Samstag, 27. Oktober 2012

Heute, am 21. Oktober 2012, bin ich erst um halb elf aufgestanden. Hatte nicht wirklich viel Schlaf gehabt gestern Nacht. Kommt vor. Wir wollten heute Halifax erkunden. Nach einer Tasse Kaffee ging es los. Ich bin gefahren. Den großen GMC Yukon XL. Yeah! Sind diesmal anders herum nach Halifax rein gefahren, soll heißen über Peggy´s Cove. Eine wirklich schöne und sehr empfehlenswerte Strecke. Allerdings hatte Gill nicht wirklich Plan, wo und was er überhaupt sehen wollte. So fuhren wir kreuz und quer ohne überhaupt zu wissen, wo wir sind. Landeten irgendwann in einem Dorf namens Sackville. Ich sagte, so läuft das nicht, wir brauchen Karten. Ok, an der nächsten Tankstelle in Sackville hielt ich an und Gill kaufte gleich fünf Karten! Von Nova Scotia, Halifax und Umgebung, Cape Breton, Atlantic Canada und Neufundland… Ok, damit war ich erstmal zufrieden gestellt. Nun kam aber das nächste Problem, er konnte die Karte nicht lesen, weil er seine Lesebrille nicht mit hatte… Ja, Herrgottszeiten, noch a mal! Jetzt fuhr ich also und las nebenbei die Karte. Ich war echt froh, dass ich darin gut in Übung war, da ich das auf meinen alleinigen Fahrten mit meinem Van oft genug praktiziert hatte. Aber irgendwie war ich ein bissel sauer. Da auch so gar nicht viel rüber kam, wo er überhaupt hin wollte entschied ich, wohin es gehen würde. Und zwar nach Lunenburg, was sich als sehr gute Idee herausstellte. Das Städtchen hatten mir gestern noch Sarah´s Eltern empfohlen. Klang auch irgendwie deutsch, das wollte ich mir doch mal anschauen. Gill war damit einverstanden. Auf dem Weg nach Lunenburg kamen wir durch das zauberhafte Dörfchen Manhoe Bay. Wunderschön. 



Und wir hatten so viel Glück mit dem Wetter. Es schien die Sonne. Wir machten also hier eine kurze Pause und schlenderten durch Manhoe Bay. Wirklich schön. Nette, kleine Häuser, die sehr farbenfroh gestaltet sind. 

 

War fast schade, dass wir hier nicht länger verweilen konnten. Da es aber schon später am Tage war, drängte ich zur Weiterfahrt, damit wir noch Lunenburg anschauen konnten.

Lunenburg



Wir waren ja heute Abend in Halifax mit Sarah und ihrer Familie zum Lobsteressen verabredet. Die Fahrt ging aber wunderbar an der Küste entlang. Einfach traumhaft. In Lunenburg angekommen, war es einfach wieder mal ein überwältigend niedliches Städtchen mit wunderschönen Häusern, die mit ihren Farben mit den bunt verfärbten Blättern der Bäume um die Wette strahlten. Klingt kitschig, war aber tatsächlich so. 

 











Lunenburg ist die Geburtsstadt des berühmten Schoners "Bluenose". Ein nettes Fischerstädtchen, das mit Schiffbau bekannt wurde. Lourie hatte mir erzählt, dass hier viele Deutsche leben würden. Ich führte den Namen somit auf unser Lüneburg zurück, womit ich wie ich glaubte, nicht allzu falsch lag. 



Während wir durch Lunenburg schlenderten, teilte mir Gill nebenbei mit, dass er mit Sarah telefoniert hatte und wir uns um halb sieben in Halifax einfinden sollten. Sarah hatte einen Tisch bei "Salty´s" reserviert. Um halb sieben?! Es war schon vier Uhr durch! Jetzt aber los. Gill meinte, wir brauchten uns nicht zu beeilen, sie würden ihn ja kennen. 


 

Das ließ ich aber nicht gelten, ich sagte, ich war Fahrer und somit hatte ich auch das Anrecht auf die Bestimmung der Abfahrtszeiten, was ich nur fair fand. Denn ich hasse Unpünktlichkeit. Er war daraufhin, glaub ich, etwas beleidigt. Aber so ist das halt. Und ich habe es nett gesagt. Selbst wenn wir uns beeilen würden, würden wir es höchstwahrscheinlich nicht pünktlich schaffen. Aber vielleicht noch im Rahmen… Während wir zurück fuhren, rief Sarah an, wo wir bleiben würden. Wir hatten einen Tisch um 18 Uhr! Hä, nee, wir wären sowieso schon zu spät und nun hatte Gill auch noch die Zeit falsch verstanden. Mann, Mann, Mann, da fiel mir nichts mehr zu ein. Letztendlich trafen wir gegen halb acht bei Sarah´s Eltern ein. Nachdem wir in Halifax die Plätze getauscht hatten, da Gill die Karte nicht lesen konnte und ich sagte, dass sich in der Dunkelheit Fahren und gleichzeitig Karte lesen etwas schwierig gestalten würde. Ich entschuldigte mich tausendmal, dass wir zu spät waren. Es war mir echt peinlich. Sarah hatte den Tisch schon von sechs auf sieben Uhr umreserviert, aber wir waren ja dennoch viel zu spät. Lourie und Bruce, Sarah´s Eltern, fuhren nun bei uns mit und wir folgten Sarah und ihrem Lebensgefährten zum Restaurant. Es war ein höher klassiges Restaurant. Was soll man auch anderes erwarten…?! Es gab drei Gänge. Ich hatte zunächst geräucherten Lachs. Als Hauptspeise entschied ich mich für Pasta mit Meeresfrüchten, da ich ja erst Hummer hatte. Als Nachspeise entschied ich mich für ein Belgisches Schokomoussetörtchen. Oder so ähnlich. Es folgen bildlich ein paar kulinarische Eindrücke. Da kann einem doch nur das Wasser im Munde zusammen laufen.




















War jedenfalls alles super lecker. Schlenderten noch ein bissel am Hafen entlang zur Verdauung. Entdeckte einen ganz lustigen Schlepper, der laut Lourie auch schon öfter im TV zu sehen war. Echt niedliches Design. 



Vor den Autos verabschiedeten wir uns von Sarah und Mike, ihrem Freund und fuhren Lourie und Bruce heim. Als wir gerade gestartet waren, um zum RV Park zurück zu fahren, sah ich irgendwelche komischen Tiere über die Straße laufen. Es waren Waschbären! Mitten im Wohngebiet. Na, vielen Dank, die möchte ich nicht als Nachbarn haben, diese Racker. Beim Motorhome angekommen, rief nur noch das Bett. Gill machte sich heute auch früh auf den Weg in sein Gemach. Anders kann man das in diesem Riesenwohnmobil einfach nicht nennen. Ich schlief jedenfalls schon bald ein. Was der morgige Tag wohl bringen würde…?

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