Donnerstag, 1. November 2012

Mittwoch, der 31. Oktober 2012 und HALLOWEEN!!!! Buuuhuuuu! Hehe, schade, dass ich diesen Tag nicht irgendwo privat bei einer Familie verbringen kann. Am besten mit Kids, das wäre das ultimative Halloweenerlebnis gewesen. Aber was nicht ist, ist halt nicht. So genoss ich einfach die Kostüme und dekorierten Häuser in St. John´s. 

Halloween!!!
Und wer weiss, was heute noch passieren würde?! Mein Wecker haute mich wie versprochen um Punkt acht Uhr aus dem Bett. Das der aber auch nie verschläft. Puh! Ich blinzelte raus auf die Mall und stellte fest, dass die Mall anscheinend noch gar nicht geöffnet hatte… Welch ein Wunder, um diese nachtschlafende Zeit. Spaß beiseite, ich stand auf, räumte wie gewohnt alles beiseite und machte laut Radio an, um Gill daran zu erinnern, dass er gestern noch meinte, wir würden heute früh los legen können, da wir ja früh Feierabend gemacht hatten. Er kam etwas später dann auch tatsächlich aus seinem Gemach. Sah sogar einigermaßen fit aus. Ich hatte keinen Kaffee gekocht, wie Gill erstaunt fest stellte. Schnell erwiderte ich, dass wir nicht mehr genug Wasser hatten. So gingen wir rüber zu Mall, um zu checken, ob evtl. schon der Food Court auf hatte. Ich war fest der Ansicht, dass der schon geöffnet haben müsste, denn die Leute wollen ja essen. Und tatsächlich, wir bekamen bei Tim Horton´s unser Frühstück. Ich kann es gar nicht glauben, dafür dass ich diese Food Kette gar nicht mag, bin ich in letzter Zeit erstaunlich oft dort. Aber jedes Mal wieder wird mir klar, warum ich sie nicht mag. Nach einem kurzen Frühstück fuhren wir zunächst mit dem Auto zu gestern ausfindig gemachten Campground "Crossroads". Keine Ahnung, warum der so hieß, weder lag er an einer "Cross Road", sondern an der "Kenmount Road", noch lag er an einer Kreuzung. Egal, jedenfalls teilte uns die Dame mit, dass wir doch um zwölf noch mal kommen sollten, sie konnte momentan nicht sagen, ob sie einen Platz hätten. Würde darauf ankommen, ob heute einer auschecken würde. Mann, da steht man schon mal früh auf. Ok, wir suchten jetzt erstmal eine Werkstatt, die diese verdammten Scheibenwischer reparieren konnte, was auch schon einige Zeit in Anspruch nahm. Danach holten wir das Motorhome, auch wenn wir noch gar nicht wussten, ob wir einen Platz bekommen könnten. Denn zur Not würden wir auf dem vorgelagerten Truckstop übernachten können. Bevor wir wie gewohnt ich im Auto vorweg und Gill im Motorhome im Schlepptau Richtung Campground aufbrachen, hatte Gill noch eingekauft. Er war ganz aus dem Häuschen, er hatte den Dollar Store entdeckt. So viele Sachen, vor allem Lebensmittel, für einen Dollar. Ich schaute ihn ein wenig mitleidig an und meinte etwas trocken:"Yes Gill, it´s a Dollar Store, so you can get things for one Dollar. Makes sense, right?!" Er musste lachen und freute sich immer noch. Jedenfalls waren wir erstmal wieder versorgt für Notfälle. Denn normalerweise geht Gill im Restaurant essen und macht nicht irgendeine Dosensuppe auf. Wir kamen um kurz nach zwölf beim "Crossroads" an und die Dame von heute Morgen war gerade unterwegs, daher konnten wir keine Info einholen, ob wir denn nun einen Spot bekommen konnten oder nicht. Ich schlug Gill vor, dass er vielleicht den Platz reservieren könnte, falls er frei werden würde und wir das Motorhome erstmal hier auf dem Truckstop stehen lassen könnten. Dann könnten wir uns unserem Sightseeing Programm widmen, denn ich sah schon wieder alles den Bach runter gehen. Er fand die Idee, Gott sei Dank, gut und wir machten uns auf den Weg. Ich fuhr geradewegs zum Cabot Tower auf dem Signal Hill. 


