Sonntag, 6. Januar 2013

Nach einer gar nicht so entspannten Nacht wachte ich am Morgen des 4. Januar 2013 wie gerädert auf. Oder vielmehr, ich wurde vom Wecker aus dem Schlaf gerissen. Schleppte mich somit um viertel vor acht nach unten, um einen Tee zu trinken und dann in den Stall zu schlurfen. War etwas früher als Matthew da, so fing ich mit dem Füttern der Fohlen und Micah, dem Pflegefall, an. Als ich die Hälfte der Pferde eingedeckt hatte, tauchte Matthew auf und startete gleich mit dem Heu auslegen in den Paddocks für das Pferdefrühstück. Heute war es wieder kälter, um die -30°C, so dass einige der Pferde wieder zwei Decken bekamen. Ich sage ja, das ist ein auf und ab mit den Temperaturen. Und morgen sollte es wieder wärmer werden. Da soll sich mal einer akklimatisieren. Wir deckten die Fohlen Adagio und Opel wieder in ihren eigenen Boxen ein und nicht bei ihren Müttern. Hatten gestern damit gestartet und es ging heute schon wirklich gut. Aber man muss immer doppelt aufmerksam sein mit den Kleinen. Dann brachten wir gemeinsam alle Pferde raus. Gill stattete uns einen kurzen Besuch ab, aber da ich gerade Sammy an der Hand hatte blieb mir keine Zeit zu fragen, was er so früh hier wollte, da Tom und Pat noch schliefen. Aber als ich vom Paddock zurück kam, sah ich gerade noch die Rücklichter seines Trucks. Keine Ahnung, was er wollte. Aber später sah ich, dass er eine Tasche mit allerlei Hilfsmitteln vorbei gebracht hatte. Vor allem Cutter! Das war super, denn wir litten hier regelmäßig unter Messermangel (um die Heuballen und Futtersäcke zu öffnen). Es ging dann seinen gewohnten Gang, ich bereitete das Mash für die Abendfütterung vor (die Extra Mittagsportion fiel ja nun weg) und Matthew brachte den Trailer in den Stall und fing mit dem Misten an. Ich folgte, sobald ich mit dem Mash fertig war. Es war richtig herrlich draußen, die Sonne schien, ein paar Wölkchen und eisig kalt. Aber kein Wind, so dass es auszuhalten war. Wir beschlossen, die Pferde bis nachmittags draußen zu lassen und in den Paddocks Lunch zu füttern. Wir waren heute richtig schnell, ich weiß gar nicht warum… Waren um elf Uhr durch. Ich ging dann ins Haus und machte mir mein gewohntes Mittagessen, bestehend aus Müsli und Nutellabrot. Dazu Tee oder Kaffee. Da ich noch keinen Kaffee hatte heute, entschied ich mich für Kaffee. Um zwei Uhr würde ich wieder eine Reitstunde mit Kenya haben. Gefolgt von Kharma, die nun eine Weile ausgesetzt hatte. Würde interessant werden, was sie so behalten hatte. Es war nach ihren Einführungsstunden (beinhaltete fünf Stunden Unterricht über den Umgang mit Pferden, Putzen, Satteln und Trensen und erste Reiterfahrung) die erste richtige Reitstunde für sie. Ich entschied mich für sie Omar zu nehmen, da ihre kleine Schwester auch noch eine halbe Stunde reiten sollte, so dass sie Omar teilen konnten. Jetzt machte ich aber erstmal eine schöne Mittagspause. Als ich also wieder in den Stall musste und die drei Mädels abgearbeitet hatte, kam anschließend noch eine Bekannte von Gill, die ihre Zwillinge zum Reitunterricht brachte. Sie war kurzfristig eingesprungen, da Laura heute abgesagt hatte. So passte das Ganze ganz gut in meinen Zeitplan. Gill hatte für eine Gruppe Freunde Vouchers gekauft, die nun alle nach und nach ankamen und sie einlösen wollten. Muss man ihm lassen, er ist gut für´s Geschäft. Dann hatte ich erstmal Pause. Abends kam dann noch Kathryn, die eine halbe Stunde Longenunterricht auf Mack bekam, da Emily wegen Krankheit abgesagt hatte und sie mit