Donnerstag, 14. Juni 2012

Wir haben heute den 13. Juni 2012 und wir haben, nachdem wir vom Hostelbesitzer das Angebot bekommen haben, in seinem Privathaus auf seinem Was-weiß-ich-wie-großem Flachbildschirm mit Surroundsystem das Deutschland - Holland EM Spiel anzusehen, doch noch mal eine Nacht verlängert. Das ist Geschäftssinn, will ich mal meinen. Hat jedenfalls gut funktioniert. Der Tag fing wettermäßig übrigens wahnsinnig toll an! Unglaublich. Wir hatten ab morgens strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Super! Meistens ist es so, dass es morgens noch grau und bewölkt ist und ab Mittag die Sonne durchkommt. Also eine Seltenheit. Wir blickten zuversichtlich in den Tag. 

Aussicht aus unserem Hostel-Greatroom
So, sind also nach dem Frühstück eben noch einkaufen gegangen... Man muss ja sehen, wo man bleibt, gell?! Bier und Marshmellows dürfen schließlich nicht fehlen. Danach denn schnell auf, um uns um halb zwölf Mittags im Gemeinschaftsraum zu treffen und uns von Zuul (keine Ahnung, ob der Name so richtig geschrieben ist), dem Hostelbesitzer, abholen zu lassen. Ich kann´s nur wiederholen, die Gastfreundschaft hier in Kanada ist unbeschreiblich. Also, rüber ins Privathaus zum EM gucken! Yeeeaaaah! Germany!!!

Yeeaaah! Germany!
Saßen da denn mit zig Deutschen und zwei Holländern! Hahaha! Die hatten´s nicht leicht. War echt witzig. Aber die haben´s locker genommen. Blieb ihnen auch nix anderes übrig. Man beachte die Aussicht, die im Hintergrund gut zu erkennen ist.... Das ist doch was, oder?! 

It´s our game!
Nachdem wir nun alle zufrieden mit dem Spielergebnis das Haus verließen, fragten uns ein paar Guys, ob wir surfen könnten und würden, denn sie hätten voll Bock, könnten aber gut eine kleine Einweisung gebrauchen, da noch nie gesurft. Ich antwortete, ich hätte eigentlich schon super Bock... Aaaaber.... Transport des Boards, bisher nicht geklappt und bla, bla, bla. Alles unwichtig! Kurzerhand Date für gemeinsames Surfen abgecheckt. Coole Sache! Kam ich doch tatsächlich noch zum surfen in Tofino! Jiiipiieeh! Der helle Wahnsinn! So, wir, vier Leutchen plus Fahrer, uns schnell fertig gemacht, zum Surfladen gefahren mit den Special Conditions vom HI und alles klar gemacht. Es war zu lustig! Wir auf das eine Auto die vier Boards gepackt. Das war echt zu geil! So was hat man so noch nicht erlebt. Einfach zwei Strapse genommen, Boards auf´s Dach gelegt, Strapse rum ums gesamte Autodach und fertig! That works!

Beladung Tofinolike

Let´s go, guys!
Haben dann noch unsere Wetsuits plus Schuhe und Handschuhe eingepackt und los ging´s. Nach fachmännischer Beratung entschieden wir uns für den Chesterman South Beach. Ein traumhafter Strand bei traumhaftem Wetter. Besser konnte es für´s Surfen nicht sein. Wären nur fast dran vorbei gefahren, da der Parkplatz ziemlich unspektakulär ist. Wären da nicht Surferhinweise gewesen, hätte man es glatt übersehen. Also, alles fertig machen zum ultimativen Surferlebnis!


Das Anziehen der Wetsuits war schon ein Heidenspaß. Der ein oder andere hatte das Glück, einen Anzug ohne (!) Reißverschluss zu bekommen. Das war zum Wegschmeißen. Ich war froh, dass ich einen recht großzügig geschnittenen Anzug hatte, in den ich problemlos rein schlupfen konnte. Hab halt bei den Größenangaben nicht gemogelt.

