Montag, 13. August 2012

Samstag, 28. Juli 2012: Ich wachte überglücklich auf und wusste im ersten Moment nicht, ob ich nur geträumt hatte. Ich hatte endlich ein eigenes Auto und noch dazu so ein obergeiles! Freute mich immer noch wie ein Schneekönig. Nach dem Frühstück ging es an die üblichen Reinigungsarbeiten. Klingt langweilig... Ist es auch. Hahaha, nein, kein Problem. Gehört dazu. Jedenfalls war Blair zwischendurch einkaufen und kam danach zu mir und sagte, sie hätte ein Housewarming für mich. Und ich: "House.. what???" Jaahaa, ein Housewarming halt! Ist so etwas wie ein Einweihungsgeschenk. Für meinen Van! Hammer! Sie hatte mich gestern schon gefragt, was ich noch so bräuchte. Aber mit einem Geschenk hatte ich nun nicht gerechnet. So bekam ich eine Bettgarnitur, zwei Campingteller mit Blümchen (total süss) und Besteck. Perfekt, würde ich sagen! Jetzt fehlte mir gar nicht mehr so viel. Und da der Stove nicht funktionsfähig war, sagte Blair, ich dürfte den kleinen Barbecuegrill von ihr mitnehmen. Coole Sache. Dafür nur noch Propan besorgen und denn kann´s los gehen. War total happy, wie Ihr Euch vorstellen könnt. So, während ich also vormittags arbeitete, hatte Lena noch frei. Sie aalte sich in der Sonne und lag auf der Lauer, um den Weißkopf Seeadler noch mal vor die Linse zu bekommen, den ich auch gestern noch mal ganz dicht an mir vorbei fliegen sah. Ein tolles Tierchen. Und sie hatte sogar Glück. Es gab ein tolles Foto! Ich war eine ganze Weile beim Shower Building beschäftigt, so dass ich mir wenigstens mal Musik anmachen konnte. Sollte nämlich von dem Campingtisch die alte Farbe abkratzen (mit Beitel und Drahtbürste, Schleifpapier gibt´s nicht), da er neu gestrichen werden sollte. Hörte denn also die ganze Zeit über Brad Paisley, mein neuer Star seit Calgary. Nach Feierabend stürzte ich mich ins Reinigen und Erforschen meines neuen Vans. Das machte Spaß. Und ich muss sagen, dass er echt ganz gut gepflegt war. Ich wischte ein wenig Staub und sortierte ein paar Sachen und fand ein bissel Zubehör, wie Campingstühle, Pfanne, Einweggeschirr, Ersatzteile, Öle, Werkzeug, Gardinen... Ja, und ich schaffte es  leider nicht, das Bett in eine Couch zurück zu verwandeln. Irgendwie musste das gehen, wusste nur nicht, wie. Blair warf auch noch mal ein Auge drauf, und auf alles andere, aber sie konnte es auch nicht raus finden. Jessie kam auch noch vorbei und bewunderte dieses geile Fahrzeug. Oh, awesome! Yeah, dude! It is! Fand auch einen Wassercontainer, der aber leider kaputt war, so dass ich den gleich wegschmeissen konnte. Abends habe ich für uns gekocht, da Lena wieder lange arbeiten musste, von 12 Uhr bis 19 Uhr, und ich nicht noch mal Bock auf so ein Theater hatte wie letztens. Dauernd kommen Gäste und Kunden, so dass Lena sowieso nicht zum Kochen kommen würde. Da sagte ich, sie könnte, wenn sie Zeit und Lust hätte, den Salat vorbereiten. Da uns später unser Salatdressing ausging, rührte ich schnell noch eine Vinaigrette an. Die reichte noch für ´ne weitere Mahlzeit. Naja, besser zu viel als zu wenig. Man muss gucken, wo man bleibt, gell?! Ach ja, es gab übrigens Steak (!), das wir uns teilten, damit es nicht zu teuer wurde, und Reis mit Tomatensosse und halt, wie üblich, Salat. Wie ich ja schon erwähnte. Zum Nachtisch gab es mal wieder Sponge Cake. Wir hatten noch ordentlich Nachschub bekommen von Margret. Zwei Packungen! Da konnten wir ja ordentlich rein hauen. 

Sonntag, 29. Juli 2012: Nichts aufregendes heute. Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Lena hat erst um drei Uhr Arbeitsbeginn gehabt, so dass ich alles alleine gereinigt habe. Das war aber nicht so viel, so dass ich danach den Campingtisch streichen konnte. Der saugte die Farbe so auf, dass ich den halben Pott Farbe verbraucht habe... Tja, kann ich auch nichts für. Ich mache nun mal keine halben Sachen. Entweder ganz oder gar nicht! Jawoll! Und ich beende meine Arbeiten. So kam es, dass ich zum eigentlichen Feierabend noch nicht fertig war. Nach einem Lunchbreak sagte ich zu Blair, dass ich das gerne fertig haben möchte, so dass ich ein bissel Überstunden angehäuft habe. Hehe! Aber jedenfalls war die Bank fertig gestrichen und somit am nächsten Tag wieder einsatzfertig. So muss das sein. Blair bekam an diesem Abend Besuch von Freunden, Derek und Trudy mit Hund Grace. Derek wollte gleich meine Van sehen und war ganz begeistert. Er nannte meinen Plan zur Ostküste zu fahren und im September zurück in Tofino zu sein, unrealistisch... Ich versteh gar nicht, warum. Saß dann noch mit ihnen auf der Wharft, aß eine kleine Tüte Chips und ließ die Beine in den Fluß und die Seele einfach baumeln. Abends gab es Bohnen mit Reis und Rest Salat von gestern. Als Dessert gab es Sponge Cake mit Rhabarberkompott, den wir draussen in schöner Abendstimmung eingenommen haben. Ich sollte noch meinen Nachfolger in Chase abholen, so dass wir ein wenig auf Kohlen saßen. Lena musste ja sowieso bis zehn arbeiten, aber ich saß halt da und wusste nicht so recht, was ich machen sollte, da wir auf seinen Anruf warteten. Um irgendwas um neun Uhr rum kam dann der Anruf. Ich wollte also mit Blair´s altem Ford Geländewagen starten. Oh Mann, da leuchtete alles, was leuchten kann. Ich ignorierte die Warnleuchten und legte den Rückwärtsgang ein. Ich gab Gas und nichts passierte... Nach einigen Versuchen war mir doch klar, dass der Wagen fest steckte. Es kostete mich einige Zeit, aus der Kuhle raus zu kommen, in die Blair den Wagen bugsiert hatte, aber es klappte. Wollte dann, wie gewohnt, unter der Absperrleine durchfahren und dachte noch, die hängt heute aber tief. Ich probierte es und prompt blieb ich mit den Scheibenwischern hängen... Ja, man gut ich fuhr so langsam. Also wieder rückwärts und Seil abnehmen. Dabei sah ich, dass jemand wohl schon vorher hängen geblieben und den Haken aus dem Pfosten gerissen hatte, weshalb das Seil nun auch so tief hing. Haaa! War also nicht meine Schuld. Ok, machte mich auf den Weg nach Chase, um endlich Philip abzuholen. Bei der Fahrt wurde mir Angst und Bange. Wat für ´ne Schrottkarre! Also, so ein TÜV hat doch irgendwie was. Als ich versucht hatte die Fahrertür zu schließen, riss ich die halbe Innenverkleidung ab, da kein Griff mehr vorhanden war... Merkt eh keiner. Die Kiste fällt so schon auseinander. Sammelte ihn am A&W ein und wir fuhren zurück. Nach einer unterhaltsamen Fahrt brachte ich ihn erstmal ins Hauptgebäude zu Blair. Sein Nachtquartier sollte das Bootshaus werden. Ohne Strom, ohne Licht. Mal sehen, was er dazu sagt, dachte ich. Aber Mathilda und Jessie hat es gut gefallen. Unterhielten uns noch lange in der Küche mit Philip, so dass es irgendwann so spät war, dass wir zu müde waren uns noch zum Campfire zu begeben. Kann nicht immer klappen. Sind denn also ab in die Heia. 

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