Dienstag, 16. Oktober 2012

16. Oktober 2012: Burgess ist schon wieder auf dem Sprung, als es noch tief in der Nacht ist. Es musste um 5 Uhr rum sein, als ich ihn gehört habe. Puh, war ich froh, dass ich noch liegen bleiben konnte. Jen hörte ich gegen 8 Uhr rumpoltern. Sie war heute etwas später unterwegs. Sie war ja gestern auch mit ihrer Freundin Geburtstag feiern gewesen. Sie fragte mich, ob Burg mir gestern Schlüssel da gelassen hatte, was ich aber verneinen musste. Sie gab mir somit ihre und eilte zur Arbeit. Ich pellte mich auch langsam aus dem Bett, denn unerwarteterweise schien heute die Sonne und es war strahlend blauer Himmel! Das wollte genutzt werden. 

Ausblick bei Tageslicht über English Bay
Ich sprang schnell unter die Dusche und musste danach erstmal lästige Recherchearbeiten im Internet erledigen. Mein Van hatte immer noch keinen Stellplatz und die Zeit lief. Nachdem ich an einen der Storage Offices eine Mail geschickt hatte, machte ich mich auf die Socken Richtung Gas Town. Ich wollte noch zur Public Library und evtl. versuchen zu dem Storage Laden zu Fuss zu kommen. Das wäre eine ganze Ecke zu laufen. Ich lief erst die Nebenstraßen entlang, die wunderschöne Häuser für mich bereithielten. Dann kam ich wieder auf die belebteren Straßen und war wieder mal ganz gefesselt von diesen Glastürmen von Vancouver.

 

Ist schon ein atemberaubender Anblick. Auf seine Weise. Ich kam unten an der Waterfront an und schwenkte nach rechts Richtung Gas Town. Auf meinem Weg dorthin lag noch der Canada Place und angrenzender Canada Trail, den ich erstmal unter Augenschein nahm. War ein wunderschön angelegter Steg mit allen Staaten Kanadas und die besonderen Sehenswürdigkeiten, sowie ein bisschen Geschichte und was sonst noch dazu gehört.

Canada Place
Canada Trail
Ich genoss hier einen Moment den Ausblick, während ich meine Apfel vertilgte. Mein Frühstück. Hier war es ziemlich busy auf dem Wasser, was den Verkehr von Wasserflugzeugen angeht. Und im Hintergrund konnte man die großen Schwefelberge erkennen. Roch auch ein wenig danach. Der Wind stand ungünstig.

 

Ich erreichte kurz später Gas Town. Nichts Neues, denn hier war ich ja auch schon gewesen. Aber da ich die andere Seite nun schon ziemlich oft abgelaufen hatte, dachte ich, es könnte nicht schaden, mal wieder hier runter zu kommen. Außerdem ist Gas Town eine niedliche Shopping Straße. 

 

Allerdings ging ich heute nicht in die Geschäfte rein, da ich eh keine Möglichkeit hatte etwas zu kaufen. Zum einen kein Geld, zum anderen bereitete ich mich gerade auf eine Weiterreise ohne Van vor, so dass meine Verstaumöglichkeiten sehr begrenzt waren. Ich hatte so weit ja auch alles. Ich streifte auf dem Rückweg noch mal China Town, hielt mich aber fern davon. Auch hier am Rande gab es schon genug komische Leute. Zurück ging ich auf der Robson Street, eine der Einkaufsstrassen von Vancouver. Hier gab es wirklich sehr nette Läden. In etlichen hätte ich mich gerne mit Klamotten ausgestattet. Aber wie gesagt, im Moment wohl eher nicht. Fand sogar auch noch die Public Library, die Ende der 1990er Jahre in Form des Kolosseums erbaut worden war.

Public Library

Halloween?
Gegen späten Mittag erreichte ich wieder das Appartement von Burgess und Jen und hielt in der hereinscheinenden Sonne erstmal einen Nap. Ich war fix und alle. Und ich genoss es, endlich mal wieder einfach nur in der Sonne zu liegen. Das hatte ich lange nicht gemacht, auch wenn ich die ganze Reise über fast nur Sonne gehabt hatte... Zum Mittagessen verdrückte ich mein restliches Frühstücksfleisch von gestern und den Großteil meines Zwiebackvorrates. Teilweise mit Resten Nutella, das ich jetzt aufbrauchen wollte. Konnte ja nichts von all dem mitnehmen, wenn ich tatsächlich in den nächsten Tagen fliegen sollte. Nach der Mittagspause zog mich das schöne Wetter wieder nach draussen, aber ich hatte nicht so recht eine Ahnung wohin. So ging ich einfach zum English Bay Beach runter und beobachtete das Sonnen- und Wolkenspiel. Denn es sah nun stark nach Regen aus.



Aber es hielt sich. Kurz darauf hatte sich die Sonne wieder durch gekämpft. Und ich hatte inzwischen Hunger. Ich holte mir für 1,99 $ eine Packung Dad´s Cookies, aber das war nicht so das richtige. Hatte sie auch nur mitgenommen, weil sie echt günstig waren. Doof, eigentlich. Naja, und dann war ich noch doofer, aber hatte irgendwie Bock drauf und ging zu Mc Donald´s, wo ich mir zwei Cheeseburger als Abendessen gönnte. Danach war mir schlecht. Ich ging zur Wohnung zurück, genoss den Sonnenuntergang während ich mein Buch las und ein Surf-Bier trank. Das hatte ich auf meiner Reise mit Lena in Jasper, glaube ich, gekauft und bisher nicht getrunken. Nun hatte ich es Burgess und Jen geschenkt, da ich es eh nicht schaffen würde. 

Feierabendbier
Meine beiden Hosts kamen erst später nach Hause. So hatte ich die ganze Zeit für mich und konnte in Ruhe meinen Blog schreiben und Lesen. Ich hatte inzwischen auch Antwort vom Storage bekommen, dass sie leider keinen Platz frei hätten, ich sollte es bei einer anderen Filiale probieren. Die lag in Burnaby. So schrieb ich dort also auch noch eine Mail hin. Antwort wäre erst morgen zu erwarten. Ich überlegte, ob es nicht vielleicht doch schlauer wäre den Van zu Blair zu bringen und mit dem Greyhound zurück zu kommen...

 

Ich wollte nachher mal hören, was Burgess dazu sagen würde. Er war wirklich eine große Hilfe und er telefonierte immer für mich durch die Gegend. Das war echt super. Es ist doch einfacher, wenn man jemanden zum Besprechen hat. 

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