Sonntag, 8. Juli 2012

Lieber Blog, inzwischen schreiben wir schon mal den 8. Juli 2012. Leider habe ich Susann heute nicht getroffen. Ich hab sie gar nicht erreicht. Sie war ja gestern in Calgary und vielleicht ist sie einfach einen Tag länger geblieben. Keine Ahnung. Letzte Nacht hatte ich fast gar nicht geschlafen. War so aufgeregt. Einmal deswegen, weil ich in Banff bin! Und zweitens, weil ich gestern mein Traumauto gefunden hatte! Alles stimmte! Hatte eine Textnachricht. geschickt, aber keine Antwort bekommen. Und ich wollte den Van unbedingt haben. Ich war so gespannt, was heute raus kommen würde. Wollte nachher einfach mal anrufen bei dem Verkäufer. Bin dann nach halbwegs durchwachter Nacht um 6.30 Uhr aufgestanden und unter die Dusche gehüpft. Danach setzte ich mich mit all meinem Stuff in die Lobby und wartete darauf, dass Lena aufwachen und wir zum Frühstück gehen könnten. Waren essenstechnisch ziemlich schlecht ausgerüstet für unseren Fünf-Tage-Ausflug, muss ich zugeben. Aber wir wollten einfach nicht so viel mitschleppen. Für Calgary werden wir mit Frühstück versorgt sein, denn es ist inklusive. Hier hin Banff hatten wir aber raus bekommen, dass es ein Café gibt, wo man frühstücken kann. Ich weiß nicht genau, um acht oder halb neun bin ich denn mal ins Zimmer und habe Lena eingesammelt. Hatte irgendwie Kohldampf. 






Hatten kurze Zeit später auch das Café im Hauptgebäude des Hostels ausgemacht, Cougar Pete´s. Konnten uns erst gar nicht entscheiden, was wir essen wollten. Waren einige nette Gerichte. Erst fielen uns natürlich die Pancakes ins Auge, aber da wir ja in Squilax jeden Tag Pancakes bekommen, die auch noch bestimmt besser sind als die hier, entschieden wir uns zunächst für French Toast, was aber kurz später wieder verworfen wurde, da ich der Meinung war zu Kanada gehört auch ein deftiges Frühstück! Nun haben wir uns beide für ein Omelett mit Pilzen und Tomaten, Bratkartoffeln und dunklen Toast entschieden, zu dem wir netterweise auch noch zwei Päckchen aus verschiedenen Marmeladen auswählen durften. 


Dazu gab es Kaffee, der wie Spülwasser schmeckte. Das ham´se net drauf! Da ich von Susann bis dahin noch nichts gehört hatte, entschieden wir uns dazu erstmal einen Hike zu starten. Fragten am Desktop und kriegten eine super Beratung. Hut ab, my dear! Wanderten also direkt vom Hostel los runter zum Bow River, an dem wir dann Richtung Banff City entlang liefen. Atemberaubende Landschaft, sag ich nur! Incredible! Unbelievable! So awesome! Es machte so Spaß. 


Trotz des relativen frühen Startes war es beim Gehen schon ziemlich warm, so dass die Pullis bald überflüssig wurden. Als wir zum Frühstück gingen, war es noch arschkalt, deswegen hatten wir sie überhaupt übergezogen. Wie gesagt, wir gingen ein ganzes Stück direkt am Bow River entlang, der hellblaues Gletscherwasser führte. Die Sonne stand schon ziemlich hoch, was man auf den Bildern, glaube ich, ganz gut erkennen kann. Aber wir zwei Schlauchen haben ja dazu gelernt und waren nun mit Kopfbedeckung und Sonnenbrille unterwegs. Lena hatte sogar Wasser mit. Ich nicht, da ich zu faul war es zu schleppen. Der Guy am Desktop meinte, wir könnten die Tour so mit drei Stunden abgelaufen sein. Das war doch nix, da brauch ich kein Wasser! Naja, dachte ich.


 

 

Ein paar mal verstiegen wir uns auch, weil wir den Mountainbiketrail statt des Wandertrail wählten, um noch länger am River entlang laufen zu können. Dauerte dadurch etwas länger alles. Und durch unsere Fotoaktionen auch. Kamen dann irgendwann bei den Bow Falls an. Allerdings auf der nicht öffentlichen, da nicht gesicherten Seite... Naja, man kann ja aufpassen, wo man hintritt, gell?!

Bow Falls
Die Bow Falls sind so was von mächtig. Da möchte ich auch nicht rein fallen. Wahnsinnsstromschnellen. Ziemlich gut für Rafting, würde ich sagen. Für Fortgeschrittene... Awesome! Gingen dann weiter Richtung Tunnel Mountain, den wir möglichst noch vor der Mittagshitze bestiegen haben wollten. Sah allerdings nicht danach aus, dass wir das schaffen würden. Oder besser gesagt, es fühlte sich nicht so an. Der Schweiß lief schon jetzt in Strömen. Aber die Landschaft war betäubend schön. Leider kommt es auf den Bildern nicht annähernd so gut rüber. Vor allem war es auch ziemlich diesig, was der Kamera ziemlich zu schaffen machte. 

