Donnerstag, 13. Juni 2013

Montag, 3. Juni 2013: Ich landete gegen Mittag in London. Nun hatte ich eine halbe Ewigkeit Zeit bis zu meinem letzten Flug nach Hamburg. Das Wetter war für englische Verhältnisse gar nicht mal so schlecht. Es regnete nicht und die Sonne wagte sich sogar etwas heraus. Der Flughafen hier war echt groß und ich musste erstmal Orientierung finden. Aber es war größtenteils sehr gut ausgeschildert. Nur einmal war ich planlos und musste einen netten, hilfsbereiten Beamten fragen. Dann ging es mit dem Bus zum nächsten Terminal, wo ich dann drei Stunden lang auf und ab wandern konnte. Ich schlenderte durch die Duty Free Läden und schaute mir alles an. Dann mampfte ich ein paar Chips... Mehr aus Langeweile als aus Hunger. Und irgendwie tat mein Bein verdammt weh. Ich hatte es ja am Samstag ein wenig aufgeschürft bei meinem Reiterlebnis mit Shorts. Ich wollte doch mal nachsehen. Als ich meine schicken Reisesocken herunterrollte, riss ich leider auch ein wenig Schorf mit runter. Zu doof. Nun hatte ich offene Beine. Haha! Naja, was sollte ich da jetzt auch machen. Ich krempelte meine Hosen hoch, da es eh zu warm war und hoffte, das es trocknen würde. Ich wanderte noch ein paar Mal auf und ab und wartete, dass endlich mein Gate an der Anzeigetafel erscheinen würde. Danach würde es sich ja noch richten, wie lange ich noch zu laufen haben würde. Das am weitesten entfernte Gate hatte einen Fußweg von 25 Minuten... Ich lag dann in der Mitte mit ungefähr 15 Minuten Fußweg. Ich machte mich also auf die Socken, sobald ich wusste wohin ich musste. Nach einer weiteren Sicherheitskontrolle und weiterer kurzer Wartezeit ging es ins Flugzeug. Diesmal Lufthansa. Als ich so am Gate gesessen hatte, war es schon verdammt komisch gewesen, dass alle um mich herum Deutsch sprachen... Nach mehreren Monaten reinen Englischs kam mir das hier jetzt doch sehr spanisch vor. Es klang... seltsam. Und im Flugzeug sprach ich mit der Flugbegleiterin erstmal Englisch, da mir das Deutsch einfach zu anstrengend war. Die Worte wollten einfach nicht heraus kommen. Nach einem etwa zweistündigen Flug erreichten wir Hamburg bei strahlendem Sonnenschein. Ich konnte schon meine Familie und Freunde durch die Ausgangstüre erspähen als ich noch auf mein Gepäck warten musste. Wenig später konnte ich meine Lieben in die Arme schließen. Was war das für ein Gefühl! Ich war so gerührt, dass sie alle gekommen waren, um mich in Empfang zu nehmen. Vielen lieben Dank dafür!!! Das Sprechen fiel mir verdammt schwer und es kam nur ein Mix aus Deutsch und Englisch heraus. Für die anderen war es offensichtlich recht amüsant, mich kostete es sehr viel Konzentration. Wir gingen, nachdem wir erstmal mein Gepäck im Auto verstaut hatten, einen Schluck trinken und ich versuchte so viel wie möglich zu erzählen. Anschließend machten wir uns alle auf den Heimweg und dann ging es noch zum Abendessen zu unserem angestammten Jugoslawen, der sich auch sehr über meine Rückkehr freute, was ich ja total süß fand. Zum Abschluss noch ein kleiner Verdauungsspaziergang am Wasser mit Blick auf die untergehende Sonne am Ostseehorizont. Herrlich. Alles war so grün und überall Gras... Und es sah alles so eng aus... Ja, da musste ich mich erstmal wieder dran gewöhnen. Fürs erste... Zuhause fiel ich auch bald in mein Bett... Mein Bett. Wow, ich hatte das schon gar nicht mehr im Kopf. Ich fiel bald in einen tiefen Schlummer. Ich war geschafft. 
Sonntag, 2. Juni 2013: Tag der Abreise... Mein Flug sollte nachmittags um kurz nach drei Uhr gehen. So blieb noch Zeit für unser Brunch im Explorer Hotel... Ein letztes Mal. Pat hatte unseren Tisch auch vorverlegt, damit wir nicht in Zeitnot kommen würden. Tom gab seine Springstunde, ich schlief aus und um zwölf Uhr fuhren wir los zum Essen. Die Bedienung, die mich schon kannte, meinte, dass sie doch wusste, dass wir uns noch mal sehen würden. Das war einfach zu niedlich. Denn letzten Sonntag hatte ich noch nicht sagen können, wann mein Flug gehen würde, da wir diesen ja erst vor ein paar Tagen gebucht hatten. Ja, von wegen früher Vogel und so... 

 

Wir genossen unser letztes gemeinsames Mal und machten uns rechtzeitig auf den Weg zurück zum Stall, damit wir mein Gepäck holen konnten. Pat und Tom fuhren mich dann gemeinsam zu Flughafen. Während Tom noch eben Propangasflaschen auffüllen fuhr, was heute zum Sonderpreis an der Tankstelle möglich war, gingen Pat und ich in den Souvenirladen am Flughafen, der uns von der netten Sachbearbeiterin am Schalter empfohlen wurde. Nachdem wir uns längere Zeit mit ihr unterhalten hatten, schlenderten wir zu dem Lädchen, wo wir natürlich auch noch fündig wurden. Tom fand uns nach kurzer Suche dann auch (der Flughafen von Yellowknife ist nicht so groß) und er konnte sich auch noch für eine neue Mütze begeistern. Da es noch Zeit war bis mein Flug ging, holten wir uns noch etwas zu trinken und setzten uns dann in die Wartehalle mit wunderbaren Blick auf die schöne Deko über der Gepäckausgabe. 


Geschmack haben sie ja. Und wer lief uns hier über den Weg? Swetlana und ihre Tochter Julia, die bei mir im Unterricht waren. Was für ein Zufall. Ich hatte Swetlana schon ewig nicht mehr gesehen, da sie seit Februar in Edmonton arbeitete und immer zwischenflog... Was an sich ja schon komisch klingt. Es stellte sich heraus, dass wir den gleichen Flug nach Calgary hatten und sogar fast nebeneinander sitzen würden. Da es Pat nicht so mit Verabschiedungen hat, ergriff sie die Möglichkeit, um jetzt und sofort auf Wiedersehen zu sagen. Ich drückte Pat und Tom lang und fest und dann zogen sie von dannen... Unser Flug wurde bald aufgerufen, so dass ich auch Zerstreuung fand. Außerdem redete Swetlana in einem durch. Das war auch gut so. Manchmal fiel es mir zwar schwer zu folgen, aber es klappte schon irgendwie. An der Sicherheitskontrolle fragte man mich, ob ich eine Weinflasche im Rucksack hätte, was ich bejahte. Aber eine flach gedrückte... Ich holte das gute Stück heraus und offensichtlich hatte der Beamte so etwas noch nicht gesehen. Naja, ich konnte es jedenfalls wieder einpacken. Aber mein Vitaminwater musste ich vor seiner Nase austrinken. Obwohl ich es gerade hier im Flughafen gekauft hatte. Ja, das war ein Denkfehler, da der Flughafen so klein ist. Hatte nicht bedacht, dass ich ja noch durch die Sicherheitskontrolle musste. Aber eine Kollegin hatte Mitleid mit mir und erlaubte mir, das Getränk mit in die Wartehalle zu nehmen, da sie wohl gesehen hatte, dass es offensichtlich trinkbar war, so wie ich es herunter zu schlingen versuchte. 

