Mittwoch, 18. Juli 2012


Und es gab wieder Pancakes, was für ein Glück. Als Blair fragte, ob ich dann noch einen möchte, sagte ich etwas entrüstet: "Sure!" War etwas erstaunt über ihre Frage, da dies doch mein erster heute war. Aber später sah ich, dass ich zwei Pancakes auf dem Teller hatte. Ups! Naja, ein kleiner dritter passte auf jeden Fall noch rein. So, heute, am 17. Juli 2012, hatte ich also tatsächlich komplett frei. Die Sonne schien wieder und es war schon morgens sehr warm. Ich wollte um 10 Uhr aufbrechen, um die 8 km nach Sorrento zu wandern. Den ganzen Weg am Highway 1 entlang, unfortunately. Aber es gibt leider keine andere Möglichkeit, der Highway 1 verläuft direkt am Shuswap Lake entlang und oberhalb ist nüscht! Packte also meinen Rucksack mit Wasserflasche, Fotoapparat, Geld und Musik und stiefelte los. Teilweise war es richtig schön, wenn mal für eine Minute kein Auto vorbeifuhr. 

Highway 1 Richtung Sorrento


















Oft hatte ich aber etwas Angst, da es manchmal doch etwas sehr eng auf der Straße wurde und die Trucks mit einer irren Geschwindigkeit an mir vorbei rauschten. Sie sind aber fast alle sehr zuvorkommend und weichen so gut es geht aus. Viele grüßen einen sogar. Kam auf meinem Weg an einer Ausstellung von Holzschnitzereien vorbei. Voll cool! Aus dem vollen Stamm geschnitzte Figuren. Wirklich schön. 



Und ich fand mal wieder einen potentiellen fahrbaren Untersatz für mich. Allerdings war der ausgeschriebene Preis ziemlich hoch angesetzt, was in meinen Augen für den Zustand und das Alter (1989 Baujahr) etwas übertrieben erschien. 

Dat Schätzle
Aber viellicht liess sich ja was verhandeln. Während ich nach meiner Kamera im Rucksack fischte, um die Telefonnummer und den Van zu fotografieren, tauchte hinter mir ein Streifenwagen auf. Als ich endlich meinen Fotoapparat heraus angelte, fuhren sie weiter. Keine Ahnung, was die für Gedanken hatten. Vielleicht, dass ich den Karren knacken wollte. Who cares?! Kam ungefähr nach 1,75 h Fussmarsch inklusive Pausen in Sorrento an. Viel war hier ja nicht. Ging ins Visitor Center, wo ich das Gefühl hatte, dass sie nicht oft Besuch von Reisenden bekommen. War in einem Gebäude mit einem kleinen Laden und Café für englische Spezialitäten. Die alte Lady war etwas erstaunt über meine Frage, ob es noch mehr gäbe, oder ob diese kleine area all of Sorrento wäre. Sie fragte, ob ich mit Fahrrad unterwegs wäre, was ich verneinte und ihr mitteilte, dass ich zu Fuß unterwegs wäre. Da war sie fast ein bisschen erschrocken, da es ja so heiß wäre. Tja, von nix kommt nix, sag ich da nur. Bin also raus und steuerte erstmal das von mir soeben entdeckte Post Office an, um Briefmarken zu kaufen und meine Postkarten abzuschicken. Kam auf knapp 17 CAD. Ist das alles teuer hier! Mann, Mann, Mann! Danach ging ich im nebenan liegenden Dollar Store auf die Suche nach einigen nützlichen Dingen für den täglichen Gebrauch. Fand aber nicht das, was ich mir erhofft hatte, aber stattdessen Gewürze, die ansonsten extrem teuer sind. Auch gut. Der nächste Stop war ein regulärer Grocery Store. War aber eigentlich auch nur ein etwas größerer Tante Emma Laden mit entsprechenden Preisen… Kaufte mir also nur ein paar Soft Drinks, die ich in Blairs Store nicht bekommen konnte, sowie ein Croissant für Lunch. Das Croissant auch nur, weil es lediglich 99 Cent kostete. Ich hoffte, im nächsten Grocery, dem Lighthouse Market, nun endlich meine eigentlichen Einkäufe erledigen zu können. Naja, wenigstens fand ich ein Deo. Und einen kleinen Kakao für mein Croissant. In der Obstabteilung sprach mich ein Mann an, ob ich hitchhiken würde, weil er gesehen hatte, dass ich mit Rucksack unterwegs wäre. Er bot mir nach einem Small talk an, mich zum Hostel zurück zu fahren. Ok, why not?! Thank you very much, guy. Sein Name war Jeff und er arbeitete sozusagen als Gärtner. Fuhr einen roten Pick up. Ich bin immer wieder erstaunt, dass es die Leute hier so überhaupt gar nicht zu interessieren scheint, was ihre Karren eigentlich an Sprit brauche. Jeden, den ich bisher befragt hatte, konnte mir keine Antwort geben. Jeff sagte lediglich, dass es ihn 100 CAD kosten würden, den Truck voll zu tanken. Wat ´ne Aussage. Leute! Naja, der Weg zurück dauerte nun ungefähr fünf Minuten. Etwas schneller als zu Fuss. Bedankte mich herzlich, als er mich am Hostel raus schmiss und ging dann in den Garten, um mein Croissant und Kakao zu geniessen. Es folgte allerdings noch eine Schüssel Müsli, da das Croissant nicht allzu groß war und ich ja einen anstrengenden Marsch hinter mir hatte. Zwar nicht so lange, wie ich eigentlich wollte, aber wenn man schon eine Mitfahrgelegenheit angeboten bekommt, muss man zugreifen. Hatte eh Blasen. Die Schuhe scheinen sich für längere Strecken nicht anzubieten. Nach einer kurzen Unterhaltung mit Lena legte ich mich auf die Liege und schlief in der Sonne. Als ich aufwachte, schmolz ich fast dahin, weswegen ich entschloss, Abkühlung im See zu suchen. Das war wirklich sehr erfrischend! Es war richtig kalt, das Wasser. Aber ein paar Mal konnte ich es aushalten hineinzugleiten. Trocknete zwischenzeitlich immer wieder in der Sonne. Als Lena Feierabend hatte, gingen wir noch mal zusammen schwimmen. Es war anstrengend, gegen die Strömung anzuschwimmen. Und bei den Temperaturen spürte man relativ schnell die Arme und Beinen nicht mehr. Heute reiste eine Französin an, mit der ich abends ins Gespräch kam. Sie fragte einige Dinge, die ich ihr  fast alle beantworten konnte. Unter anderem wollte sie gerne irgendwo einkaufen gehen und hatte gehört, dass in der Nähe eine Stadt sein sollte. Ich sagte ihr, dass in der einen Richtung in 10 km Chase läge, was etwas größer wäre als das in der anderen Richtung befindlichen und 8 km entfernten Sorrento, wo ich heute ja selber war. Sie entschied sich, zu versuchen einen Lift in Richtung Chase zu bekommen, da ich ihr sagte, dass es leichter wäre, da hier die Autos auch anhalten könnten, um sie aufzusammeln. Sie wollte mir Duschgel mitbringen. Fand ich voll nett, dass sie gefragt hatte, ob ich noch irgendetwas brauchen würde. Wir machten uns denn langsam ans Zubereiten unseres Suppers. Es gab: Salat! Und überbackene Thunfischbrötchen dazu. Ja, wird langsam langweilig, ich weiß. Aber man hat nicht so viel Auswahl und Salat geht halt immer. Wollen mal versuchen, Reis zu bekommen, um mal den Speiseplan etwas abzuändern. Zum Nachtisch durften wir uns Spongecakes machen, die Blair besorgt hatte. Sie sagte, sie würden denen, die ihre Mutter mal besorgt hatte und wir so begeistert von waren, wohl ziemlich nahe kommen. Wir waren gespannt. Und tatsächlich, es waren unsere geliebten Sponge Cakes! Die wir genüsslich auf der Wharft in der untergehenden Sonne einnahmen. Hatten heute zwar wieder nicht Badminton gespielt und waren nicht Kanu gefahren, aber immerhin hatte ich ´ne Wanderung gemacht und wir waren schwimmen. Das ist doch auch schon was. Ja, und wat soll ick sagen, da hier immer noch kein Pub in unmittelbarer Nähe eröffnet hatte und wir auch immer noch nicht in einen Liquor Store gekommen waren, verlief dieser Abend auch wieder sehr ruhig. Das hieß Lesen, schreiben, schnacken und Tee trinken und irgendwann in die Heia. Ach ja, Mathilda, die Französin, hatten keinen Lift nach Chase kriegen können, was ich aber auch fast nicht anders erwartet hätte. Die Autos fahren hier so schnell und das Hostel liegt direkt in einer Kurve, so dass eigentlich keiner rechtzeitig anhalten könnte. Vielleicht hat sie morgen mehr Glück.

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