geräumt werden mussten. An einer Kiefer blieben wir stehen, die schon etwas größer war. Wir überlegten, ob wir diese auch entfernen sollten oder ob wir sie als kleine Herausforderung für Hindernisfahrten stehen lassen sollten. Sie hatte einige braune Nadeln und war somit wahrscheinlich ebenfalls von dem Pine Beetle befallen. Das war eine weitere Arbeit, die auf uns zukam. Die vom Pine Beetle befallenen und bereits abgestorbenen Bäume fällen und verbrennen. Zurück zu der Kiefer: Am Stamm entdeckten wir einen langen Strang Harz und Paul brach zwei Stücke ab. Er steckte sich eines in den Mund und reichte mir das andere… Wieder was neues gelernt, Harz ist einen Art natürlicher Kaugummi mit einem ziemlich strengen Holzgeschmack. Aber nach einer Weile bekommt man tatsächlich die Konsistenz eines Kaugummis und der Geschmack ebbt ab zu einem leichten Kräutergeschmack. Sehr interessant. Nach einiger Zeit des Kauens zerfällt der Kaugummi dann aber in seine Bestandteile. Ich spuckte meinen rechtzeitig aus, da ich keine Harzkrümel im Mund haben wollte. Auf unsere Wanderung über den Trail zurück zum Stall fragte Paul  mich mehrmals, ob ich meinen Kaugummi noch hätte. Ich glaube, er dachte, dass er zu streng im Geschmack für mich wäre und war sichtlich amüsiert. War irgendwie auch ziemlich stark, aber ich bin immer für neues zu haben, so kaute ich fleißig weiter und musste beim Sprechen darauf achten nicht zu sabbern, da dieser Naturkaugummi doch stark den Speichelfluss anregt. Wir gingen noch einen kleinen Umweg über einen weiteren Trail, da es einfach herrlich war in der Sonne. Und wir unterhielten uns die ganze Zeit prächtig und genossen einfach die Zeit. Da Leah inzwischen auch angekommen war und ihr Pferd vom Paddock holte war klar, dass wir eh keine Zeit mehr hatten mit den Fällarbeiten anzufangen. Paul wollte sich dann auf den Weg in die Stadt machen und raus finden, ob er den Klempner dazu bewegen konnte noch heute zu seinem Haus zu kommen. Ich schaute kurz bei Leah im Stall vorbei, um sicher zu gehen, dass ich nicht zu spät war und ging dann noch kurz ins Haus. Pat war mit Großputz beschäftigt. Aß schnell ein Brot und ging dann in die Halle, wo Leah Springer warm machte. Sie hatte heute ihre Eltern mitgebracht, die zusehen wollten. War wieder eine nette Stunde mit Leah und sie hat schon wirklich viel geändert in den letzten Wochen. Dennoch war sie etwas frustriert, dass sie noch immer nicht den Rhythmus im Galopp hinbekam. Sie war noch zu steif und brachte das Pferd aus der Balance. Aber so was dauert halt manchmal. Als wir fertig waren, stand schon Nicole mit Norman in den Startlöchern. Ich pushte sie heute etwas mehr, so dass sie gut ins Schwitzen kam. Sie mochte es Bahnfiguren zu reiten. So folgte ein Zirkel dem nächsten und einer Schlangenlinie nach der anderen folgte eine Vorhandwendung, usw. Und dann fiel Norman in einen wunderbaren Galopp und Nicole saß wunderbar. Es war der richtige Moment gewesen und Nicole genoss es nach der ersten Schocksekunde. Ich denke, dass Norman es gemerkt hat, dass ich schon die ganze Zeit mit dem Gedanken gespielt hatte, dass sie heute mal galoppieren sollte. Es war super. Wir unterhielten uns noch eine Weile und ich empfahl ihr Tina als weitere Reitlehrerin, da Nicole weiter Unterricht haben wollen würde nach meiner Abreise. Gegen späten Nachmittag half ich Tom und Pat die Pferde reinholen, wobei ich mehr oder weniger nutzlos an der Seite stand. Pat war ziemlich schlecht drauf und ich bekam fast keine Möglichkeit ihr zu helfen. Aber wer nicht will, hat schon, sage ich immer. So schaute ich später etwas bei Elisabeth´s erster Reitstunde zu, die super langweilig war. Was sie den Kids so sagte, klang eigentlich nicht verkehrt, aber sie war nicht wirklich hinterher, dass diese auch das taten, was sie sagte. Sie diskutierten oder machten es einfach nicht. Pat kam und meinte, dass wir zum Abendessen zu Boston Pizza gehen würden. Da sie heute den ganzen Tag so komisch gewesen war und ich das Gefühl hatte, dass sie vielleicht besser mit Tom alleine sein wollte, meinte ich, dass ich hier bleiben und bei dem Unterricht zuschauen würde. Sie meinte, dass ich doch was essen müsste und dass es hier nun wirklich nicht viel zu sehen gab. Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Aber ich hätte trotzdem gerne die Stunde mit den etwas älteren Kids, wie Julia und Emma, gesehen. Denn was Julia mir so erzählt hatte, machte mir etwas Sorgen. Ja, aber ich hatte keine Ausrede, es ging zu Boston Pizza. Auf dem Weg dorthin merkte ich, dass ich tatsächlich ziemlich hungrig war. Ich aß Seafood Fetutcini. Sehr lecker. Aber der Service war mal wieder ziemlich daneben. Das kam hier öfter vor, was ich hörte. Als wir zurück fuhren, war es immer noch hell. Wahnsinn. Tom und Pat hatten heute die Pferde zu füttern und ich zog mich in mein Zimmer zurück, hörte noch etwas Musik aus dem Radiowecker, nachdem ich wieder einen brauchbaren Sender gefunden hatte und schlief bald ein. War gespannt, wann Paul sich wieder melden würde und wir am Trail arbeiten könnten...   