Mein Flieger
Kurze Zeit später war Boarding. Die Durchsagen waren zwar nicht zu verstehen, aber es war offensichtlich, dass es unser Flug war. Also ging es über den Flugplatz zu Fuss in die kleine Propellermaschine. Aber ich war schon mit kleineren geflogen, war gar nicht so schlecht. Ich hatte ja freundlicherweise einen Sitz in der ersten Reihe bekommen, damit ich in Calgary, wo ich nur eine Stunde Aufenthalt haben würde, schnellstmöglich aus dem Flieger und zum nächsten Terminal kommen konnte. Wir starteten und dann hieß es "Auf Wiedersehen, Yellowknife...". Swetlana hatte in der dritten Reihe einen Sitz und da die Maschine nicht voll besetzt war, hatten wir beide einen freien Nebenplatz. Da es in der ersten Reihe etwas lauter war, entschieden wir uns für einen gemeinsamen Platz in der dritten Reihe, damit wir etwas schnacken konnten. 

 

Wir redeten über alles mögliche. Sie fragte mich auch eine Menge über meine einjährige Reise durch Kanada. Sie redete wirklich wie ein Wasserfall. Ich kam teilweise nicht mehr mit, da mich irgendwie die Müdigkeit überkam. Als wir den Great Slave Lake überflogen, der wirklich sehr beeindruckend unter uns erschien, hatten wir Redepause, da wir mit Fotografieren beschäftigt waren. Der Great Slave war immer noch von dicken Eisschollen überzogen. Trotz Sommer und Anfang Juni...

 

Nach ungefähr zwei Stunden Flug erreichten wir Calgary. Es regnete. Na, das war ja ein Empfang. Wir stiegen aus der Maschine und hetzten zum Terminalgebäude um fest zu stellen, wo unser nächstes Gate sein würde. Hier trennten sich dann unsere Wege. Swetlana musste zu Gate 10 nach Edmonton und ich zu Gate 28 oder so, das natürlich am komplett anderen Ende des Flughafens lag. Ich hatte die Maschine auch schon beim Landeanflug gesehen und ahnte, dass es ein längerer Weg sein würde. Aber da ich gut in der Zeit lag, hatte ich keinen Blutdruck. Ich erkundigte mich noch am Schalter, ob ich irgendwo mein Gepäck holen müssen würde in London, aber das war nicht nötig. 


Nach kurzer Pause ging es also wieder ans Boarding. Es war eine echt große Maschine und ich hatte das Glück auf jedem der drei Flüge einen Fensterplatz abbekommen zu haben. Die Dame, die eigentlich neben mir saß, verflüchtigte sich nach dem Start in eine leere Mittelreihe, was mir sehr recht war. Ich genoss den Luxus von zwei Sitzen für mich, tolle Aussicht, gutes Essen und freie Filme. 

Mein Menü
Das Essen war nun nicht vergleichbar mit meinem Business Class Essen vom Hinflug, aber dennoch geniessbar. Und immerhin drei Gänge. Da soll sich mal einer beschweren.

 

Es wurde überhaupt nicht dunkel, aber nach einer Weile schlossen alle ihre Rollläden an den Fenstern und das Licht wurde gedimmt. Ich schloss mich dem dann an, obwohl ich überhaupt nicht müde war. Aber irgendwann legte ich mich auch ein wenig hin. Konnte ich ja jetzt mit zwei Sitzen für mich. Knüllte mich also irgendwie auf die beiden Sitze und versuchte zu schlafen. Um zwei Uhr kamen die Damen mit dem Frühstück rum... Da hatte ich gerade mal zwei Stunden geschlafen. Aber mir tat eh alles weh. Das Frühstück war etwas dürftig, Eine Scheibe Kuchen (Bananenbrot), Joghurt und einen Kaffee... Naja, war für mich eh noch mitten in der Nacht. 


Aber draußen ging schon herrlich die Sonne auf... Oder sie war noch gar nicht untergegangen. Sah jedenfalls toll aus. Über den Wolken...
Heute, am 1. Juni 2013, hatte ich nur eine Reitstunde. Und die auch nur, weil mich Trish so sehr darum gebeten hatte. Alle anderen hatte ich abgesagt. Schließlich war es mein letzter Tag hier in Yellowknife und ich wollte ihn anders nutzen als nur mit Arbeit. Und ich musste ja auch noch das ein oder andere vorbereiten und packen. Ich war schon früh auf, um das wunderbare Morgenlicht zu geniessen. Die Farben des Sonnenaufgangs sind umwerfend schön.

 

So hatte ich mich also mit Trish um zehn Uhr zum Unterricht verabredet. Das Wetter war wieder hochsommerlich und sie machte Czar draußen in der morgendlichen Sonne fertig. Es dauerte etwas länger, da sie jetzt immer den Schweif einflocht, da sich der Kerl beim Rückwärtsrichten immer dermaßen auf die Hinterhand setzte, dass er sich die letzten Male auch gleich auf das schöne Langhaar getreten war und sich einige Büschel ausgerissen hatte. Daraufhin hatte ich Trish vorgeschlagen, dass sie den schönen, üppigen Schweif besser einflechten sollte, damit er nicht noch mehr Haare ließ. Sie wollte auch gleich lernen, wie man richtig bandagiert, so dass wir das also auch gleich mal übten. Dann sahen sie aus wie das perfekte Paar. Farblich komplett abgestimmt. 


Während die anderen Pferde draußen noch ihren morgendlichen Schönheitsschlaf genossen, machten wir uns in der Halle an die Arbeit. Wir hatten überlegt, ob wir vielleicht nach draußen gehen sollten, aber Trish hatte nach längerem Hin- und Herüberlegen doch entschieden, dass wir besser rein gehen sollten. Ich hatte nur angemerkt, dass mein letzter Versuch mit Czar draußen zu arbeiten kläglich gescheitert war. Aber sagen wir mal so, ich wollte es nicht drauf ankommen lassen und hatte früh genug die Halle wieder aufgesucht. 

Morgenschläfchen
In der Halle war es kalt wie in einem Kühlschrank und ich fröstelte. Aber wie Trish immer so schön sagte:"Stop it! Pull yourself together!" Das war immer zu süß. So waren wir also schön fleißig. Ich hatte ja schon fast ein schlechtes Gewissen, dass sie da so hochschwanger durch die Gegend rannte, aber das brauchte ich eigentlich gar nicht, denn wenn sie nicht mehr konnte, hieß es für mich arbeiten. 



