Donnerstag, 13. Juni 2013

Sonntag, 2. Juni 2013: Tag der Abreise... Mein Flug sollte nachmittags um kurz nach drei Uhr gehen. So blieb noch Zeit für unser Brunch im Explorer Hotel... Ein letztes Mal. Pat hatte unseren Tisch auch vorverlegt, damit wir nicht in Zeitnot kommen würden. Tom gab seine Springstunde, ich schlief aus und um zwölf Uhr fuhren wir los zum Essen. Die Bedienung, die mich schon kannte, meinte, dass sie doch wusste, dass wir uns noch mal sehen würden. Das war einfach zu niedlich. Denn letzten Sonntag hatte ich noch nicht sagen können, wann mein Flug gehen würde, da wir diesen ja erst vor ein paar Tagen gebucht hatten. Ja, von wegen früher Vogel und so... 

 

Wir genossen unser letztes gemeinsames Mal und machten uns rechtzeitig auf den Weg zurück zum Stall, damit wir mein Gepäck holen konnten. Pat und Tom fuhren mich dann gemeinsam zu Flughafen. Während Tom noch eben Propangasflaschen auffüllen fuhr, was heute zum Sonderpreis an der Tankstelle möglich war, gingen Pat und ich in den Souvenirladen am Flughafen, der uns von der netten Sachbearbeiterin am Schalter empfohlen wurde. Nachdem wir uns längere Zeit mit ihr unterhalten hatten, schlenderten wir zu dem Lädchen, wo wir natürlich auch noch fündig wurden. Tom fand uns nach kurzer Suche dann auch (der Flughafen von Yellowknife ist nicht so groß) und er konnte sich auch noch für eine neue Mütze begeistern. Da es noch Zeit war bis mein Flug ging, holten wir uns noch etwas zu trinken und setzten uns dann in die Wartehalle mit wunderbaren Blick auf die schöne Deko über der Gepäckausgabe. 


Geschmack haben sie ja. Und wer lief uns hier über den Weg? Swetlana und ihre Tochter Julia, die bei mir im Unterricht waren. Was für ein Zufall. Ich hatte Swetlana schon ewig nicht mehr gesehen, da sie seit Februar in Edmonton arbeitete und immer zwischenflog... Was an sich ja schon komisch klingt. Es stellte sich heraus, dass wir den gleichen Flug nach Calgary hatten und sogar fast nebeneinander sitzen würden. Da es Pat nicht so mit Verabschiedungen hat, ergriff sie die Möglichkeit, um jetzt und sofort auf Wiedersehen zu sagen. Ich drückte Pat und Tom lang und fest und dann zogen sie von dannen... Unser Flug wurde bald aufgerufen, so dass ich auch Zerstreuung fand. Außerdem redete Swetlana in einem durch. Das war auch gut so. Manchmal fiel es mir zwar schwer zu folgen, aber es klappte schon irgendwie. An der Sicherheitskontrolle fragte man mich, ob ich eine Weinflasche im Rucksack hätte, was ich bejahte. Aber eine flach gedrückte... Ich holte das gute Stück heraus und offensichtlich hatte der Beamte so etwas noch nicht gesehen. Naja, ich konnte es jedenfalls wieder einpacken. Aber mein Vitaminwater musste ich vor seiner Nase austrinken. Obwohl ich es gerade hier im Flughafen gekauft hatte. Ja, das war ein Denkfehler, da der Flughafen so klein ist. Hatte nicht bedacht, dass ich ja noch durch die Sicherheitskontrolle musste. Aber eine Kollegin hatte Mitleid mit mir und erlaubte mir, das Getränk mit in die Wartehalle zu nehmen, da sie wohl gesehen hatte, dass es offensichtlich trinkbar war, so wie ich es herunter zu schlingen versuchte. 