Chesterman South Beach

Sven, Rahel, Katrin, Philipp
Und los ging´s. Naja, erstmal zum Wasser kommen. Der Wind war so kräftig, dass man mit den Boards einfach über den Strand getrieben wurde. Aber nach ein paar Trockenübungen am Strand und einigen kurzen Erklärungen für "meine" Truppe ging´s denn auch ab auf´s Wasser. Das wartete nur auf uns! So Guys, ready to surf!

Surfing, surfing, surfing!
Es war einfach super! Die Wellen waren zwar noch nicht die Sahnehäubchen, aber für den Anfang zu gebrauchen. Und für mich zum Weiterüben auch noch ausreichend.

Kann nicht immer klappen...

... aber meistens
Die Wetsuits waren wirklich super, haben richtig gut warm gehalten. Denn das Wasser war doch ziemlich frisch. Und der Wind ebenfalls. Wir merkten das in unseren Anzügen überhaupt nicht, aber wir konnten es unseren Begleitern ansehen, die fröstelnd am Strand standen. Aber ihnen haben wir diese tollen Bilder zu verdanken. Thanks a lot, friends! Ich muss zugeben, dass ich mich zunächst über die Schuhe und Handschuhe gewundert hatte, fand es später aber wirklich nicht verkehrt. Nicht nur wegen der Wassertemperatur, sondern auch, weil ich zum Beispiel einen Krebs gefangen hatte... ungewollt! Als ich denn doch mal ins Wasser fiel... was ziemlich selten passierte... hatte ich plötzlich was ziemlich großes zu Fassen. Als ich es aus dem Wasser hob, guckte mich so eine Riesenkrabbe an, die ich vor Schreck gleich weg schmiss. Von da an fiel mir auf, dass dort ziemlich viele dieser Tierchen herum krauchten. Da war es doch schon gut, Schuhe anzuhaben.

Yeah!
Nach ein, zwei Stündchen merkten die ersten dann die ein oder andere Ermüdung der Gliedmaßen, so dass wir uns langsam auf den Rückweg machten. Hatten uns alle zu einem gemeinsamen Abendessen verabredet. Es sollte Chilli geben. Philipp war für den Abend großzügigerweise unser Koch. Hat  wirklich super geschmeckt und hat seinem Namen alle Ehre gemacht, das Chilli. War gut scharf.

Surf photos checken
Wir versuchten uns noch im Billard, wurden da aber gaaanz höflich um 23 Uhr herausgebeten... Da kam man sich denn doch kurzzeitig wie im Schullandheim vor. Es musste dann auch im Greatroom Zimmerlautstärke herrschen. Beim Unterhalten! Tja, so it is. Nach einem wirklich erlebnisreichen Tag und abschließendem chilligen Abend ging dieser Tag dann auch langsam zuneige.



Donnerstag, 14. Juni 2012: Da der Specialpreis für die Boards und Zubehör darin bestand, die Sachen für den Preis von sechs Stunden für 24 Stunden zu leihen, mussten wir ja am nächsten Tag auf jeden Fall noch mal los! Das war ja wohl klar. Das hieß für uns, noch eine Nacht verlängern! Soul freute sich einfach nur.


