Samstag, 13. Oktober 2012

Nachdem wir uns alle aus dem Bett gepellt hatten und Jenny nun auch noch meine letzten Sachen untergebracht hatte, machten wir uns auf zum Frühstück. Der Morgen des 12. Oktober 2012 zeigte sich nicht von seiner besten Seite. Es regnete. Oh Nein, das bedeutete nasse Sitze im Van… Das Frühstück war ganz ok. Es gab einiges zur Auswahl. Wir machten uns bald darauf auf Richtung Victoria. Hatten noch kurzweilig überlegt, ob wir doch von Nanaimo übersetzen sollten, aber Jenny wollte gerne Victoria sehen. Mir war es egal, Jenny sollte entscheiden. So fuhren wir nun weiter Südwärts. Chemain soll eine ganz tolle Künstlerstadt mit bemalten Bauwerken sein, aber wir fuhren weiter, da wir doch irgendwie die Zeit im Hinterkopf hatten. Außerdem regnete es. In Duncan, der Totempfahlstadt, hielten wir letztendlich auch nicht. Wir fuhren nur kurz durch. Sahen aber nichts interessantes und entschieden, dass wir besser zur Fähre kommen sollten. Nachdem ich Jenny aber sagte, dass wir noch an Sidney, der Buchstadt, vorbei kommen würden, leuchteten ihre Augen auf und sie meinte, da müssten wir doch auf jeden Fall mal anhalten. Das würden wir doch verstehen. So hielten wir also nicht in Victoria, sondern erst in Sidney. Jenny fand auch ein Buch, nachdem sie schon ein bissel gesucht hatte und ich lud die beiden zu unserem letzten Starbucks ein. War ja schon eine Art Tradition geworden, unser tägliches Starbucks. Und gleich um die Ecke gab es sogar einen Thrift Store! Was für ein Glück. Als wir am Van zurück waren, fragte Josie, was denn nun mit den Klamotten für den Thrift Store wäre. Oh ja, da hatte sie recht. Gute Idee. Wir fuhren dorthin und Josie sprang mit meiner Kleidertüte raus und brachte sie zum Thrift Store. Dann hatte ich das auch schon los. Wie schön. War ein erleichterndes Gefühl. Nun war es inzwischen halb eins und wir sputeten uns, um noch die Fähre zu bekommen. Eins muss ich ja sagen, es ist manchmal ganz praktisch, ein so großes Auto zu fahren. Wir konnten wieder direkt bis fast vorne durchfahren. Zwischen all den Trucks, aber das macht ja nichts. Als es zum Befahren der Fähre ging, muckte mein kleiner Van. Er ging doch tatsächlich aus. Das war ja unglaublich. Zum Glück ließ er sich gleich wieder starten und wir blockierten nicht alles. Standen nun im Schiffsbauch zwischen den Trucks. Da hatten wir letztes Mal aber einen besseren Platz gehabt…. Egal. Wir machten uns auf zum Passagierdeck. Vielleicht könnten wir heute noch mal Wale sehen. 

Abreiselaune...
Wir hielten es aber nicht allzu lange aus. Es blies ein kalter Wind. So verzogen wir uns auch lieber ins Schiffsinnere, wo Josie ihr Buch lesen konnte und Jenny und ich Zeit hatten zu quatschen. Ohne Kinderohren. Hahaha! Es waren sowieso keine Wale zu erwarten. 


Das redeten wir uns wenigstens ein. Aber was würde es auch helfen, wenn man dabei erfrieren würde?! Da wäre keiner glücklich. So genossen wir also diese Fahrt im Schiffsinneren.


Das Wetter in Vancouver war nicht besser. Es war grau, neblig und nieselte. Das richtige Abschiedswetter… Wir legten gegen drei Uhr in Tsawwassen an und drängten uns mit allen anderen Richtung Vancouver. Wir fuhren direkt zum HI Hostel, wo ich die nächsten zwei Tage bleiben wollte. Und hoffte, in der Zeit einen Job ausfindig machen zu können. Ein Bett war kein Problem, aber der Parkplatz war wieder mal sehr schwierig. Ich konnte einen bezahlten bekommen, da von den kostenlosen keiner frei war. Ok, war ja nicht anders zu machen. Allerdings stellte sich heraus, dass es in einer Garage wäre, die 6,5 feet hoch ist. Schade aber auch, mein Van ist über 7 feet hoch! Ich sagte, wenn ich keinen Parkplatz bekomme, kann ich hier auch nicht übernachten, da ich den Van ja irgendwo lassen muss und ihn nicht mit ins Bett nehmen kann. Da kam mir der Zufall zuhilfe, dass gerade eine Dame mit ihrem Auto von einem der kostenfreien Parkplätze fahren wollte und ihn mir anbot. Das war super! Ich eilte zum Van und wir fuhren schnellstmöglich zu dem Parkplatz. Schnell war gar nicht gut, denn ich vergaß in meiner Euphorie, dass überall in den Nebenstraßen Bumps waren! Ich übersah den ersten und wir sprangen mit dem Van darüber. Oh, oh! Ich hoffte, dass nichts zu Bruch gegangen war. Weder an unserer Ladung, noch an dem Van. Hatte diesen verdammten Bump aber auch gar nicht gesehen. Und auch nicht daran gedacht… Nun gut, wir würden das gleich checken. Das wichtigste war nun, dass ich einen Parkplatz hatte. Dann schnappten wir uns das Gepäck von Jenny und Josie und machten uns im Regen auf zur Skytrain station Yaletown Roundhouse. Der Train war einigermaßen gefüllt, aber wir kamen noch unter. Gegen halb sechs waren wir am Flughafen. Besser zu früh als zu spät. Sie konnten auch gleich ihr Gepäck aufgeben. Nun hieß es, noch bis 19.45 Uhr die Zeit rum kriegen. Dann könnten sie zum Boarding. Wir saßen in der Abflughalle und schnackten, Josie las. Dann schlenderten wir noch durch die Shops, wo sich Josie noch eine Halskette als Andenken kaufte. Gegen sieben verabschiedeten wir uns, da Jenny den Abschied nicht weiter vor sich her schieben wollte. Sie hatte gut reden. Ich blieb ja alleine zurück. Aber das war schon gut so. Ich musste ja auch noch bis zum Hostel zurück. Und Hunger hatte ich auch. Die beiden würden ja im Flieger versorgt werden. So knuddelten wir uns ganz doll und ich sah zu, dass ich zum Skytrain kam. Und wieder der doppelte Preis für die Tour in diese Richtung! Unverschämtheit. Im Hostel machte ich mich gleich daran, mir Pasta mit Thunfisch zu kochen. Ein netter junger Mann bot mir Käse zu meiner Pasta an, was ich dankend annahm. Das schmeckte gleich noch mal so gut. Hatte auch gleich für morgen einen Portion mit gekocht. Danach bezog ich mein Zimmer und lernte meine Zimmergenossinen kennen. Eine Australierin und eine Deutsche. Komisch, war jetzt gar nicht verwundert. Quatschten noch eine ganze Weile bis ich mich unter die Dusche verabschiedete. Danach war ich noch kurz im Internet, war aber so müde, dass ich ziemlich bald einschlief. Mal sehen, was der morgige Tag so bringen würde. 

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