Auch heute weckte mich wieder die Sonne, am 7. April 2013. Es war erst halb acht, so dass ich beschloss noch ein wenig vor mich hin zu dösen. Alex würde mich erst viertel vor zehn zum Unterricht abholen. Ich stand letztendlich gegen halb neun auf und ging runter, um eine Schüssel Cornflakes zu essen. Hatte irgendwie Hunger. Normalerweise aß ich Sonntags nichts zum Frühstück, da wir ja später wieder zum Lunch gehen würden. Aber ohne was im Magen Unterricht geben… Ich schrieb noch eine Weile mein Tagebuch bis ich mich fertig machen musste. Tom arbeitete im Stall und Pat schlief noch. Die Zeit verrann und keine Alex zu sehen. Ich dachte, dass sie es vielleicht vergessen haben könnte. Tom bot mir an das Auto zu nehmen. Ok, ich würde Alex anrufen und fragen und dann das Auto nehmen. So der Plan. Alex war quasi auf dem Weg mich aufzusammeln, als ich anrief. Ich sagte, dass sie nicht kommen musste, ich würde selber fahren können. Können vor Lachen, musste ich feststellen, denn der Wagen war tot. Tenice bekam das mit, als ich mit Tom darüber sprach. Sie bot an zu überbrücken. Das ist hier eh an der Tagesordnung, die Überbrückungskabel liegen immer in Reichweite. Kam wohl noch pünktlich bei Alex an, da sie gerade Brutus in die Halle führte. War ja nun zeitlos… ohne Phone. Hatten eine sehr gute Stunde und Alex´ Tochter Sierra filmte fleißig. Wir schnackten wieder eine ganze Weile und machten einen neuen Termin aus für Mittwoch. Dann machte ich mich auf den Rückweg. Den Wagen hatte ich die Zeit über laufen lassen, damit die Batterie geladen wird. Auch das ist hier keine Seltenheit, besonders wenn es so kalt ist. Heute Morgen waren es wieder um die -25°C, sollte aber ab morgen wärmer werden. Ich zog mich noch einen Moment in mein Zimmer zum Relaxen zurück, bevor wir uns auf den Weg ins Explorer machten. Hatte ja nicht widerstehen können und einige Biscotti gegessen. Kleiner Snack. War super voll im Explorer, aber dafür war noch gute Auswahl am Buffet. Ich hatte zudem meinen Mac mitgenommen, um schnell ein paar EMails zu checken. Hatte ja jetzt keinen regelmäßigen Internetzugang mehr und musste jede Gelegenheit nutzen. Um halb vier würde meine erste Reitstunde sein, so dass nicht viel Zeit zum Ausruhen blieb, nachdem wir wieder zurück waren. Aber für zwanzig Minuten in die Horizontale war drin. Während meiner ersten Reitstunde mit Natalie ging das Telefon und es war Julia, die ihren Unterricht leider absagen musste, da sie keinen hatte, der sie fahren konnte. Ok, kann ja vorkommen. Machten einen neuen Termin aus. Wieder zurück zum Unterricht. Ich nahm Natalie heute wieder an die Longe, um Galopp zu üben. Und um ihre Balance zu verbessern, hatte sie heute die Steigbügel überzuschlagen, wovon sie überhaupt nicht begeistert war. Aber ich bestand darauf. Ich sagte, dass sie es versuchen sollte und jederzeit wieder zurück zum Schritt kommen konnte, wenn es nicht ginge. Ich bekam sie überredet und letztendlich war es ok für sie. Sie meinte, es wäre ja gar nicht so schlimm gewesen wie sie gedacht hatte. Um fünf Uhr hätte ich eigentlich Carla gehabt und danach Kim. Aber das Telefon klingelte wieder unheilvoll und es war Carla, die meinte, sie hätte mir zwei Dinge mitzuteilen. Das erste wäre, dass Kim im Krankenhaus wäre und nicht rechtzeitig zum Unterricht zurück wäre. Sie würde aber auf jeden Fall zur Fütterung heute Abend kommen. Ich bin mir sicher, dass Carla wohl auch sagte, was Kim hatte, ich es aber einfach nicht verstanden hatte. Carla selber hatte einen Plattfuss an ihrem Truck, so dass sie ihren Unterricht um fünf Uhr ebenfalls nicht schaffen konnte, sie aber gerne etwas später kommen würde, wenn es möglich wäre. So schob ich ihre Reitstunde in Kim´s und alle waren happy. Pat und Tom waren natürlich besorgt, was Kim hätte, aber ich konnte es beim besten Willen nicht sagen. Sie riefen sie mehrmals an. Es stellte sich heraus, dass Kim eine allergische Reaktion gehabt hatte und daher sicherheitshalber ins Krankenhaus gegangen war. Sie war aber soweit ok. Gut, dann konnte ich beruhigt in meinen Unterricht mit Carla gehen. Und Trish war auch mal wieder da. Sie entschuldigte sich, dass sie sich nicht gemeldet hatte, aber sie war immer so müde. Sie fragte, ob wir denn vielleicht heute spontan eine Unterrichtseinheit einschieben könnten. Warum nicht, nach Carla hatte ich Zeit. Es waren noch einige andere Reiter in der Halle, so dass wir mit unserem Longieren und Bodenarbeit etwas limitiert waren. Es war aber ok. Czar war super, er hatte einiges gelernt die letzte Zeit. Nur das Biegen war immer noch in den Anfängen. Trish hatte noch einige Arbeit vor sich mit dem Kerl. Wir unterhielten uns noch eine Weile nach dem Unterricht und machten aus, dass ich diese Woche Czar zwei mal arbeiten sollte und wir am Samstag noch mal eine Unterrichtseinheit machen würden. Gegen halb neun ging ich ins Haus und Pat machte mir etwas zu essen. Während ich mein aufgewärmtes Cordon bleu mit Gemüse aß, gingen Tom und Pat ins Bett. Ich schaute noch ein wenig Heartland und ging dann auch ins Bett. 