Hatte mich also für 10 Uhr mit Philipp, Sven, Rahel, Florian und Josie verabredet. Florian und Josie wollten es heute zum ersten Mal versuchen und so fuhren wir zunächst noch mal zum Surfshop, um noch die fehlende Ausrüstung zu organisieren. War voll witzig, der Typ vom Laden fragte gleich ganz erschrocken, was los sei, als er uns sah. Wir sagten, dass alles bestens wäre und wir nur noch mehr Kundschaft mitbringen würden. Das freuten ihn doch sehr. Und so bekamen die Beiden auch ein special offer, sie bekamen das ganze Equipment für diesen Tag für 50 CAD! Zusammen! Echt genial. Dann hieß es das zweite Auto mit den Boards zu beladen. Fuhren im Konvoi zum Cox Bay Beach, da dort die Wellen noch einen Tick besser sein sollten. Am Hostel hatten wir noch mit einem Typen gesprochen, der ganz offensichtlich auch auf dem Weg zum Surfen war. Er sagte uns, dass im Grunde an allen Stränden dieselben guten Bedingungen herrschten. Wir trafen ihn dann am Cox Bay wieder... Was für ein Zufall. Er bot auch gleich Hilfestellung  für die ersten Versuche an, worüber sich doch einige in unseren kleinen Gruppe sehr freuten. So denn, Wetsuits an, Boards geschnappt und ab zum Strand runter. Kein Wind, super Wellen, milde Temperaturen. Am Strand erklärte der nette Mensch dann einiges, was die, die gestern noch nicht dabei gewesen waren und so meine Erläuterungen, die im übrigen genau dasselbe beinhaltet hatten wie von ihm (nur auf Deutsch. Hahaha!), nicht mit bekommen hatten und somit begeistert aufnahmen. Während so die Erklärungen und Trockenübungen dahin glitten, machten Philipp und ich uns auf den Weg ins Wasser, da wir das alles nun nicht mit durch exerzieren wollten (da nicht nötig). War einfach der Hammer! Die Wellen waren wirklich sehr gut und kurz später riss der Himmel auf, die Sonne kam raus und es war nur noch genial. Da unser gestriger Fotograf nun auch mit Surfen war, habe ich leider von diesem Tag am Meer gar keine Bilder. Aber in meinem Gedächtnis. Immerhin.
Trafen nach der Surfsession wieder auf den Typen, der auch gerade fertig geworden war. Er war super nett. Erst die Tipps, die Hilfe und jetzt empfahl er uns noch eine Taccobude. Er meinte, wenn wir jetzt hungrig wären, würde er uns den Tacofino-Bus empfehlen. Da sollte es super gute Fisch-Burritos geben. Wir waren uns schnell einig, dass wir alle hungrig waren und das Chilli von gestern auch noch morgen schmecken würde. So fuhren wir wieder mit unseren Boards bepackt Richtung Tofino, denn auch halber Strecke sollten wir den Bus finden. Und da tauchte er auch auf. Mit einer Schlange Menschen davor. Ein gutes Zeichen! Bestellten uns alle Fisch-Burrito oder Fisch-Tacco. War ja so was von lecker! Das könnt Ihr Euch nicht vorstellen. Super! Nachdem wir alle unsere Zwischenmahlzeit genossen hatten, ging es zurück, die Boards abgeben. Hatten Kulanz bis drei Uhr nachmittags bekommen, dass der Preis noch gelten würde. 



Für den Rest der Gruppe ging es dann fast übergangslos weiter zum Fertigmachen für die Angeltour. Ich hatte leider keinen Platz mehr bekommen. Hatte mich am Morgen noch bemüht und Zuul hatte gesagt, wenn jemand abspringt, bin ich mit dabei, aber derzeit ist das Boot leider voll. Leider war keiner mehr abgesprungen. Aber dafür bekam ich das ultimative Angebot, mit ihm morgen Früh alleine mit seinem eigenen Boot raus zu fahren! Das is´ doch ´n Deal, oder?! Gegen eine kleine Spritgebühr wollte er mit mir los, wenn ich das wollte. Das Angebot konnte und wollte ich nicht ablehnen. Das erste Mal richtig angeln. Wollte ich ja sowieso hier versuchen. Und dann mit einem Profi unterwegs, da kann doch nichts schief gehen, würde ich mal sagen. Bekomme dann auch einen Überlebensanzug und Ausrüstung. Haben uns für 9 Uhr morgen Früh verabredet. Er sagte, da gegen halb zwölf Hochwasser sein würde, wären wir zum perfekten Zeitpunkt dann draussen, da die Fische kurz vor und nach der Hightide am besten beissen würden. Da waren die anderen doch ein bissel neidisch. Aber ich wäre auch gerne mit der Gruppe mit gefahren. Irgendwas ist halt immer.

