Donnerstag, 11. April 2013

Wachte wie eigentlich üblicherweise gegen acht Uhr auf am Morgen des 4. April 2013. Blieb aber noch ein wenig liegen, da ich ein wenig dösig war. Pat und Tom waren im Stall arbeiten und ich machte mich auch nach einem kurzen Frühstück auf in den Stall. Hatte noch ein wenig Nachwehen, fühlte mich aber ganz gut. Gut genug, um zu reiten. Hatte somit Pat noch zugerufen, dass sie Baya und Mack drinnen lassen sollten. Ich würde in den nächsten Minuten nachkommen. Grad im Stall angekommen rief Paul an, dass sie in wenigen Minuten das Auto abholen würden. Oh, ok. Ich sagte, dass er in den Stall kommen sollte, da ich gerade dabei war ein Pferd fertig zu machen. Baya war noch drinnen, aber Mack war schon raus gebracht worden. Naja, würde ich ihn halt später einfangen müssen. Hatte gerade Baya fertig gesattelt, als Paul und Nathaniel kamen. Ich händigte den Schlüssel aus und nachdem Nathaniel weg gefahren war, standen Paul und ich noch eine halbe Ewigkeit zum Schnacken auf der Stallgasse. Baya wurde schon ungeduldig. Aber das war eine gute Übung für sie, still stehen. Nachdem auch Paul abgefahren war, ging´s mit Baya in die Halle. Ich liebte es für mich zu arbeiten. Die Halle für mich zu haben. Herrlich! Baya arbeitete auch gut mit. Konnte mich nur nicht so richtig konzentrieren, daher machte ich viel Seitengänge und versammelnde Arbeit. War sowieso die beste Arbeit für sie. Durch unsere etwas länger ausgefallene Unterhaltung hing ich mit meinem Zeitplan völlig hinterher. Da ich mit Pat um ein Uhr in die Stadt fahren wollte, wo sie einige Termine hatte und ich ein wenig shoppen gehen wollte, bleib für Mack eh keine Zeit mehr. Das war wieder das Schicksal, das wusste, dass ich nicht dazu kommen würde. Darum war er heute Morgen schon draußen gewesen. Es war wieder eisig kalt heute, -30°C und -35°C Windchill. Aber die Sonne schien und es war herrlich. So entschieden wir die Pferde bis nachmittags draußen zu lassen. Sie hatten eh wieder alle ihre Decken auf und machten einen sehr zufriedenen Eindruck. Ich meinte, dass wir jetzt wahrscheinlich erhebliche Probleme haben würden sie rein zu bringen und es daher wenig Sinn machen würde. Machten uns auf den Weg in die Stadt, wo mich Pat am Javaroma Café raus ließ, wo ich erstmal Emails checken konnte und einen Mocca dazu trank. Dann ging ich in den benachbarten Laden Quilted Raven, der herrliches Material für Quilte bereithielt. 


Ich fand es mal wieder sehr schade, dass ich dieses Handwerk nicht beherrschte. Aber es wurde immer klarer, dass ich das zuhause erlernen müsste. Man konnte ja so tolle Sachen zaubern. So fand ich einen ganz tollen Hundequilt. Einfach Wahnsinn, was da für Arbeit drin steckte. Pat kam später dazu und war ebenfalls begeistert von diesem Meisterstück. Es war unverkäuflich. Und wenn es zum Verkauf stehen würde, würde der Preis im vierstelligen Bereich liegen, das war klar. 

Awesome!
Für mich also eh nicht erschwinglich. Wir machten uns weiter auf den Weg noch ein paar Lebensmittel zu kaufen. Und ich brauchte Zahnpasta. Pat fragte mich ganz verwundert, ob ich meine schon wieder aufgebraucht hätte, die sie mir letztens erst mitgebracht hatten. Ja, so ziemlich. Ich weiß auch nicht, wo die blieb, vielleicht aß ich die ja. Trafen wieder auf die ein oder anderen Bekannten. Diesmal nicht nur Pat, auch ich traf inzwischen Leute. Jaaahaa! Wir schauten noch in der Klinik vorbei, um dem Graupapageien Oskar ein paar Früchte zu bringen. 

Oskar
Hatten auch gleich noch einen netten Schnack mit Tom und allen Helferinnen. Und Big Betty, die Bulldoggenhündin, begrüßte uns auch fröhlich. Oskar, der mich die letzten Male immer freundlich willkommen hieß und gestreichelt werden wollte, war heute richtig reserviert. Ich weiß  nicht, ob es daran lag, dass ich andere Klamotten anhatte… Keine Ahnung. Nervte ihn, der eigentlich eine Sie war, nicht länger. Vielleicht würde er, sie nächstes Mal wieder besser drauf sein. 