Aber das war auch völlig ok. Wir hatten jedenfalls richtig Spaß und im Anschluss bekamen wir sogar noch eine kleine Kutschfahrt oben drauf, da Tom gerade angespannt hatte. Nachmittags sollte ich bei einer Kindergeburtstagsfeier helfen, so dass ich mich jetzt fix auf den Weg in die Stadt machen wollte, da ich noch einiges zu erledigen hatte. Pat hatte auch noch einiges in der Stadt zu tun, so dass wir zusammen fuhren. Da sie aber noch vor der Geburtstagsparty Unterricht zu geben hatte, fuhren wir etwas früher zurück zum Stall und ich fuhr noch mal mit meinem Jeep los, da ich noch nicht alles zusammen hatte. Pünktlich zur Party war ich aber wieder zurück und machte mit Pat Mickey und Omar fertig. Während die Mütter am Außenreitplatz für Speis und Trank sorgten und die Daddys ein Campfire anschmissen, machten wir uns mit den Kids auf geführte Trailrides. Da auch Molly zum Helfen gekommen war, war ich bald überflüssig und konnte mich absetzen. Später half ich noch mit den Pferden und machte mich dann ans Packen. Maria kam vorbei, da sie ein paar Ballen Heu brauchte. Während Pat die Pferde fütterte und Wasser nachfüllte, saß Tom mit Maria auf der Veranda und sie unterhielten sich. Ich musste meinen Kram fertig bekommen, so dass ich ihnen keine Gesellschaft leistete. Erstmal... Dann kamen noch Kim und Sydney auf die Veranda und sie riefen nach mir. Und dann...? Kam der Wodka auf den Tisch! Natürlich nur einer. Is klar, oder? Es blieb natürlich nicht bei einem. Sydney amüsierte sich nur und meinte, dass sie es immer sehr lustig fände unsere Gesichter zu sehen, wenn wir das Zeug runter gekippt hätten. Ja, sie sollte gar nicht erst damit anfangen. Schmeckt ja auch nicht, das Zeug. Die beiden machten sich dann auf den Weg in den Stall. Sie wollten noch, bevor sie die Pferde rein holen und füttern mussten, in die Sand Pits ausreiten. Maria machte sich mit dem guten alten, super klingenden Chevrolet Pickup und ihrem Heu auf den Weg und ich saß da mit Tom und wir philosophierten so vor uns hin. Ist mit Alkohol im Kopp ja auch immer einfach, gell?! Irgendwann kamen Kim und Sydney von ihrem Ausritt zurück und wir fragten wie es denn war. Kim klagte über einige Probleme mit Galopp usw., und ich riss natürlich die Klappe auf, dass das doch kein Problem wäre. Und Tom meinte, dass könnte ich doch locker. Kim meinte, komm runter und los... Jaaa, warum nicht. Ich schaute an mir runter: Shorts, Barfuss... Egal! Tom guckte mich an und meinte:"You need pants." Nööö, das geht scho. Dass ich barfuss war, interessierte auch nicht, aber die Hose. Es war zu komisch. Ich also runter gewackelt und irgendwie auf Baya geklettert. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht mehr wie. Ich glaub, ich bin so rauf gekommen... Muss ja. Und dann ging es los, im gestreckten Galopp um die Reithalle. Erst auf der einen Hand, dann auf der anderen. Immer an Pat vorbei, die ihre Tennessee Walker grasen ließ und mich nur etwas verwundert ansah. Irgendwann hatte ich aber genug. Mir war auch ein wenig schlecht... Und ich stellte fest, dass meine Beine brannten. Wovon denn das? Ach ja, keine Hose, Sattelkante... Alles aufgeschürft. Ich durfte also wieder vom Pferd. Doch nicht genug, Kim ritt nun Omar vom Paddock zum Stall. Ohne Sattel und nur mit Halfter. Sie rief mir zu, dass ich ihn auch unbedingt mal ausprobieren müsste. Ich meinte, dass ich doch zu schwer wäre, konnte aber nicht widerstehen. Omar wollte ich schon immer mal ausprobieren. Also rauf auf´s Pferdchen und fühlen wie auf Immenhof! Ach, war das herrlich. Während ich ein wenig probierte, holten Kim und Sydney Sugar und Daisy, die beiden Ponies! Jetzt ging´s los. Tom und Pat waren in der Zwischenzeit schon schlafen gegangen. Wir also ohne Sättel und Zaumzeug auf die Trails und in die Sand Pits! Kim und ich fühlten uns wie zwölf und es war einfach lustig! Sydney freute sich einen Keks, dass sie mit uns los konnte. Wir rasten durch die Pits und durch die Wasserlöcher. Dumm war nur, dass ich nur Shorts und Tanktop anhatte und natürlich kein Moskitospray aufgelegt hatte! Die Viecher fraßen mich auf. Ich war froh, dass ich es nicht wirklich merkte, aber die Rechnung würde morgen kommen. Wir ritten zurück, um die Ponies nicht zu überanstrengen. Es war der pure Spaß! Die Leute, die uns an der Straße überholten, glotzten auch nicht schlecht. Wieder am Stall angekommen stellten wir fest, dass wir tatsächlich nur zwanzig Minuten weg gewesen waren. War also völlig ok. Die beiden holten also die restlichen Pferde rein und fütterten. Ich fiel nur noch in mein Bett. Das war der Hammer gewesen. 
Ich schlief heute, am 30. Mai 2013, einigermaßen aus. Wachte aber schon um halb acht auf und nutzte die Zeit mir in der Stadt bei Tim Horton´s einen Frühstücksmocca zu holen. Man ist ja schon irgendwie abhängig von dem Stoff. Die Sonne schien und es war kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Herrlich! Sommer! Am frühen Nachmittag hatten Pat und ich wieder mal einen Pediküre Termin. Aber dieses Mal wollten wir auch noch eine Maniküre ausprobieren. Und wieder einmal ein anderes Spa. Der Grund war, dass Pat noch einen Gutschein vom letzten Jahr hatte, so dass wir also nun zu einem dritten Wellnesscenter für unsere Pediküre gingen. Es war ein relaxter Nachmittag, der sich noch etwas in die Länge zog, da Pat noch die ein oder andere Behandlung hinzufügte. Ich saß derweil im Sessel daneben und döste zu entspannender Musik vor mich hin. Ich glaube, ich war auch ganz kurz weg… Dem Spa ist noch ein chinesischer Teeladen angeschlossen, der uns natürlich im Anschluss unseres Termins noch vorgeführt wurde. In dem "Tea Room" wurde uns dann Tee zum Probieren gereicht. Gar nicht mal schlechter. Und wir hatten eine nette Unterhaltung mit dem Betreiber, Tom. Ein offensichtlich recht gängiger Name in Kanada… Naja, aber ein Chinese, der Tom heißt, ist wohl doch eher Seltenheit. Wir probierten also Tee und Pat kaufte auch gleich den ein oder anderen. Dann mussten wir noch Lebensmittel einkaufen und gönnten uns ein schönes Eis. Nun ging es fix zurück zum Stall, da wir die Pferde füttern mussten. Tom war nicht da, als wir am Stall ankamen. Ich meinte, dass er bestimmt ausreiten ist, da alle Autos und alle Kutschen auf dem Hof standen. So war es auch. Während Pat Abendessen zubereitete, ging ich die Pferde füttern und die Wassereimer nachfüllen. Allerdings kam mir das alles etwas spanisch vor und es stellte sich später heraus, dass ich recht hatte. Denn Tom hatte die Pferde schon gefüttert. Naja, waren sie heute eben doppelt gefüttert worden. Elisabeth war schon mitten in ihrem Unterricht, so dass ich mit Czar nicht in der Halle arbeiten konnte, was ich eigentlich heute vor gehabt hatte. So widmete ich mich endlich meinem Wasserschlauch, den ich schon seit Tagen repariert haben wollte. Saß schön in der Sonne und tauschte alle möglichen Verbindungsteile aus und dichtete sie neu ab. Dann war Abendessen angesagt, Burger. Sehr lecker! Als Schmankerl ging es noch auf eine Kutschfahrt mit Cimmaron in die Sand Pits. Tom fuhr und Pat, Kim und ich waren Mitfahrer. Es war herrlich! Super toll! Wir hatten beim letzten Mal gesehen, dass jemand zwei knietiefe Löcher mitten in den Pits geschaufelt hatte. Und heute war unglücklicherweise Mack bei einer vorangegangen Kutschfahrt in eines der Löcher getreten. Ein Wunder, dass er sich nicht das Bein gebrochen hatte! Ich meinte, dass Tom doch kurz anhalten sollte, damit ich die Löcher zuschaufeln konnte. Er sagte, dass das ja zwei Stunden dauern würde und sprang von der Kutsche und machte mich an die Arbeit.  Ich sagte, das ginge ganz schnell. Tom rief:"Yeah, german Power!" Haha, das war süß. Kim und Pat halfen dann auch noch und nach ein paar Minuten waren die Löcher gestopft. Keine Gefahr mehr. Weiter ging es durch die Sanddünen und Wasserlöcher, wobei eines tiefer als erwartet war. Und ich war nicht schnell genug auf die Kutsche gesprungen, so dass ich nasse Füsse bekam. Ich stand nämlich hinten, um ein wenig in den Kurven auszugleichen. Außerdem war es ein besseres Gefühl als zu sitzen. Zurück am Stall ging es ans Pferde rein holen und füttern. Anschließend ging ich nur noch schnell unter die Dusche und ins Bett. Morgen wollte ich versuchen früh aufzustehen. 