Es gibt Kaiserschmarren nach Hostelart
Nachdem die Gruppe dann los gezogen ist und sie auch noch mal nett winkend ganz dicht am Hostel vorbei gefahren sind, ging´s für uns in der Zwischenzeit Richtung Abendessen. Kathrin stellte heute wieder ihre Kochkünste unter Beweis und es sollte Kaiserschmarren geben. Da man als Backpacker doch oftmals gerade lebensmitteltechnisch etwas eingeschränkt ist, gab es eine Sondervariante. Statt Zucker und Rosinen war er mit Schokolade zubereitet, da Zucker unwahrscheinlich teuer ist (wie eigentlich fast alles hier in Kanada), und zudem vieles nur in Riesenmengen zu kaufen ist. Da versteh einer mal die Kanadier. Singlehaushalte scheinen hier unbekannt zu sein.



Fabi und Kathrin vergnügten sich zunächst noch beim Billardspielen, aber da noch so ein tolles Wetter war, entschieden wir uns dann, noch einen kleinen Spaziergang durch Tofino zu machen. Die Entscheidung sollten wir nicht bereuen. Es war warm und wir konnten die Eindrücke der Landschaft und des Städtchens in vollen Zügen geniessen. Es war einfach nur still. Nur ein paar Vögel hörten wir zwitschern in der Abendstimmung. Wir liefen mitten auf der Straße, da überhaupt nichts mehr los war. Ruhe, Ruhe, Ruhe. Unterwegs trafen wir noch auf einen einsamen Sänger, der ganz für sich auf einer Picknickbank stand, Gitarre spielte und die Berge besang. Eine Stimmung war das, das kann man sich nicht vorstellen, wenn man nicht daneben gestanden hat. 



So lovely Tofino
Nach unserem Spaziergang konnte ich einfach noch nicht wieder rein gehen. Ich setzte mich an den Hafen und schaute dem Sonnenuntergang zu. Es war traumhaft. Hier noch ein paar Impressionen von Tofino im Abendlicht und anschließendem Sonnenuntergang. 

Sunset Tofino

Wie ich am nächsten Tag erfahren sollte, ist solch ein Sonnenuntergang eine Seltenheit in Tofino, da es häufig bewölkt und Nebelverhangen ist abends. Ich hatte also wirklich wahnsinniges Glück, dass ich diesen tollen Sonnenuntergang erleben durfte. Sonnenuntergänge sind halt immer wieder schön, egal, wie oft man sie schon gesehen hat.

So nice....

Abendstimmung
Haben abends alle zusammen noch ein Bierchen geschlürft. Waren alle ziemlich durch an dem Tag. Denn die Anglertruppe trudelte auch erst so gegen zehn, halb elf abends ein. War eine erfolgreiche Tour, sie hatten einen Heilbutt, einen Lachs und noch einen Drachenfisch, oder so was, geangelt. Nicht schlecht. Und sie hatten ein traumhaftes Picknick bei traumhaften Wetter auf einem großem Boot... Besser geht´s fast nicht. War fast ein bissel neidisch. Aber nur fast. Denn ich sollte ja morgen meine Privatangeltour bekommen. Jaaahaa, so läuft der Hase nämlich! 
Abends dann noch mal Fotos vom Surfen gecheckt. 

Rahel, Philipp, Katrin, Florian beim Bilder checken

2 Kommentare:

  1. Hey Süße, das ist ja mal klasse! Katinka in ihrem Element :-) Und super Fotos!
    Freue mich jeden Tag auf Deinen Blog!

    Pass auf Dich auf ;-), dickes Bussi, Marianne

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  2. Da kann ich mich nur anschließen, deine neuesten Abenteuer sind jeden Tag ein kleines Highlight.
    Sag mal, kennst du eigentlich das Sams?

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