Big Betty
Als ich mich verabschiedete und Pat nach draußen folgte, pfiff mir der Vogel doch tatsächlich hinter her! Unglaublich! Eine der Helferinnen meinte:"She loves your Bump." What?! Ja, sie hatte schließlich seit 25 Jahren als Mann gelebt und vielleicht wusste Oskar gar nicht, dass sie weiblich war. War jedenfalls sehr witzig. Wir fuhren nun zurück zum Stall und holten die Pferde rein, nachdem wir alle Einkäufe nach drinnen gebracht hatten. Ich fand an der Eingangstür eine Geschenktüte vor, die ich nach drinnen brachte. Dachte, es wäre für Pat und Tom und stellte es erstmal auf den Esstisch. Pat fand die Tüte später und fragte, was das wäre. Ich meinte, dass sie an der Tür hing als wir zurück kamen. Sie schaute auf den Umschlag und meinte, da stünde "Katrin" drauf. Wer mich denn Katrin nennen würde. Ich meinte, dass Paul das tun würde. Und tatsächlich, es war ein Dankeschön für´s Hundesitten. Einige nette Mitbringsel vom Yukon. Ich hab mich riesig gefreut. Da ich auch noch einen Termin heute hatte, machte ich mich mit dem Auto von Pat und Tom auf den Weg. Es wurde schon spät, als ich endlich zum nächsten Laden fahren konnte. War völlig in Gedanken, als ich hinter mir ein Polizeiauto mit vollem Blaulicht in Aktion im Spiegel entdeckte. Ich dachte, warum fährt der denn nicht einfach vorbei. Dann kam mir, dass ich vielleicht die Spur wechseln sollte. Hm, er wechselte ebenfalls… Und nun auch noch Sirene. Ok, ich war mir jetzt ziemlich sicher, dass ich gemeint war und dass es wohl besser war zu stoppen. Tatsächlich, der Polizeiwagen stoppte hinter mir. Oh, oh, das konnte nichts gutes bedeuten. Ich spielte kurz durch, was das Problem sein konnte. Dass die erheblichen Beschädigungen ein Problem darstellen könnte, war ziemlich unwahrscheinlich. Vielleicht dachten sie, der Wagen sei geklaut. Oder hatte er etwa keine Versicherung mehr, was ich mir bei bestem Willen nicht vorstellen konnte. Und TÜV gab es nicht. Naja, der Herr Polizist stand auch schon an meiner Scheibe, so dass ich es ja gleich erfahren würde. Ja, und was war es wohl? Ich war zu schnell gefahren. Und ich hatte es, verflixt noch mal, dieses mal wirklich nicht mit Absicht getan. Wenigstens musste ich nicht lügen. Normalerweise fahre ich ja etwas flotter, aber dieses mal war mir das wirklich nicht bewusst gewesen. Er meinte, dass 66 km/h in der Stadt nun wirklich zu schnell wäre, wenn hier doch nur 45 km/h erlaubt wären. Wir wären doch sehr weit von der Autobahn entfernt. Ich fragte ganz erschrocken, wo ich denn so schnell gefahren war. Rutschte mir so raus, da ich so erstaunt war. Im Nachhinein kam mir die Frage ziemlich dämlich vor, da es ja völlig Wurscht war, wo ich zu schnell gewesen war. Ich hatte aber auch gar keine Ahnung, wie lange der schon hinter mir her gefahren war. Ich musste vorsichtiger sein, nahm ich mir vor. Er wollte Papiere und Führerschein haben. Ich sagte, dass ich ihm meinen Führerschein geben könnte, aber keine Papiere für den Wagen hätte. Ob das denn mein Auto wäre. Nein, das hätte ich nur geliehen. Und was denn die Klasse 4b wäre. Das wusste ich doch jetzt aus dem Kopf nicht. Konnte man doch an den Bildchen auf dem Führerschein ablesen, eigentlich. Ich meinte, dass ich das so nicht wüsste und ich alle Klassen besitzen würde. Vielleicht hat ihn das beeindruckt, denn es war dann soweit ok. Da ich nicht aus dieser Stadt und aus diesem Land war, blieb es bei einer Verwarnung, aber wenn ich noch mal erwischt werden würde, müsste ich zahlen. Ich entschuldigte mich nochmals für´s zu schnelle Fahren und fuhr dann los. Mit 45 km/h. Aber mal ehrlich, das ist doch lächerlich, da kommt man ja nie irgendwo an. Der Polizeiwagen kehrte um und war entschwunden. Und auf wunderbare Weise wanderte mein Tachometerzeiger wieder nach oben… Aber ich hatte den Rückspiegel fest im Blick. Musste die ganze Rückfahrt zum Stall schmunzeln. Die Leute hier im Norden waren doch wirklich nett. Ich mein, ich hatte ja im ersten Moment gehofft, dass ein Bekannter hinterm Steuer sitzen würde, da ich inzwischen ja auch den ein oder anderen Polizisten kannte, aber die Hoffnung hatte sich nicht erfüllt. Aber dieser Beamte war sehr nett gewesen. Als ich im Stall ankam, war Tom auch schon von der Arbeit zurück. Naja, schon, es war inzwischen ja schon halb neun. Und Abendessen wartete schon. Es gab Hähnchenschenkel mit Reis und Gemüse. Und wir besprachen, ob nicht vielleicht Paul mit mir zusammen ein paar Bäume fällen könnte, damit die Trails um den Hof etwas ausgebaut werden könnten. Das war doch eine hervorragende Idee. Pat wollte morgen Paul anrufen und ihm das Angebot unterbreiten. Während ich den allabendlichen Abwasch erledigte gingen Tom und Pat in den Stall, um die Pferde zu füttern. Ich machte noch meine Wäsche fertig und ging dann ins Bett. Wollte morgen früh ein paar Pferde reiten und hoffte, dass ich früh aufwachen würde. Hatte mein IPhone nämlich bei Paul vergessen und war nun Weckerlos. Und auch ansonsten fühlte ich mich ohne mein Phone ein wenig nackt. Ich hoffte, dass ich es bald wieder bekommen würde. So ging ich also um elf Uhr ins Bett und nahm mir vor früh aufzuwachen.  

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