Samstag, 6. April 2013: Die Sonne weckte mich um acht Uhr. Es war wieder wunderbares Wetter draußen, aber richtig kalt (-30°C). In meinem Zimmer war es mollig warm, aber wenn ich runter kam, war es richtig frisch. Da war mir klar, dass es auch heute keine frühlingshaften Temperaturen geben wird. Ich aß eine Schüssel Cornflakes zum Frühstück und widmete mich dann meinen Niederschriften vom Yukon Quest, die ich noch nachzuholen hatte. Außerdem wollten auch wieder ein paar Fotos abgespeichert und bearbeitet werden. Hatte noch viel Zeit bis meine erste Reitstunde starten würde. Natalie wollte um 11 Uhr hier sein. Ja, wollte. Sie rief ungefähr eine Stunde vorher an und sagte ab. Wir machten einen neuen Termin für morgen Nachmittag aus. So hatte ich etwas länger Zeit meinen Kram zu erledigen. Um 12 Uhr kam Kenya und ihr Freund Mat, die jeweils eine Stunde Unterricht haben würden. Mit Kenya hatte ich ja schon gearbeitet und das Highlight heute mit ihr war, dass sie Mack alleine getrenst bekam. Ja, für einen Anfänger ist das ein großer Schritt. Beim Reiten hatten wir keine sonderlichen Fortschritte zu verzeichnen. Dann kam Mat an die Reihe, der wirklich super sympathisch war. Er war sehr interessiert und lernte verdammt schnell, ein Naturtalent. Wir kamen an der Longe bis zum Galopp. Er hatte eine sehr gute Balance und war im Trab besser als Kenya, was ihr ein wenig missfiel. Aber ich meinte zu ihr, dass sie das vielleicht ein wenig pushen würde sich mehr anzustrengen. Jeder lernt anders und in einem anderen Tempo. Als wir gerade fertig waren, stand schon Abbey am Hallentor, die als nächstes gequält werden würde. Nein, nur Spaß. Aber es war einfach zu lustig mit ihr. Wir hatten eine Menge Spaß in der Stunde und sie war ebenfalls richtig gut. Hatte heute nur Anfängerunterricht, was aber ok war. Pat und Tina hatten Abbey jedenfalls eine gute Grundlage gegeben. Sie wollte auf jeden Fall noch mal eine Reitstunde haben. Ich hatte ihr gestern gesagt, dass sie auch einfach mal mit mir zusammen reiten könnte und ich ihr ein paar Tips geben würde. Aber wir waren momentan noch ziemlich weit davon entfernt. Nun hatte ich zwei Stunden Pause bis Carla kommen würde. Auch mit ihr wollte ich heute Longenunterricht machen, da wir dringend an ihrem Sitz und ihrer Balance arbeiten mussten. Tom und Pat brachten die Pferde rein, als ich mit Carla anfing zu arbeiten. Und die Stunde war wirklich hervorragend. Ich hatte sie ohne Steigbügel an der Longe und es war ein Riesenunterschied zu ihrem herkömmlichen Sitz. Wahrscheinlich auch, da sie sich an der Longe sicherer fühlte. Wir machten heute jedenfalls wieder einige Fortschritte. Kamen sogar zum Galopp. Ich mein, da sie vor einigen Tagen von sich aus und ohne Longe galoppiert war, war das hier heute für mich eigentlich selbstverständlich. Ich meinte zu ihr, dass es eigentlich gar keine Probleme geben würde, dass sie nur an sich glauben musste. Und ein wenig Schliff in den Sitz mussten wir bekommen, aber ansonsten… Wir würden sehen, wie sie sich entwickeln würde. Nun hatte ich Feierabend und ging im noch schönsten Sonnenschein zum Haus, wo Pat und Tom in ernste Gespräche vertieft waren. Es roch schon herrlich nach Abendessen. Ich verzog mich in mein Zimmer, damit sie ungestört weiter reden konnten und schrieb wieder Tagebuch. Man darf ja nicht faul werden. War heute eh schon etwas faul, da ich nicht geritten bin heute. Aber vielleicht morgen wieder. Muss ja noch ein wenig Geld verdienen, wenn ich in der nächsten Zeit aufbrechen will. Nach einer halben Stunde oder so rief mich Pat zum Essen runter. Es gab Cordon bleu mit Gemüse. Dann kam wieder Leben in den Stall. Kim, Sydney und Hope wollten sich mit Arbeitskollegen hier zum Reiten treffen. Besagte Kollegen Marc und Heather hatten bisher noch nie oder ein mal auf dem Pferd gesessen. Das würde ja interessant werden. Es war noch hell draußen, bzw. die Sonne schien, und da ich nichts weiter vor hatte sagte ich, dass ich mal runter gehen würde und schauen, was die da so treiben. Tom sollte später auch kommen, um ein Auge auf die beiden Anfänger zu haben. Als ich in die Halle kam, war es ein beginnendes Chaos, aber da ja drei erfahrene Reiter da waren hielt es sich noch in Grenzen. Hope ging zu Fuss neben den Anfängern her und versuchte sie zu unterrichten… Kim war ziemlich nervös mit all den anderen Pferden in der Halle und bekam Baya nicht wirklich vorwärts. Sie fragte, ob ich für ein paar Minuten in den Sattel steigen könnte, was ich natürlich konnte. Das erste Mal reiten in meinen Garhartt-Hosen. War gespannt, wie das gehen würde. Und es war erstaunlicherweise sogar ziemlich bequem, wer hätte das gedacht. Sydney ritt Java und fragte ab und an, was ich zu ihrem Sitz sagen würde und dass sie ernsthaft daran arbeiten würde. Sehr schön! So ritt ich also mit vollgefuttertem Bauch erstmal eine Weile Baya, was auch nicht das schlechteste war. Kim hatte mich gefragt, ob ich nicht auch ein Pferd fertig machen und mit ihnen reiten wollte. Ich sagte, da wäre kein Pferd übrig. Ist ja nicht ganz richtig, der Stall war voll, aber mit Springer bin ich nicht so auf einer Wellenlinie und Mickey hat ziemliche Balanceprobleme, was ein Ausweichen manchmal schwierig macht. Cimmaron ist sehr jung und ich hatte ihn eh noch nie geritten… Allegra ist einfach nur verrückt und ich würde mich nie auf sie setzen. Ja, und das wäre es dann auch schon an verfügbaren Pferden. Und ich hatte auch noch nie die Tennessee Walker von Pat geritten… Aber sie war im Haus. Also ritt ich ja nun Baya und war zufrieden, dass ich den Mädels den ein oder anderen Tip geben konnte. Wir tauschten nach einer Weile erstmal wieder und ich saß in der untergehenden Sonne, die ins Fenster schien, auf der Bank und beobachtete die ganze Szenerie. Nun kam auch Tom und schnappte sich erstmal Longe und Peitsche, um Heather mit Norman an die Longe zu nehmen. Er konnte das wohl auch nicht mit ansehen. Er hatte gesagt, dass ich das tun sollte, aber ich antwortete, dass Hope die beiden unter ihren Fittichen hatte, ich würde nur Kim und Sydney helfen. Heather war ein echtes Naturtalent und kannte absolut keine Angst. Es ist doch manchmal hilfreich, wenn man nicht weiß, was alles passieren kann beim Reiten… Nachdem sie von der Longe gelassen, galoppierte sie Runde um Runde in der Halle. Ohne Rücksicht auf Verluste. Ich konnte das nicht wirklich mit ansehen, obwohl sie wirklich gut war für das zweite Mal auf dem Pferd. Ich hatte nochmals Baya übernommen und versuchte ein wenig ernsthafte Arbeit mit ihr zwischen all dem Chaos. Tom hatte nun Marc mit Mack an der Longe. Und er hatte es natürlich viel schwerer mit Tom als das Mädel. Zu guter Letzt rutschte der arme Kerl mitsamt Sattel von Mack. Alles lachte, als er in Zeitlupe von dem inzwischen stehen gebliebenen Mack mit dem Sattel herunterrutschte. Anstatt die Füße aus den Steigbügeln zu nehmen, versuchte er sich krampfhaft fest zu klemmen, was natürlich nicht funktionierte. So plumpste er wie ein Käfer auf den Rücken, verletzte sich aber nicht. Sah aber echt ulkig aus. Tom schimpfte, dass der Gurt zu lose gewesen war. Ich kam zu Hilfe und muss sagen, dass der Gurt so was von stramm gewesen war. Ich hatte den Gurt noch nie so eng geschnallt. Ich sagte zu Tom dass das ok gewesen war und ich es jetzt noch mal ein Loch enger geschnallt hatte, aber das wohl eher das Problem die mangelnde Balance des jungen Mannes und der nicht sehr stark ausgeprägte Widerrist von Mack die Ursache gewesen waren. Ich sagte zu Marc, dass er nun auf jeden Fall sofort wieder auf´s Pferd musste, da er runter gefallen war. Und weiter ging es an der Longe und wieder begann der Sattel zu rutschen. Ich rief Tom zu, dass er Mack stoppen sollte. Dann ritt Marc noch eine Weile alleine durch die Halle. Es entstand ein Rennen zwischen Heather und Marc, die wild durch die Halle galoppierten. Für mich war es nun Zeit zu gehen. Das konnte ich nicht mehr mit ansehen. Hope hatte inzwischen Cimmaron gesattelt und versuchte in dem Trubel irgendwie den jungen Hengst zu reiten, was eine echte Herausforderung war. Tom fragte sie, wer ihr erlaubt hatte Cimmaron zu reiten, war aber dann ok. Ja, der Übermut. Ich ging zurück ins Haus, war kurz nach neun. Ich wollte noch ein wenig am Computer arbeiten, da ich eh nicht viel anderes zu tun hatte hier. Ich versuchte heraus zu finden, wie der Radiowecker in meinem Zimmer funktionierte. Da ich Paul mein IPhone zum Musik hören geliehen hatte, saß ich selber Musikmäßig auf dem Trockenen. Was tut man nicht alles. Ich kriegte es irgendwie zum Laufen und hörte ein wenig Country mit einigen Störgeräuschen. Dann setzte ich mich auf mein Bett und bearbeitete Fotos. Das war eine wirklich zeitintensive Arbeit. Gegen elf haute ich mich auf´s Ohr und schlief das erste Mal seit langem wirklich tief und fest durch. Welch Erholung. 

