Sonntag, 22. Juli 2012

Samstag, 21. Juli 2012, es ist sonnig, wolkenloser Himmel, heiß. Wir schauen mit freudiger Erwartung in den heutigen Tag, da wir auf dem Pow Wow helfen sollen. Wurden sogar von Blair hin gefahren. Wat´n Service! Vorher hieß es noch ein bissel Putzarbeit im Hostel zu erledigen. Aber es war überschaubar. Ich hätte eigentlich nur eine Stunde im Hostel arbeiten müssen, da uns die Arbeitsstunden auf dem Pow Wow angerechnet werden sollten. Aber ich habe, nett wie ich bin, zwei Stunden gearbeitet, um noch ein bissel wat weg zu schaffen. Mittags saßen wir noch unten am Campfireplace mit ein paar Gästen zusammen, tranken Bier und unterhielten uns. Der Gag war, dass diese Gäste im Hostel in Calgary gearbeitet hatten, wo wir übernachtet hatten während der Stampede. Das war echt gut. Hatten sie gleich wieder erkannt. Dann zum Lunch noch unser Müsli und Toast rein gezogen und um kurz vor drei ging´s los. Auf dem Festplatz angekommen, machten wir uns auf die Suche nach Dawn, was sich als etwas schwieriger erwies, da heute doch ein paar Leute mehr da waren als gestern. Aber letztendlich lief sie uns zufälligerweise über den Weg und sie teilte uns unsere heutige Aufgabe mit... Jepp, dat war ´ne Überraschung, wir durften Müll sammeln... Puh! Ja, was soll ich dazu sagen, nicht viel. Lena hatte damit fest gerechnet, aber ich hatte es eigentlich nur im Scherz gesagt, dass wir wahrscheinlich den Müll weg räumen dürfen oder undercover irgendwo im Hinterstübchen rum krauchen dürften, weil wir Weiße waren. Naja, kriegten unsere Ausstattung, Müllsack, Handschuhe, Müllzange und los ging es, das Recyclingzeugs aus den Containern und unter der Tribüne heraus zu klauben. Man soll es nicht glauben, wir liefen zu zweit Runde um Runde und in jeder Runde sammelte ich nicht weniger als einen halben Müllsack voll Dosen und Flaschen. Wo kam das nur alles her?! Das meiste, was ich gesammelt hatte im Laufe des Nachmittags, waren Pepsi-Dosen. So viel zur Statistik.

Great Entry
Lena kriegte zur Abwechslung zwischendurch die Aufgabe, den Verkehr am Parkplatz zu regeln, was in der sengenden Sonne ohne Schatten, Stuhl und Wasser auch kein Vergnügen war. Sie gab den Job nach einer Stunde auch auf. Daryl, der Native, den wir beim Tipi aufbauen kennen gelernt hatten, war so nett gewesen und hatte ihr eine Flasche Wasser besorgt. Das war echt cool.



Kurz später kam Dawn und fragte, ob einer von uns Erfahrung im Kochen hätte. Ich dachte erst, was kommt da nun auf uns zu. Letztendlich ging es darum, Salat für Burger zu schnippeln und die Buletten auf dem Grill zu wenden... Kocherfahrung! Ich sag da nix weiter zu. Da Lena nun schon die Scheiße (entschuldigt die Ausdrucksweise) mit dem Parkplatz machen musste, wollte ich ihr einen Gefallen tun und überließ ihr diese Aufgabe und ich würde weiter Müll sammeln. Das Gehirn konnte ich echt zuhause lassen heute. Zombie!

 

Als ich später bei der Burgerbude rum kam und fragte, ob´s gut wäre, sagte Lena, dass es gar nicht gut wäre, denn sie müsste das Essen ausgeben und dafür laut die Namen rufen, was sie so gar nicht könnte. Das tat mir echt leid, ich dachte, ich würde ihr eine Gefallen tun. Ich hätte gut Abwechslung gebrauchen können. So arbeiteten wir also bis fast halb acht, da unsere Ablösung einfach nicht eintreffen wollte, die Mathilda und Jessie aus unserem Hostel wäre. Nachdem wir Schichtwechsel hatten, hatten wir verdammt Hunger und waren ziemlich quakig. Hatten ohne Pause gearbeitet und hatten weder was getrunken, noch gegessen. Stellten uns nun selber an der Burgerbude an und bestellten zwei Deluxe Burger für je 5 CAD. Der Preis ging ja noch. Dauerte aber ungefähr eine halbe Stunde, da der Teufel los war da. Egal, wir hatten Hunger! Und viel größere Auswahl gab es auch nicht. Scheiß Fast Food! Setzten uns mit den Burgern auf die Tribüne und guckten noch etwas den Tänzern zu.

 

 

 

 

Einfach toll, diese Gewänder. Ich erwähnte es bereits. Ich hoffe, dass ich von Mathilda in den nächsten Wochen gute Fotos bekommen werde, sie hatte eine Spiegelreflexkamera mit entsprechendem Objektiv dabei. Ich muss zugeben, dass ich doch ein wenig durch war heute. Spürte doch deutlich Rücken und Beine. Nach dem Burger kam noch ein süßer Bannock und ich hatte heute auch ein Pop probiert, das ich noch aus meiner Kindheit zu kennen glaubte, Geschmacksrichtung Grape, Raisin. Hammer cool! Es war tatsächlich dasselbe Getränk, dass wir damals von unseren amerikanischen Nachbarn ab und an bekommen hatten. Ich glaube, um irgendwas um halb elf oder so machten wir uns auf den Rückweg. Schnell unter die Dusche und ins Bett. Ich hoffte, dass am nächsten Tag andere Arbeit auf uns warten würde. Noch mal einen Tag nur Müll aufpicken, dazu hatte ich keine Lust. 

1 Kommentar:

  1. Beeindruckende Kostüme oder Trachten! Und nirgends Müll zu sehen ;-)

    AntwortenLöschen