Donnerstag, 7. Juni 2012

Mittwoch, der 6. Juni 2012 in Vancouver. Der Morgen zeigte sich wieder mal von seiner nicht so schönen Seite. Es war ziemlich grau, aber immerhin trocken. Da man also ohne Angst völlig durchnässt zu werden raus gehen konnte, entschied ich mich den Grenville Market auf Grenville Island zu . Nach einem stärkenden Frühstück, das sich jeden Morgen komischerweise um ein Teil erweitert, sollte es also los gehen. 

Lecker Canadian breakfast 

Um auch gleich ein paar Leute kennenzulernen, habe ich mich einer geführten Gruppe angeschlossen, die vom Hostel aus jede Woche organisiert wird. Unser Guide war Sammy, ein Texaner. Sehr nett und hilfsbereit. Ich habe mich gut mit ihm unterhalten und ich denke, er konnte mich sogar verstehen. Jiiihaaa, es geht voran mit meinem Englisch! Er sprach übrigens auch ein sehr verständliches Englisch, trotz texanischer Herkunft. Start war 11:45 am, so dass ich vorher noch ein paar Recherchen im Internet durchführen konnte. Schließlich muss ich sehen, wo ich nächste Woche abbleibe. 

Aquabus
Zu Fuss ging´s die Thurlow runter zum Anleger der Wassertaxis, auch Aquabusse genannt. Kleine, niedliche Minifähren. Damit denn rüber nach Grenville Island. Dauert vielleicht fünf Minuten, die Überfahrt. Dann ist man auch direkt schon am Markt. 

Anleger Grenville Island
Sehr beeindruckend. Ich glaube, da gibt es nix, was es nicht gibt. Der Food Court ist der Wahnsinn. Vor allem, wenn man so gerne isst wie ich. An dieser Stelle möchte ich nur noch mal einstreuen: Ich bin gar nicht so fett, wie ich aussehe! Weißt Bescheid?! Zu Beginn hier gleich mal feines Seafood. Einfach der Hammer! Vor allem die ganzen Lachsspezialitäten! Ich konnte mich da leider auch nicht zurückhalten und musste mir für mein Abendessen doch ein Stück geräucherten Lachs mitnehmen. 160 g, ca. 7 CAD... Ich denke, das kann man noch durchgehen lassen. 























Weiter ging es mit diversen Obst- und Gemüseständen und natürlich auch Backwaren, Sweets und was sonst noch das Herz begehrt. Einfach alles.

Katinka in Paradise



Sammy hatte die ganze Zeit was Nettes zu erzählen. Und er hat mir auch viele Tipps gegeben, wo ich nach Jobs fragen kann. War wirklich gut. Wir waren zudem eine überschaubare Gruppe, five people only, so dass es alles auch nicht so stressig ablief. 

 

Als ein spezielles Highlight fand Sammy das Füttern der Tauben... Ja, ich bin da auch kein Fan von. Aber  er war da so begeistert und wollte, dass wir auch die lieben Tierchen füttern. Natürlich aus der Hand. Puh, also bei Tauben bin ich da ja nicht wirklich begeistert... Aber er ließ nicht locker, so dass ich also auch zur lebenden Futterstation wurde. 

Sammy and the birds

Eine Vogelscheuche sieht aber eindeutig anders aus...
Nach der Futtermeile ging´s am Hafen längs zu diversen weiteren Läden. Auch sehr interessante dabei. Aber erstmal zum Hafen. Hier lungert doch das ein oder andere Hausboot rum. Ich denke, das wird bestimmte Personen sehr interessieren. Obwohl ja eh bekannt. Aber trotzdem immer wieder schön anzuschauen. Das waren auch schon recht luxuriöse Behausungen, muss ich sagen. Some impressions following.




Auf dem Weg rund um den Markt sind wir auch auf vielerlei Kunst gestossen. Und hier ist auch die Werkstatt für die Totem poles, die im Stanley Park stehen, angesiedelt. An den Wochenenden ist die Werkstatt für Besucher geöffnet, so dass man den Ureinwohnern bei ihrer Arbeit zuschauen kann. 

