Samstag, 25. August 2012

Dienstag, 14. August 2012: Die Zeit rennt! Bin relativ früh aufgestanden, habe mir ein Müsli gekocht (so eine Art Porridge also), meine letzte Banane rein geschnippelt und bin danach zu Albert, um mit ihm einen Kaffee zu trinken. Aus dem einen wurden drei Tassen Kaffee und aus dem Gespräch mit Albert wurde eine Runde aus fünf Leuten. Vier ältere Herren und ich. Hahaha! Henne im Korb. Während Albert und Jim wieder zum Frühstück gingen, packte ich meine Siebensachen zusammen und wartete noch mich verabschieden zu können. Die Beiden waren doch zu süß. Lernte auch noch Mary kennen. Ich wurde herzlich umarmt zum Abschied und eingeladen, wieder hier Halt zu machen. Ich sagte, es wäre ja derselbe Weg back, also spräche nichts dagegen wieder hier einzukehren. Und ich würde mich auch riesig freuen, die beiden wieder zu sehen. Albert sagte dann, wenn ich wieder kommen würde, wäre mein Stay for free! Na, das ist ein Angebot. Thank you very much! Und Jim trumpfte noch auf und sagte, ich würde zudem noch zum Abendessen eingeladen werden! Ach Mensch, da kann man doch gar nicht anders. 

Albert und Jim im Office and Store
Ich würde natürlich auf jeden Fall noch mal hier campen. Da freuten sich beide (und ich auch) und ich zog von dannen. Jetzt hatte ich hier wieder eine Stützpunkt mit lieben Menschen gewonnen. Das war ein gutes Gefühl. Bevor ich aus dem Store ging, warnten Albert und Jim mich noch vor den Bisons, die ich auf der Strecke mit Sicherheit sehen würde. Sie sagten, ich sollte auf jeden Fall Abstand halten, nicht aus dem Auto aussteigen und nicht hupen, denn dann könnte es passieren, dass sie meinen Wagen attackieren. Ich sollte Fotos machen und warten bis sie sich trollen würden. Oh, wie toll! Bisons! Damit hatte ich jetzt gar nicht gerechnet. Würde ihre Tipps berücksichtigen. Der Van sprang sofort an, als ich ihn endlich startete. Trotz Stehtag. 

Auf geht´s - bei strahlendem Sonnenschein
Fuhr auf den Highway 2 Richtung Westen, von wo aus es auf den McKenzie Highway Richtung Norden gehen sollte. Holte also genügend Cash, tankte voll und füllte meine Vorräte bei WalMart auf. Kann man sagen, was man will, wenn man die Augen aufmacht, kann man super günstig einkaufen bei WalMart. Nicht alles, das sollte jedem klar sein. Aber man kann wirklich super viele Angebote und Dauertiefpreise abgreifen. Auch in der Frischeabteilung. Also, immer Augen auf beim Einkauf! Bevor man die Reise nach Yellowknife antritt, gilt es einige Punkte zu beachten, worauf ich an dieser Stelle noch mal hinweisen möchte! Checken wir nochmals die Liste: Es ist nicht nötig ein 4WD oder SUV zu haben, um heil anzukommen. Aber das Fahrzeug sollte in einem technisch gutem Zustand sein… Ok, lassen wir mal so dahin gestellt, nächster Punkt. Jederzeit tanken, also den Tank immer so voll wie möglich halten. Man weiß nie, wo es wieder eine Möglichkeit zum Tanken gibt. Habe ich ja nun gemacht. Jo, man sollte alles mögliche an Ersatzteilen, sowie Verbandszeug, etc. mit sich führen. Naja, ein Abschleppseil und ein Überbrückungskabel hatte ich ja nun gekauft. Weiter im Text. Genügend zu essen und zu trinken mitnehmen. Logo, check! War ja bei WalMart! Scheibenwischflüssigkeit, gerade im Sommer, auffüllen. Oh ja, davon würde ich noch ein Lied singen können. Die Fährzeiten für die Mackenzie-Überfahrt sollte man vorab checken…. Ups, vergessen. Und dann ist noch zu beachten, was mir Albert und Jim ans Herz gelegt hatten: Genügend Abstand zu Bisons einhalten, sie nicht reizen und nicht aus dem Wagen steigen. Zudem sollte man vermeiden nachts zu fahren, da es quasi unmöglich wäre, Bisons im Dunkeln auf dem Highway auszumachen. Ok, das klingt doch super. Ich denke, ich war gut gerüstet. Auf meinem Weg nach Norden passierte zunächst nicht allzu viel Spannendes. Außer, dass einen ständig die Trucks überholten...

