Montag, 13. August 2012

3. August 2012: Der Morgen brachte ein ganz anderes Licht auf das Wilderness Hostel Edith Cavell. 



Es wirkte zwar immer noch sehr basic, aber es war toll mit dem Gletscher Edith Cavell im Hintergrund anzusehen. Es war allerdings auch empfindlich frisch hier oben. Nicht so, wie in Squilax. 







Wir hatten uns für den dreistündigen Trail mit Steffi und Sven entschieden. Sechs Stunden erschien uns doch etwas übertrieben. Gingen direkt am Hostel los hoch zum Cavell Meadows Trail, von dem man auf den Gletscher des Edith Cavell gucken konnte. 

 

Der Trail war wirklich schön zu gehen, aber auch anstrengend. Im letzten Anstieg oberhalb der Baumgrenze war es teilweise fast senkrecht. War schwer auf dem losen Gestein Halt zu finden. Aber die Aussicht war umwerfend. In der Ferne konnte man auch den Gletschersee erkennen, zu dem wir morgen noch gehen wollten. Wir unterhielten uns die ganze Zeit prächtig. Es war schön, auch mal Leute in meinem Alter zu treffen. Ja, Ihr könnt ruhig lachen, aber es ist ein Unterschied. Oben angekommen, wurde es durch den Wind doch erstaunlich kalt. 

The Peak! We got it! Mount Edith Cavell in the back
Wir machten also nur eine kurze Rast, um Fotos zu machen und machten uns dann auch wieder auf den Rückweg. Zum Abschied kamen noch zwei dicke Murmeltiere vorbei gewatschelt. 


Dickes Murmeltier
Die hofften wohl noch auf ein paar Nüsse. Die hatten wir aber schon alle aufgegessen. Am Fusse des Berges setzen wir uns erstmal in die Sonne. 

Wir haben fertig
Das war dann die Rentnerbank. Hahaha! Wieder am Hostel angekommen, verabschiedeten sich Steffi und Sven, die weiterziehen wollten. Wir hingegen nutzen das verlassene Hostel, um unser Lunch zuzubereiten. Abends wurde eine Moosegruppe erwartet, so dass es voraussichtlich schwer werden würde mit Kochen. So verlegten wir unsere warme Mahlzeit nun auf Mittags. 

 


Es gab Corn on the Cob, Salat und Reis. Das war lecker! Und hier noch mal was für die Kochinteressierten: Wenn man dieses Sweet Corn kauft, ist darauf zu achten, dass die Körner zweifarbig sind (weiß und gelb). Sind alle Körner schon gelb, wird der Mais zu süß, er zu reif. Und die Maiskolben nur zwei Minuten (!) in kochendes Salzwasser geben. Maximal drei Minuten, wenn die Flamme zu schwach ist, das Wasser am Kochen zu halten. Lässt man das Corn länger kochen, verkocht es und ist kaputt. Die Maiskolben anschließend mit Butter bestreichen und Salz bestreuen und einfach nur geniessen. Das war wieder eine Lektion zur regelmäßigen Kochstunde. Viel Spaß beim Nachkochen, meine Lieben. Wäre zu empfehlen. Nach dem Lunch hatten wir ja nun noch den halben Tag Zeit, so dass wir nach Jasper runter fuhren. 
























Zogen durch sämtliche Souvenirshops, durchs Info Zentrum, ich noch zur Post. Ich kaufte in einem Outdoorshop eine kleinen transportablen Stove, da wir ja die nächsten Tage campen wollten. Lena kaufte sich noch Souvenirs und ich rundete den Shoppingbummel mit ein paar Dosen Bier ab. Man muss ja sehen, wo man bleibt. Wir hatten immer noch nicht genug für heute, also fuhren wir auf Anraten von Anders noch zum Maligne Canyon, an dem wir entlang wanderten. 


