Mittwoch, 2. Januar 2013

Mittwoch, 2. Januar 2013: Ich war so was von tot heute… Konnte mich erst um kurz nach sieben aus dem Bett zwingen. Dyan war schon seit Stunden auf. Kaffee war schon fast wieder kalt… Aber das war mir Wurscht, ich wollte so lange wie möglich schlafen. Wenigstens hatte ich keine Kopfschmerzen mehr. Endlich. So blieb also gerade genug Zeit für eine Tasse Kaffee, bevor Dyan mich zum Stall fuhr. In der Halle und im Stall brannte schon Licht. Das war kein gutes Zeichen. Ich hoffte, dass nicht das Schlimmste eingetreten war. Brachte schnell meinen Rucksack ins Haus und lief in den Stall, wo Pat schon die Stuten in der Halle laufen ließ. Und ich entdeckte gleich Allegra, die nicht allzu schlecht aussah. Jedenfalls nicht schlechter als gestern. Was war ich froh. Pat erzählte mir, dass sie noch lange auf gewesen war und Allegra longiert hatte, sich ihr Zustand nicht verschlechtert, aber auch nicht unbedingt verbessert hatte. Das alles brachte unseren Tagesablauf ziemlich durcheinander. Wenigstens konnte Pat Tom dazu ermuntern, uns im Stall zu helfen. So kamen wir doch noch recht schnell voran, mit diversen Unterbrechungen. Eine Unterbrechung war, als Pat versuchte Adagio die Decke aufzulegen. Dabei schnellte eine der Elastikbänder zurück und schlug mit der Schnalle ein Loch in ihre Hand, was blutete wie sonst was! Ich war richtig erschrocken. Ich sagte, dass sie ins Haus gehen und die Wunde versorgen sollte, ich würde den Racker (oder besser Misthaken) raus bringen. In der Eile legte ich nur den Führstrick über die Nase, anstatt die Kette (was ich sowieso versuchte zu vermeiden). Kaum war ich aus dem Stall war ich sehr froh den Strick über die Nase gebunden zu haben, denn er versuchte doch tatsächlich wieder abzuhauen, dieses kleine Aas! War ihm ja nun fast täglich gelungen, nun versuchte er es mit mir und ich war glücklich, dass ich es schaffte auf dem rutschigen Schnee mein Gleichgewicht zu halten… Und ihn! Er guckte dann etwas bedröppelt drein und folgte mir notgedrungen. Dieser kleine Mistkerl, sag ich nur. Als ich ihn sicher ins Paddock bugsiert hatte, lief ich ins Haus um nach Pat zu sehen und half ihr einen Verband anzulegen. Es war wirklich nur ein kleines Loch an der Hand, aber all das Blut… Brrr! Nun ging es weiter an die Arbeit. Tom musste zur Arbeit in die Klinik, so dass wir alles alleine fertig machten. Es war nicht allzu kalt heute, um die -15°C oder so. Allerdings wehte ein deftiger Wind, so dass es natürlich wieder fühlbare -30°C waren. Aber im Stall war es mollig warm. Gegen halb zwölf waren wir durch und gingen ins Haus, um uns etwas zu essen zu machen. Ich aß zwei Schüsseln Müsli, weil ich so hungrig war. Und danach noch zwei Scheiben Brot, wodurch ich letztendlich überfressen war. Da keine Milch mehr im Hause war, verbrauchte ich die letzte Reismilch, was mit Müsli ganz ok war. Danach nahm ich Sojamilch, auf die ich etwas allergisch reagierte. Mein Hals und Mund juckten. Pat sagte, ich solle das Zeug bloss nicht wieder benutzen, so schüttete ich den Rest weg. Um zwei Uhr würde meine erste Reitstunde beginnen, aber ich müsste bestimmt eher unten sein, da die Mädels Emma und Molly wahrscheinlich Hilfe benötigen würden mit Mack. Wir wollten heute Longenunterricht und Sitzschulung machen. Und Pat brauchte dringend eine Pause, da sie nun wirklich eine kurze, aufregende Nacht hatte. So blieb für mich keine Zeit mehr für einen kleinen Snooze. Unfortunately. Ich nutzte die Zeit, um meine Erlebnisse weiter aufzuschreiben. Die Mädels waren etwas spät, so dass wir uns nur kurz mit dem Putzen aufhielten und dann sattelten und ab in die Halle. Zuerst war Molly dran, dann Emma. Ihr Dad blieb heute die Stunde über, da er seine Mädchen auf einem großen Pferd sehen wollte. Und mir war ein kleines Missgeschick unterlaufen mit Emma. Ich hatte, nachdem wir nun Reiter gewechselt hatten, nicht noch mal den Sattelgurt überprüft… Ja, was soll ich sagen, im Galopp rutschte Emma mitsamt Sattel langsam und stetig zur Außenseite. Das sah irgendwie witzig aus, denn ich beobachte erst nur Mack, damit er im Galopp blieb und als ich zu Emma schaute dachte ich, dass irgendwas falsch ist an dem Bild. Suche den Fehler! Und zwei Sekunden später lag sie unten. Es war aber nichts weiter passiert, alle lachten. Ich richtete den Sattel, gurtete nach(!) und weiter ging´s. Anschließend kam tatsächlich Kenya wieder zum Unterricht. Ich war mir ja nicht sicher gewesen. Allerdings war sie zu spät, so dass Emma schon den Sattel weg gebracht und ich mit meiner Longenarbeit mit Mack angefangen hatte. So musste sie sich also wieder den Sattel holen und alles einstellen und nachgurten…. Dann ging es los. Sie war gar nicht mal so schlecht und sie meinte, sie fände es lustig wie Emma vom Pferd zu rutschen. Naja, ich weiß ja nicht. So, nun nach diesem Unterricht longierte ich Mack noch eine halbe Stunde, dann war es genug. Tom war noch nicht zuhause, so dass ich Pat beim Pferde reinholen half. Eigentlich wollten die beiden das heute zusammen machen, damit ich frei hatte für den Rest des Tages. Als alles soweit erledigt war, gingen wir ins Haus und tranken einen Tee. Die Hunde machten auch eine Pause und residierten neben uns. 

Tulip ganz bequem
Pat schob den Lammbraten in die Röhre, den es heute Abend geben sollte, denn Tom war inzwischen eingetroffen und hatte sogar eingekauft. So hatten wir wieder echte Milch im Hause. Jippieh! Und Kaffee. Ganz wichtig! Hoffte, dass es heute nicht zu spät werden würden, da ich für Dyan noch die Runners, die Kufen für den Schlitten, zusammenrollen und verpacken wollte. Und dann würde ich froh sein, endlich ins Bett zu fallen. Erstmal kam aber der Braten auf den Tisch, mit Pasta und Baguettebrot. Das Brot war gar nicht mal so schlecht, aber natürlich nicht vergleichbar mit deutschem Brot. Tom hatte nun noch eine Reitstunde zu geben und ich war happy, dass ich heute so früh Feierabend hatte. Nicht so früh wie ich eigentlich gedacht hatte, da ich ja noch geholfen hatte die Pferde rein zu bringen, aber immerhin. Während also Tom zu seinem Unterricht ging und Pat in der Zwischenzeit die Fohlen bürstete, rief ich Dyan an, dass sie mich abholen konnte. Bis sie eintraf, machte ich noch den Abwasch. Das ist ja das Mindeste, was ich hier tun kann. Kurz später sammelte Dyan mich ein und wir fuhren noch kurz bei Extra Foods vorbei, weil sie noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen wollte. Da ich extrem nach Stall roch, wollte ich nicht mir rein und Sky und ich warteten im Auto. War so warm, dass man nicht mal den Motor laufen lassen musste. Es waren vielleicht noch -11°C. 

Sky und ich warten im Wagen


Anschließend machte ich mich an die Runners und Dyan verpackte ihre Fleischsnacks für die Hunde in die von mir präparierten Tüten. Ich rollte bis ungefähr halb elf Runners, dann taten meine Hände so weh, dass ich für heute Schluss machte und ins Bett ging. Hatte 16 Paar Kufen gerollt, nun waren noch fünf Paar übrig, die ich dann morgen erledigen wollte. Nun ging es aber erstmal in die Heia. 

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