Totem pole workshop
Totempfahl in Arbeit
Orca
Music
Wie gesagt, es folgten etliche kleine Lärchen mit teils aussergewöhnlichen Angeboten. Sammy zeigte uns zum Beispiel einen Seifenladen, der alles mögliche täuschend echt aus Seife nachbildet. In die Muffins und Kuchen hätte ich am liebsten reinbeissen wollen. 

Very green
Muffin of soap


Zum Anbeissen!


Das ganze Rumgerenne ist ja so was von anstrengend, da muss man auch mal ´n Break machen, finde ich. Die Hängematten boten sich da doch richtig gut an. Da wollte ich bleiben. Hätte dann mein Honey beer aus der hiesigen Brauerei geköpft und wäre einfach da hängen geblieben. Sehr verkaufsfördernd, will ich meinen. Habe mich aber doch aufgerafft mich mit der Gruppe weiter über die Halbinsel vorzuarbeiten. 

Hang loose
Und weiter ging´s um den Market. Nach Abschluss der Führung hatten wir dann alle mächtig Kohldampf. Also erstmal Futter organisieren, was im Umfeld dieses Markts ja nun nicht allzu schwer erschien. Zum Lunch gab es asiatischen Nudelsalat, den ich mir unter Ahornbäumchen in der Sonne sitzend und mit Musikbegleitung durch einen der local music man, die hier ihre festen Standorte haben und diese untereinander ständig durchrauschen, einverleibte. Einfach relaxen, träumen und auf die Mountains gucken. Amazing!



The sun is shining
Nachmittags kam sogar noch die Sonne raus und es war echt auszuhalten. Nach der ausgiebigen Pause habe ich dann zunächst noch mal alleine den Markt erkundet und für mein Abendessen eingekauft. Dieses sollte sein: Salat! Jaaaa, ich konnte dieses Fast Food schon nicht mehr sehen. Echt. Im Anschluss habe ich mich dann wieder auf den Rückweg gemacht. Den Rest der Gruppe hatte ich schon während des Lunch verloren. Aber das war auch nicht schlimm. Bin mit dem Aquabus aber nicht zurück zum Aquatic Center Dock, sondern zum David Lam Park Dock gefahren. Von da aus dann quer durch Vancouver zurück Richtung Hostel gelaufen. Bus fahren kann jeder. 

Anleger David Lam Park

George Wainborn Park
Im George Wainborn Park, der auf meinem Weg lag, fand ich das Spiel der ganzen Hunde und deren Halter so schön. Richtig harmonisch. Kann man auf dem Bild leider nicht so gut erkennen. Auffällig ist, dass die Menschen hier entweder echt Minihunde oder die bei uns unter "Kampfhunde" fallenden Rassen haben. Hier in dem Park hab ich dann mal normal große Hunde gesehen. Seltenheitswert. Und dann ist mir doch wieder mal ein hammergeiles Vehicle in den Weg gejumpt. Dieser GMC sieht nicht nur groß aus, er ist es auch! Die Motorhaube reichte mir locker bis zur Brust. Wahnsinn! Das musste ich natürlich fotografieren. Das Auspuffrohr hatte den Durchmesser eines Ofenrohres. Ungelogen. Und natürlich eine V8- Maschine unter der Haube, logo, was sonst.

GMC XXXXXXL
Im Hostel angekommen, traf ich auf meine neue Mitbewohnerin, Marieke aus Holland. Sie fragte, ob ich nicht Lust hätte mit zum Wreck Beach zu kommen, um den Sonnenuntergang zu geniessen. Ich war zwar der Meinung, dass wir bei dem bewölkten Himmel wohl keinen Sunset zu sehen bekommen würden, habe mich aber dennoch angeschlossen. Vielleicht würde es die Sonne ja schaffen unter den Wolken durch zu tauchen. So die Hoffnung. Haben uns noch was zu essen für ein Picknick gekauft. Ich natürlich auch, weil ich den auf dem Markt gekauften Salat ja nun schwer am Strand zubereiten konnte und ihn aber auch aus Faulheitsgründen nicht vorher fertig machen wollte. Voll bepackt also ab in den Bus Richtung UBC. Da am Bus Loop angekommen, hieß es zu Fuß weiter Richtung Strand. Und wieder bergab! Oh, liebe Leute, das ist mit einem derartigen Muskelkater, wie ich ihn immer noch habe, echt tödlich. Da könnt Ihr mir glauben. Und dann traute ich meinen Augen nicht, der letzte Rest zum Strand runter bestand aus.... Stufen! Oh Nein! Das waren Schmerzen. Und es sollen wohl 400 Stufen bis nach unten sein. Naja, als wir unten angekommen waren, entschädigte uns die Aussicht aber für alles. 

