Montag, 18. Juni 2012

Wir schreiben heute Samstag, den 16. Juni 2012. Ich bin etwas im Rückstand mit Schreiben, da wir ständig unterwegs waren, bzw. ich auch für den letzten Eintrag ein bissel länger gebraucht habe. Es musste ja einiges zensiert werden. Das war gar nicht so einfach. Scherz.
So, heute hieß es tatsächlich, Abschied nehmen von Tofino... Ich konnte es noch gar nicht glauben. Tofino ist meine Stadt, mein Traum. Aber ich werde wiederkommen, das ist sicher! Das Wetter machte es uns, Gott sei Dank, etwas leichter. Es regnete in Strömen und die Wolken hingen tief auf dem Wasser, so dass man noch nicht mal die Berge sehen konnte. Und heute wollte der Großteil der Leute, mit denen ich die letzte Tage verbringen und  sehr viel Spaß haben durfte, auch abreisen. Dennoch fühlte ich einen Stich im Herzen. So schnulzig das jetzt auch klingen mag. Nach einem für die einen frühen, für die anderen eher spätem Frühstück wollten... sollten wir aufbrechen müssen.

Katerfrühstück

Ich selber war um sieben Uhr auf den Beinen. Hatte nicht wirklich viel geschlafen und wollte einfach nur unter die Dusche. Der größere Teil der Mitfeiernden kroch erst gegen neun Uhr aus dem Bett. Aber auch nur, weil sie vom Staff geweckt wurden, dass der Gameroom und der TV room geräumt werden mussten. Oooh, was für Katergesichter. Ich hab mich königlich amüsiert. Allerdings saß ich auch schon über zwei Stunden dann da und hab gewartet, war also ziemlich fit. Ein gechillter Start in den Tag. Wir haben aber letztendlich ziemlich lange alle gebraucht, bis wir aufgebrochen sind. Was eigentlich fast verwunderlich war, da es unserer Fahrerin nicht wirklich gut ging. 




So ´ne Autofahrt ist schon anstrengend

Sind dann im Konvoi von drei Autos Richtung Victoria gestartet, wo ein Auto abgegeben werden musste und der Rest dann mit einem Auto weiter zur Fähre rüber nach Vancouver musste. Die Straßenführung ist eine reine Achterbahn, so dass es nicht nur Kathrin schlecht war, sondern Fabi und mir dann auch. Lag aber nur an den Kurven und den Hubbeln in der Straße! Nachdem wir aber einen Zwischenstopp in Port Alberni bei Mc Donalds gemacht haben... das war eindeutig mein leckerster Big Mäc, den ich je gegessen hatte... ging es allen besser. 


Autoabgabe Victoria

Wir blieben zurück und suchten nach der Beschreibung von Philipp das HI Victoria, wo wir einchecken wollten. Eigentlich waren wir erst nicht sicher, da dieses Hostel nach unseren Informationen Schlafsäle von ungefähr 42 Leuten im Male Dorm und 28 im Female Dorm haben sollte... Mixed Dorm gab es auch noch, aber da wussten wir auch nicht genau, was einen da erwarten würde. Philipp meinte dann, wenn wir nur eine Nacht bleiben wollten, dann wäre es eine Erfahrung wert. Mit den richtigen Leuten könnte es auch richtig lustig werden. Also, wir hin zum Hostel. Zu unserem Erstaunen... oder Enttäuschung, je nachdem wie man es sehen will, bekamen wir Betten in einem Sieben-Bettzimmer. Totaler Luxus. Mit eigenem Bad. Naja, wenn man in diesem Hostel von Luxus sprechen kann. Es ist ein etwas rotter  Schuppen. Aber wie gesagt, ich bin gerade auch sehr verwöhnt nach Tofino.
Zimmer beziehen im HI Victoria - Fabi

Also ging es erstmal zum Zimmer beziehen. War nicht so lecker. Irgendwie schmuddelig. Wir waren jedenfalls nicht so wirklich begeistert. Aber gut, nimmt man mit. Letztendlich war halt alles etwas... alt. Nachdem wir unsere Betten gemacht und alles verstaut hatten, wir hatten schließlich noch zwei fremde Mitbewohner im Zimmer, wollten wir die Stadt erkunden gehen und uns die Beine nach der langen Fahrt vertreten.

Das Privatbad

Ja, und wer läuft uns unten im Esssaal über den Weg?! Sabine, die wir gerade morgens noch verabschiedet hatten. Hatten irgendwie aneinander vorbei geredet, hatten nicht gewusst, dass sie auch hier absteigen wollte, sonst hätten wir ja auch zusammen einchecken können. 

Sabine im Esssaal - HI Victoria

Also, wir alle zusammen los gezogen, um Victoria zu erkunden. Sind zunächst ins Hotel Empress gegangen, da es ein öffentliches historisches Gebäude und wirklich sehenswert ist.






Im Empress, Victoria

Zu dem Zeitpunkt wusste ich das aber noch nicht und fühlte mich sichtlich unwohl, einfach so in einem Hotel rum zu laufen. Aber am nächsten Tag war ich sicher, dass es wirklich erlaubt ist. Für 60 CAD kann man dort einen gepflegten Nachmittagstee einnehmen. Allerdings nur, wenn man mindestens zwei Wochen vorher einen Tisch reserviert. Alles sehr stilvoll.

Teatime





Da wir doch alle etwas angeschlagen waren, schafften wir nicht viel mehr zu besichtigen. Wir entschlossen uns zum Hostel zurück zu gehen und uns ums Abendessen zu kümmern. Wir luden Sabine mit in unsere illustre Kochrunde ein. Wir wollten nichts einkaufen, sondern mal Restekochen machen. Sabine warf auch noch einiges für ein Dessert mit in die Runde und los ging´s. Es gab Nudeln mit allen Resten an Gemüse, wie Zuckerschoten und Möhrchen, sowie eine Dose Hühnerfleisch und Tomaten. Zum Nachtisch wurde Obstsalat gereicht. Ja, das war wieder ein Mehrgängemenü. Sehr lecker! Und da wir immer zusammen einkaufen und kochen, ist es nicht mal so teuer und trotzdem abwechslungsreich. Nur mal so am Rande erwähnt. Nicht, dass der Eindruck entsteht, wir leben im Überfluss hier....

 

Wie man sieht, sind alle etwas fertig gewesen und warteten sehnsüchtig darauf, endlich essen zu können. Immer mit dabei: Arizona Iced Tea! Kleiner Suchtfaktor. Mein Eiskaffe-Ersatz!

 

Fabi und ich waren wirklich so durch, dass wir uns ins Zimmer zurück zogen. Sabine und Kathrin wollten noch ganz tapfer einen Abendspaziergang machen, was uns noch ein paar nette Bilder beschert hat. Vielen Dank dafür!


Harbour

Parlamentsgebäude



















Wir lagen schon in unserem gemütlichen Siebenbettzimmer, als die Beiden fröhlich und enthusiastisch zurück kamen. Wir freuten uns einfach über die Bilder. Und so schliefen wir alle zufrieden ein, während draußen das Viktorianische Nachtleben tobte... Mit allem drum und dran, Polizeisirenen, Gebrüll und was man sonst so aus amerikanischen Filmen kennt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen