Freitag, 8. Juni 2012

Nachdem ich nun einen ganzen Tag geschrieben habe und es heute, am Freitag, aus Versehen gelöscht habe, war mir gerade so danach, das Netbook gegen die Wand zu schmeißen. Aber ich besann mich eines besseren und dachte mir, der Fehler sitzt vor dem Bildschirm. Wenn man mit der Technik nicht umgehen kann, sollte man es lassen!
Ok, es wird jetzt vielleicht eine Kurzzusammenfassung, aber ich versuche, mich zu erinnern. Der Tag, Donnerstag, der 7. Juni, zeigte sich morgens von seiner besten Seite, es goss wie aus Eimern. Da ich eigentlich noch einiges für den Tag auf den Zettel hatte, war ich extra früh aufgestanden. Zum einen wollte ich Wäsche waschen... Ja, ich weiß, ich durfte mir auch schon anhören: "Wäsche waschen?! Du bist noch nicht mal eine Woche da und musst schon Wäsche waschen?!" Jaaa, ich hatte schon einiges durchgeschwitzt und man weiß ja nie, was noch so kommen mag. Zum anderen wollte ich mir noch Gastown, wo die Steam clock zu bewundern sein sollte, und Chinatown ansehen. Also bin ich früh aufgestanden, ich glaube, es war halb acht, und nach einem leckeren Frühstück, bei dem sich komischerweise diesmal salzige Butter auf meinen Bagel geschmuggelt hatte, was ja nun mit Marmelade nun gar nicht geht, ging es ans Wäsche waschen. Irgendwann gegen neun Uhr traf ich dann auch auf Kathrin und Fabi, die gerade darüber sprachen, dass ich nicht mit nach Vancouver Island kommen wollte und umso erfreuter waren, als ich ihnen mitteilte, dass ich es mir anders überlegt hatte und nun doch mit kommen würde. Also wurde die Regenzeit genutzt, ein Auto zu mieten, die Fährpläne zu studieren und Reiserouten abzuchecken.
Nachmittags hielt ich es nicht mehr im Hostel aus und machte mich doch noch auf den Weg Richtung Gastown.


Der Regen ließ auch nach und ich lief fröhlich die Davie Street runter zur Waterfront bis ich Gastown erreichte. Dabei kam ich auch an dem schmalsten Gebäude Vancouvers vorbei, oben rechts zu sehen. Ich hatte da so ein schnuckliges Häuschen wie den Orden des Phoenix bei Harry Potter erwartet, aber bestimmt kein Hochhaus!

 


Die Straße, in der die Steam clock steht, ist wirklich ganz niedlich. Und gesäumt von Souvenirshops, an denen ich natürlich nicht vorbei gehen konnte. Allerdings konnte ich mich zusammenreißen und habe nichts gekauft. Jaaaa, bin ganz stolz auf mich. Ich hätte aber auch nicht gewusst, wo ich irgendwelche Souvenirs noch unterkriegen sollte. Naja, ein Shirt würde ich schon noch rein gequetscht bekommen.

















Ein ganz toller Laden, an dem ich nicht vorbei gehen konnte, verkauft indianische Schnitzereien. Wahnsinn! Da ich mir nicht sicher war, ob man hier fotografieren durfte, habe ich nur zwei Bilder gemacht. Aber ich denke, man kann erkennen, was das für tolle Arbeiten sind, die hier ausgestellt sind. Ich hätte natürlich auch fragen können, ob man Fotos machen darf, aber ich habe meinen Schnabel nicht aufbekommen. Bin doch so schüchtern... So, irgendwann bin ich dann auch bei der Dampfuhr angekommen. Sie hat sogar gespielt, als ich da stand.


Damit ich nicht so viel schreiben muss zu der Uhr, habe ich einfach das Schild fotografiert, so könnt Ihr das selber nachlesen. Man muss ja nicht übertreiben mit dem Schreiben.


Wie gesagt, die Straßen unten in Gastown ist richtig schön angelegt. Hier noch ein kleiner Eindruck.




Nach Gastown wollte ich nun über Chinatown zurück zum Hostel gehen. Allerdings war das nicht eine der besten Ideen von mir. Ich muss sagen, dass sind Ecken, in die sich ein Tourist lieber nicht verirren sollte! Ich war froh, dass es noch hell war, denn ich fühlte mich wie in einem Zombiemovie der feinsten Art. Von einer Straße zur nächsten ändert sich plötzlich das Milieu, es ist unglaublich. Und natürlich habe ich mich prompt verlaufen dort, wie sollte es anders sein. Die Obdachlosen, und davon gibt es viele in Vancouver, rotten sich halt an bestimmten Stellen zusammen, zum Beispiel an der Hestings Street, Nähe Chinatown. Zudem erfuhr ich im Nachhinein, dass vor einiger Zeit die Psychiatrie hier geschlossen wurde... Da sahen wirklich viele stark nach Untoten aus. Etliche haben auch sehr unansehnliche Verletzungen in Gesicht usw., was den Eindruck noch verstärkt. Nicht schön. Ich war daher sehr bemüht nicht als Tourist aufzufallen, was allerdings schwer fiel, da mich meine Jack Wolfskin Jacke  offensichtlich als Europäer entlarvte. Ich hatte kurzzeitig einen ziemlichen Anstieg des Adrenalinspiegels, gebe ich zu. Aber es hat mich keiner der Penner angesprochen, was in Vancouver schon eher an ein Wunder grenzt, da sie nicht müde werden, Dich für ein paar Cent zuzulabern.




















Man kann sich vorstellen, dass ich ziemlich froh war, als ich endlich wieder aus dem Ghetto rausgefunden hatte. Ich lief denn auch in einem geschmeidigen Tempo direkt zum Hostel. Hatte für den Tag die Nase voll. War durchgeschwitzt, mein Muskelkater plagte mich immer noch und ich hatte Hunger. Musste dann auch noch ein bissel was für mein Abendessen einkaufen, worauf ich gar keinen Bock mehr hatte, was aber unumgänglich war. Als das endlich erledigt war und ich geduscht hatte, konnte ich mich endlich den angenehmen Dingen zuwenden, dem Essen. Als Beweis hier Fotos, dass ich tatsächlich selber "gekocht" habe, naja, halt einen Salat gemacht habe. Mit meinem schönen Lachs vom Grenville Market. Dazu noch ein schönes Honey Lager von der örtlichen Brauerei.

Abendessen zubereiten

Mmmmh!
So ging denn mein Donnerstag der ersten Woche zu Ende. War sehr froh, dann ins Bett fallen zu dürfen. 

1 Kommentar:

  1. Hmh, anfangs habe ich mich auch nicht getraut, dich anzusprechen. Ich kann die "Untoten" also ein bisschen verstehen. ;-)

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