Dienstag, 28. Mai 2013: Ja, was soll ich sagen, ein typischer Tag hier in Yellowknife. Später aufstehen. Haha! Dann die Sonne geniessen und ein wenig Unterricht geben. Nachmittags übernahm ich noch die Fütterung und füllte die Wasserbehälter draussen auf, wobei ich schön die Sonne geniessen konnte. Herrlich. Abends gab es Steak. Wie überraschend. Anschließend ging es noch auf eine kleine Runde Kutsche fahren mit Cimmaron. Der war ganz gut in Arbeit im Moment. Die Moskitos fraßen einen zwar schon fast auf, aber das hielt uns nicht davon ab eine schöne Tour über die Trails zu fahren. Bis wir dann noch gefüttert hatten, war es auch schon elf Uhr durch und ich war reif für mein Bett.  


Am Mittwoch, den 29. Mai 2013, hatte ich morgens mit Alex mal wieder Unterricht, nachdem wir ja herausgefunden hatten, dass wir am Montag ein Missverständnis hatten. Sie war schon fleißig in der Halle, aber nicht ganz so entspannt wie ich sie gerne gehabt hätte. Letzten Endes fanden wir aber eine Arbeit, mit der Pferd und Reiter zufrieden waren und auch einen guten Abschluss hatten. Anschließend holte ich mir in der Stadt einen Mocca und arbeitete ein wenig im Internet. Den Nachmittag hatte ich nicht allzu viel zu tun, so dass ich eine kleine Spazierfahrt unternahm. Es wurde von Tag zu Tag grüner und so wollte ich die Zeit hier noch nutzen und die Landschaft erkunden. Es machte einfach Spaß durch die Gegend zu fahren, Musik zu hören und vor sich hin zu träumen, wenn man an einem See einen Stop einlegte und die Sonne genoss. Abends hatte ich dann wieder ein paar Reitstunden zu geben. Hatte vorher mit Tom den ein oder anderen Wodka, so dass ich froh war, dass mir Pat noch vor dem Unterricht ein Steak brutzelte. Anschließend war ich wieder nüchtern. Man sollte nicht trinken, wenn man den Tag über fast nichts gegessen hat… Mehr war heute aber auch nicht zu berichten. Kim und Sydney fütterten heute die Pferde, so dass nach meiner letzten Reitstunde bald Kindbettzeit angesagt war. 

Meine erste Unterrichtsstunde hatte ich heute, am 27. Mai 2013, um acht Uhr mit Nicole. Ich musste seit einiger Zeit morgens tatsächlich immer den Wecker stellen, da ich nicht mehr früh aufwachte. So ein Pech. Quälte mich also aus dem Bett und machte mich mit einem Becher Kaffee auf den Weg in den Stall. Die Sonne schien schon herrlich und es sah aus, als ob es heute ein toller Tag werden würde. Die Moskitos fraßen mich schon wieder auf. Nach meiner Stunde mit Nicole hatte ich kurz Pause, so dass ich etwas frühstücken konnte. Dann fuhr ich zu Alex und war erstaunt, dass ihr Truck nicht vor dem Tor stand. Als ich näher kam sah ich, dass alle drei Pferde auf dem Paddock waren. Es war also klar, dass sie nicht rechtzeitig hier sein würde… Komisch. Ich würde sie später anrufen, ob sie unsere Stunde vergessen hatte. Ich nutzte die Zeit und fuhr in die Stadt, um ein paar Sachen zu erledigen. Dann ging es zurück zum Stall, wo noch Jason eine Reitstunde zu bekommen hatte. Nachmittags legte ich mich ein wenig in die Sonne. Auf dem Campingtisch am Außenreitplatz. Dazu hörte ich Musik und die Hunde leisteten mir Gesellschaft. Tom hatte für eine Mittagspause auf der Veranda geschlafen. Anschließend fütterte ich die Pferde draußen mit Heu und fuhr dann ins Javaroma, wo ich eine Thai Chi Latte genoss und ein wenig im Internet arbeitete. Wieder zurück im Stall, machte mir Pat Abendbrot. Es gab Steak mit Avocado und Salat. Sehr lecker. Aber ich wäre auch mit Cornflakes zufrieden gewesen. Pat will das immer nicht so richtig glauben. Aber ich bin wirklich happy mit Cornflakes… Tom hatte Cimmaron angespannt und fuhr ihn warm. Pat fragte, ob ich nach dem Abendessen eine Runde mit fahren wollte. Das wäre super. Ich beeilte mich also mit dem Essen und machte fix den Abwasch. Dann war Tom auch schon wieder da. Ich fuhr mit Tom und George, Hopes Freund auf der Kutsche in die Sand Pits. Hope folgte mit Spring. Tulip und Bella rannten neben der Kutsche her. Lotti Lou verloren wir auf dem Weg irgendwo. Es war eine tolle Ausfahrt. Da Cimmaron aber noch keine Kondition hatte, konnten wir nicht allzu lange fahren. Auf dem Rückweg trafen wir auch wieder auf Lotti Lou. Wir spannten Cimmaron aus und ich brachte ihn ins Paddock, damit er sich noch wälzen konnte, bevor es in den Stall ging. Ich verteilte mit Pat das Futter im Stall und Tom brachte die ersten Pferde rein. Den Rest ließen wir wieder rein laufen. Ich mischte schon mal das neue Mash für morgen an und dann gingen wir alle ins Haus. Es war inzwischen kurz vor elf Uhr. Ich verabschiedete mich nach einem Joghurt ins mein Bett. Schrieb noch ein paar Zeilen und machte dann die Augen zu. 