Unten angekommen
Marieke

Wreck Beach
Man kann sich bildlich vorstellen, wie schön es bei Sonnenschein sein muss. Der Wreck Beach ist übrigens ein FKK- Strand. Man gut, es war so kalt, da mussten wir uns keine Grausamkeiten anschauen. Konnten in Ruhe unser Picknick geniessen. Wobei ich alles in den Sand geworfen habe. Erst mein Brot, dann den Dip. Marieke hat dann schon vor Angst ihren Dip in die Hand genommen, damit ich den nicht auch noch durch die Gegend schmeiße. Haben uns köstlich amüsiert darüber. Wir hatten auch noch Gesellschaft von einem Seagull, dem wir aber natürlich nichts gegeben haben. Wollte so ein Viech nicht am Finger hängen haben. 

Seagull 
Unser Picknick im Nieselregen

Wreck Beach in die andere Richtung
Nach unserer Information sollte die Sonne um 21 Uhr untergehen. Da es aber nicht wirklich besser wurde mit dem Wetter und es anfing zu dämmern, dämmerte es uns, dass es wohl nix wird mit Sunset am Wreck Beach. Also entschieden wir uns gegen 20.30 Uhr den Heimweg anzutreten. Das hieß zunächst die 400 Stufen wieder rauf, was mir aber erstaunlicherweise viel leichter fiel, im Gegensatz zu Marieke, die mit dem Aufstieg zu kämpfen hatte. Nach Erklimmen des Gipfels entschied sie sich gegen einen Besuch des Grouse Mountain, was sie für den nächsten Tag in Erwägung gezogen hatte. 
Auf der Rückfahrt hatten wir einen Party Bus erwischt, was mich sehr amüsierte. Die Studenten hatten ordentlich vorgeglüht und waren jetzt in entsprechendem Zustand auf dem Weg in die Stadt. Hätte ja glatt gleich mitgefeiert, fühlte mich aber doch etwas underdressed. Man muss dazu sagen, dass die Kanadier ein anderes Temperaturempfinden haben. Während wir in quasi zwei Jacken da sassen, liefen die Mädels in Miniröcken und T-Shirt rum. Jaaaa, nicht nur jetzt für Party. Auch tagsüber sieht man die Kanadier, sobald ein paar Sonnenstrahlen auftauchen, in Sommerröckchen und Sandalen durch die Gegend rennen. Und ich dachte, wir in Flensburg wären schon hart im Nehmen... Jedenfalls hatten wir noch eine sehr lustige Rücktour.
Im Hostel traf ich dann in der Küche beim Einräumen meiner restlichen Lebensmittel Kathrin wieder, die noch mal fragte, ob ich denn am Freitag mit ihr und Fabi mit auf Tour nach Vancouver Island kommen wollte, was ich zunächst ablehnte, da ich eigentlich länger auf Vancouver Island verweilen wollte als nur eine Woche. Wollten uns denn beim Frühstück noch mal näher darüber unterhalten. So ging denn mein fünfter Tag in Vancouver, Canada zu Ende. 






3 Kommentare:

  1. Da fällt mir doch die alte Frage ein: Kind, isst du auch genug?
    Offensichtlich ja, das beruhigt, und du bewegst dich ja auch ordentlich, also keine Gefahr, alles in Butter. Und ja, ich finde auch, dass du gar nicht sooo dick bist.
    Höhenschätzungen sind natürlich relativ, ob ein Auto, das dir bis zur Brust reicht, wirklich riesig ist? ;-)

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  2. Was soll das denn heißen?! Willst Du sagen, dass ich klein wäre?!

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    1. Sei nicht traurig, du hast einfach innere Größe. Und das ist doch viel mehr wert als ein paar cm mehr oder weniger.

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