Freitag, 11. Januar 2013

Donnerstag, der 10. Januar 2012: Die Erholung war vorüber, kurz und intensiv. Aber hat gut getan, das kann ich nicht anders sagen. So stand ich gegen viertel nach sieben mit etwas Muskelkater auf und schlurfte ins Bad. Dyan war schon seit fünf Uhr unterwegs, um ihren Truck zu waschen, der seit zwei Tagen in der Werkstatt stand um die Sponsorenaufkleber appliziert zu bekommen. Sie meinte gestern, dass sie das besser heute erledigt kriegen sollte, bevor der Werkstattinhaber ihr auf den Deckel steigen würde. Aber sie war tatsächlich pünktlich um halb acht zurück, um mich zum Stall zu fahren. Vorher tranken wir aber noch unseren Kaffee. Nur keine Hetze… Naja, so kam ich natürlich ein paar Minuten zu spät. Beim Stall angekommen, stellte ich erstaunt fest, dass Jason und Abbey da waren. Ich ging ins Haus, um Pat zu fragen, ob es dann nicht etwas unsinnig war, dass ich auch noch mit im Stall rumwerkelte. Vor allem, weil ich dann besser Dyan helfen könnte, die nun langsam in Zeitnot kam. Und es gab noch so viel zu erledigen. Außerdem war es schweinekalt heute, -34°C, so dass ich dankbar gewesen wäre drinnen arbeiten zu können. Aber Pat wollte, dass ich arbeitete, also ab in den Stall. Pat hatte die Nacht auf dem Sofa geschlafen, so dass ich sie leider aus Versehen unsanft aus dem Schlaf riss, als ich ins Haus gekommen war. Tom hatte sich eine schöne Grippe eingefangen. Die grassierte hier gerade. Ich hielt mich jedenfalls schön fern, ich wollte jetzt ganz bestimmt nicht bettlägerig werden.  So ging es fröhlich los mit dem alltäglichen Eindecken der Pferde, was durch ein lautes Gepolter unterbrochen wurde. Was war passiert?! Cimmaron hatte sein Bein zwischen Wassereimer und Reifen, in dem die Wassereimer standen, eingeklemmt. Es war wirklich gut, dass er ein so ruhiger Genosse ist. Jason und Abbey schauten nur völlig geschockt und meinten:"Somebody has to go in there…" Haha, wer würde das wohl sein?! Aber mir war klar, dass beide nicht in der Lage waren, ihm zu helfen, da sie ihn nicht mal händeln konnten. Ich kam gut mit ihm zurecht und ich war mir sicher, dass er mich an sich ran lassen würde. So war es auch und ich konnte ihm schnell aus der Patsche helfen. Das war ein schönes Gefühl. Wir brachten alle Pferde raus ohne weitere Zwischenfälle. Naja, wenn man mal von den Verhalten der Fohlen absieht, die heute mal wieder die reinsten … waren! O.B. One wollte mit mir durchgehen, aber ich war Gott sei Dank stark genug sie zu halten. Danach war ich erstmal fix und foxi. Ich sagte zu Jason, dass er dann bitte Mr. Daig nehmen könnte, ich hatte genug für diesen Morgen. Darüber war er nicht begeistert, aber ich meinte, dass er ja nun stärker wäre als ich, was er einsah. Aber vielleicht war es nicht die beste Idee, denn Adagio haute ihm dann gleich zwei mal ab. und trat nach ihm. Leider war nach der Rennerei ein Gurt von seiner Decke aufgegangen, den ich nun schließen durfte, da Jason erstmal genug hatte vom Getretenwerden, was ich verstehen konnte. Wer mag das schon. Dann ging es an die gewohnte Stallarbeit. Pat kam später noch kurz zum Helfen, aber verschwand bald wieder um Tom weiter zu pflegen. Da es wieder so kalt war, holten wir die Pferde gleich nach Beendigung der Boxen wieder in den Stall. Die Fohlen waren nun brav. War ihnen offensichtlich zu kalt und sie wollten selber schnell ins Warme kommen. Es war ansonsten ein herrlicher Tag. Sonne, blauer Himmel, windstill… Nur eben eisig kalt. Die Raben saßen wieder voll aufgeplustert auf den Zäunen und warteten, dass sie etwas zu Fressen erhaschen konnten. Apropos Fressen, wir verfrachteten noch das neu gelieferte Futter in den Trailer, der als Futterkammer dient, und in den