Tatsächlich wachte ich heute, am 5. April 2013, um 6 Uhr auf. Gegen halb sieben hatte ich meinen Hintern dann auch aus dem Bett bewegt und um kurz nach sieben saß ich im Sattel. Es war wieder schweinekalt heute. -42°C mit Windchill. Das Atmen fiel schon wieder etwas schwerer. Es war herrlich, die Sonne schien in die Halle, ich hatte Musik an und hatte nun eine Stunde meine Ruhe und konnte mit Mack arbeiten. Ich war ja nun etwas verwöhnt von unserem letzten Ritt, so dass ich voller Vorfreude in den Sattel gestiegen war. Man sollte nie Erwartungen haben, die werden nie erfüllt. Besonders beim Reiten. Mack lag heute dermaßen schwer auf der Hand und ich konnte ihn einfach nicht vom Gebiss bekommen. Es war mehr Bodybuilding als Reiten. Frustrierend. Ich machte eine Menge Galopparbeit, bekam ihn aber nicht wirklich locker. Ich hatte das Gefühl, dass es jedes mal nach den Kinderreitstunden schlechter war, was ja gut sein konnte. Das war immer ein Rumgehoppel in Elisabeth´s Reitstunden…. Aber ich will nicht schlecht reden, ist halt Spaßreiten. Oder wie auch immer man das nennen will. Inzwischen war jedenfalls auch Abbey zur Arbeit erschienen und war ganz erstaunt mich so früh in der Halle vorzufinden. Ich war gerade fertig mit Mack und brachte ihn in seine Box. Als nächstes machte ich Norman fertig. Er erstaunte mich heute auch, aber positiv. Er war wirklich gut drauf, leicht an den Zügel zu bekommen und fleißig. Versuchte mit ihm Aussengalopp, was er aber noch nicht wirklich verstand. Er sprang immer um und das nicht mal sauber, sondern über ein paar Schritttritte. Das war nicht schön. So stoppte ich diese Arbeit erstmal und widmete mich mehr den Seitengängen. Nun waren auch Tom und Pat im Stall und waren nicht weniger erstaunt mich hier zu sehen. Aber erfreut. Pat meinte, Norman würde aussehen wie ein Lippizaner. Nachdem ich Norman in seine Box gepackt hatte, fuhr ich mit Pat´s Truck zu Alex zum Unterricht. Eigentlich hätte mich Alex abgeholt, aber Pat bot mir ihren Truck an und rief auch noch für mich bei Alex an, um ihr mitzuteilen, dass ich einen fahrbaren Untersatz hätte und sie nicht extra hier raus fahren musste. Pat wusste, dass ich Telefonate immer noch vermied. Es war aber auch wirklich so was von schwer manchmal die Leute am Telefon zu verstehen. Da Alex ihre Pferde hat gestern von Tom impfen lassen und sie selber heute nicht besonders gut gelaunt war, hielten wir den Unterricht ziemlich locker und machten nicht zu viel. Anschließend schnackten wir noch eine ganze Weile, bevor ich mich wieder auf den Weg zum Stall machte. Auf dem Hinweg hatte ich gesehen, dass Dyan zuhause war. Ihr Truck stand schon wieder voll ausgerüstet bereit zum nächsten Ausflug. Und Marcel´s Dog Truck stand ebenfalls auf dem Hof. Als ich nun auf dem Rückweg einen Blick auf die Auffahrt warf, waren sie entschwunden. Immer auf Achse. Im Stall gesellte ich mich zu Pat und Abbey, die noch mit der Stallarbeit beschäftigt waren. Ich arbeitete ja nur noch als Riding Instructor und Horse Trainer, hatte also mit Misten nichts mehr zu tun. Wir alberten herum und es war richtig witzig. Ich schaute dann noch eine Weile Leah zu, die heute Mickey ritt. Als das Telefon klingelte und natürlich gerade wieder kein anderer in der Nähe war, war ich mal wieder gezwungen den Hörer abzunehmen. Es war Paul, der mir mein Phone vorbei bringen wollte. Das war super, fühlte mich ein wenig nackt ohne. Er wollte irgendwann nach zwei Uhr da sein. Es war halb zwei. Gegen viertel nach zwei waren die beiden mit der Arbeit fertig und wir gingen alle gemeinsam raus. Gerade, als Paul auf den Hof gefahren kam. Das ist doch Timing, in jeglicher Hinsicht. Denn Pat wollte sowieso mit Paul sprechen und ihn fragen, ob er ein paar Tage Zeit hätte ein paar Bäume zu fällen und ein paar Trails zu verbreitern. Ich würde ihm natürlich zur Hand gehen, da wir ja am Yukon schon so ein gutes Team gewesen waren. Er hatte gerade einige Probleme mit dem Abwasser zuhause zu lösen, würde anschließend aber den Job machen wollen. Probleme mit dem Abwasser? Hatte ich nicht gehabt. Paul guckte mich an und meinte, wenn er darüber nachdachte, dann würde jedes Mal, wenn ich da wäre das Abwassersystem Probleme machen. Was sollte das denn bitte heißen?! Er wollte mich aber nur ärgern. Er bekam noch ein Sandwich von Pat serviert, welche die Weltbesten Sandwiches waren und dann machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Leider bekam er, gerade als wir los gefahren waren einen Anruf, dass er leider zurück musste. Zu schade. So ging es also nach dem Besuch der Tankstelle zurück zum Stall. Ich fuhr dann mit Pat in die Stadt, da ich etwas besorgen musste. Dann war es auch schon vier Uhr und wir holten die Pferde rein. Ich führte Sammy, der sich inzwischen bei allen anderen weigerte durch die kleine Tür in den Stall zu gehen. Mit mir ging er anstandslos hindurch. Ich wusste nicht, was das Problem war. Tom war inzwischen auch nach Hause gekommen und hatte sich für einen kleinen Nap zurück gezogen. Wir wollten jetzt dasselbe machen. Ich hatte noch eine Stunde Zeit bis mein Unterricht mit Carla beginnen würde. Bis ich aber endlich auf dem Bett lag, waren es noch zwanzig Minuten. Döste also nur ein bissel vor mich hin, bevor ich mich wieder anzog und auf den Weg in den Stall machte. Carla hatte ihren Mann mitgebracht, der mal wieder filmen sollten. Leider war Carla heute ziemlich nervös, was ich schon vor dem Aufsitzen feststellen konnte. Das würde heute nicht zu einer erfolgreichen Reitstunde führen. Wir starteten ganz locker am langen Zügel mit Pferd lenken aus dem Sitz heraus und dann ein paar Seitengänge, die aber noch nicht wirklich gelingen wollten. Aber man muss ja mal anfangen. Ihre Nervosität wurde nicht besser, aber wir fanden noch einen positiven Abschluss, so dass letztendlich alle happy waren. Die Mädels für Tom´s Springunterricht waren auch schon da und wir spaßten auf der Stallgasse herum. Während sie dann schon mal Sprünge aufbauten, unterhielt ich mich mit Julia, die nur noch zum Zugucken zum Springen kam, da sie einige Male herunter gefallen war und nun zu ängstlich war zum Springen. Sie wollte gerne eine Reitstunde haben und während wir dann noch beim Unterricht zuschauten, fragte sie eine Menge Sachen, wie man was hinbekommt und warum was wie passiert, usw. und so fort. Ich freute mich, dass sie so interessiert war. Sie ritt ein mal wöchentlich jetzt bei Elisabeth und ich war ein wenig enttäuscht gewesen, dass sie keinen Unterricht mit mir hatte haben wollen. So freute ich mich umso mehr, dass sie nun doch noch kam. Etwas spät vielleicht, wenn man bedenkt, dass ich vorhatte in zwei Wochen weiter zu ziehen… Aber das sollte erstmal passieren. Hatte noch nichts fertig geplant hier. Pat kam runter in den Stall und fragte mich, ob ich mit ihr O.B. One striegeln wollte, was hieß, dass ich sie festhalten sollte, während sie striegelte. Ok, warum nicht. Noch eine kleine Herausforderung am Abend. Lief aber alles ohne größere Zwischenfälle ab und nachdem ich sie in ihre Box zurück gebracht hatte, ging ich ins Haus und aß Abendbrot. Pat hatte Sheppards Pie gemacht, was sehr lecker war. Sie und Tom hatten schon gegessen. Dann machte ich noch Heartland an und wartete bis die beiden auch ins Haus kamen. Sie gingen schon bald zu Bett und ich tat es ihnen gleich. Hoffte, dass ich heute besser schlafen könnte, da ich doch das ein oder andere heute getan hatte.

