Dienstag, 2. Oktober 2012

Heute, 1. Oktober 2012, hieß es wieder etwas früher aufzustehen. Wir hatten uns vorgenommen, heute nach Seattle zu fahren. Da wir ja nun in dem Appartement untergebracht waren und bisher kein eigenes Frühstück gebraucht hatten, waren wir entsprechend ausgerüstet mit Essen. Nämlich gar nicht. Katie war heute Morgen nicht zuhause, so dass wir uns dachten, wir fahren erstmal runter in die Stadt, besorgen uns etwas zum Frühstück und kurz vor elf sollte die Dame zurück sein, da um elf Uhr auschecken angesagt war. Als wir zehn vor elf wieder an Katie´s Kottage ankamen, stand ihr Auto vor der Tür. Wir wollten die Gelegenheit noch mal nutzen und alle den Restroom aufsuchen. Und siehe da, unser Zimmer war schon komplett auseinander genommen. Ziemlich flott, die Dame. Hätten wir noch verlängern wollen, hätte sie nun doppelte Arbeit gehabt. Nun ja, wollten wir ja nicht. Wir klopften oben an die Haustür, um unser Appartement zu bezahlen. Eine Nacht übernahm Melissa und eine Nacht zahlten wir, nachdem wir darauf bestanden hatten. Eigentlich wollte Melissa das auch noch übernehmen. Aber das wollten wir nun wirklich nicht annehmen. Jenny hatte gestern extra noch US Dollar besorgt. Davon hatte sie heute Morgen auch unser Frühstück, sowie ein paar Kleinigkeiten für die Versorgung aller Beteiligten während der langen Autofahrt bezahlt... Nachdem nun alles bezahlt und wir noch mal alle für kleine Mädchen waren, machten wir uns auf den Weg gen Süden. Aber erstmal den Weg finden. Es dauerte einen Moment, aber wir kamen schon in die richtige Richtung. Heute war es leider etwas bewölkt, aber wir fuhren ja eh nach Süden. Konnte also nur besser werden. Wir nahmen natürlich bei nächster Gelegenheit noch mal die Gelegenheit wahr zu tanken. Wir hätten an dieser uralten Tankstelle auch Kerosin haben können... Aha.


Ich weiß ja nicht, wer das braucht. Und wofür?! Gegen zwei Uhr kamen wir bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein in Seattle an. Mein Gott, was für eine Riesenstadt! Und wir mitten rein. Alter Schwede. Das brauchte schon etwas Konzentration. Vor allem, wenn man inzwischen einsame Straßen im hohen Norden Kanadas gewohnt war. Aber es lief alles gut soweit.




Wir fuhren einfach mal rein, in der Hoffnung ein Hinweisschild für Down Town zu sehen. Dort sollte sich nach unserem Wissen das HI Hostel befinden. Das hatte Melissa gestern noch für uns abgecheckt. Irgendwann hatten wir das Gefühl nun weit genug nach Seattle City Center vorgedrungen zu sein, so dass wir irgendwo erstmal parken wollten und uns informieren wollten, wo wir überhaupt hin mussten.

 

Wir hatten nicht so viel Kleingeld. Gerade so viel, dass wir für eine halbe Stunde parken konnten. War aber ok, wir hatten auch gar keine andere Chance. Wussten ja noch nicht mal, wo wir uns überhaupt befanden. Jenny steuerte nun auf ein Pub zu, um dort mal anzufragen, wo wir eine Stadtkarte oder nähere Informationen her bekommen konnten. Wir hatten auch noch ein paar Ideen, was wir anschauen und was wir besuchen sollten in Seattle, von Melissa aufgeschrieben bekommen. So war uns die Nachfrage der Dame im Pub nach dem Pike Place Market sofort ein Begriff. Den wollten wir nämlich auch besuchen. Und er lag quasi um die Ecke. So ein Glück. Also nutzten wir unser halbstündiges Parkticket gar nicht aus, sondern fuhren gleich weiter zum Pike Place Market. Fanden sogar nach kurzer Zeit auch ein Public Parking. Ins Parkhaus passten wir nämlich nicht. Und eins kann ich sagen, Seattle hat echt steile Straßen! Das war ziemlich abenteuerlich. Runter war es fast schwierig zu bremsen. Also, rechtzeitig an den Ampeln zum Halten zu kommen. Und den Berg rauf hatte sogar die Automatik meines Van deutliche Probleme anzufahren. Das war krass. Kann mir grad gar nicht vorstellen, wie steil es dann wohl erst in San Francisco wäre... Das Parken mussten wir geniessen, sagte Jenny. Es hatte uns 10 $ gekostet, war aber direkt am Pike Place Market.


