Freitag, 15. Juni 2012

Heute Morgen, 15. Juni 2012, ging´s dann einigermaßen früh aus den Federn. War gegen halb acht auf den Beinen. Musste noch meine Sachen zusammen packen, da wir heute ja wahrscheinlich weiterfahren wollten und um neun Uhr sollte ich mich zum Angeln treffen. Nach einem kurzen Frühstück und einem netten Schnack mit dem Surfer von gestern (Cox Bay), dessen Name ich immer noch nicht weiß, holte Zuul mich im Greatroom ab. Wir schlüpften in unsere Survivalsuits, packten das Angelzeug ein und gingen runter zum Steg zu seinem Bötchen. Wirklich ein Zweimannboot. But it works.

Startklar
Fuhren also mit Höchstgeschwindigkeit raus. Versuchten uns auch im Offshore, haben dies aber nach kurzer Zeit aufgegeben, da die Wellen doch etwas too much für das kleinen Boot waren. Der Wind frischte auf und da wir auflaufendes Wasser hatten, verstärkte dies die Wellen noch mehr. Zuul entschied, dass wir es im geschützteren Bereich versuchen. Selbst da waren zwischenzeitlich immer wieder ziemlich kräftige Wellen. Meine Aufgabe war, das Boot zu steuern und die Echolot für die Tiefenangaben, sowie Seetang im Auge zu behalten. Wir überfuhren häufig Riffe.

Alles bereit für den Fisch
So zogen wir unsere Circle über die See, und ausser Seetang wollte einfach nichts an die Angel. Wir probierten verschiedene Köder aus, verschiedene Tiefen, verschiedene Geschwindigkeiten. Irgendwann biss dann so ein Drachenfisch. Uuuuh, die sehen ja wirklich unfreundlich aus. Da er aber noch deutlich zu klein war, ließen wir ihn wieder vom Haken.

Ansammlung von Seevögeln auf dem Wasser....
Wir folgten häufig den Ansammlungen von Möwen auf der Wasseroberfläche, da dies ein untrügerisches Zeichen ist, dass sich dort Fische aufhalten. Haben diese Stellen durchfahren und umzirkelt, aber es wollte nichts anbeissen. Zuul wollte zu allerletzt noch seinen Lieblingsköder auswerfen. War unser quasi letzter Versuch, da wir schon drei Stunden am Trawlen waren. Und da biss tatsächlich dann noch einer an! Der helle Wahnsinn! Es ging alles recht schnell. Die Angelschnur lief bis zum Ende raus, so dass Zuul zunächst dachte, die Schnur hätte sich verhakt. Den Gedanken verwarf er aber schnell wieder, so dass es hieß Motor stoppen und Angel in die Hand. Da ich das Boot managen musste, war Zuul an der Angel. Was auch gut so war, denn er hatte schwer zu kämpfen. Er wurde einmal fast aus dem Boot gezogen. Die Wellen waren ja auch noch nicht wirklich auf unserer Seite, auch wenn das auf den Bildern nicht wirklich zu erkennen ist...

Da isser...! Was auch immer...
Zuul schaffte es doch noch, die Angel einzuholen. Von der Kraft her, meinte er zunächst, dass es sich um einen Heilbutt handeln muss. Aber als er an die Oberfläche kam, sahen wir, dass es ein Riesenlachs war! Ging dann mit dem Netz zur Hand und wir holten das Monstrum an Bord. Ein Riesenviech! Zuul war total ausser sich. Wir waren so happy! "Mein" erster selbst geangelter Fisch! Aus Gemeinschaftsarbeit.

... ein Riesenlachs!

Mann, Mann, Mann, das war so super! Haben dann noch einmal die Angel ausgeworfen, aber schon nach ein paar Minuten fragte Zuul mich, ob ich happy wäre und ob wir zurück fahren wollten. Ich bejahte dies, da mir langsam der Hintern weh tat von dem harten Sitz. Zudem hatten wir uns nur mit ein paar Cookies über Wasser gehalten und Zuul plagte der Hunger. Also, ab nach Hause mit Vollgas! Fuhren noch an einem Adlerhorst mit Küken vorbei! Oberklasse!

Zuul beim Säubern des Lachs´
Abends sollte ich den Lachs dann fertig filetiert bei ihm abholen. Was für ein Service! Und ich habe dafür lediglich etwas Spritgeld bezahlen müssen. Es ist unglaublich! Wir regelten das dann so, dass die fünf Leute, die gestern mit Fischen waren, ihren Anteil aus unserem heute gefangenen Lachs bekommen sollten. So verabredeten wir uns zu einem gemeinsamen Festmahl. Philipp und ich gingen abends rüber, nachdem ich erst noch ein paar Runden Killer, ein Billardspiel, und etwas Tischkicker mit acht Guys gespielt hatte (was tierischen Spaß gemacht hatte), um den filetierten Fisch abzuholen. Allerdings war er noch nicht fertig, sondern wir machten das dann mit Zuul zusammen. Super interessante Geschichte. Nebenbei erwähnt, ich hatte mit meinem Team das Kickerspiel gewonnen, und ich hatte die meisten der Tore geschossen. Jiiihhaaa! So, wir also rüber zum Fisch.