Montag, 27. Mai 2013

Der Sonntag, 26. Mai 2013, startete für mich um neun Uhr mit der ersten Unterrichtsstunde. Die Sonne schien vom strahlend blauen Himmel, was das Aufstehen erleichterte. Hatte nicht viel geschlafen letzte Nacht und fühlte mich entsprechend gerädert… Und sah auch so aus. Ich machte mir einen Kaffee, den ich mit in den Stall nahm. Jason war noch am Fertig machen und ich hatte Zeit ein wenig Musik anzumachen und ein wenig mit Emma und Julia zu schnacken. Naja, um ehrlich zu sein beschränkte sich das auf "Hi" und "How are you today?", da ich mehr wie ein Zombie durch die Stallgasse wanderte. Nachdem ich ein paar Schlucke Kaffee hatte, sah die Welt aber schon anders aus. Während Jason Norman in der Halle warm führte sammelte ich mein Longierequipment zusammen und wartete dann in der Sonne, die durchs offene Hallentor schien. Es war noch empfindlich kühl in der Reithalle, so dass ich die wärmenden Strahlen sehr willkommen hieß. Und hier in der Sonne waren die Moskitos komischerweise nicht ganz so schlimm. Jason war dann auch bereit und wir starteten mit dem Longenunterricht. Jason hatte noch lahme Beine von gestern, aber er war wirklich gut heute. Nach der halben Stunde war er allerdings auch fix und alle. Carla stand schon in den Startlöchern und übernahm Norman. Weiter ging´s im Text. Und man sollte nie etwas erwarten, schon gar nicht in der Arbeit mit Pferden oder Reitern. Ich weiß nicht, ob ich das schon mal erwähnt hatte… Jedenfalls war ich heute schwer beeindruckt von Carla. Es war eine exzellente Stunde und machte richtig Spaß. Nun war ich aber auch fix und alle. Mit nur ein paar Stunden Schlaf ist das schon eine große Anstrengung morgens Reitunterricht zu geben. Tom war inzwischen draußen mit seiner Springstunde beschäftigt und ich ging ins Haus zu Pat und wir tranken noch ein Käffchen. Gegen halb eins ging es dann wie gewohnt ins Explorer zum Brunch. Wir nahmen heute den Water Truck, da Tom auf dem Rückweg dann Wasser für den Stall holen wollte. Im Sommer holt Tom immer Wasser anstatt es liefern zu lassen, da es billiger ist. Es war richtig ruhig dort heute. Wenig Gäste. Wahrscheinlich, weil das Wetter so fabelhaft war. Nach einem wirklich guten Essen fuhren wir erst in die Klinik, da Tom einen Notfall hatte und dann ging es mit dem Truck zur Wasserstation, wo wir den Tank füllten. Im Stall angekommen buchten Pat und ich mein Flugticket und anschließend fuhr ich noch mal in die Stadt, da ich im Explorer ein paar tolle Postkarten kaufen wollte, die extra für mich zusammengestellt wurden. Das Ehepaar, das den Kunststand betreibt, sind Bekannte von Pat und Tom. Da ich nun bald abreisen würde, schenkte mir die Dame einen kleinen Traumfänger als Glücksbringer. Das war richtig süß. Ich war nun so müde. Fuhr anstatt ins Javaroma, was ich eigentlich geplant hatte, zurück zum Stall und wollte einen kleinen Nap halten. Aber als ich auf den Hof fuhr entdeckte ich Gill´s Truck. Es war klar, dass nun an Schlafen nicht mehr zu denken war. Ich ging zum Haus und fand Gill auf der Veranda auf der Couch vor, wo er in der Sonne döste. Er wartete schon eine Stunde, meinte er. Wo denn Tom wäre. Ich sagte, dass beide einen kleinen Nap halten wollten. Sie wären auf jeden Fall zuhause. Nachdem Gill also Tom und Pat aus den Federn gejagt hatte, saßen wir auf der Veranda in der Sonne zusammen und schnackten. Ich ging zwischenzeitlich die Pferde füttern, wofür ich den Traktor mit Heu belud und durch die Paddocks fuhr und Heu verteilte. Dann noch Wasser checken und fertig. Pat machte inzwischen Abendessen fertig. Es gab Lachs mit Reis und Gemüse. Super lecker. Die Zeit verrann und die Sonne stand immer noch hoch am Himmel. Ich machte den Abwasch und ging dann unter die Dusche. Wollte nur schlafen. Tom musste noch mal in die Klinik, Gill verzog sich ins Gästezimmer und Pat ging ebenfalls ins Bett. Ich schrieb noch ein paar Zeilen, bevor ich mich mit Musik von Steve Earle schlafen legte. 

Freitag, der 24. Mai 2013: Der Morgen startete mit ein wenig Pferdearbeit. Ich holte Czar in die Halle und longierte ihn. Dann waren einige Reitstunden angesagt und gegen späten Nachmittag ritt ich Baya. Gegen Mittag hatte ich mir den Wasserschlauch vorgenommen, der aus allen Verbindungen sprühte. Ja, auch solche Arbeit will erledigt werden. Außerdem half ich Pat und Abbey beim Aufräumen im Stall. Überall sind so Ecken, wo sich allerlei Kram ansammelt über die Jahre. Pat musste sowieso zur Müllhalde, so dass auch gleich all dieser Kram mit weg gebracht werden konnte. Pat´s großer Truck war voll beladen und wir machten uns gegen Mittag auf den Weg zur örtlichen Mülldeponie, wo uns eine lange Schlange erwartete. Mir war so, dass ich gehört hatte, dass es dieses Wochenende kostenlos war. Die Autoschlange sprach dafür. Aber wir hatten keine andere Wahl, zurückfahren war nicht mit all dem Müll. Ging auch relativ fix. Und siehe da, es war tatsächlich frei heute. Wie schön. Wir fuhren auf´s Deponiegelände und suchten nach dem richtigen Container. Und wen sahen wir da? Paul. Auch er war am Müll entsorgen. Wir hielten kurz einen Schnack durchs Autofenster und dann machten wir uns ans Abladen unseres Mülls. Nun war Pat hungrig. Also erstmal zu Mc und anschließend noch als Dessert ein leckeres Eis. Es war super heiß und das Eis eine willkommene Abkühlung. Und es war erstaunlich lecker. Nichts im Vergleich zu italienischem Eis, aber wirklich ok. Es folgten Einkauf bei Extra Foods und Bank und dann zurück zum Stall, da wir noch die Pferde füttern mussten. Und im Stall angekommen fiel uns ein, dass wir ja Ersatzteile für den Schlauch brauchten. Also nach dem Füttern noch mal los gefahren. Wir blieben eine ganze Weile im Hardware Store hängen, da Pat Gott und die Welt kennt. Danach machte ich mich aber endlich an den Schlauch und dann hatte ich noch die ein oder andere Unterrichtsstunde zu geben. In der Zwischenzeit machten sie die Reiter für Tom´s Springstunde fertig, der noch in der Klinik war. Ich hatte gerade meine letzte Reitstunde beendet, als ich hörte, dass Kim heute mit Norman in der Springstunde mit reiten wollte. Warum in aller Welt wollte sie sich das antun?! Ich verstand das alles nicht. Alles nur verrückt hier heute. Tom kam bald von der Arbeit und ließ seine Leute in der Reithalle aufwärmen, bevor sie alle auf den Außenplatz gingen. Die Springstunde hatte sich etwas in die Länge gezogen und war einfach nur Chaos gewesen. Vielleicht sollte man den Vollmond erwähnen... Ich weiß es nicht. Jedenfalls drehten alle ziemlich durch. Ich konnte dem Unterricht nicht lange zusehen, da ich zu entsetzt war. Anschließend entschied sich die gesamte Truppe noch in die Sand Pits zum Abkühlen zu reiten. Pat und ich fütterten die Pferde derweil... Das Ende vom Lied war, dass ich ein leises Gedonner vernahm und dachte, da galoppiert doch ein Pferd. Die Hunde spielten ebenfalls verrückt. Kurze Zeit später kam Norman um die Ecke gedonnert und lief in den Stall, wo ich ihn einfing. Er war alleine. Ohne Reiter und wo war der Rest der Gruppe? Es war unglaublich, was sich hier heute abspielte. Nach ein paar Minuten kam Hope mit Java an der Hand in den Stall und meinte, der Rest der Gruppe wäre nach dem Verlust von Norman einen andere Route gegangen als sie. Sie hatten sich alle in einen großen Streit verwickelt, wenn ich das richtig verstand. Die Pferde hatten wohl am Highway alle gescheut und da kein wirklich selbstsicherer Reiter dabei war, entschieden sich alle abzusteigen und zu führen. Kim hatte aber wohl schon vorher entschieden von Norman zu springen, als er scheute. Da lief er doch glatt heim... Wer kann ihm das übel nehmen. Es dauerte noch ein paar Minuten bis der Rest eintraf. Laut diskutierend und alle in Aufregung. Mann, was war das heute für ein Abend. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Jeder beschuldigte jeden. Pat schaute mich nur an und meinte: "Full Moon".  Ok, ich nahm das so hin. Ich verabschiedete mich nach der Fütterung in mein Bett. Die Sonne schien noch bis Mitternacht, was einen doch etwas verwirrte. Aber ich war müde und wollte schlafen. War ja auch schon halb zwölf bis wir die Pferde rein geholt und gefüttert hatten. 


Samstag, 25. Mai 2013: The most busy day of the week. Ich startete morgens um neun Uhr mit meinem Unterricht. Aber das Wetter war Wahnsinn. Es war heiß. 