Maligne Canyon

Wollten nun auch noch den Maligne Lake sehen, der wunderschön sein sollte. Machten uns also auch noch dorthin auf die Socken. Passierten den Medicine Lake, der auch schon sehr schön war und sahen zu unserem Glück Wapitis und später einen Bären!

 


Schwarzbär
Wow, die Fahrt hatte sich echt schon gelohnt. Jetzt fehlte nur noch der sagenumwobene Maligne Lake zu unserem Glück heute. Was wir allerdings nicht bedacht hatten war, dass es fast 50 km bis zum Maligne Lake waren… Upsi! Und der Tank war schon gefährlich leer. Wollten jetzt aber nicht umkehren, wollten den See noch sehen. Und tatsächlich kamen wir noch an.

Maligne Lake
Schnell Fotos gemacht, denn es begann auch schon langsam die Sonne unterzugehen und ab zurück zum Auto. Da wir dann so hungrig waren, gab es einen Sponge Cake auf die Hand. Die schmecken auch pur super lecker! Frisch gestärkt die Rückfahrt nach Jasper angetreten. Bibbernderweise, ob der Tank reichen würde. Und gegen die Sonne! Alter Schwede!

Medicine Lake

Ich konnte teilweise wirklich gar nichts sehen. Die dreckigen Scheiben machten es nicht einfacher. Kamen tatsächlich noch in Jasper an. Mit dem gefühlten letzten Tropfen. Ohne funktionierende Tankanzeige und ohne Tageskilometerzähler und ohne Angaben über den Verbrauch darf man auch schon mal ein bisschen ängstlich werden. An der Tankstelle dauerte es noch eine Ewigkeit, bis wir dran waren, da ein netter Herr einfach nicht aus dem Laden kommen wollte. Als er es tat, reinigte er noch seelenruhig seine Scheiben. Naja, wir waren ja zumindest schon mal da. Konnte also nichts mehr schief gehen. Beim Hostel angekommen, sahen wir, dass inzwischen auch die Moose Gruppe eingetroffen war. Der Commonroom war gerammelt voll. Wir waren froh, dass wir nur unseren fertigen Salat vom Lunch aus dem Kühlschrank zaubern mussten. Und zu allem Glück fanden wir sogar noch einen halben Becher Raspberry Joghurt im Free Food Shelv des Kühlschranks! Oh yeah! Was für ein Genuss! Joghurt hatte wir schon eine Ewigkeit nicht mehr. Aber wie wir schon mal fest gestellt hatten, ist es ein ständiges Geben und Nehmen. Wir bezahlten den Joghurt damit, dass Lena´s T-Shirt verschwunden war. Besser gesagt, sie zahlte diesmal. Das war doof. Auch alles Suchen in der Schmutzwäsche half nichts, obwohl Anders wirklich sehr bemüht war. Er hatte nämlich fälschlicherweise unsere Betten abgezogen heute, da er im Kopf hatte, dass alle ausgecheckt hätten. Ich weiß zwar nicht, wie man das verwechseln kann, denn all unser Stuff lag noch auf unseren Betten, aber ok, sei es mal dahin gestellt. Meine Sachen waren, Gott sei Dank, noch alle da. Nachdem wir also unsere Betten neu gemacht hatten, zogen wir uns auch bald zurück. Waren nach dem Tag ziemlich fertig. Und da Duschen oder Waschen eh nicht möglich war, reichte das Deo und die Bodylotion. Geht alles. Wir schliefen auch bald ein, bis mitten in der Nacht die Letzten der Moose Gruppe den Weg ins Bett fanden. Sie nahmen nicht gerade allzu viel Rücksicht. Sie unterhielten sich laut und polterten durch die Gegend. Dadurch wachte ich leider auf. Aber ich war so müde, dass ich es schaffte, bald wieder in tiefen Schlummer zu fallen. Das waren unsere Erlebnisse des heutigen Tages. Good night, dudes!

1 Kommentar:

  1. Das reinste Hochgebirge, und da bist du ohne Licht hochgefahren? Du lebst gefährlich! Der Bär war auch ziemlich dicht dran, oder?

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