Donnerstag, 8. November 2012

3. November 2012: Sind heute früh aufgestanden. Während Gill rüber ins Restaurant zum Frühstücken ging, blieb ich im Motorhome. Machte einen kurzen Hausputz und aß eine Scheibe Toastbrot. Gill war kurz später wieder zurück und wir machten uns auf den Weg. Es fing wieder an zu regnen und was passierte natürlich? Jawohl, die Scheibenwischer fielen mal wieder aus. Das kann einem schon auf den Keks gehen. Sind aber bis Corner Brook gekommen, wo ich wusste, dass dort ein Canadian Tire zu finden sein würde, da wir da ja auf der Hinfahrt übernachtet hatten. Wir staunten allerdings nicht schlecht, als wir auf den Parkplatz der Mall kamen. Es war proppenvoll. Und da fiel mir ein, dass Samstag war. Trotz, dass hier in Kanada eigentlich alles sieben Tage die Woche und nicht selten 24 Stunden geöffnet hat, scheint der Samstag auch hier der beliebteste Einkaufstag zu sein. Fanden aber trotzdem einen Parkplatz und während Gill zu Canadian Tire ging, um Werkzeug zu kaufen, machte ich mich auf den Weg zum Walmart. Ich wollte endlich ein paar Äpfel kaufen. Allerdings hatte genau dieser Walmart hier keine Frischeabteilung. Na toll. Aus Frust kaufte ich einen großen Joghurt für immerhin nur zwei Dollar. Das ging noch. Die Äpfel wären wahrscheinlich teurer gewesen. Wir gingen dann erstmal zum Lunch. Und zwar zu Mc Donald´s zur Abwechslung… Ich hatte zwar gerade schon etwas Joghurt und eine Banane gegessen, aber bevor man sich schlagen lässt. Das war dann aber erstmal der letzte Big Mac für die nächste Zeit, denn ich hatte noch den Rest des Tages gut davon. Ich stellte fest, dass ich das Fast Food jetzt echt nicht mehr sehen konnte. Mir war einfach nur noch nach einer Scheibe Schwarzbrot mit Salami. Nachdem also alles repariert war, oder besser gesagt funktionstüchtig war, rangierte Gill das Fahrzeug irgendwie aus dieser überfüllten Mall. 





Lagen gut in der Zeit, so dass wir schon gegen halb sechs am Fähranleger in Port aux Basques ankamen. Bevor wir uns in unsere Lane einreihen konnten, kam noch ein Inspekteur ins Wohnmobil um zu prüfen, ob wir Kartoffeln transportieren würden…? Ja, auf Nachfrage erklärte uns der Herr, dass in Neufundland gerade eine Kartoffelkrankheit kursiert, die natürlich nicht aufs Festland geschleppt werden sollte. Verständlich. Wir waren nun mal wieder die ersten in der Reihe und hatten noch unglaublich viel Zeit tot zu schlagen. Die Fähre sollte um 23.45 Uhr ablegen! Super! Und irgendwie haben die Leutchen hier Probleme mit meinem Namen, wie ich feststellte, als ich auf meine Boardingkarte guckte. Kann ich gar nicht verstehen... Auf der Hin- und nun auch wieder auf der Rückfahrt hoffte ich, dass niemand nach meiner ID fragen und mit den Tickets vergleichen würde. Das würde schief gehen, das war klar.

Wer ist denn das?
Und hier war gar nichts. Und wenn ich sage gar nichts, dann meine ich das auch. Es war nur der Fähranleger mit dem Terminal, nichts wo man noch schön spazieren gehen oder was essen gehen könnte. Das war ätzend. Wir holten uns also im Terminalrestaurant jeder einen Salat und noch zwei Flaschen Wasser, wofür wir zusammen 18 $ bezahlten! Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf, Gill schmunzelte nur. Wir nahmen alles mit zurück ins Wohnmobil, denn so gemütlich war es hier in dem Laden nicht, dass man mehr Zeit als nötig dort verbringen wollte. Ich war inzwischen todmüde, da ich die letzte Nacht kaum geschlafen hatte. Weiß auch nicht, warum. Aber der Bus hatte sich gestern Nacht auch noch zweimal selbst entriegelt, was echt ätzend war. Ich las ein paar Seiten und Gill schaute seine Movies. Dann bekam ich langsam Kopfschmerzen, so dass ich mich entschloss etwas frische Luft zu schnappen. 


Fähre wartet
Wollte fit sein für die Überfahrt. Als es nicht besser wurde, ringelte ich mich auf meinem Sitz zusammen und schlief eine Runde. Gegen zehn Uhr startete das Boarding und ich fühlte mich etwas besser. War aber etwas nervös, was die Überfahrt betraf. Bei meinem Spaziergang hatte ich gesehen, dass die Fähre an den Seiten weiß vor Salz war, woraus ich auf eine raue See schloss. Beim Auffahren auf die Fähre stellte ich fest, dass die Neufundländer ein sehr ungeduldiges Völkchen sind. Sie sind in keinster Weise so entspannt wie die Festlandkanadier, muss ich mal sagen. Gill hatte uns zwei Kabinen reserviert, was ich zunächst als völlig unnötig empfand, jetzt aber sehr dankbar dafür war. Ich ging gleich unter die heiße Dusche und haute mich sofort ins Bett, noch ehe wir abgelegt hatten. Ich guckte noch ein paar Minuten TV, machte aber bald die Augen zu. Und ich hatte recht gehabt, es war ein ganz schöner Seegang. Wie durch ein Wunder gelang es mir aber, meinen Magen unter Kontrolle zu behalten und sogar etwas zu schlafen. Ich war ziemlich stolz auf mich. Träumte eine Menge Unsinn, aber besser als die Nacht auf dem Klo verbringen zu müssen. Ich war wirklich dankbar für das Bett. Die Fahrt hätte ich im Sitzen wahrscheinlich nicht überlebt...

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