ihr eine Gruppenstunde gehabt hätte. Aber ich glaube, das hier war Kathryn sowieso lieber. Und ich muss sagen, ich war heute richtig stolz auf sie. Sie lernte heute Leichttraben ohne Festhalten am Sattel und in Balance. Großer Schritt! Wir kamen dem richtigen Reiten wirklich wieder näher. Danach ging ich ins Haus, wo Pat das Abendessen fertig hatte. Es gab Fisch und Reis. Ja, unglaublich, mal kein Steak! Das war gut, hatte schon fast Fischmangel. Anschließend hatte Tom seine Springstunde zu geben. Ich schnackte noch eine Weile mit Pat, bevor wir in den Stall gingen und ich ihr beim Putzen der Fohlen zusah. Sie meinte auf meine Nachfrage hin, dass ich noch einige Pferde mehr arbeiten konnte, um mehr Geld zu verdienen. Ich wollte das versuchen, denn das machte mehr Spaß als Boxen misten. Und war besser bezahlt! Sie fragte mich dann, ob ich dächte, dass sie einen guten Job machen würde mit den Fohlen. Ja, das tat sie. Es war so schön, dass sie wieder ganz die Alte war, fröhlich, interessiert, wissbegierig, einfach nett. Ich hoffte, dass würde für den Rest meines Aufenthaltes anhalten und nicht, dass sie wieder so ein Tief erleben würde. Wir guckten zwischenzeitlich ein bisschen beim Springen zu, aber das war nicht lange auszuhalten, da es teilweise einfach zu beängstigend war. Sie heizten einfach so über die Sprünge. Ohne Sinn und Verstand, nur in der Hoffnung, dass das Pferd es schon richten würde. Ich ging mit Pat wieder zu den Fohlen und wir unterhielten uns noch mit Jojo und Jody, die heute die Abendfütterung übernehmen würden. Nach dem Springen schnappte ich mir noch Emma und machte ihr ein wenig die Hölle heiß, ob sie gar nichts behalten hatte aus unserem Unterricht. Sie wollte sich bessern. Das würde ich ihr aber auch geraten haben. Ich ging dann wieder ins Haus und schnackte noch kurz mit Tom und Gill, der wieder mit Tom zusammen saß und auch über Nacht bleiben würde, da er morgen Früh geschäftlich unterwegs sein würde und es von hier wohl kürzer war. Oder was weiß ich. Er sagte noch, dass ich Dyan mitteilen sollte, dass er sie für ihr Rennen am Yukon sponsern wollte und sie sich bei ihm im Büro melden sollte. Ich meinte, ich würde ihr das ausrichten und ging ins Bett. Da Dyan nicht über Nacht weg sein würde, würde ich wieder hier schlafen. Es war noch früh und ich nutzte die Zeit meine heutigen Erlebnisse aufzuschreiben. Dazu hörte ich Ian Tyson, eine etwas andere Countrymusic. Gegen halb elf legte ich mich in die Horizontale und schlief bald ein. Hatte schon wieder Kopfschmerzen und ich weiß nicht wovon. Vielleicht der Temperatursturz… Who knows?! Morgen, am Samstag, würde es heißen früh aus den Federn, da ich Pat angeboten hatte ihr mit den Kids im Stall zu helfen. Es war die letzen Male immer ein Riesenchaos gewesen und ich sagte, wenn sie wollte, könnte ich die Mädels schulen, wie sie den Stall zu machen hatten. Zumindest bis mein Unterricht beginnen würde. Morgen würde offensichtlich ein harter Tag werden, denn ich hatte zudem Mack und Baya zu reiten. Ja, irgendwie muss das Geld ja rein kommen, wenn man nach Hawaii will, gell?! Aber der Sonntag würde wohl ruhig werden. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, den Tag frei zu nehmen, wenn Pat mich nicht im Stall brauchen würde, aber Kenya fragte, ob sie am Sonntag Unterricht bekommen könnte und evtl. hätte ich ja auch noch Kim. Naja, zwei Stunden Arbeit wären nicht allzu viel. Halbwegs frei. Aber morgen hieß es erstmal klotzen. 

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