Wachte wie eigentlich üblicherweise gegen acht Uhr auf am Morgen des 4. April 2013. Blieb aber noch ein wenig liegen, da ich ein wenig dösig war. Pat und Tom waren im Stall arbeiten und ich machte mich auch nach einem kurzen Frühstück auf in den Stall. Hatte noch ein wenig Nachwehen, fühlte mich aber ganz gut. Gut genug, um zu reiten. Hatte somit Pat noch zugerufen, dass sie Baya und Mack drinnen lassen sollten. Ich würde in den nächsten Minuten nachkommen. Grad im Stall angekommen rief Paul an, dass sie in wenigen Minuten das Auto abholen würden. Oh, ok. Ich sagte, dass er in den Stall kommen sollte, da ich gerade dabei war ein Pferd fertig zu machen. Baya war noch drinnen, aber Mack war schon raus gebracht worden. Naja, würde ich ihn halt später einfangen müssen. Hatte gerade Baya fertig gesattelt, als Paul und Nathaniel kamen. Ich händigte den Schlüssel aus und nachdem Nathaniel weg gefahren war, standen Paul und ich noch eine halbe Ewigkeit zum Schnacken auf der Stallgasse. Baya wurde schon ungeduldig. Aber das war eine gute Übung für sie, still stehen. Nachdem auch Paul abgefahren war, ging´s mit Baya in die Halle. Ich liebte es für mich zu arbeiten. Die Halle für mich zu haben. Herrlich! Baya arbeitete auch gut mit. Konnte mich nur nicht so richtig konzentrieren, daher machte ich viel Seitengänge und versammelnde Arbeit. War sowieso die beste Arbeit für sie. Durch unsere etwas länger ausgefallene Unterhaltung hing ich mit meinem Zeitplan völlig hinterher. Da ich mit Pat um ein Uhr in die Stadt fahren wollte, wo sie einige Termine hatte und ich ein wenig shoppen gehen wollte, bleib für Mack eh keine Zeit mehr. Das war wieder das Schicksal, das wusste, dass ich nicht dazu kommen würde. Darum war er heute Morgen schon draußen gewesen. Es war wieder eisig kalt heute, -30°C und -35°C Windchill. Aber die Sonne schien und es war herrlich. So entschieden wir die Pferde bis nachmittags draußen zu lassen. Sie hatten eh wieder alle ihre Decken auf und machten einen sehr zufriedenen Eindruck. Ich meinte, dass wir jetzt wahrscheinlich erhebliche Probleme haben würden sie rein zu bringen und es daher wenig Sinn machen würde. Machten uns auf den Weg in die Stadt, wo mich Pat am Javaroma Café raus ließ, wo ich erstmal Emails checken konnte und einen Mocca dazu trank. Dann ging ich in den benachbarten Laden Quilted Raven, der herrliches Material für Quilte bereithielt. 


Ich fand es mal wieder sehr schade, dass ich dieses Handwerk nicht beherrschte. Aber es wurde immer klarer, dass ich das zuhause erlernen müsste. Man konnte ja so tolle Sachen zaubern. So fand ich einen ganz tollen Hundequilt. Einfach Wahnsinn, was da für Arbeit drin steckte. Pat kam später dazu und war ebenfalls begeistert von diesem Meisterstück. Es war unverkäuflich. Und wenn es zum Verkauf stehen würde, würde der Preis im vierstelligen Bereich liegen, das war klar. 

Awesome!
Für mich also eh nicht erschwinglich. Wir machten uns weiter auf den Weg noch ein paar Lebensmittel zu kaufen. Und ich brauchte Zahnpasta. Pat fragte mich ganz verwundert, ob ich meine schon wieder aufgebraucht hätte, die sie mir letztens erst mitgebracht hatten. Ja, so ziemlich. Ich weiß auch nicht, wo die blieb, vielleicht aß ich die ja. Trafen wieder auf die ein oder anderen Bekannten. Diesmal nicht nur Pat, auch ich traf inzwischen Leute. Jaaahaa! Wir schauten noch in der Klinik vorbei, um dem Graupapageien Oskar ein paar Früchte zu bringen. 

Oskar
Hatten auch gleich noch einen netten Schnack mit Tom und allen Helferinnen. Und Big Betty, die Bulldoggenhündin, begrüßte uns auch fröhlich. Oskar, der mich die letzten Male immer freundlich willkommen hieß und gestreichelt werden wollte, war heute richtig reserviert. Ich weiß  nicht, ob es daran lag, dass ich andere Klamotten anhatte… Keine Ahnung. Nervte ihn, der eigentlich eine Sie war, nicht länger. Vielleicht würde er, sie nächstes Mal wieder besser drauf sein. 