Cabot Tower
Gill hatte natürlich keine Ahnung, er hatte sich überhaupt nicht informiert, was man hier alles sehen und machen konnte und so war er sehr überrascht als wir auf den Parkplatz des in Nebel gehüllten Cabot Tower fuhren. Aber dieser Nebel... Es hat wirklich was von Schottland hier. Ist nicht zu leugnen. Ich trabte los und machte Bilder. Trotz des Nebels war es eine tolle Kulisse. Ich lief einen Pfad an der Klippe entlang und die Aussicht war atemberaubend… 





In Nebel gehüllt...
Naja, zumindest konnte ich mir vorstellen, dass sie normalerweise toll sein muss. Aber ohne zu unken, je weiter ich den Hang runter lief, desto mehr lichtete sich der Nebel. Weiter unten konnte ich einige alte Kanonen bewundern. Von achzehnhundertschießmichtot. 





Verteidigungswall
Und als ich nach einer Viertel Stunde oder so wieder oben am Tower war, war auch hier der Nebel verschwunden. Na toll, danke schön. Die Bilder hätte ich mir dann wohl sparen können. Wir fuhren weiter nach Quidi Vidi Village, das älteste Örtchen Neufundlands. Ein total süßes und farbenfrohes Fischerdörfchen mit einer eigenen Brauerei. 


Quidi Vidi Village
Die Straßen waren der Hammer, eigentlich eher einspurig. Manchmal nicht mal das. Ich parkte den Wagen vor der Brauerei und Gill kaufte ein Sixpack Quidi Vidi Beer. Danach schlenderten wir durch den Ort und auf einen kleinen Hügel, von dem ich eine super Übersicht hatte. 


 




















Ich konnte von hier oben nun auch die Straße erkennen, die uns zur Quidi Vidi Battery bringen würde. Das Navi hatte in dieser Hinsicht kläglich versagt. Als wir anschließend dorthin fuhren stellte sich heraus, dass es ein Trail entlang der Klippen war, mit herrlichen Aussichtspunkten. Das ließen wir uns doch nicht nehmen, mal ein paar Meter zu gehen. 





Auf dem Weg zur Quidi Vidi Battery



Der Cabot Tower - da isser wieder
Vom höchsten Punkt war es dann nur noch einen Steinwurf zum Cabot Tower entfernt! Man hätte noch viel weiter wandern können, aber es war schon früher Nachmittag und ich wollte noch zum Cape Spear. Außerdem mussten wir das mit dem Campground noch regeln. So machten wir uns auf den Rückweg zum Auto, während ich diese atemberaubende Aussicht beim Abstieg noch in vollen Zügen genoss. 



Wir fuhren noch schnell zum Cape Spear, ein Leuchtturm. Man konnte hier den alten, originalen Leuchtturm, sowie den neuen Leuchtturm begutachten. Zudem führte noch mal ein wahnsinnig toller Pfad direkt an der Steilküste entlang. Überall waren Warnhinweise, dass man auf dem Pfad bleiben sollte, da in den letzten Jahren acht Menschen ihr Leben verloren hatten als sie auf den Felsen herumliefen und von den Wellen ins Meer gerissen worden waren. Brrr, das wollte ich nicht am eigenen Leib erfahren. Die Wellen waren schon aus der Ferne beeindruckend. 



Besonders der Klang der Wellen, dieses dunkle Grollen. Ich muss zugeben, dass ich danach echt reif für eine Dusche war. Das war doch einiges an Lauferei heute. Wir fuhren zurück zum Motorhome und siehe da, es war kein Spot frei geworden. Wir würden also auf dem Truckstop nächtigen. Egal. Gill füllte und entleerte noch alle Tanks und parkte dann das Riesenmobil. Ich ging erstmal unter die Dusche. Ich fühlte mich wie so ein kleiner Marder. Olfaktorisch gesehen. Danach fühlte ich mich viel besser. Gill hatte noch mal eingekauft. Diesmal etwas Obst und für mich heiße Schokolade und Saft. Er wollte noch in die Bar, natürlich war hier am Truckstop eine zu finden… Er wollte mir einen Salat mitbringen, da ich mich bereits in meine Looserklamotten geworfen hatte. Soll heißen, ich war für´s Sofa, bzw. für mein Bett umgezogen. Dorthin verzog ich mich dann auch und trank eine heiße Schokolade und schrieb meine heutigen Erlebnisse nieder. Ich fragte mich, wann und in welchem Zustand Gill wohl aus der Bar kommen würde… Ob ich mit dem Salat rechnen könnte? Ich wusste es nicht. Ich bearbeitete noch meine heutigen Fotos und machte mich anschließend wieder an meine Bettlektüre. Vielleicht würde ich die heute sogar durch bekommen. 

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