Mein Flieger
Kurze Zeit später war Boarding. Die Durchsagen waren zwar nicht zu verstehen, aber es war offensichtlich, dass es unser Flug war. Also ging es über den Flugplatz zu Fuss in die kleine Propellermaschine. Aber ich war schon mit kleineren geflogen, war gar nicht so schlecht. Ich hatte ja freundlicherweise einen Sitz in der ersten Reihe bekommen, damit ich in Calgary, wo ich nur eine Stunde Aufenthalt haben würde, schnellstmöglich aus dem Flieger und zum nächsten Terminal kommen konnte. Wir starteten und dann hieß es "Auf Wiedersehen, Yellowknife...". Swetlana hatte in der dritten Reihe einen Sitz und da die Maschine nicht voll besetzt war, hatten wir beide einen freien Nebenplatz. Da es in der ersten Reihe etwas lauter war, entschieden wir uns für einen gemeinsamen Platz in der dritten Reihe, damit wir etwas schnacken konnten. 

 

Wir redeten über alles mögliche. Sie fragte mich auch eine Menge über meine einjährige Reise durch Kanada. Sie redete wirklich wie ein Wasserfall. Ich kam teilweise nicht mehr mit, da mich irgendwie die Müdigkeit überkam. Als wir den Great Slave Lake überflogen, der wirklich sehr beeindruckend unter uns erschien, hatten wir Redepause, da wir mit Fotografieren beschäftigt waren. Der Great Slave war immer noch von dicken Eisschollen überzogen. Trotz Sommer und Anfang Juni...

 

Nach ungefähr zwei Stunden Flug erreichten wir Calgary. Es regnete. Na, das war ja ein Empfang. Wir stiegen aus der Maschine und hetzten zum Terminalgebäude um fest zu stellen, wo unser nächstes Gate sein würde. Hier trennten sich dann unsere Wege. Swetlana musste zu Gate 10 nach Edmonton und ich zu Gate 28 oder so, das natürlich am komplett anderen Ende des Flughafens lag. Ich hatte die Maschine auch schon beim Landeanflug gesehen und ahnte, dass es ein längerer Weg sein würde. Aber da ich gut in der Zeit lag, hatte ich keinen Blutdruck. Ich erkundigte mich noch am Schalter, ob ich irgendwo mein Gepäck holen müssen würde in London, aber das war nicht nötig. 


Nach kurzer Pause ging es also wieder ans Boarding. Es war eine echt große Maschine und ich hatte das Glück auf jedem der drei Flüge einen Fensterplatz abbekommen zu haben. Die Dame, die eigentlich neben mir saß, verflüchtigte sich nach dem Start in eine leere Mittelreihe, was mir sehr recht war. Ich genoss den Luxus von zwei Sitzen für mich, tolle Aussicht, gutes Essen und freie Filme. 

Mein Menü
Das Essen war nun nicht vergleichbar mit meinem Business Class Essen vom Hinflug, aber dennoch geniessbar. Und immerhin drei Gänge. Da soll sich mal einer beschweren.

 

Es wurde überhaupt nicht dunkel, aber nach einer Weile schlossen alle ihre Rollläden an den Fenstern und das Licht wurde gedimmt. Ich schloss mich dem dann an, obwohl ich überhaupt nicht müde war. Aber irgendwann legte ich mich auch ein wenig hin. Konnte ich ja jetzt mit zwei Sitzen für mich. Knüllte mich also irgendwie auf die beiden Sitze und versuchte zu schlafen. Um zwei Uhr kamen die Damen mit dem Frühstück rum... Da hatte ich gerade mal zwei Stunden geschlafen. Aber mir tat eh alles weh. Das Frühstück war etwas dürftig, Eine Scheibe Kuchen (Bananenbrot), Joghurt und einen Kaffee... Naja, war für mich eh noch mitten in der Nacht. 


Aber draußen ging schon herrlich die Sonne auf... Oder sie war noch gar nicht untergegangen. Sah jedenfalls toll aus. Über den Wolken...

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