In der Sonne ohne Wind...
Leider waren auch die Moskitos schon früh sehr heiß. Auf mein Blut… Ich bin so übersät von Stichen. Ich weiß wirklich nicht, wann ich das letzte Mal so zerstochen war. Aber ich konnte etliche Unterrichtsstunden draußen abhalten, da das Wetter nun endlich mit spielte. Die Moskitos ignorierte ich einfach. Hatte zwar später die Rechnung dafür, aber in der Sonne zu stehen war es mir wert. Zwischendurch stand noch ein geführter Trailride mit kleinen Kindern auf dem Programm. Es folgte mit kleineren Pausen eine Reitstunde nach der anderen. Als ich gerade mitten im Unterricht war kam Jason ans Hallentor und fragte, ob ich noch eine weitere Stunde für heute Abend annehmen würde. Pat ließ fragen, da jemand am Telefon war. Ich wusste aber nicht wer. Ich sagte zu. Jason sah mich ungläubig an und meinte, ob ich das wirklich machen wollte. Ja, das war schon ok. Würde das überleben. Später stellte sich heraus, dass es Trish war, die Longierunterricht mit Czar haben wollte. Man gut, ich hatte zugesagt. Wäre doch zu schade gewesen. Ich kam gegen neun Uhr ins Haus und Pat servierte Tom und mir zum Abendessen Chicken Sandwiches. Sie macht wirklich die Weltbesten Sandwiches. Wir hatten noch die Pferde zu füttern, was aber in einer halben Stunde erledigt war. Anschließend verzog ich mich in mein Bett. War durch für heute. Da es aber sehr warm war, entschied ich mich irgendwann mitten in der Nacht für einen Spaziergang in die Sand Pits.

 

Es war herrlich. Die Moskitos waren nicht allzu schlimm und ich machte eine nette kleine Tour. Allerdings musste ich aufpassen nicht über den Haufen gefahren zu werden. Am Wochenende kommen öfter die Leute und drehen hier mit ihren Trucks ein wenig auf. Spinnig und Racing, usw. Ich musste mich einmal doch fix in Sicherheit bringen, da wohl mitten in der Nacht keiner einen Spaziergänger hier erwarten würde. Nach einer Weile ging ich wieder zurück und hüpfte in mein Bett. Jetzt konnte ich endlich besser schlafen. 
Der Wecker ging heute, am 23. Mai 2013, um halb sieben. Ich schwang mich einigermaßen frisch, fromm, fröhlich, frei aus dem Bett. Hatte letzte Nacht eine kleine Schlafpause gehabt, da um drei Uhr morgens Griff meinte, er müsste irgend etwas draußen verbellen. Toll. Ich lag eineinhalb Stunden wach und drehte Däumchen. Bzw. ich spielte Solitär und schrieb ein paar Notizen nieder, usw. Sehr spannend. Es war noch einigermaßen dunkel draußen und ich wollte die Zeit eigentlich mit Schlafen nutzen, denn es würde bald eh hell werden. Ich schlief dann auch gegen halb fünf oder so wieder ein. Die Sonne schien schon herrlich ins Zimmer als mein Wecker ging. Es sollte heute sehr warm werden. Das würde ich doch sehr willkommen heißen nach dem gestrigen Schneeeinbruch. Ich machte mir ein Sandwich und packte etwas Obst und etwas zu trinken ein. Pat war auch schon auf. Sie wollte O.B. One putzen, bevor sie auf die Koppel kam. Ich verabschiedete mich und fuhr erstmal Richtung Stadt, da ich mir einen schönen morgendlichen Mocca gönnen wollte. Aber weit gefehlt, die Idee hatten natürlich alle Arbeitenden gleichermaßen, so dass eine lange Schlange vor jedem Fast Food Restaurant anstand. So würde das wohl nichts werden. Hatte nämlich keine Lust noch eine halbe Stunde hier zu warten. So fuhr ich also ohne Frühstück Richtung Prelude Lake und weiter zu den Cameron Falls. Die Straße wurde ziemlich griffig. Dieselbe Art Schotter, die letztes Mal meinen Reifen aufgeschlitzt hatte. So blieb also nur langsam fahren. Kam aber doch etwas ins Schwitzen. Beim Parkplatz angekommen, packte ich meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zu den Wasserfällen. Es war ein netter, kleiner Hike. Nach meinem Geschmack hätte er ruhig etwas länger sein können… Ich kam schon nach ungefähr zwanzig Minuten beim Aussichtspunkt an. Es war atemberaubend. 


Ich glaube, ich hatte die beste Jahreszeit getroffen, um die Cameron Falls zu besuchen, denn es war noch einen dicke Eisbrücke über dem Wasserfall gespannt. Darunter rauschte das Wasser zu Tal. Die Cameron Falls sind nicht sonderlich beeindruckend, da sie nicht sehr groß sind, aber für Yellowknife ist es hier eine wirklich schöne Umgebung. 


Viele Bäume und man hat einen weiten Blick über den Prelude Lake, der wirklich riesig ist. Ich machte es mir eine ganze Weile gemütlich und aß meine mitgebrachten Leckereien. Ich lag in der Sonne und träumte vor mich hin. Da es gestern Nacht wieder gefroren hatte, hielten sich die Moskitos in Grenzen. Ich konnte das Wetter und meine freien Tag also in vollen Zügen geniessen. 


Am späten Nachmittag machte ich mich über die Gravelroad auf den Rückweg. Nun lechzte ich aber nach einem Mocca. Fuhr also nochmals bei Tim Horton´s rum und bekam meinen Mocca und dazu einen Cookie. Damit verzog ich mich an den nächsten See und genoss meine Kaffeepause. Dazu hörte ich Musik von Steve Earle. Es war so schön warm in der Sonne... Und auf dem See war noch eine dicke Eisschicht, was der ganzen Szenerie einen gewissen Surrealismus verlieh. 

 