 
Wir machten uns an den Aufstieg, der allerdings im Vergleich zum Grouse Mountain ziemlich lächerlich war. Ein Spaziergang. Nur heiß war es halt. But who cares?! Der Aufstieg hielt mit jedem Meter neue atemberaubende Aussichten für uns bereit. 

Squirrel zum Anfassen nahe

-Ohne Worte-

Kurz vor der Spitze hatten wir diesen atemberaubenden Anblick. Ich konnte mich gar nicht losreissen und wir standen eine ganze Weile einfach da und genossen diese Aussicht. Ich kann gar nicht sagen, wie mir dabei das Herz aufging. Irgendwann erreichten wir dann auch mal die Spitze, nachdem ich mich loseisen konnte. Welch eine Freude! Bei wolkenlosem Himmel und strahlenden Sonnenschein, sowie gefühlten 100°C. Ich denke, es waren um die 30°C in Wirklichkeit. 


Vom Gipfel hatten wir einen super Rundblick über Banff und Umgebung. Einfach traumhaft. Aber am besten fand ich wirklich den Ausblick kurz vor der Spitze. Ich kann nur wiederholen, dass ich nicht genug bekommen konnte. Aber da es doch ziemlich heiß war und wir bis jetzt schon wieder irgendwie drei Stunden oder so wandern waren, entschieden wir uns, uns langsam auf den Rückweg zu machen. Allerdings nicht nur bis zu der Straße runter, die wir gekommen waren, sondern diese überqueren und direkt runter nach Downtown laufen, da wir noch ein wenig shoppen wollten... Oder mal gucken, was der Liquer Store so zu bieten hatte. 

 
Ach, wir wollten uns einfach Banff noch angucken. Falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte, wir wurden auch heute, wie gestern, von den Moskitos quasi aufgefressen. Wir zählten später mal grob die Stiche und kamen auf ca. zwischen 40 und 50 Stichen. Und diese Dinger jucken ja wie Sau! So, wir also in die City runter. 

Wir überlegten, was wir eigentlich als Lunch so zu uns nehmen könnten und wollten eigentlich Obst essen. Aber da fiel uns ein Shake-Shop ins Auge. Leute, ich habe noch nie einen so leckeren Milchshake getrunken. Keine Ahnung, was die da rein mixen. Es war jedenfalls superlecker. Danach mussten wir mal die Örtlichkeiten aufsuchen und entschieden uns dazu in einen sehr teuren Coffeeshop zu gehen und einen Cockie zu essen... Nur wegen der Toiletten natürlich! Aber der Witz war ja, als ich mich auf die Suche nach den Toiletten machte, stellte ich fest, dass das Café einer Mall angeschlossen war, dessen WC man benutzen sollte.... For free, versteht sich! Wir Flaschen! Haben uns ja etwas geärgert... Und königlich amüsiert. Uns verschlug es dann, nur zum Gucken, ins ROOTS... Ich glaube, ich erwähnte den Laden schon mal. Sehr schöne, Casualkleidung. Super Qualität... Naja, ganz beim Gucken blieb es dann wohl doch nicht...




Dann ging es wieder Richtung Hostel. Waren nun auch ein bissel geschlaucht. Hatte aber echt Spaß gemacht. Auch wenn wir, ausser dem Squirrel kein Wildlife zu Gesicht bekommen hatten. Nahmen also den nächsten Bus, der noch eine Weile auf sich warten ließ. Wir hatten ja Freifahrtkarten vom Hostel bekommen. Supi! 


Dann ging es ans Abendessen kochen. Waren nicht so gut ausgestattet heute. Es gab lediglich Nudeln mit Fertigsoße und zum Nachtisch einen Obstsalat.... Hm, war nicht sonderlich befriedigend. Aber man kann nicht immer gewinnen. 



Heute wäre eigentlich Pub Crawl gewesen. Will, der an der Rezeption saß, hielt uns auch für völlig bekloppt, dass wir nicht mit gegangen waren. Aber wir waren zum einen etwas kaputt. Jedenfalls zu dem Zeitpunkt als  man hätte sich dafür entscheiden müssen. Und zum anderen war sich Lena nicht sicher, ob sie morgens dann aus den Federn kommen würde. Und wir sollten am nächsten Tag ja früh raus. Also ließen wir es bleiben, was wir aber nach einiger Zeit bereuten, als es nämlich etwas abgekühlt hatte... Machten noch einen kleinen Spaziergang, wobei wir fast von den Moskitos leer gesaugt wurden, so dass wir nach kurzer Zeit dann zum Schlafen in unser Dorm gingen. 

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