Donnerstag, 21. Juni 2012

Es war sehr früh heute, den 21. Juni 2012. Wir wurden um sieben Uhr vom Feueralarm geweckt. Komisch, dass ich das gestern schon so im Gefühl hatte und entsprechend mein Täschchen griffbereit mit allem Wichtigen hingelegt hatte. Letztendlich war es keine Übung, aber auch kein Feuer, sondern irgendwie Wassereinbruch im Keller. Die Feuerwehr war auch da. War echt hart für uns, denn es war noch empfindlich frisch und wir aus dem Tiefschlaf gerissen.

Früh am Morgen... wegen Feueralarm
Wir sind nach kurzer Zeit alle wieder auf unsere Zimmer, nachdem uns die Rezeption versichert hatte, dass nichts Schlimmeres sei. Sind dann halt auch aufgestanden und haben gefrühstückt. So hatten wir wenigstens was vom Tag. Als erstes sind wir mal durch Whistler City getigert. Bei strahlendem Sonnenschein, wohl gemerkt! Es war schon richtig warm, und ich kam mir ein bisschen deplatziert vor... Ich sah aus, als ob ich gerade vom Surfboard gestiegen war und lief hier nun mitten in einem Bergdorf rum. Echt zu komisch. Noch witziger fand ich, dass hier oben tatsächlich zwei Surfläden zu finden waren... wenn nicht mehr sogar.

Whistler City

















Als wir so rumliefen, kamen wir doch glatt an einen Downhill-Park vorbei, wo ich ganz fasziniert zuguckte. Plötzlich kam mir die Idee, dass die Leute doch nicht alle ihr eigenes Equipment hier haben konnten und dass man das doch irgendwo leihen können muss. Fabi und Kathrin suchten dann mit mir den nächstgelegenen Rental auf. Uns empfing gleich ein ganz nettes Mädel, Donna. Sie erzählte uns einiges zum Downhill und begleitete uns zur genauen Berechnung der Preisgestaltung zum Counter. Nachdem sich Kathrin und Fabi gegen eine Tour entschieden hatten und ich doch so gerne wollte, bekam ich ein extra Special alleine. Gruppenpreis für drei Stunden Einzellesson. Da konnte ich nicht Nein sagen! Wahnsinn! Also hieß es, schnell das Schuhwerk tauschen, denn mit meinen Flip Flops würde ich nicht weit kommen beim Downhill.
Ich wurde komplett ausgestattet und musste diverse Dokumente unterschreiben bzgl. Beschädigung oder Verlust des Equipments oder einzelner Körperteile und was noch alles. Oder dass man einem Bären zum Opfer fallen konnte. Nein, das nun nicht. Aber Donna sagte mir, mit etwas Glück würden wir Bären zu sehen kriegen. Oh oh....!

Papierkram erledigen

Getting my stuff
Aber das war schon ok mit dem Papierkram. Wenn ich es richtig verstanden habe, kostete das Rad, dass ich zur Verfügung hatte, ungefähr 8000 CAD! Jepp, das is´ne Stange Geld. Das will ich nicht aus der Portokasse bezahlen müssen. Alle Räder waren zudem noch sehr neu. Kein altes Gelump.

Me and my bike
Fertig ausgestattet und für alles abgesichert ging es los zum Lift. Die Fahrräder hatten hier den Luxus einen eigenen "Sessel" zu haben. Die Biker nahmen dann in den Sitzen dahinter Platz. Das Beladen während des laufenden Lifts wurde kurz als Trockenübung gezeigt, dann ging es auch schon los. Konnten uns an der Schlange vor dem Lift vorbei schieben, da ich ja mit Guide unterwegs war. So soll´s sein. Kathrin und Fabi wollten in der Zwischenzeit die Gegend erkunden und wir wollten uns zwischen vier und halb fünf wieder treffen. Die Fahrt mit dem Sessellift war schon ein Highlight. Zum einen wurde gar nicht erst der Bügel runter geklappt, das wird total überbewertet... Und dann sah ich ihn! Meinen ersten Bär in Whistler! Ziemlich nah an der Stadt. Kein Wunder, dass auch mitten in der City Bärentonnen aufgestellt sind. Das war ein Erlebnis! Es sollten an diesem Tage noch fünf Bären folgen.... Nicht alle vom Lift aus! Oben angekommen gab es erstmal grundsätzliche Einweisungen ins Downhillfahren und die Handhabung des Bikes. Die Bremsen sind sehr aggressiv, das sollte man vorher einmal geübt haben, sonst macht man den Adler. Stellte mich nicht allzu doof an, wie sollte es auch anders sein. Und los ging´s. Das war ein Spaß! So awesome!

Donna war sehr zufrieden mit mir, so dass wir bald die Pisten wechselten, nachdem wir die erste noch mal mit mehr Speed genommen hatten. Was war das geil! Das mach wirklich so einen Spaß! Gäbe es bei uns zuhause Berge, dann wäre das mein Sport! Great! Die erste Tour hatte uns mit all den Erklärungen 1,5 Stunden gekostet, was ein sehr guter Schnitt war, laut Donna. I felt very happy about this.

Let´s go, baby!
Downhill
Ich glaube, es war die zweite Fahrt mit dem Lift nach oben, als wir direkt an der Liftstation einen Bären sahen. Auf dem Foto sieht es leider viel weiter weg aus, als es wirklich war. Aber der kleine schwarze Punkt mitten im Grün, das ist der Bär.