Big Betty
Als ich mich verabschiedete und Pat nach draußen folgte, pfiff mir der Vogel doch tatsächlich hinter her! Unglaublich! Eine der Helferinnen meinte:"She loves your Bump." What?! Ja, sie hatte schließlich seit 25 Jahren als Mann gelebt und vielleicht wusste Oskar gar nicht, dass sie weiblich war. War jedenfalls sehr witzig. Wir fuhren nun zurück zum Stall und holten die Pferde rein, nachdem wir alle Einkäufe nach drinnen gebracht hatten. Ich fand an der Eingangstür eine Geschenktüte vor, die ich nach drinnen brachte. Dachte, es wäre für Pat und Tom und stellte es erstmal auf den Esstisch. Pat fand die Tüte später und fragte, was das wäre. Ich meinte, dass sie an der Tür hing als wir zurück kamen. Sie schaute auf den Umschlag und meinte, da stünde "Katrin" drauf. Wer mich denn Katrin nennen würde. Ich meinte, dass Paul das tun würde. Und tatsächlich, es war ein Dankeschön für´s Hundesitten. Einige nette Mitbringsel vom Yukon. Ich hab mich riesig gefreut. Da ich auch noch einen Termin heute hatte, machte ich mich mit dem Auto von Pat und Tom auf den Weg. Es wurde schon spät, als ich endlich zum nächsten Laden fahren konnte. War völlig in Gedanken, als ich hinter mir ein Polizeiauto mit vollem Blaulicht in Aktion im Spiegel entdeckte. Ich dachte, warum fährt der denn nicht einfach vorbei. Dann kam mir, dass ich vielleicht die Spur wechseln sollte. Hm, er wechselte ebenfalls… Und nun auch noch Sirene. Ok, ich war mir jetzt ziemlich sicher, dass ich gemeint war und dass es wohl besser war zu stoppen. Tatsächlich, der Polizeiwagen stoppte hinter mir. Oh, oh, das konnte nichts gutes bedeuten. Ich spielte kurz durch, was das Problem sein konnte. Dass die erheblichen Beschädigungen ein Problem darstellen könnte, war ziemlich unwahrscheinlich. Vielleicht dachten sie, der Wagen sei geklaut. Oder hatte er etwa keine Versicherung mehr, was ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen konnte. Und TÜV gab es nicht. Naja, der Herr Polizist stand auch schon an meiner Scheibe, so dass ich es ja gleich erfahren würde. Ja, und was war es wohl? Ich war zu schnell gefahren. Und ich hatte es, verflixt noch mal, dieses mal wirklich nicht mit Absicht getan. Wenigstens musste ich nicht lügen. Normalerweise fahre ich ja etwas flotter, aber dieses mal war mir das wirklich nicht bewusst gewesen. Er meinte, dass 66 km/h in der Stadt nun wirklich zu schnell wäre, wenn hier doch nur 45 km/h erlaubt wären. Wir wären doch sehr weit von der Autobahn entfernt. Ich fragte ganz erschrocken, wo ich denn so schnell gefahren war. Rutschte mir so raus, da ich so erstaunt war. Im Nachhinein kam mir die Frage ziemlich dämlich vor, da es ja völlig Wurscht war, wo ich zu schnell gewesen war. Ich hatte aber auch gar keine Ahnung, wie lange der schon hinter mir her gefahren war. Ich musste vorsichtiger sein, nahm ich mir vor. Er wollte Papiere und Führerschein haben. Ich sagte, dass ich ihm meinen Führerschein geben könnte, aber keine Papiere für den Wagen hätte. Ob das denn mein Auto wäre. Nein, das hätte ich nur geliehen. Und was denn die Klasse 4b wäre. Das wusste ich doch jetzt aus dem Kopf nicht. Konnte man doch an den Bildchen auf dem Führerschein ablesen, eigentlich. Ich meinte, dass ich das so nicht wüsste und ich alle Klassen besitzen würde. Vielleicht hat ihn das beeindruckt, denn es war dann soweit ok. Da ich nicht aus dieser Stadt und aus diesem Land war, blieb es bei einer Verwarnung, aber wenn ich noch mal erwischt werden würde, müsste ich zahlen. Ich entschuldigte mich nochmals für´s zu schnelle Fahren und fuhr dann los. Mit 45 km/h. Aber mal ehrlich, das ist doch lächerlich, da kommt man ja nie irgendwo an. Der Polizeiwagen kehrte um und war entschwunden. Und auf wunderbare Weise wanderte mein Tachometerzeiger wieder nach oben… Aber ich hatte den Rückspiegel fest im Blick. Musste die ganze Rückfahrt zum Stall schmunzeln. Die Leute hier im Norden waren doch wirklich nett. Ich mein, ich hatte ja im ersten Moment gehofft, dass ein Bekannter hinterm Steuer sitzen würde, da ich inzwischen ja auch den ein oder anderen Polizisten kannte, aber die Hoffnung hatte sich nicht erfüllt. Aber dieser Beamte war sehr nett gewesen. Als ich im Stall ankam, war Tom auch schon von der Arbeit zurück. Naja, schon, es war inzwischen ja schon halb neun. Und Abendessen wartete schon. Es gab Hähnchenschenkel mit Reis und Gemüse. Und wir besprachen, ob nicht vielleicht Paul mit mir zusammen ein paar Bäume fällen könnte, damit die Trails um den Hof etwas ausgebaut werden könnten. Das war doch eine hervorragende Idee. Pat wollte morgen Paul anrufen und ihm das Angebot unterbreiten. Während ich den allabendlichen Abwasch erledigte gingen Tom und Pat in den Stall, um die Pferde zu füttern. Ich machte noch meine Wäsche fertig und ging dann ins Bett. Wollte morgen früh ein paar Pferde reiten und hoffte, dass ich früh aufwachen würde. Hatte mein IPhone nämlich bei Paul vergessen und war nun Weckerlos. Und auch ansonsten fühlte ich mich ohne mein Phone ein wenig nackt. Ich hoffte, dass ich es bald wieder bekommen würde. So ging ich also um elf Uhr ins Bett und nahm mir vor früh aufzuwachen.  

Mittwoch, 3. April 2013: Heute gibt es nicht sonderlich viel zu erzählen. Ich wachte mit Kopfschmerzen auf. Die Family war irgendwann mitten in der Nacht zurück gekommen und schliefen noch tief und fest, als ich gegen acht Uhr aufstand. Nur Paul lief mir auf meinem Weg ins Bad über den Weg. Ich meinte, dass ich wohl noch mal das Auto leihen müsste, damit er mich nicht nach nur drei Stunden Schlaf nach Yellowknife fahren müsste. Ich wollte das Auto dann im Laufe des Tages zurück bringen. Das ging in Ordnung. 


Yellowknife River
Fuhr also erstmal zum Stall und rief Alex an, dass sie mich nicht abholen müsste, da ich noch ein Auto zur Verfügung hatte. Ich war ziemlich müde und die Kopfschmerzen nervten mich ziemlich. War nicht gerade hilfreich, dass es in Alex´ Halle dermaßen staubig war. So begrub ich meine Pläne anschließend zu reiten und begab mich lieber ins Bett. Was leider nicht sonderlich geholfen hatte. Ich hatte inzwischen schon die ein oder andere Schmerztablette intus und hatte dennoch eine Migräne. Na super! Da es im Liegen schlimmer war als im Sitzen, begab ich mich nach unten ins Wohnzimmer und saß einfach nur auf der Couch, mit geschlossenen Augen. War auch ziemlich benebelt. Ich weiß nicht, ob es die Tabletten oder die Schmerzen waren oder alles zusammen. Bekam alles um mich herum nur halb mit. Dass Pat mir eine Decke und eine Sonnenbrille brachte, dass Tom seine Witze über mich machte, dass sich die Hunde allesamt auf einmal auf mich stürzten, um mich wach zu machen… Pat kochte mir einen polnischen Kräutertee, der auch irgendwie drin blieb. Nicht so anderes. Es war ein weg geworfener Tag. Wie immer, wenn mich die Migräne heimsuchte. Es ging mir so schlecht, dass Pat Carla anrief und meine Reitstunde cancelte, da ich wirklich nicht sprechen konnte. Darüber war Carla natürlich gar nicht glücklich, aber ich glaube, dass sie auch keine wahre Freude mit mir in der Stunde gehabt hätte. Dann rief sie noch Paul an, um Bescheid zu geben, dass ich das Auto heute nicht mehr bringen würde. Sie wollten das Auto dann morgen abholen, da sie eh in der Stadt sein würden. Wie praktisch. Tom und Pat aßen zu Abend eine polnische Suppe. Tom meinte, ich sollte versuchen etwas zu essen, aber ich konnte wirklich nichts essen. Während sie sich früh ins Bett verzogen, blieb ich einfach nur hier sitzen, versuchte zu schlafen (im Sitzen) und versuchte die Schmerzen zu verdrängen. Zwischenzeitlich schlief ich auch immer wieder ein und rutschte immer tiefer auf dem Sofa. Irgendwann konnte ich sogar liegen! Wow, endlich. Und ich schlief so fest wie schon lange nicht mehr. Wer hätte das erwartet. Gegen drei Uhr morgens wachte ich auf und fühlte mich gut. Ich aß die zwei Brötchen, die Tom und Pat für meine Suppe übrig gelassen hatten. Die Suppe ließ ich aber noch weg. Beobachtete dann Brötchenkauend die Northern Lights, die hier nur halb so stark waren wie am Prelude Lake und ging dann ins Bett. Dauerte eine Weile bis ich einschlafen konnte, aber dann war ich weg. 

