Montag, 29. Oktober 2012

Wir schreiben Montag, den 29. Oktober 2012. Es war ein grauer Morgen und es war neblig draußen. Oder anders gesagt, die Wolken hingen ziemlich tief. Bin, wie Gill gestern gesagt hat, um 8 Uhr aufgestanden. Aber wer kam nicht aus seinem Schlafgemach? Der Herr Gill. Aber ich kannte das ja nun schon und ärgerte mich gar nicht. Ich schaute kurz raus, um sicher zu gehen, dass wir tatsächlich niemanden stören würden. Aber es war alles ok. Ich kochte Kaffee, machte Radio an (und nicht zu leise) und studierte die Neufundlandkarte, damit ich einen Überblick bekam, wo wir was ansehen konnten und wie wir fahren konnten. War aber nicht so anstrengend, da es letztendlich, wie ich schon vorher fest gestellt hatte, wirklich nur den Trans Canada Highway gab, der um die Insel führte. Im übrigen fällt dieses Fahrzeug immer mehr auseinander, es wird Zeit, dass Gill es umtauscht. Seit zwei Tagen funktioniert der Wasserhahn in "meinem" Bad nicht mehr… Ich dachte erst, es lag daran, dass das Fahrzeug nicht im Level stand, aber es funktionierte auch heute nicht. Die Kaffeemaschine spinnt auch seit ein paar Tagen. Mann, Mann, bloss weg mit der Karre. 

Toller Parkplatz...
Als Gill gegen halb zehn aufstand machten wir uns auf den Weg zu McDonald´s zum Frühstück. Allerdings haben sie hier in Canada leider nicht meine heiß geliebten McCroissants, so dass ich noch nicht sicher war, ob ich was zum Frühstück finden würde. Aber ja, ich nahm einen Kaffee und einen Ginger spiced Muffin. Der war gar nicht schlecht. Hatte etwas von einem Gewürzkuchen. Während Gill sich anschließend beim Friseur begnügte, ging ich zu WalMart und kaufte mir noch mal warme Socken. Er hatte mir nämlich heute Morgen mitgeteilt, dass es in Yellowknife inzwischen -10°C waren! Oh, mein Gott! Wollte ich da wirklich hin?! Aber mir blieb nichts anderes übrig, die Kasse war leer. So genoss ich diese großzügige Reise umso mehr. Wir kamen gegen halb zwölf wieder auf den TCH 1 Richtung St. John´s. Gill wollte die Stadt heute noch erreichen. Das hielt ich aber für ein Gerücht, es waren noch über 700 km bis dorthin. Wir würden sehen, wie weit wir kamen. Das Wetter zeigte sich heute nicht besonders nett und es besserte sich auch nicht. Wir passierten Deer Lake und stoppten bei Grand Falls-Windsor, da Gill etwas essen wollte. Wir stoppten also an einem kleinen Restaurant, "Lucky Fontaine". Wie sich herausstellte, ein Chinese. Oh Nein, nicht schon wieder. Ich hatte noch an dem Essen von gestern Abend zu verdauen. So aß ich nur einen Apple Pie. Konnte man essen. Fuhren bald darauf wieder auf den Highway und ich hatte das Riesenglück zwei Elchkühe zu sehen! Da wurde Neufundland also doch noch seinem Titel als Land der Elche gerecht. Ich muss zugeben, dass meine Erfahrung mit am Straßenrand geparkten Autos mir da sehr geholfen hat. Sonst hätte ich sie wahrscheinlich nicht entdeckt. Aber so sah ich ganz genau ins Gehölz und entdeckte diese beiden Riesentiere. Leider war Gill zu schnell, so dass ein rechtzeitiges Stoppen für ein Foto nicht möglich war. So düsten wir weiter über die Straße, die sich als ziemlich langweilig entpuppte. Nichts zu sehen. Es erinnerte mich stark an die Fahrt nach Yellowknife. Nur Bäume und Seen. Und sehr tief hängende Wolken, die sich mit fortschreitendem Tag zu Nebel umwandelte. Das machte es nicht einfacher. In Clarenville wollte Gill sich nach einem Hotel umsehen? Ja, er meinte, dass wir nun seit etlichen Tagen on the road wären und dass man doch mal wieder in einem richtigen Hotel schlafen könnte… Ich meinte nur, dass das hier doch ein rollendes Hotel wäre, worauf er lachen musste. Aber ist doch wahr. Allerdings fanden wir in Clarenville nichts entsprechendes, denn es musste ja auch ein Parkplatz für das Riesenschiff vorhanden sein. Als er sich dann doch fast dazu durch gerungen hatte auf einem Mall Parkplatz zu nächtigen, sagte uns ein Mann, den Gill gefragt hatte, wo wir ein passendes Hotel finden würden. Also wieder rauf auf den TCH und noch mal ein paar Minuten weiter gefahren und schon erreichten wir das St. Judes Hotel. 

Mein Zimmer
Wir bezogen unsere Zimmer und gegen halb zehn rief Gill mich an und fragte, ob ich schon gegessen hätte. Hatte ich natürlich nicht. Er sagte, er hätte eine Pizza bestellt und würde sich noch mal melden, wenn sie da wäre. Puh, das war gut. Hatte mich schon darauf eingestellt, dass es heute nichts mehr gab. Hatte doch ein wenig Hunger. Nur ein Muffin und ein Pie ist nicht so viel. Nach unserem Essen genoss ich noch eine heiße Dusche und haute mich in die Federn und schaute noch eine Weile TV. Hatte ich nun auch schon länger nicht. Mal sehen, wann es morgen weiter gehen würde. 

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