Donnerstag, 8. November 2012

Wir schreiben schon den 6. November 2012. Es hatte in der Nacht gefroren. Ich wachte auf, da es so kalt im Wohnmobil war. Heizungstechnisch hatte das Fahrzeug auf ganzer Linie versagt. Ich stand also um sieben Uhr auf, da es nicht auszuhalten war. Aber das Gute war, dass ich so die Möglichkeit hatte den Sonnenaufgang zu beobachten. Wunderschön. Von Gill und seinen Freunden war nichts zu entdecken. Wer weiß, wo die versackt waren. Ich packte alles zusammen, kochte mir Kaffee und machte mir Frühstück, sowie ein Lunchpaket. Hatte mir vorgenommen heute den Tag unterwegs zu sein. Außerdem musste ich dringend einen Laundromaten finden, damit ich Wäsche waschen konnte. Bis ich nun alles fertig hatte und starten konnte, war es halb neun. Ich war guter Dinge, die Sonne schien und war für alles gerüstet. Ich konnte auch meinen Mac laden, da mir noch siedend heiß eingefallen war, dass ich ja den Adapter für das Ladekabel eingepackt hatte. Als ich alles in den Wagen gepackt hatte und ins Auto stieg, traute ich meinen Augen nicht. Da war ein Eiszapfen am Wasserschlauch des Wohnmobils! 

Unglaublich!
Das war unfair, gerade noch 13°C in Neuseeland gehabt und nun das! Darauf war ich nicht eingerichtet. Noch nicht… Im Radio erzählten sie dann was von -4°C. Brrr, na toll. Ich war so froh, gestern die Stiefel gekauft zu haben, die ich gleich heute einweihen wollte. Und dass ich meine schöne Winterjacke, dank Jenny, hier hatte. Konnte also nichts schief gehen. Mein erster Weg führte nach Grand Pré, wo ein Historical Site zu besichtigen sein sollte. 

 

Allerdings war hier natürlich alles geschlossen, so dass ich gleich in  Richtung Windsor weiter fuhr, wo ich mir Fort Edward anschauen wollte. Aber irgendwie war der Wurm drin, ich fand dieses Ding einfach nicht. So fuhr ich erstmal kreuz und quer durch die nette Landschaft, die von Landwirtschaft geprägt ist und genoss das schöne Wetter. 

 

Es gab wunderbare Herrenhäuser zu sehen. Außerdem einige Kuriositäten... Wie einen komplett geschmückten Weihnachtsbaum direkt an der Straße am Rande eines Feldes. Ich mein, ich weiß, dass es schon November ist, aber das ist nun doch noch zu früh... Denke ich. Danach nahm ich mir Hall´s Harbour vor, das mir Gill empfohlen hatte. War ein echt winziges Fischerdörfchen. 



 



Es bestand eigentlich nur aus einem winzigen Hafen, wo ganz offensichtlich gerade Ebbe herrschte. Ich versuchte anschließend an der Küste entlang zu fahren, was mir allerdings misslang. Ich fuhr über irgendwelche Gravelroads und kam nach einigem Hin- und Her in Harboursville raus. 


















Auf meiner Irrfahrt wurde mir klar, dass die Gegend hier von Landwirtschaft und Fischfang lebt. Die Apfel- und Kohlernte schien noch in vollem Gange zu sein. Nach dem Nachtfrost wunderte mich das ein wenig... Ich schaffte es heute auch noch tatsächlich, meine Wäsche zu waschen, um das mal so dazwischen zu schmeißen. War ganz froh. War auf einer meiner häufigen Durchfahrten durch New Minas, als ich den Laundromaten entdeckte. 

Typischer Laundromat
Und es war sogar billig. Nur 1,75$ für eine Ladung Wäsche. Allerdings dauerte das Waschen auch nur ungefähr eine halbe Stunde... Naja, zumindest durchgespült war sie denn. Der Trockner dauerte auch noch mal eine halbe Stunde. Danach fuhr ich weiter auf Entdeckungstour.


Ein Hall´s Harbour ziemlich ähnlich sehendes Fischerdorf… Ok, hier war dann auch nicht so viel weiter zu sehen. Wenn hier im Sommer allerdings der Bär steppt, ist es bestimmt niedlich und quirlig. 



Ich machte mich auf den Rückweg über Bewrick, dem Apple Capital of Nova Scotia. Und man soll es nicht glauben, auch in der tiefste Wildnis stehen überall Häuser. Mehr oder weniger mitten im Wald. Ich fragte mich, was diese Leute hier arbeiten… Als ich wieder in New Minas ankam, ging ich die Mall erkunden und kaufte ein paar Äpfel. New Minas hatte ich nun heute zum dritten Mal durchfahren… Oder vierten Mal? Es war kurz vor fünf und ich hatte einen Riesenhunger. Ich fuhr also wieder zurück nach Look off. Im Laufe des Tages war Gill wohl beim Motorhome gewesen, denn netterweise lief der Generator und somit die Heizung und die Heizlüfter. Es waren alle Autos vor dem Haus, aber niemand war da. So verdrängte ich also den Gedanken, dass wir heute vielleicht alle zusammen essen gehen würden. Ich hatte zu großen Hunger zu warten, so dass ich mir eine Dosensuppe warm machte. Ich konnte ja jetzt die Mikrowelle benutzen. Dazu aß ich einige Scheiben Brot. Heißhunger ist was ganz Fieses. Die Zeit verging und nichts tat sich. Zwischendurch gesellte sich ein großer Geländewagen auf das Grundstück, aber da es dunkel war, konnte ich nichts erkennen. Nach einer halben Stunde oder so fuhr der Wagen wieder weg. Anscheinend hatte da noch jemand auf die Leutchen gewartet. Es war nun sieben Uhr und es war stockfinster draußen. Irgendwie fühlte ich mich jetzt gerade ziemlich einsam. So ein bissel Gesellschaft hätte jetzt schon was. Ich schrieb meinen Tagesbericht nieder und hörte Musik. Ich dachte, ich würde später vielleicht einen Film gucken bis die anderen evtl. auftauchen würden. Aber ob sie überhaupt kommen würden, wusste ich nicht. Ich war satt, hatte alles geschrieben, die Fotos sortiert… Nun war mir nach einem Gesprächspartner. Ich würde einfach abwarten. Irgendwann würde schon jemand erscheinen. Wusste nun auch noch nicht, ob wir morgen oder übermorgen weiter fahren würden. Wäre ja nett zu wissen. Ich machte mir noch einen Tee und versuchte den Abend zu geniessen. 

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