Dienstag, 2. April 2013

Dienstag, 2. April 2013: Ich kam überhaupt nicht aus dem Bett... äh, Couch. Ich hatte ja Siku nachts schon mal raus gelassen und die beiden anderen waren noch ruhig. So döste ich bis kurz vor neun noch rum. Konnte mich einfach nicht aufraffen. Aber dann entschied ich mich doch vom Sofa zu kugeln, damit ich alles fertig bekam hier. Konnte ja später einen Nap bei Tom und Pat machen. So die Idee. Also wieder erstmal die Hunde raus gelassen und gefüttert. Es schien wieder die Sonne und es war ziemlich kalt heute. Es wehte auch ein kleiner Wind. Ich fegte und wischte nochmals durchs Haus. Mit drei Hunden im Haus lohnte sich das immer. Gegen Mittag machte ich mich auf den Weg in den Stall, nachdem ich Kodiak unter Protestjaulen wieder in die Box gebracht hatte. Tat mir echt leid, aber ich konnte ihn ja nicht raus lassen ohne Halskrause. Ich hoffte für ihn, dass er die bald los wäre. Armer Kerl. Als ich bei Pat und Tom ankam, erledigte ich aber erstmal Papierkram. Abrechnung fertig machen. Tom ging schon mal in den Stall. Er wollte auch reiten. Ich kam später nach und holte Mack rein. Tom ritt Cimmaron. War ein echter Genuss heute mit Mack. Nachdem er warm war, war er richtig angenehm an der Hand und er war total leise. Kein Stampfen und Stolpern. War sehr zufrieden. Tom blieb nicht lange in der Halle. Er ging auf einen kleine Ausritt. Und ich war nicht besonders böse darum, dass er mich heute nicht gefragt hatte, ob ich mit wollte. Er sah, dass ich noch arbeiten wollte. Anschließend holte ich noch Mickey und probierte Omar´s Trense an ihm, da im sein Trensengebiss einfach zuwider ist. Nach ein paar Justierungen passte es hervorragend. Also, Sattel rauf und ab in die Halle. Er packte sich ganz ordentlich aufs Gebiss, aber später ging es immer besser. Nachdem ich ihn wieder in seine Box gebracht hatte, holte ich Norman schon mal für meine erste Reitschülerin rein. Tom hatte mich gefragt, ob ich mit Pat die Pferde rein holen könnte, aber da Pat bisher noch nicht wieder aufgetaucht war von ihrem Arztbesuch, war ich mir nicht sicher ob wir die Pferde zeitig genug rein bekommen würden. Ich nutze nun noch die Zeit, um Wäsche zu waschen und unter die Dusche zu gehen. Dann kam auch Pat angedüst. Wir brachten zusammen die Pferde rein und dann startete ich mit Linda ihren Unterricht. Anschließend bekam Emma eine vorzügliche Springstunde. Sie wurde wirklich immer besser. Carla würde um halb acht Unterricht haben, aber Pat fragte, ob sie den vielleicht eine viertel Stunde nach hinten schieben könnte, damit wir gleich essen könnten. Tom würde in den nächsten Minuten eintreffen. Es gab Steak mit Bratkartoffeln, Süßkartoffel, Pilzen und Salat. Ein Riesenabendessen. Aber lecker. Dann ging es voll gefuttert wieder in die Halle, wo Carla schon wartete. Wir übten heute Schulterherein und es gelang ihr zeitweise sogar schon. Als ich zum Haus zurück kam, war es inzwischen neun Uhr und ich fragte mich, ob Paul wohl inzwischen zurück wäre. Dann wäre es nämlich nicht nötig heute noch raus zu fahren. Ich rief dort an, aber leider war nur der Anrufbeantworter dran. Sie waren also noch nicht da. Nach einem kleinen Dessert machte ich mich also wieder auf den Weg zu Prelude Lake, wo Kodiak schon ganz aufgeregt wartete. Und allabendliche Fütterungsrunde gemacht. Siku rein geholt, die heute sogar noch einen Rest ihres Verbandes trug. Hey, großer Fortschritt! Kümmerte mich noch um den Ofen und schrieb ein paar Berichte. Dann ging ich bald ins Bett. War inzwischen eh schon wieder Mitternacht. Paul hatte mir geschrieben, dass sie wohl gegen drei Uhr morgens ankommen würden. Dann würde ich schlafen. Das war sicher. Ich packte nun Kodiak für die Nacht in seine Box, damit er nachher nicht im Weg lag, wenn sie ankamen. Ich fiel ins Bett und schlief bald ein. Ja, ich wollte nicht auf dem Sofa rum liegen, wenn die alle nach Hause kämen. Wie würde das denn aussehen? 
April, April! Ha, davon blieb ich hier wenigstens verschont. Obwohl der Aprilscherz hier in Kanada ebenfalls zelebriert wird. Aber mich schickte keiner in den April. Ich stand heute Morgen, am 1. April 2013, um sieben Uhr auf. War ich kaputt. Spät in die Heia, unruhige Nacht mit umherwandernder Siku gehabt und dann früh raus. Heute schien leider keine Sonne. Es war grau am Himmel. Tägliche Arbeiten verrichtet: Hunde raus, Hunde füttern, Generator anschmeissen, Holz holen, Feuer füttern, frühstücken, Kodiak spazieren führen, Kodiak Medikamente geben, Kodiak in die Box packen. Und los ging´s. Nachdem ich nochmals grob durch geputzt hatte. Wusste ja nicht, ob sie heute nach Hause kommen würden oder morgen. Wollte auf jeden Fall, dass alles picobello war, wenn sie ankamen. Dann fuhr ich zum Stall, wo ich um 10 Uhr Unterricht mit Natalie hatte. Um 11.30 Uhr erwartete mich Alex in ihrem Stall. Also gleich nach Natalie und einem Stück Brot zu Alex gefahren. War etwas früh, so dass wir noch schnackten. Sprachen auch über das Mädel, dass letzens bei mir Springunterricht haben wollte und die ich etwas gepusht hatte, da sie ja der Meinung war, dass sie ach so toll ritt. Dieses Mädel kannte Alex und wollte sie besuchen kommen. Und das lustige war, dass sie sich am Telefon über mich unterhalten hatten. Elin, das Mädel, hatte zu Alex gesagt, dass sie den Unterricht gut gefunden hätte. Konnte ich fast nicht glauben. Aber vielleicht war ich auch falsch mit meinem Gefühl War jedenfalls sehr interessant. Und Alex wollte mal nachhaken, wenn Elin zu Besuch kommen würde. Nun ging es nach der Reitstunde wieder zurück zum Stall, wo ich noch den Rest des Tages bis 18 Uhr Unterricht zu geben haben würde. War ein geschäftiger Tag. Und wäre eigentlich gar nicht schlecht gewesen, wenn ich nicht dermaßen übermüdet gewesen wäre und natürlich direkt als Quittung wieder mal Kopfschmerzen bekommen hätte. Oh, war das ätzend. Aber ich biss mich durch den Tag. Danach fiel ich erstmal in mein Bett und schlief eine Stunde. Zum Abendessen stand ich wieder auf, dass heute etwas später war. Und dann musste ich mich auch bald auf den Weg zu den Hunden machen. War ja heute extrem früh aus dem Haus. Alles war gut mit den Hunden. Nachdem ich sie schnell gefüttert hatte und alle wieder im Haus hatte, haute ich mich nur noch auf´s Sofa und schlief. Hatte heute die ein oder andere Schmerztablette genommen. Die Letzte zeigte endlich etwas Wirkung. Ich fiel in einen unruhigen Schlaf. Da die Hunde in der Nacht wieder nicht die Ruhigsten waren, ließ ich Siku noch mal zum Pinkeln vor die Tür. Die anderen mussten aushalten. Und gleich noch den Ofen gefüttert und ab auf´s Sofa. Weiter schlafen. Morgen würde ich mir ein Ausschlafen gönnen. Hatte erst abends Unterricht und wollte nachmittags ein paar Pferde reiten. 
Am Sonntag, den 31. März 2013, ging es für mich morgens wieder früh raus. Die Hunde warten nicht. Es war herrlichstes Wetter, aber noch ziemlich kalt heute Morgen. Das Thermometer zeigte -25°C an. Ich brachte alle Hunde nach draußen und machte meine Fütterungsrunde. 