Blackbear



















Schon nach diesem Erlebnis war dieser Tag ein perfekter! Es passte so alles zusammen, es schien die Sonne, war warm, aber nicht zu warm, ich fuhr Downhill mit super Equipment, hatte ´nen super Guide und sah einen Bären nach dem anderen. Just fun!



Und man hatte von der Piste aus traumhafte Ausblicke. Wir hielten auch mal an, um ein Bild zu machen. Musste auch einfach sein. Ist der Hammer hier. Im oberen Bild kann man den Green Lake erkennen, der seinen Namen daher hat, dass er im Sonnenlicht richtig grün, fast türkis schimmert. Leider hatten wir leichte Bewölkung, so dass die Farbe des Gletschersees nicht zur Geltung kam. Aber trotzdem ein atemberaubender Ausblick. 

The next higher level





























So ging es insgesamt vier oder fünf mal den Berg hoch und runter mit wechselnden Pisten und Besuchen von Bären. Sogar einmal eine Bärin mit ganz frisch gebackenem Jungen. Das war krass! Nachdem es sehr viele Biker wurden, die die Bärin beobachteten, wurde sie ziemlich nervös, so dass Donna der Meinung war, dass es jetzt besser wäre weiter zu fahren. Der Meinung war ich auch! Aber ein Erlebnis der ganz besonderen Art war das. Auf dem Bild unten kann man zwei kleine schwarze Flecken erkennen. Links, knapp unter der Tannengruppe. War aber verdammt nah, kann ich Euch sagen. Aber ich sagte Donna, dass ich ihr voll vertraue.


Bear with cub


Bärin in Großaufnahme...
Als meine Stunden um waren, gab ich überglücklich und smilend wie ein Honigkuchenpferd mein Equipment ab. Donna sagte noch, falls die anderen Beiden morgen doch noch reinschnuppern wollen würden, sollten wir nach ihr fragen und sie würde noch mal ein Special aushandeln. Cool, oder?! Sie war sowieso super nett und wir haben uns super verstanden. Sie hatte alles total gut erklärt und es hat einfach nur Spaß gemacht mit ihr zu fahren.

Donna und Katrin - Downhill girls

Konnte mit meinem Liftpass auch noch die Peak2Peak-Tour machen. Eine Gondelfahrt zwischen den Bergspitzen. Allerdings wusste ich im ersten Moment nicht genau, wohin ich da musste... Wer hätte das erwartet...?! Und ich wollte ausserdem den anderen Beiden sagen, dass ich noch lebe.




















Bin also erstmal in Richtung Hotel los getigert und dann zu den Olympischen Ringen. Während ich für ein Foto anstand, tauchten die Beiden zufällig freudestrahlend auf, dass ich ohne Verletzungen wieder angekommen war. Gingen gemeinsam zurück, um die Kamera von Fabi zu holen, da beide meinten, dass ich auf jeden Fall noch die Peak2Peak Tour mitnehmen sollte, wenn sie nun schon im Preis inbegriffen ist. Ich war ja derselben Meinung.

Olympia!
Ich fragte an der Hotelrezeption nach, wo ich hin musste, um die Tour mit zu machen. Der Hotelier meinte, dass es wahrscheinlich schon zu spät wäre, aber wenn ich sofort loslaufen würde, könnte es evtl. noch klappen. Also, los denn! Ich konnte noch mit der Gondel zum Peak Nr. 1 fahren, aber auf die Tour zwischen den Gipfeln musste ich leider verzichten. Dafür war es zu spät. Schade. Bin also nur hoch gefahren, habe ein paar Fotos geschossen und bin denn gleich wieder runter.

 

War ja nicht viel zu sehen sonst. Und es war ziemlich frisch da oben. Schließlich sind ´se da noch gerodelt. Ich hatte aber auf der Fahrt nach oben meinen Bär Nummer sechs heute gesichtet. Very nice. Und ich konnte die gesamte neu angelegte Downhillbahn von oben betrachten. Da sind echt Wahnsinnssprünge dabei...

Downhillpark
Auf geht´s

On the top

Rodeln im Juni!

Canada


Auf dem Weg downhill
















Unten wieder angekommen, ging´s straight to the hotel, cause their was waiting my supper! I was hoping... Zumindest war Kathrin bei meiner Ankunft schon mit der Zubereitung beschäftigt. Heute war sie nämlich dran mit Kochen. Es gab zur Abwechslung mal Pizza! Yeeeaaahhh!

Pizza!!!!!


Here you are





















Nach dem Abendessen hatten wir Lust noch die laue Abendluft zu schnuppern. Nach der Pizza auch gar keine so schlechte Idee. Fabi war schon unterwegs, so dass Kathrin und ich alleine loszogen und nur wieder Blödsinn im Kopf hatten. Haben uns noch ein bissel auf dem Spielplatz ausgetobt... War das ein Spaß! Whistler ist schon ein tolles Städtchen. Mir waren nur die vielen Invaliden hier aufgefallen... Woran das wohl liegen mag...?

 

So, nach einem schönen Schnack noch auffer Bank... Schnack, nicht Schlaf! Nicht, dass das jemand falsch einordnet. War nüchtern. Jedenfalls sind wir beiden dann auch wieder ins Hotel und haben da bald mal an der Matratze gehorcht. War ein aufregender Tag heute. Einfach der Hammer! Mal sehen, was der morgige Tag bringen mag. Ick freu mir drauf!



1 Kommentar:

  1. Der reinste Abenteuerurlaub, hattest du das so geplant? Nochmals vielen Dank für deine ausführlichen Berichte, wir kommen zwar kaum mit dem Lesen nach, sind aber jeden Tag wieder begeistert und natürlich ein wenig neidisch.

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