Die Zeit würde auf jeden Fall voll ausgenutzt werden. Schlenderten nun gemütlich über den Markt und die anliegende Straße, wo weitere Shops zu finden waren. Jenny gab eine Runde gefrorenen Joghurt aus. Bei uns würde ich das einfach Softeis nennen. War aber total lecker. War unser Lunch.

 

 















Nachdem wir einige Male über den Markt gelaufen waren, wollten wir nun noch das Kuriositätengeschäft sehen, dass uns Melissa aufgeschrieben hatte. In einem kleinen Park, der vor dem Markt angelegt war, fanden wir auch einen kleinen Info Stand, wo wir endlich eine Straßenkarte, sowie einige Informationen erhalten konnten.

















Nun wussten wir, wo wir diesen Laden finden und wie wir später zum Hostel kommen konnten. Da wir nun natürlich nicht mehr allzu lange Zeit hatten bis unser Ticket abgelaufen sein würde, eilten wir zu dem Shop, um uns wenigstens einige Kuriositäten ansehen zu können.


Und nicht nur das, Josie fand sogar ein Souvenir. Auch wir hatten unseren Spaß. Waren ziemlich schräge Sachen zu bestaunen. Wie wäre es zum Beispiel mal mit einem Reh Hinterteil statt mit einem Geweih?! Oder der ein oder andere Schrumpfkopf vielleicht?

 


















Rasten nun zurück und machten uns mit unserem neu erworbenen Plan auf den Weg zum Hostel, das wir natürlich erstmal umrundeten, da wir nicht genau genug gelesen hatten und nicht gesehen hatten, dass das Hostel im Hotel America integriert war. Aber nach der ein oder anderen Umrundung fanden wir es. Wir fühlten uns hier allerdings gar nicht so wohl. Das Hostel lag in Chinatown. Naja, erstmal rein da. Leider hatten sie keinen Privatroom mehr frei und ich war der Meinung, dass Dormbeds doch etwas zu teuer wären. Die Mädels an der Rezeption waren aber sehr hilfsbereit und fragten für uns bei den anderen Hostels an, die aber alle ausgebucht waren. Ziemlich busy in Seattle. Sie fanden für uns aber ein Hotel, Travelodge, wo ich dann für uns eine telefonische Reservierung vom Hostel aus machten konnte. Wir düsten direkt dorthin. Und es war billiger als das Hostel! Und besser! Und mit Frühstück inklusive! Was wollte man mehr. Wir fühlten uns wohl. Wir machten uns kurz darauf auf, um uns um unser Abendessen zu kümmern. Konnten nun natürlich nicht kochen, so dass wir essen gingen. Hatten einiges zur Auswahl. Wollten eigentlich in ein typisch amerikanisches Restaurant, was wir leider nicht fanden. Nachdem wir an einigen komischen Gestalten vorbei gekommen waren, entschieden wir uns wieder in Hotelnähe zu kommen und dort ein Restaurant auszuwählen. Wir entschieden uns für Thai Küche. Das Essen war ganz ok, aber ich hatte danach noch lange das Gefühl, daran zu knabbern. Nun hieß es, schnell ins Hotel, duschen und gemütlich machen.


Morgen würden wir früh starten, da wir zum einen früh in Portland, Oregon, sein wollten. Zum anderen konnten wir nur bis acht Uhr morgens parken. Ich arbeitete noch eine ganze Weile am Blog, während die anderen Schlafbären tief schlummerten. Gegen ein Uhr nachts machte auch ich das Licht aus.

Space needle bei Nacht

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