Montag, 13. August 2012

Heute Morgen, am 10. August 2012, bin ich gegen sieben Uhr aufgestanden. Der ganze Campground lag noch in tiefem Schlummer. Ich hoffte, dass sie nicht zu lange schlafen würden, da ich sie sonst etwas rüde aus dem Schlaf reissen müsste, wenn ich meine Van starten würde. Aber die Sorge war unbegründet. Bis ich gefrühstückt hatte (ich hatte mich mit meinen Cerealien versucht, die man mit kochendem Wasser zubereiten muss… War nicht soooo lecker!) und alles verstaut war, waren zumindest meine nächsten Nachbarn auch auf. 

So weit das Auge reicht...


Donnerte auf den Highway zurück. Es war schon richtig warm. Nicht so wie in den Rockies morgens. Wollte heute einige Gravelroads mitnehmen. Allerdings stellte ich zwischenzeitlich fest, dass die, die ich auswählte, gar nicht auf meiner Karte eingezeichnet waren… 

Endlose Gravelroads...


Düste also eine Weile etwas orientierungslos über die unbefestigten Straßen Albertas. Allerdings wusste ich, dass ich nach Nordost nach Edmonton wollte. So konnte ich mich einigermaßen an der Sonne orientieren. Einmal fuhr ich leider im Kreis. 

Mehr Land- und Viehwirtschaft

Bestes Heu
Irgendwann erreichte auch ich denn endlich mal Edmonton. War mir aber noch nicht wirklich schlüssig, wo ich eigentlich hin wollte. Zuerst zur West Edmonton Mall? Oder doch zum HI Hostel? Oder lieber das Backpacker´s Hostel? Campground? Kurvte etwas ziellos um Edmonton herum. Es ist ja eine Riesenstadt. Dann sah ich per Zufall den Hinweis zur Mall. Ok, das Schicksal hatte entschieden. Wieder einmal. Verfuhr mich natürlich prompt wieder und wollte schon fast aufgeben. Aber das wollte ich nun nicht auf mir sitzen lassen. Also umgekehrt und noch mal von vorn. Es funktionierte. Ich erreichte die Mall und parkte am Eingang 10 von ungefähr 80! Leute, das war etwas Stress, muss ich zugeben! Ich hatte weder eine Stadtkarte, noch einen Beifahrer, noch ein GPS! Jaaa, und ich habe es geschafft! Und um es vorweg zu nehmen, ich bin auch noch am HI Hostel angekommen! Ich bin ein wenig stolz gewesen auf mich. Aber die Quittung waren Kopfschmerzen, die sich im Laufe des Nachmittags verschlimmerten. Nach drei Tabletten und einem Powernap hatte ich aber auch diese wieder im Griff. Da war es dann inzwischen Abend geworden… Zurück zur Mall: So was von huge! Hammer! Als ich rein kam, war das erste größere Ereignis die Eisbahn. 

Eisbahn
Ja, kann man machen. Läuft man halt mal ein bissel Schlittschuh zwischen den Einkäufen. Da ich meine Schlittschuhe nun gerade heute nicht in der Handtasche hatte, fiel dieses Vergnügen leider aus. Irgendwann fand ich nach dem Food Court und dem Indoor Vergnügungspark (!) und Millionen Geschäften auch das Schwimmbad. 

Food Court

Vergnügungspark

 



 




 



Oh Mann, da hätte ich schon Lust zu gehabt. Aber wie gesagt, die Kopfschmerzen vermiesten mir das ein wenig. Da ich dringend Internet brauchte, suchte ich mir ein Starbucks. Ich wollte mir heute, trotz Geldmangel, einen Karamell Latte leisten. Und konnte nebenbei gemütlich meine Sachen regeln. Es ist doch super, eine so tolle Familie hinter sich zu wissen! Die Bank hatte mein Geld überwiesen! Juchuh! Ich weiß nicht, wie Ihr das gemacht habt, meine Lieben, aber vielen, vielen Dank dafür! Das war meine Rettung. Schlenderte von Laden zu Laden und hätte in meinem Freudentaumel fast Geld ausgegeben. Aber ich konnte mich zusammen reissen. Habe nur Essen gekauft (weil gerade extrem günstig, da Ladenaufgabe) und ein paar Dinge für den Van. Auch nur nützliches und auch nur aus dem 1 $ Store. Ja, das ist inzwischen mein Laden geworden. Wer hätte das gedacht?! Aber es ist sonst einfach alles zu teuer. Zum Lunch gönnte ich mir einen Chicken Burrito für 5,24$. Wollte eigentlich unter fünf Dollar bleiben, aber ich checke das mit den Tax immer noch nicht. Auf was Tax kommt und wie viel, auf was nicht. Das ist echt Verarschung. Entschuldigt den Ausdruck. In der Mall gab es nichts, was es nicht gibt. Echt super. Das wäre das Shoppingerlebnis gewesen, wenn man Geld über hätte. Ich begnügte mich mit dem Anschauen. Es gab auch einen Apple Store. So was habe ich noch nicht gesehen. Für Mac Fans ein Traum! Bin auch da nur brav durch geschlendert. Irgendwann am späten Nachmittag war die Gefahr, dass ich was kaufen würde doch zu groß und ich beschloss, das Hostel zu suchen. Hatte mir auf Google Maps die Route rausgesucht und aufgeschrieben. Und los ging´s. Was soll ich sagen, hatte mich natürlich mindestens drei mal verfahren auf dem Weg. Aber einmal, weil eine Straße gesperrt war. Kriegte im Hostel dann sogar ein Bett (im Acht-Bett-Zimmer). 

Mein Schlafgemach in Edmonton
Wollte nur noch duschen und schlafen. Die Kopfschmerzen hatten mich im Griff. Danach schmiss ich eine Wäsche an und zwang mich, meinen vorgestern frisch gekauften und gestern tiefgefrorenen Salat zu essen. Viel war nicht mehr zu retten. Aber es reichte für mich. Mir war eh schlecht. Als ich die Wäsche in den Trockner geschmissen hatte, ging ich eine Runde durch die Straßen Edmontons, um frische Luft zu schnappen. Wie ich sah, war hier direkt an der Partystraße gelandet. Wäre ich nicht so fertig gewesen, hätte man gut was starten können heute. Aber ich konnte einfach nicht mehr. Blieb noch eine ganze Weile in einem Buchladen hängen, wo ich mir ein Batman Comic leistete, nachdem ich mich längere Zeit mit einem Verkäufer mit deutschen Wurzeln unterhalten hatte. Sprachen aber Englisch, keine Sorge. Ach ja, auf dem Weg zum Buchladen habe ich mich noch über Gott aufklären lassen. Ja, was tut man nicht alles. Aber es war ein netter "Gesandter". Auf meinem Rückweg zum Hostel kamen dann mal wieder etliche tolle Autos an mir vorbei gefahren. Träumchen, sag ich nur. Alles aufpolierte alte Mustangs und Camaros und hast Du nicht gesehen. Herrlich. Ist ja Wochenende, da wird der Wagen ausgeführt. Im Hostel checkte ich nochmals E-Mails und verabredete mich mit Josh für morgen in Leduc, das ca. eine halbe Stunde von Edmonton entfernt liegt. So ein Zufall, ich wusste zwar, dass er in Alberta arbeitet, aber nicht, dass er so nah an Edmonton war. Dann kam nur noch der Ruf des Bettes und das war´s für heute, liebe Leute. 

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