Während die Hunde ihr Frühstück verzehrten, schmiss ich den Generator an und brachte Holz ins Haus. Wir waren heute Abend zu Pat´s Sohn zum Essen eingeladen, so dass wir heute nicht ins Explorer zum Lunch fuhren. Hatte auch noch genug zu tun. In den nächsten zwei Tagen würde Paul zurück kommen und ich wollte alles auf Vordermann bringen. So hieß es nach einem schnellen Frühstück, zu dem ich die letzten Scheiben Brot mit Marmelade verzehrte, Großputz machen. Ich fegte und wischte durchs Haus, putzte das Bad, wusch Geschirr ab, usw. Was halt so dazu gehört. Ich muss sagen, es war nun sauberer als ich es übernommen hatte... Siku hatte ich draußen in einen Zwinger gesteckt, während ich am Putzen war. 

Siku
Das Wetter war einfach zu schön, als dass sie im Haus sein musste. Edge war sowieso den ganzen Tag draußen. Sie war problemlos. Wenn man mal von ihren Zerfetzattacken absieht. 

Edge
Kodiak hatte ich wieder mit rein genommen und an seinen Stammplatz angebunden. Er verfolgte meine Putzorgie mit großem Interesse. Vor allem der Wischmob hatte es ihm angetan. Ich hatte zwischenzeitlich das Gefühl eine übergroße Katze vor mir zu haben anstatt einen Hund. So viel zum Jagdinstinkt. 
Kodiak ist ganz angetan vom Wischmob
Als alles einigermaßen gut aussah, machte ich mich langsam fertig für den Aufbruch. Hatte heute keinen Unterricht, dafür wollte ich ein paar Pferde reiten. Es war so schade, dass ich Kodiak wieder im Haus in seine Hundebox sperren musste und alle anderen waren draußen. Aber seine Halskrause war schon halb zerstört und ich wollte nicht riskieren, dass er sie während meiner Abwesenheit noch vollkommen auseinander nimmt. Ich hatte sowieso das Gefühl, dass die Größe der Halskrause jeden Tag etwas schrumpfte. Ich glaube, er knabberte tagsüber daran... Fuhr dann bei schönstem Sonnenschein zum Stall.


Zog mich gleich um und ging in den Stall, um Mack vom Paddock zu holen. Es ging immer besser ihn zu reiten. Machte richtig Spaß. Anschließend nahm ich mir wieder Norman vor. Auch mit ihm ging es heute entschieden besser. Sah zeitweise sogar wie ein echter Andalusier aus. Tom ritt in der Zwischenzeit Springer. Als ich fast fertig war mit Norman, fragte er ob ich nicht Lust auf einen kleinen Trailride hätte... Oh Mann, und das mit Norman! Ich meinte, dass ich wohl nicht stark genug für ihn wäre, aber Tom meinte, ich sollte einfach hinter ihm bleiben. Hm, so was hab ich schon öfter gehört und dann hieß es: "Attaaaackeee!!" Wollte aber irgendwie auch nicht kneifen. Also ich hinter Tom her. Mitsamt der ganzen Hundemeute. Wir wollten ungefähr eine halbe Stunde ausreiten. Ich dachte, ich würde erfrieren, aber nein, es war so herrlich warm in der Sonne, dass die Jacke fast schon zu viel war. Man konnte es fast geniessen.


Wenn ich nicht wegen Norman ein wenig nervös war. Denn wenn der laufen wollte, dann lief er. Egal, ob da jemand am anderen Ende des Zügels hängt oder nicht. Aber es war alles gut. Ab und zu machte er sich frei und ich hatte das Gefühl eine Tonne auf dem Zügel zu haben. Aber wir kamen durch. Der Schnee war so tief, dass die Pferde sowieso ordentlich arbeiten mussten. Auf dem Außenplatz spielten wir ein wenig im Schnee. Ich übte ein wenig Passage. Das war ein wunderbares Gefühl. Norman schnaufte wie eine Lokomotive unter mir. Wir ritten noch ein ganzes Stück über den angrenzenden Golfplatz und kehrten dann um. Ich muss sagen, ich genoss den Ausritt mit Tom. Er wäre bestimmt gerne mehr getrabt und galoppiert, aber das traute ich mich nicht mit Norman. Ich trabte ab und an. Aber Galopp wollte ich nicht wirklich ausprobieren. Tom meinte später aber, dass das alles völlig ok gewesen wäre. Er hatte es auch genossen.


Es war noch ein bisschen Zeit bis wir los mussten. So fragte Tom mich, ob ich noch ein Pferd reiten würde. Ich antwortete, dass ich dachte vielleicht Mickey noch ein wenig zu reiten. Er würde sich noch Cimmaron vornehmen. Ich muss ja zugeben, dass ich schon ziemlich durch war. Daher fiel Mickey´s Training auch etwas kürzer und weniger intensiv aus. Ich sprang schnell unter die Dusche, da es langsam Zeit wurde sich fertig zu machen. Gegen halb sieben fuhren wir also zu Pat´s Sohn und Frau zum Essen. Es gab Ham, Rosenkohl, Kartoffelgratin, Salat... Ein Riesenmenü. Und zum Nachtisch Carrot Cake. Ich liebe Carrot Cake!

Das Geburtstagskind freut sich
Die Zeit verlief ziemlich schnell und ich wurde langsam nervös, da die Hunde ja schon lange alleine waren. Ich wusste nicht, ob Siku immer noch im Zwinger war und ob Kodiak noch an sich halten konnte. Machten uns kurz nach neun dann auf den Rückweg und ich gleich auf die Weiterfahrt nach Prelude Lake. Alles war fein. Siku war immer noch in dem Zwinger, in den ich sie gesteckt hatte und Kodiaks Box war auch noch trocken. Er rannte mich wieder über den Haufen, als ich die Box öffnete. Es war wohl jetzt doch ziemlich dringend. Kriegte gerade noch die Halskrause ab und die Leine angelegt und dann... rannte er aus dem Haus. Mitsamt Leine, ohne mich. Ich muss zugeben, ich hatte für eine Sekunde eine kleine Panikattacke. Aber er kam sofort zurück und freute sich über meine Wiederkehr. Puh, das war ja noch mal gut gegangen. Er war wirklich nur ums Eck zum Pinkeln gerannt. Jetzt machten wir unsere gemeinsame Fütterungsrunde und holten später Siku ins Haus. Ich band nun auch sie erstmal an der anderen Türe an. Das wirkte Wunder. Sie waren so schön ruhig. Wenn Siku komplett runter gefahren war, machte ich sie los und sie sprang auf ihre Couch und schlief. Kodiak war nicht überglücklich angebunden zu sein, aber er konnte sich damit abfinden. Das war doch gut. Ich hielt den Holzofen wieder in Gange, schrieb noch ein paar Zeilen und ging dann schlafen. Schlief wieder auf dem Sofa. Morgen würde es früh raus gehen. Den ganzen Tag Unterricht. Was so ein Feiertag doch ausmacht.