Heuschuppen. Waren zwei Paletten, wofür wir bestimmt über eine halbe Stunde benötigten. Dann konnte ich aber endlich ins Haus und was essen. Hatte schon mächtig Kohldampf. Pat machte mir eine Suppe warm und zum Dessert gab es Nutellabrot. Muss sein. Für einen Nap war leider nicht mehr ausreichend Zeit, da mich Dyan um halb drei abholen würde. Hatte heute erst um sechs Uhr meine erste Reitstunde, so dass ich Zeit hatte und ihr angeboten hatte nachmittags zu helfen. Bei was auch immer. Tom hatte sich heute tatsächlich noch zur Arbeit geschleppt, Pat ging in den Stall und wir düsten Richtung Dyan´s Haus, wo ich mit dem Präparieren und Verpacken von Handschuhen begann. Das Präparieren bestand darin, alle Klettverschlüsse und Anhängsel zu entfernen. Tüten beschriften und beschneiden und mit den Handschuhen füllen. Dafür saß ich wieder auf dem Fußboden in meiner bevorzugten Arbeitsecke. Hier hatte ich Platz und es war einfach gemütlich. Dyan musste noch ein paar Dinge besorgen, dann kam unser zukünftiger Fahrer, Paul, zu Besuch. Während ich die Handschuhe verpackte, erklärte Dyan Paul, was so auf ihn zukommen würde. Ich spitzte dabei die Ohren, denn da waren etliche Informationen dabei, die für mich vielleicht auch interessant wären. Dachte, wann sie mir das evtl. mal erzählt hätte. Aber vielleicht habe ich auch einfach nicht gefragt… Egal, war jedenfalls interessant. Um halb sechs fuhr ich noch kurz bei Alex gegenüber im Stall vorbei, da sie gerade vor Ort war und Dyan sie extra angerufen und gefragt hatte, wie lange sie dort wäre, als wir ihren Truck vor dem Tor haben stehen sehen. Sie freute sich riesig mich zu sehen und sie sah wirklich gut aus. Sonnengebräunt, sonnengebleichte Haare… Ja, ich war ein wenig neidisch. Aber dafür war es für sie doppelt hart wieder nach Yellowknife in die Eishölle zu kommen. Obwohl, ich glaube, die richtige Eishölle werde ich erst noch erleben. Am Yukon. Wir schnackten eine Weile und verabredeten uns für weitere Reitstunden nach dem Yukon Quest. Das freute mich sehr. Sie hätte auch schon jetzt Unterricht haben wollen, hatte sich aber nicht gemeldet, da sie dachte, ich hätte zu viel zu tun. So ein Ärger, hätte noch mal ein wenig Geld gebracht. Und weiter ging´s in den Stall zum Unterricht mit Michelle und dann mit Carla. Urban war zu spät, so dass ich mit ihr einen neuen Termin ausmachte. Normalerweise haben wir ja jetzt die Cancellation fee, aber sie ist wirklich nett und hat gerade erst angefangen mit dem Reiten. Ich erließ ihr das "Strafgeld". Pat hatte für mich schon Abendessen vorbereitet, auf das ich mich um viertel vor neun gierig stürzte. Eigentlich sollte ich Steak bekommen, aber Pat war mit der Frische nicht mehr so einverstanden, so dass sie mir zwei kleine Corden bleu mit Backkartoffeln und Salat fertig machte. Nachdem ich gegessen hatte, schnappte ich wieder den Truck und fuhr wieder zu Dyan, wo ich anfing Fleisch und Fisch in Snackpacks zu verpacken, sowie Würstchen mit Vitamin E zu spicken. Gegen halb zwölf waren wir durch für den Tag und tranken noch einen Tee zusammen. Dann haute ich mich in die Federn. War todmüde. Hatte mit Tom ausgemacht, dass ich morgen nicht im Stall arbeiten brauchte, sondern Dyan den Tag über helfen konnte. Das war super. Hatte zwar auf der anderen Seite ein schlechtes Gewissen, aber letztendlich dachte ich mir, dass das Angebot von Pat kam, dass ich bei Dyan zum Helfen bleiben sollte anstatt Stall. Dyan freute sich riesig darüber, als ich ihr davon erzählte. Morgen würde es früh weiter gehen. Wahrscheinlich erstmal Hundehalsbänder beschriften und dann weiter Würstchen bespicken. Jetzt hieß es aber erstmal schlafen.  

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