Ab in die Küche! Was für ein Erlebnis. Ein am morgen fast eigenhändig gefangener Lachs von dieser Größe abends frisch zubereitet auf den Tisch. Hammer!



Ich sage Euch, so was hat man nicht alle Tage! Ich habe noch nie einen solchen Lachs gegessen. Der zerging auf der Zunge wie Butter. Wir haben ihn nur mit Salz und Pfeffer gewürzt und einen Salat und Baguette dazu gereicht. In der Pfanne von der Hautseite angebraten (die dicken Stücke auch kurz von der anderen Seite, das muss der Vollständigkeit halber dazu gesagt werden) und dann im Ofen fertig gegart. Hammer! Was anderes fällt einem dazu nicht ein.

 

Dinner

Everybody is happy!
Nach diesem Wahnsinnsessen ging es in eine spontane Abschiedsparty über, da etliche morgen abreisen wollten. Die Party war einfach nur super! Man muss dazu sagen, dass im Hostel ab 23 Uhr Ruhe zu herrschen hat. Wie viel Spaß man haben kann ohne Musik und ohne lautere Unterhaltung, wenn man mit den richtigen Leuten zusammen ist, ist unglaublich. Das Motto: Die Schhhht- Party. So ging es die ganze Zeit: Schhht, be quiet. Don´t laugh. Schhhht! Wir haben uns weg geschmissen.

In the kitchen

Sit in im Greatroom (Sabine, Fabi, Rahel, Katrin, Christin


Zuerst startete die Party in der Küche. Die wurde aber um 23 Uhr geschlossen... Jaaa, und denn begann ja unser Motto: Schhhhht. Be quiet! Now! Der Staff war not amused, kann ich da nur sagen. Aber außer den ein oder anderen Hinweis lies er uns doch in Ruhe. Da die Küche denn geschlossen war, mussten wir auf den Greatroom ausweichen... Haben ein spontanes Sit in eingeläutet. Leise natürlich!



Ich habe ziemlich viele Fotos den Tag und Abend über gemacht. Plötzlich wollten sämtliche Leute die Bilder bekommen. Da kein Papier vorhanden war, mein Mobile sicher weg geschlossen war und ich mir die E-Mailadressen sowieso nicht merken könnte, blieb mir nichts anderes übrig als nach einer anderen Lösung zu suchen, wie ich mir die Adressen notieren könnte... Da kam mir die zündende Idee durch Erinnerungen aus Schulzeiten. Man schreibt sie sich auf die Hand. Super Idee! Und los ging´s.



Ok, da nur ein Edding zur Verfügung stand, reichte die Hand nicht ganz aus. Man glaubt ja gar nicht, wie viel Haut an so einem Körper zur Verfügung steht. Ich kann nur sagen, ich hab es ziemlich ausgereizt.
















Da es nicht sooo leicht war leise zu sein und der Staff auch noch auf die Idee kam, einen Mitternachtsimbiss einzunehmen... natürlich im Greatroom, blieb uns nichts anderes übrig, als die Fete nach draußen zu verlegen. Da es aber angenehm warm war... jedenfalls fühlte es sich so an und leise vor sich hin regnete, war es unterm Vordach doch richtig kuschlig.







Ich war ja eh schon völlig voll geschrieben, da konnte ein kleines Tattoo, eigenhändig von James aufgetragen, auch nicht mehr schaden. Es kamen auch noch andere in den Genuss seiner Künste. Nicht nur ich kam nicht ungeschoren davon.






























Als wir uns denn ins Bett zurückziehen wollten, musste ich erstmal mein Bett suchen! Wir waren im Gameroom eingelagert worden, da das Hostel ausgebucht war und wir somit umziehen mussten. So lagen wir also zu sechst im Gameroom. Ich habe mir aber noch das Podest ergattert. Fand das gar nicht schlecht. Es war jedenfalls nicht schlechter als die Zimmer, die man sonst zur Verfügung hat. 

Mein Schlaflager am Kopf des Billardtischs

Schlaflager Gameroom


4 Kommentare:

  1. Ein super Lachs! Aber ein Riesen-Heilbutt wäre noch viel besser gewesen - das hätte ich dann gleich Markus erzählt :-)

    So "quiet" sieht Eure Abschiedsparty aber nicht aus. Es freut mich, dass Du immer neue, nette Leute kennenlernst. Das Anfangsgefühl "einfach nur allein" hat sich wohl auch verflüchtigt?

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  3. Alles gut Katrin, das Bild für den Rahmen haben wir ja jetzt bekommen!!!! Recht herzlichen Dank.

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  4. Also heute fehlen mir die Worte.
    Mir fällt nur "Stille Wasser" und Marianengraben ein.

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