Samstag, 21. Juli 2012


Lieber Blog, heute, den 20. Juli 2012, ist nicht wirklich viel zu berichten. Ich habe wieder mit Mathilda zusammen die Reinigung der Cabooses und so weiter übernommen. Ging alles etwas kreuz und quer heute, was teilweise ein bissel nervig war. Die einen Gäste sind noch geblieben, die anderen noch nicht rechtzeitig ausgecheckt, andere waren schon weg. Puh, da kam kein Fluss rein. Aber letztendlich klappte es natürlich. Jo, ansonsten noch ein bissel Wäsche gemacht und ein paar Wildbeeren gepflückt. Das war mein Vormittag. Mathilda durfte dann ab ins Beet, wo sie für einige Zeit auch drin verschwunden blieb. Bevor sie sich in die Erde wühlte, sollten wir noch eigentlich lediglich den Fußboden der Küche im Mainbuilding fegen und wischen. Weil ich noch im Shower Building beschäftigt war, fing Mathilda schon mal ohne mich an und als ich dazu kam, stand die komplette Küche kopf. Tja, der Gedanke war mir zwar auch schon gekommen, hatte mich bisher aber zurückhalten können, da ich gemerkt hatte, dass Blair es gar nicht mag, wenn die Dinge anders stehen als sie es gewohnt ist. Naja, Mathilda hat es einfach gemacht. Sah danach auch echt besser aus, aber ich war zwischenzeitlich etwas angepisst, da sie auch meine und Lena´s Sachen weg geräumt hatte. Das kann ich net gut haben. Habe sie auch gefragt, ob sie denn noch weiß, wo sie welche Dinge raus gezogen hatte und dass es ein Problem ist, einfach alles umzuräumen, wenn so viele verschiedene Menschen in einem Gebäude zusammen wohnen. Du weißt nie genau, wer was warum wohin gestellt hat. Also Finger weg! Sie räumte dann auch alles irgendwie so ähnlich wieder zurück. Ich machte noch eine Kontrollrunde und hatte dann off. Versuchte, im Internet einen neuen Job ausfindig zu machen. Und habe auch nach ´nem Van geguckt, was allerdings nicht so einfach ist, wenn man ohne Gefährt in der Einöde fest sitzt. Soll nicht negativ klingen, aber um mal eben irgendwohin zu kommen, um ein Auto anzugucken, ist dies ein denkbar ungünstiger Aufenthaltsort. Schau´n ma mal! Den Job, den Blair mir auf einer nahegelegenen Ranch in Aussicht gestellt hatte, konnte ich heute auch abhaken. Die Leutchen waren zwar sehr interessiert, könnten mir aber kein Geld bezahlen und ich könnte dort auch nicht wohnen, da sie nur ein kleines Haus hätten. Würde ich zelten, wären sie wohl sehr interessiert. Naja, gibt noch andere Jobs. Abends wollten wir zur Eröffnung des Pow Wow. Hatten nachmittags unsere Armbänder von Blair für den kostenlosen Eintritt erhalten. Wir hofften, dass das Wetter mitspielte. Es war den ganzen Vormittag bewölkt gewesen und nun fing es nachmittags an zu regnen und ein Gewitter zog auf. Wir hatten schon Vorwarnung erhalten, dass wir uns mit Moskitospray bewaffnen sollten. Nun hatten wir die Hoffnung, dass durch den Wetterumschwung die Moskitos Reißaus genommen hatten. Wollten unbedingt zum Pow Wow. Wollten dort auch unser Supper einnehmen, einen Bannockburger. So hofften wir jedenfalls. Es regnete nicht mehr sehr stark, als wir uns auf den Weg machten. Sind so um viertel nach sechs los gewandert und waren vielleicht eine halbe Stunde unterwegs. Mit unseren Armbändchen kamen wir fix rein in die Geschichte und verschafften uns erstmal einen Überblick. 


Auch ein Indianer hat mal Hunger

Diese wunderschönen Gewänder der Natives waren faszinierend. Und wir waren bis auf die ein oder andere Ausnahme wieder die einzigen Weißen… Irgendwie ein komisches Gefühl. Haben uns, nachdem wir rum geschaut hatten, was es so zum Essen zur Auswahl gab, für einen Indian Taco entschieden, was nicht die schlechteste Wahl war. 


Lena mit Taco
Der Taco war hier der Bannock! Passte doch! War zwar nicht sehr günstig, aber es war ein Riesenportion. Später stießen noch ein paar Leute aus dem Hostel zu uns und wir guckten fasziniert den Tänzen zu. Was für eine tolle Darbietung, kann ich nur sagen. Leider waren die Fotos aufgrund der Dämmerung nicht wirklich brauchbar, aber ein bisschen was kann man vielleicht darauf erkennen. 










































Irgendwann zogen die ersten unserer kleinen Gruppe von Weißen ab, wir waren nun noch zu dritt. Letztendlich machten Lena und ich uns gegen halb zwölf auf den Rückweg... im Dunkeln... Alleine. Jaaa, wir hatten im Vorfeld nicht wirklich das Gehirn eingeschaltet gehabt, denn wir hatten weder eine Lampe, noch eine in irgendeiner Weise reflektierende Kleidung oder sonst was mit. Sehr schlau! Wir hatten nicht bedacht, dass es Nachts dunkel sein könnte, dass mitten in der Wildnis keine Straßenbeleuchtung zu erwarten wäre, dass der Highway nicht weniger stark befahren wäre und die Autos uns ja nicht sehen könnten, dass es hier evtl. auch wild lebende Tiere geben könnte und damit meine ich nicht die Eichhörnchen.... Ja, muss schon sagen, das war wieder eine Meisterleistung der Extraklasse. Tja, selber Schuld. Blieb uns nix anderes übrig, als da nun durch zu wandern. War auch echt verdammt dunkel. Wir konnten teilweise die Straße nicht sehen. Wir hatten nicht mal ein Handy zum Leuchten mit, nur unsere Fotokameras, die uns ein spärliches Licht spendeten. Ab und zu mal den Blitz benutzt und dann lief das schon. Als wir die Brücke überquert hatten und noch mal in eine ziemlich dunkle Ecke kamen, hielt direkt vor uns ein Wagen. Ich dachte erst, es wäre vielleicht Polizei. Wir konnten es aber nicht wirklich erkennen, da wir von den Scheinwerfern geblendet wurden. Als wir fast vorbei waren, stellte der Fahrer den Motor ab und Lena begann los zu laufen. Ich wusste gar nicht, was los war und guckte einfach zurück, was der Fahrer evtl. wollte. Er lief schnurstracks vorne um sein Auto rum in Richtung Gebüsch, da wusste ich, dass wir nichts zu befürchten hatten. Der arme Kerl wollte nur pinkeln und wir hatten ihn wahrscheinlich mehr überrascht als er uns, als wir so aus der Dunkelheit auftauchten. Ich fand das zu witzig. Ich holte Lena ein und schafften dann auch noch den Rest am Highway 1 entlang im Dunkeln, ohne Lampe, um es noch mal zu erwähnen, zum Hostel. Nachmittags hatten wir im Hostel Stromausfall und wir stellten mit Erleichterung fest, dass es inzwischen behoben war. Ich glaube, sonst hätten wir die Haustür nicht gefunden. Durch die Bäume rund ums Hostel ist es dort noch mal dunkler. Fielen dann ziemlich geschafft ins Bett. Es war kurz vor zwölf. Wir hatten die Strecke in Rekordzeit zurückgelegt, würde ich mal sagen. Puh! Morgen sollten wir an eine Taschenlampe denken. 

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