Donnerstag, 8. November 2012

Am Sonntag, den 4. November 2012, schallte morgens um sechs Uhr der Weckruf vom Käpt´n durch den Lautsprecher. So laut, dass es auch Taubstumme mitkriegen. Hätte also gar nicht meinen eigenen Wecker stellen brauchen. Außerdem klopfte Gill auch um halb sechs oder so an die Tür und teilte mir mit, dass er nun frühstücken gehen würde. Vielen Dank. Ich legte mich noch mal hin, um so lange wie möglich in der Waagerechten bleiben zu können. Zumindest so lange noch Seegang herrschte. Das sind Erfahrungswerte aus etlichen Fährüberfahrten, dass man vermeiden sollte, zu früh aufzustehen. Meine Rechnung ging jedenfalls auf. Ich stand auf, als wir unter Land fuhren und es nur noch ein sanftes Gleiten war. Ich ging runter in den TV Raum und wartete, dass wir auf die Autodecks durften. War wieder wie in der Sardinenbüchse hier unten. Aber da wir vorne standen, war es relativ geräumig um das Motorhome. 


 

Da wir mit als erste auf die Fähre gefahren waren, konnten wir nun auch ziemlich am Anfang wieder mit runter. Das war praktisch. Es war inzwischen irgendwas um acht Uhr rum. Da mir Pat noch Louisburg empfohlen hatte, was ich auf der Karte jetzt ganz in der Nähe von Sydney ausmachte, fragte ich Gill, ob er Interesse hätte da einmal vorbei zu fahren und sich das Städtchen anzuschauen. Er war einverstanden und wir machten einen Umweg von ungefähr 30 km über Louisburg. 




Es war ein malerisches Fischer,- Touristenstädtchen, so dass natürlich jetzt um diese Jahreszeit und um halb neun an einem Sonntagmorgen gar nichts mehr los war. Das war ja irgendwie zu erwarten gewesen. Gill war todmüde und fühlte sich nicht, so wollte er gerne einen Nap machen. 


 

Ich machte in der Zwischenzeit einen Walk durchs Dorf. Ich glaube, im Sommer ist das ganz süß hier. Niedliche Häuser, nette Restaurants, witzige Hydranten… Humor haben sie ja hier.


 

 

Nach knapp einer Stunde kam ich am Motorhome an und Gill schlief immer noch. Ich schnappte mir mein Buch und las etwas. Aber langsam wurde mir langweilig. Ich wollte endlich weiter. Schließlich wollte ich noch was sehen, bevor es wieder an die Arbeit in Yellowknife gehen sollte. Gegen zwölf machten wir uns endlich auf die Weiterfahrt. Da wir mal wieder eine neue Strecke ausprobieren wollten, fuhren wir in Antigonish auf den Highway 7 Richtung Süden und dann Richtung Westen direkt an der Küste entlang. Die Straße war allerdings in einem mittelmäßigen Zustand, so dass wir nicht schnell voran kamen, was zur Folge hatte, dass wir erst bei Dämmerung an der Küstenstrecke ankamen. Schade. Ich glaube, bei Tageslicht ist es eine traumhafte Strecke. Aber wir fanden auch keine Möglichkeit zum Übernachten. So ein Ungetüm will ja irgendwo geparkt werden. Und in der Dunkelheit war es schier unmöglich am Straßenrand irgend etwas auszumachen. In Sheet Harbour machten wir eine kurze Pause und aßen ein Brot. Das tat gut, ich hatte schon verdammt Kohldampf geschoben. Gegen halb neun kamen wir in Halifax an, wo ich Gill noch zu einem Mall Parkplatz dirigierte. Das war echt schon schwer, denn ich war so müde. Hatte nun zwei Nächte kaum geschlafen und es fiel mir schwer mich zu konzentrieren. Gill ging es nicht besser, so fuhr er erstmal in eine Einbahnstraße. Man gut, es war Sonntagabend und entsprechend nichts los. Als wir endlich auf dem Parkplatz ankamen, machte ich nur noch mein Bett und schlief auch gleich ein. Gill schaute, glaube ich, noch ein paar Filme. Davon bekam ich aber nichts mehr mit. 

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