Wieder am Stall angekommen, half ich Pat beim Heu füttern und schaute mir eine Wunde an, die sich Sammy irgendwie am Buggelenk zugezogen hatte. Sah aus wie ein Schnitt. Aber wie das immer so ist mit den Pferden, es war einfach nicht herauszufinden wie er das hingekriegt hatte. Ich holte Halfter und Strick und brachte ihn zum Stall, wo ich die Wunde reinigte. Sie war nicht sonderlich tief, so dass es nicht allzu schlimm zu sein schien. Danach brachte ich ihn wieder nach draußen und fuhr mit Pat und Tom mit der Kutsche über die Trails. Summer und Thyme, die Tennessee Walker waren angespannt und heute sehr lauffreudig. Tom fuhr ziemlich flott heute und ich musste mich doch konzentriert fest halten. Tina fuhr die erste Runde mit und anschließend einer der Väter der Kids, die gerade im Unterricht mit Elisabeth waren. Zum Abschluss fuhren dann Tom, Pat und ich in die Sandpits. Mit allen Hunden im Schlepptau… Sogar Griff hatte sich dem Trupp angeschlossen. Das erste Mal dieses Jahr. Wie er das machte mit drei Beinen…. Unglaublich. Da Tom um acht Uhr nochmal in die Klinik musste, fuhr ich mit Pat die Pferde trocken und half ihr anschließend beim Ausspannen. Hatte mich, während Tom und Pat die Pferde fertig gemacht hatten, mit dem tropfenden Wasserschlauch im Stall beschäftigt. Den rollte ich jetzt erstmal wieder auf. Wollte morgen sehen, ob ich ein paar neue Schellen besorgen konnte. Heute machte es keinen Sinn, den Schlauch irgendwie zu reparieren. Pat und ich gingen ins Haus und ich schaute Heartland, während Pat Essen kochte. Hatte schon eine gefühlte Ewigkeit kein Heartland mehr geguckt. Es wurde spät bis Tom heim kam. Wir aßen und gingen anschließend alle in den Stall, um die Pferde rein zu holen und zu füttern. Es war inzwischen halb elf. Zu dritt geht es aber relativ fix, so dass wir gegen elf Uhr fertig waren. Ich machte mich dann auch gleich auf ins Bett. Wollte sehen, dass ich morgen ein paar Pferde gearbeitet bekam. Gegen Mitternacht machte ich die Augen zu. Es war Vollmond und ich hoffte, dass ich trotzdem schlafen würde können. 
Am Mittwoch, den 22. Mai 2013, wollte ich eigentlich früh raus zum Arbeiten… Aber wie es immer so ist, es kommt anders als man denkt. So wachte ich erst um sieben Uhr auf und entschied, dass es eh schon zu spät war, da Abbey schon  bald die Pferde raus bringen würde. So schlief ich noch eine Weile weiter. Dann hörte ich Pat aufstehen und dachte… schläfst noch ein bissel. Dann stand Tom auf und ich drehte mich noch mal um. Ja, was soll ich sagen, letztendlich kam ich um halb elf endlich mal aus dem Bett und fühlte mich wie vom Zug überfahren. Ich überlegte wirklich, was ich gestern gemacht hatte, dass ich mich so fühlte, konnte aber keine Antwort finden. Da es heute Nacht auch noch geregnet hatte und es offenbar kalt war, half beim Aufstehen nicht sonderlich. Ich aß ein paar Cornflakes und ging dann runter in den Stall, da die Sonne schien. Pat und Tom machten gerade Cimmaron für eine Fahrt fertig. Abbey war draußen und füllte die Wassertonnen in den Paddocks auf. Sie meinte, dass ich sie doch begleiten könnte, es wäre so einsam auf dem Ende des Geländes. Das könnte ich doch tun. Wir alberten herum und ich stellte erschrocken fest, während wir so herum wanderten, dass an dem ein oder anderen Ende Schnee lag! Schlief ich immer noch?! Nein, Abbey teilte mir mit, dass es heute Morgen Schneeregen gegeben hatte und gestern Nacht hätte es geschneit. Oh, das hätte ich jetzt nach den letzten warmen Tagen nicht erwartet. Tom und Pat packten sich auch warm in Wachsmäntel ein, nachdem Tom nach einer kleinen Aufwärmrunde mit der Kutsche auch fest stellte, dass es ziemlich kühl war. Abbey und ich brachten Mack und Norman rein, da ich um zwölf eine Unterrichtsstunde mit Marc, dem zweiten, hatte. Mein zweiter Marc. Abbey wollte während des Unterrichts dann Mack reiten, da sie nur unter Beaufsichtigung reiten durfte. Marc war oberpünktlich und machte sich gleich dran, Norman fertig zu machen. Ich fegte inzwischen die Stallgasse und beantwortete ihm zwischendurch alle Fragen, die er so hatte. Dann hatten wir eine gute Longenstunde und Abbey ein wenig Praxis im Reiten. Ich fuhr dann zu Tim Horton´s, da mir der Sinn nach einem Mocca stand. Abends hatte ich noch Unterricht mit Kim und Carla und das war es dann auch für heute. Morgen würde ich frei haben und hatte einen Trip zu den Cameron Falls geplant, da Pat gesagt hatte, dass ich die noch unbedingt gesehen haben musste, bevor ich Yellowknife verlassen würde. Ich wollte das unbedingt und da es morgen schön und warm werden sollte und ich keinen Unterricht hatte entschied ich, dass es ein guter Tag dafür sein würde. Zwischen Kim´s und Carla´s Unterricht hatte ich schon zu Abend gegessen, so dass ich mich nur noch unter die Dusche schmiss und dann ins Bett ging. War wieder früh, erst zehn Uhr. Aber morgen würde ich früh starten, also war es gut zeitig im Bett zu sein. 
20. Mai 2013: Stand heute früh auf und arbeitete ein paar Pferde. Hatte heute nicht so viele Unterrichtsstunden, so dass ich den Nachmittag wieder für eine kleine Rundfahrt und Spaziergang nutzte. Es war immer noch genügend Eis auf den Seen und auch ließen sich noch nicht wirklich grüne Blätter an den Bäumen ausmachen. 

 

Nachmittags brachte ich mit Pat noch ein Pferde für Elisabeth´s Unterricht rein, nachdem wir die anderen Pferde draußen mit Heu versorgt hatten. Ansonsten passierte heute nichts spannendes. Verabschiedete mich heute früh ins Bett. 

21. Mai 2013: Nach dem Frühstück fuhr ich mit Pat in die Stadt zum Einkaufen. Das zog sich mal wieder alles etwas in die Länge, da sie ja Gott und die Welt kennt. Nachmittags hatte ich ein paar Unterrichtsstunden zu geben und abends half ich Pferde rein holen und füttern. Dann ab in die Heia. 
Samstag, der 18. Mai 2013, war mal wieder einer der geschäftigste Tage, da samstags die meisten Reitstunden anstehen. Eigentlich hätten wir heute auch eine Kindergeburtstagsfeier gehabt, die aber auf nächstes Wochenende verlegt worden war. War ich auch nicht traurig drum. Einige Leute waren auch schon im Urlaub, so dass dieser Samstag nicht allzu stressig wurde. Fing schon morgens mit Jason an, der später noch Stalldienst hatte. Das musste man ihm ja zugute halten, dass er wirklich hinterher war besser zu werden. Dann hatte ich eine kleine Pause und dann folgte eine Reitstunde auf die nächste. Mit dem ein oder anderem konnte ich sogar nach draußen, aber ich muss zugeben, dass sich die Reiter, mit denen man nach draußen gehen konnte, wirklich in Grenzen hielt. Schade eigentlich. Abends machten wir uns noch mal auf eine Kutschfahrt mit Cimmaron, was immer wirklich Spaß macht. Man kann deutlich erkennen, dass Friesen einfach dazu gemacht sind. Trotz seines jungen Alters und seiner Unerfahrenheit ist er super zuverlässig und gibt alles. Und ich fühle mich mit ihm fast am wohlsten, muss ich zugeben. Den Abend ließen wir dann noch bei dem ein oder anderen Wodka ausklingen... Dann war ich fällig für´s Bett. 


19. Mai 2013: Ich musste heute früh raus, da um neun Uhr Nicole zum Unterricht angemeldet war. Hui, und das nach dem Wodka Abend. Aber ich muss sagen, dass ich einigermaßen aus dem Bett kam. Machte mir eine Kaffee und ging runter in den Stall. Nicole hatte mit Bodenarbeit Blut geleckt, so dass wir heute gar nicht zum Reiten kamen, sondern schön Schulterherein und Travers an der Hand übten. Sie machte das schon recht gut. Tom hatte um halb elf seine Springstunde, die er draußen abhielt. Gegen halb eins machten wir uns dann zu unserem allwöchentlichen Brunch. Ihr wisst es. War wieder sehr lecker und nette Gesellschaft. Und irgendwie hatten es heute Lotti Lou und Bella geschafft, dass sie mitfahren durften. 

Happy dogs
Ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte. Sie warteten dann im Truck, während wir uns unser Frühstück munden ließen. Anschließend ging es noch kurz in die Stadt, da Tom und Pat ein paar Kleinigkeiten besorgen mussten. Nun waren wir aber alle reif für einen Nap. Das ging nun mal nicht anders nach dem üppigen Essen. Nachmittags half ich Pat die Pferde füttern. Das Wetter war etwas bedeckt heute und ziemlich frisch. Tom wollte noch Mack und Norman das erste Mal diese Saison anspannen... Aha. Ich hatte ja keine Ahnung, was das heißen würde. Sydney und Kim hatten die beiden jedenfalls schon anspannfertig gemacht. Ich sollte Tom Bescheid geben und stand erstmal völlig auf dem Schlauch, da ich ja gar nicht gewusst hatte, dass er die beiden heute fahren wollte. Irgendwann schnallte ich aber was anlag und holte Tom Sie beschlossen, den Heuwagen für die erste Fahrt zu nehmen. Und es begann zu regnen. Na super. Kim und Sydney wollten unbedingt, dass ich mit fahre... Ich war mir noch nicht so sicher. Ich sagte, dass ich erstmal Pat helfen müsste und dann würden wir sehen. War gar nicht so scharf auf eine Kutschfahrt bei dem Wetter. Und als ich sah, was das für ein Theater war Mack und Norman anzuspannen, schüttelte ich nur noch den Kopf. 

