Donnerstag, 8. November 2012

Montag, der 5. November 2012: Mein Wecker ging, wie versprochen, um acht Uhr. Und erstaunlicherweise hörte ich auch schon Gill rumoren. Da war ich baff. Aber er sagte mir, dass er nicht wirklich viel geschlafen hatte. Er hatte wohl nur darauf gewartet, dass ich aufstehe… Tja, so ist das. Hab Kaffee gekocht und dann sind wir noch in den Walmart gegangen, um ein paar Lebensmittel einzukaufen. Vor allem Kaffee. Und ich fand den nächsten Teil meines Buches! Ja, endlich. Zu Lourie´s Haus waren es dann nur noch zehn Minuten Fahrt. Das war ja ein Klacks. Dort angekommen, machte sie uns Frühstück und Gill konnte einigen Papierkram erledigen. Lourie erklärte mir in der Zwischenzeit, wo wir längs fahren konnten, wenn wir wirklich noch in die USA wollten. Oder wenn wir zuerst nach Quebec oder nach Canning wollten… Oder, oder, oder. Ich hatte ja keine Ahnung, war ja nur Mitfahrer. Ok, Gill wollte also erstmal nach Canning, das in der Nähe von Kentville liegt. Das waren etwa 1,5 Stunden zu fahren. Dort angekommen, fuhren wir zunächst zu "The Look off", wo eine Freundin von ihm lebt, die er besuchen wollte. Außerdem hat man eine atemberaubende Aussicht über das Tal von dort oben. Fanden auch ohne Probleme dort hin, was nicht selbstverständlich ist, wenn man keine Adresse hat. Marlene wohnt in einer kleinen Hütte mit fabelhafter Aussicht über das Valley.


Dann fuhren wir mit seiner Freundin Marlene los, um für mich ein Auto zu mieten. Wow! Ja, Gill wollte noch ein paar Freunde mehr besuchen und wollte, dass ich mobil bin, damit ich selber was unternehmen konnte. Das fand ich ja wieder mehr als großzügig. Die Fahrt mit Marlene machte mir allerdings etwas Angst. Zum wiederholten Male war ich dankbar, dass wir in Deutschland den TÜV haben! Dieses Fahrzeug war in einem lebensgefährdeten Zustand... Einen Unfall könnte man hiermit bestimmt nicht überleben. Wahrscheinlich hat der Wagen mal für längere Zeit unter Wasser gestanden, anders kann ich mir den Zustand im Innenraum nicht erklären. Zudem stank die Kiste dermaßen nach Benzin... Rauchen sollte man hier drin lieber nicht. 

.... HILFE!!!!
Während ich bei Enterprise auf meine Dodge Dart wartete, fuhr Gill mit Marlene weiter, um einige Dinge zu erledigen. Wir trafen uns später wieder bei Marlene am Haus, wo wir auch über Nacht parken würden. Auf dem Rückweg machte ich allerdings einen Zwischenstop in Wolfesville, ein ganz süßes Städtchen. 

In Wolfville
Ich spazierte ein wenig herum und fand durch Zufall einen kleinen Outdoorladen. Aber wirklich winzig. Als ich rein kam, um mal nach ein paar warmen Schuhen zu gucken, stand ich inmitten von Kartonstapeln. Das war so urig und total gemütlich. Die junge Dame suchte mir dann verschiedene Modelle heraus. Und es war wirklich gut, dass sie wusste, wo sie suchen musste! Das hätte man eigentlich filmen müssen. Wir kamen ins Gespräch und ich erzählte ihr, dass ich planen würde in Yellowknife für einige Zeit zu arbeiten. Dafür bräuchte ich entsprechend warme Stiefel. Es stellte sich heraus, dass sie auch Reiterin war und so war das Gespräch schon voll im Gange. Ich verließ den Laden glücklich mit einem Paar super toller Stiefel und ein paar Merino-Wollsocken. Für einen angemessenen Preis, wie ich fand. Ich kam nur zehn Minuten vor Gill und Marlene am Motorhome an. 



Gill drehte das Wohnmobil noch in seiner Parklücke, damit wir Wasser und Strom anschließen konnten. Während Gill mit seinen Freunden los zog, blieb ich im Motorhome. Ein wenig Privatsphäre tat ganz gut. Da leider die Sicherungen von Marlene´s altem Häuschen recht schwach ausgelegt waren, konnte ich nichts elektronisches benutzen im Motorhome… Ich aß also ein Brot, Joghurt und Obst zu Abend und kochte mir Teewasser auf dem Gasherd, da ich die Mikrowelle auch nicht benutzen konnte. Man gut, es war genug Propan an Bord! Da ich müde war, ging ich nicht zu spät ins Bett. Ich las noch eine ganze Weile in meinem neuen Buch, aber das war es auch schon. In der Nacht kühlte es merklich ab und ich stand mehrmals auf, um den Diesel Brenner wieder anzuschmeißen. Der fällt alle paar Minuten aus. Und Gill sagte mir, dass der für das Warmwasser und somit für die Heizung verantwortlich wäre… Ich schlief nicht allzu gut. Es war wirklich schweinekalt. Ich war nur froh, dass ich diese Daunendecke hatte. Weiß nicht, was ich ohne die gemacht hätte. 

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