 

Ich sah Rehe, Canada Wildgänse, Pferde, Rinder… Aber keine von den so oft angepriesenen Büffeln. Dafür sprang mir was anderes ins Auge. Etwas schwarzes, schlankes auf dem rechten Grünstreifen. Ich dachte erst, es wäre wieder ein Hund. Aber als ich näher kam, erkannte ich es. Es war ein Schwarzbär!

Der Kleene
Vielleicht zehn Meter vom Auto entfernt. Ich fuhr rechts ran und machte Fotos. Der Bär war total gechillt, war aber von der Anwesenheit meines Vans nicht so glücklich und trollte sich. Das war ein Erlebnis! Legte, wie empfohlen, in High Level einen Zwischenstopp beim Infocenter ein, dem ein kleines Museum angeschlossen war. Sehr ansprechend gemacht.


 

 

Nach Auskunft des jungen Mannes hinter dem Tresen waren es noch ungefähr 260 km bis Louise Falls. Uih! Dann sollte ich mich mal ran halten. Es war schon halb vier und es waren nun noch bestimmt drei Stunden zu fahren bei meiner Geschwindigkeit. Schnell noch voll getankt und los. Kam gegen 19 Uhr am Campground Louise Falls an. Der Platz kostete 28 $ plus 5 $ für Feuerholz, was alles mal wieder kein Schnäppchen war. Ich sollte noch mal über das wild campen nachdenken. Aber hier oben konnte ich auch wenige Möglichkeiten ausmachen, muss ich sagen. Ist nicht so einfach, wenn es nur einen Highway gibt. Der Platz an sich war aber sehr schön angelegt.


Wirklich sehr gemütlich. Showerbuilding und Toiletten, sowie Trinkwasser gleich um die Ecke. Das Feuerholz lud ich vorne bei der Rezeption in meinen Van. Nachdem ich mich eingerichtet hatte auf meinem Stellplatz, hackte ich erstmal ein wenig Holz mit meiner neuen Axt.



Dass die tatsächlich noch in Gebrauch kommen würde… Aber die Holzstücke waren so groß, die würde ich ja gar nicht zum Brennen kriegen. Produzierte also Anmachfeuerholz. Während das erste Feuerchen schon mal brannte, bereitete ich noch weiteres Holz für morgen vor.


Hörte dabei Musik und fühlte mich gar nicht so schlecht. Die Sonne schien noch und ich hatte Gesellschaft von Eichhörnchen, die schon fleißig Wintervorräte sammelten… Upsi, ich war wohl wirklich spät dran, um in den Norden zu fahren. Machte mich dann ans Abendessen kochen.



Hatte Riesenkohldampf. Und da ich heute so lecker eingekauft hatte, konnte ich mal wieder ein bisschen variieren mit meinem Speiseplan. Es gab Rührei mit Zucchini und Frühstücksfleisch. Dazu geröstetes Toastbrot. Als Dessert gab es einen Pancake mit Schokostücken.

 

Das tat so gut. Danach arbeitete ich noch an meine Fotos, als es passierte. Es kommt vielleicht alle Jubeljahre vor, aber gerade jetzt passierte es: Mein Mac stürzte ab! Es dauerte eine ganze Weile bis ich ihn wieder zum Laufen gebracht hatte und danach funktionierte der USB- Stick nicht mehr, der zu dem Zeitpunkt connected war… Ich war zutiefst deprimiert. Meine ganzen Sicherungsdateien befanden sich auf dem Stick. Da blieb nur das Bett. Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken, was das unter Umständen bedeuten würde. Müsste die nächste Zeit mal einen Computerspezialisten aufsuchen. Jetzt konnte ich nichts machen. Da es empfindlich kühl war, hatte heute mein Seidenschlafsack Premiere. Und ich muss sagen, er hielt, was er versprach. Zudem noch ein paar Socken angezogen und ich war gut gerüstet für die Nacht. Schlief aber schlecht. Um drei Uhr nachts lag ich wach, weil mir so viel durch den Kopf ging. Na, das konnte ja ein Tag werden morgen. Irgendwann schlief ich aber wieder ein. Mal sehen, wie es morgen weiter gehen würde. 

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