Erste Anspannversuche
Ich war doch nicht lebensmüde! Und dann musste ich auch noch anspannen helfen, da Sydney immer etwas nervös war beim Anspannen. Ach nee! Und ich?! Ich hatte mit Kutschen nun wirklich überhaupt keine Erfahrung und die Fahrpferde, die ich kennen gelernt hatte, standen wie eine Eins. Hier kam aber gerade mal der Andalusier durch bei den beiden! Eins kann ich sagen, neben einem Pferd zu stehen, das die Statur eines Kaltbluts, aber das Temperament eines Andalusier Hengstes in dem Moment hat, ist nicht sehr beruhigend. Norman ging ja noch, aber Mack stand mehr auf zwei als auf vier Beinen und meine Aufgabe war, den Kerl in Position zu halten, während Tom versuchte alle Leinen und Strippen anzubringen. Meine Güte, ich hatte schon einen leichten Schweißausbruch, muss ich zugeben. Da es letztendlich gar nicht ging entschied Tom, die Herren erstmal vom Boden aus zu fahren bis sie sich etwas abgekühlt hatten. 



Ich war etwas nervös, aber als ich sah, dass alle anderen um mich herum ganz gelassen das Spektakel verfolgten war mir klar, dass das wirklich "normal" ist. Ob es gut ist, weiß ich nicht, aber jedenfalls typisch für die beiden Wallache. Pat meinte, dass es immer beim ersten Anspannen so abläuft, es aber im Laufe des Jahres immer besser würde... Ah ja. Ok, das musste ich wohl noch lernen. Ich fand, dass gerade beim Anspannen die Pferde bestes Benehmen zeigen müssten. 

Nächster Versuch
Letztendlich bekamen wir sie dann nach einer Bodenarbeitseinheit und einer kleinen Pause wegen Regens doch noch vor die Kutsche. Und ab ging es in die Sand Pits. Zum Warm werden fuhren wir hinten durch die Trails, wo wir ein Seitenteil des Heuwagens einbüßten, da es doch etwas eng war und eine Seitenplanke zwischen zwei jungen Bäumen einfach stecken blieb. Mack und Norman hatten davon gar nichts gemerkt und zogen fröhlich weiter, wobei die Planke dann abriss und waagerecht in den Bäumen steckte! Wir kriegten uns nicht mehr ein vor Lachen. Ich kam mir vor wie bei der versteckten Kamera. 



Leider war uns das Wetter auch nicht hold, es fing wieder an zu regnen. Und mit dem Fahrtwind wurde es richtig kalt. Aber wir ließen uns nicht aufhalten und es ging in die Pits. Die Hunde fröhlich nebenher. Die Pferde zogen und zogen und waren schon schweißgebadet. Später kam die Sonne wieder raus und durch den Wind wurden wir trocken gepustet. 
16. Mai 2013: Ich wachte wieder recht früh auf, da es ja eigentlich schon gar nicht mehr wirklich dunkel draußen wurde. Es war wieder ein herrlicher Tag und das erste Mal wirklich so warm, dass man sich auch in Shorts draußen aufhalten konnte. Ich nutzte den Tag heute, um meinen Teint etwas aufzupeppen und Vitamin D zu tanken. 

 

 

Um die Mittagszeit herum war es so heiß, dass alle ziemlich schläfrig wurden und wo man sich umsah alle ein Mittagsschläfchen hielten. Es war zu herrlich zu beobachten. Tom schlief auf der Veranda, fast alle Pferde lagen flach, die Hunde lagen irgendwo im Schatten und ich verzog mich nach einem schönen Spaziergang über die Trails und den Sand Pits auf den Campingtisch am Aussenreitplatz, wo ich mich auch den Sonnenstrahlen widmete. Es war wirklich spannend zu sehen, dass sich im Schatten der Schnee und das Eis noch lange hielt. In den Sand Pits waren auch noch vereinzelte Schneeinseln zu finden. Unter dem Heu, das verteilt auf dem Hofplatz lag, konnte ich nach kurzem Kratzen eine dicke Eisschicht finden. Obwohl es in der Sonne schon brüllend warm war. 


Es waren auch noch keine Moskitos oder irgendwelche anderen Bugs unterwegs, so dass es einfach nur herrlich war. Kam jedoch eine kleine Wolke vor die Sonne, dann war es noch frisch. Aber es war wirklich schön, so ganz alleine in der Sonne... Die Hunde um mich herum, die auch Siesta machten. 

Sand Pits mit Eis- und Schneeinseln
Als es mir doch etwas zu frisch wurde mit dem Wind, ging ich erst eine Weile spazieren und dann um die Ecke und saß vor der Sattelkammer in einem windgeschützten Eckchen, wo ich noch weiter die Wärme geniessen konnte. Gesellschaft leistete mir Bob Dylan, einer der Stallkater. Das war wirklich zu süß. Das war das erste Mal, dass ich einen Kuss von einer Katze bekommen habe! Ja, wirklich einen Kuss. 

 

Erst umstrich er immer meine Beine, dann sah er mich an, kletterte mit den Vorderpfoten auf meinen Schoss und als ich fragte, was das würde, stupste er mich einmal ganz sanft mit seiner Nase an meine Wange... Das war ein Erlebnis. Dann krabbelte er wieder runter und machte es sich neben mir bequem bis die Hunde angerast kamen und er unter die Sattelkammer flüchtete. Armer Bob Dylan. Abends machte ich mich noch mal auf die Tour und genoss, dass es lange hell blieb und es auch noch warm war. 


Auf den Seen um Yellowknife lag noch dickes Eis, das allerdings an den Uferrändern schon geschmolzen war. Aber ein toller Anblick und irgendwie seltsam, dass man in kurzen Hosen am Ufer stehen kann und vor sich das Eis sieht... 

 

Aber es war offensichtlich, dass der Frühling auf dem Vormarsch war, auch wenn die Bäume immer noch ohne Blätter waren, was dem Ganzen noch mehr einen surrealen Eindruck verlieh. Abends gab es dann Burger zum Abendessen und trotz immer noch vorhandenem Tageslicht ging ich gegen elf Uhr in die Falle. 


Am Freitag, den 17. Mai 2013, liess ich es auch etwas ruhiger angehen. Das Wetter war wieder unglaublich schön. Der Tag verstrich so mit Shoppen, Pferde füttern und tränken und Unterricht. Abends machte ich mich auf zu einem kleinen Walk über die Trails. 

 

Musste mir mal die Beine vertreten und wollte die letzten Sonnenstrahlen geniessen. Wer wusste schon, ob es nicht wieder schneien würde?! Würde mich jedenfalls nicht wundern. Alle Hunde begleiteten mich auf meinem Spaziergang und rannten um mich herum und ab in den See zur Abkühlung. Ich ging bis zum Golfplatz und zurück. Wollte ja auch noch mal unserer "neuen" Trail anschauen und sehen, was nun wirklich noch gemacht werden musste. Die Fahrten mit der Kutsche waren schon sehr holprig gewesen. Auf dem Rückweg fanden die Hunde einen alten Tierschädel, um den sie sich nun stritten. Igitt! Das war widerlich. Ich konnte Bella ja dazu bringen, davon abzulassen, aber dann schnappte ihn sich Tulip, die natürlich überhaupt nicht daran interessiert war, was ich dazu sagte. Während Bella nun beleidigt daneben stand, zerbiss Tulip den Schädel und fraß die Reste. Ich ignorierte es einfach und machte  mich auf den Rückweg. Die Moskitos kamen raus und fingen an mich aufzufressen.  

 

Ich schaute dann noch einen kurzen Moment bei Tom´s Springstunde auf dem Außenplatz zu, als ich von meinem Spaziergang aus dem Gehölz zurück kehrte. Wie gesagt, die Moskitos waren nicht auszuhalten, so dass ich bald ins Haus ging, wo ich mich über mein Abendessen hermachte.