Montag, 13. August 2012

5. August 2012: Wir waren einigermaßen früh auf. Ich bereitete das Frühstück vor, unter anderem hieß das, sich wieder mit Feuer anfachen zu quälen. Aufgrund meiner Erfahrungen vom Vorabend war es aber kein Problem. So gab es zu unserem Toast einen heißen Kaffee. Als auch Brian und seine Jungs aufgestanden waren, erkundigte ich mich nochmals nach dem von ihm empfohlenen Trail, den Wilcox Pass Trail. Er gab mir noch etliche Tipps und noch eine weitere Karte mit auf den Weg. Wir verabschiedeten uns und er meinte, wenn er diesen Van irgendwo noch mal sehen würde, wüsste er sofort, dass ich es sein würde. Ein Unikum! Nachdem nun alles gepackt war und wir uns verabschiedet hatten, fuhren wir zum Startpunkt des Trails, der ungefähr drei Kilometer entfernt war. Es waren schon etliche am Start. In den Weiten dieser Wildnis verliert sich das aber schnell. Und man ist doch froh zu wissen, dass man nicht ganz alleine ist. Schließlich ist man auf Bären- und Cougargebiet unterwegs. Das sollte man die ganze Zeit im Hinterkopf behalten. Der Trail war der Hammer! So was von schön. Brian hatte nicht übertrieben. Man hatte von diesem Plateau einen sagenhaften Rundblick. Man konnte gar nicht genug Fotos machen.

Start zum Pass




Time to jump!!!




 

 





Alle paar Meter sah es schon wieder anders aus. Wir gingen den Trail auch tatsächlich bis zur Peak, wo wir dann umkehrten. Da es ein Pass war, musste er ja irgendwohin führen, wir wollten aber zurück zum Parkplatz. 
























Nach diesem wunderbaren etwas zweistündigen Hike fuhren wir weiter auf dem Icefield Parkway gen Süden. Leider verpassten wir aufgrund dieser wirklich miserablen Beschilderung die Panther Falls, was uns etwas ärgerte. Aber Umdrehen stand nicht zur Debatte. Statteten stattdessen dem Mistaya Canyon einen Besuch ab, der ebenfalls very awesome war.

 

Nahmen auf der weiteren Fahrt diverse Lookouts mit, die jedes Mal wunderbare Ausblicke auf diese wahnsinnig schöne Landschaft boten.





An einem schönen Rastplatz nahmen wir unser Lunch ein. Es bestand aus Schwarzbrot mit Hummus. Habe ich erst hier kennen gelernt. Gibt es bestimmt auch in Deutschland, die Vegetarier unter uns werden es bestimmt kennen. Ist auch erstaunlich schmackhaft. Ich hatte es ja schon einmal probiert, am Wreck Beach mit der Holländerin. Dieses hier war allerdings kein frischer Hummus, sondern in Pulverform, den man mit Wasser anrühren musste. Wie gesagt, konnte man essen.

Lunch time
Als Dessert gab es die letzten Kekse. Dann ging die Tour weiter, vorbei an wunderschönen türkisfarbenen Gletscherseen, wo wir unsere Füsse kühlten. Irgendwann überkam uns kurz vor Lake Louise dermaßen die Müdigkeit, dass wir Herbert Lake anhielten und eine Runde schwimmen gingen.

Herbert Lake - idyllisch
Das war sehr erfrischend und wir fühlten uns nach drei Tagen ohne Duschen auch gleich etwas sauberer. Frisch, fromm, fröhlich, frei ging es weiter und wir merkten, dass es eh nicht mehr weit zum Campground Lake Louise gewesen wäre. Dieser Campground ist einfach riesig und in den Sommermonaten nur für hard sided vehicles zugelassen, da es zu gefährlich ist mit den Grizzlies. Es gibt auch noch einen Zeltplatz, der ist mit Stromzaun gesichert. Der Campground war einfach gigantisch. Fast schon ein kleines Dorf. Nicht sehr gemütlich, aber wir hatten Duschen und Strom! Konnten also auch noch all unsere Geräte laden. Das war nicht schlecht. Der Platz war allerdings auch ziemlich teuer. Naja, Lake Louise halt. Sind dann am Bow River zur Mall gelaufen, der gespickt war mit Warnhinweisen vor den Bären. Gerade Gehwege sind gesäumt mit Beerensträuchern, wie Saskatoon und Buffalo Berries, die Bären lieben. Immer, wenn man das Gefühl hatte gleich springt ein Bär aus dem Gebüsch, sah man einen völlig gechillten Menschen irgendwo am Ufer sitzen, so dass man doch klar sehen konnte, dass man nicht überreagieren sollte. Wachsam sein, aber keine Panik bekommen. Die Bären haben auf Menschen normalerweise keinen Bock. Also, locker bleiben, sagte ich mir. Im einzigen Supermarkt von Lake Louise waren die Sachen natürlich horrend teuer! Kosteten mindestens das Doppelte. Und da die Leute nicht besonders nett waren entschieden wir dort nur Bananen zu kaufen. Das Brot besorgten wir in der hiesigen Bäckerei, das nicht teurer als im Supermarkt war! Ich gönnte mir zudem noch einen Cookie, da mein Nervenkostüm dringend danach verlangte.

Kochzeit!
Wieder zurück am Van, "kochten" wir. Das Supper bestand heute aus den gestern vorgekochten Nudeln, die wir mit Philadelphia und Sour Cream, sowie mit der letzten Tomate verfeinerten und somit einen super leckeren Nudelsalat geniessen konnten. Dessert war der letzte Sponge Cake, den wir pur genossen, da wir nichts mehr an frischen Früchten oder Sahne zum Verfeinern hatten. Aber wie schon mal erwähnt, die kann man sehr gut pur essen.

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