Montag, 8. Oktober 2012

Der Morgen des 6. Oktober 2012 war verdammt kalt. Es lag Morgennebel über dem Fluß und der Raureif bedeckte das Gras. Oder das, was von dem Gras noch übrig war. Der heiße Sommer hatte seinen Tribut gefordert. 

 

Als ich runter zur Wharft ging, war ich ganz überrascht zu sehen, wie weit das Wasser zurück gegangen war. Alles lag auf dem Trockenen. Von dem Hochwasser vom letztem Mal war nun gar nichts mehr zu sehen. Das fand ich doch sehr beeindruckend.


Wir machten uns um kurz vor acht auf in Richtung Haupthaus. Wir hofften, dass wir am Pancake Frühstück teilnehmen könnten. 

Auf zum Futtertrog
Ich hatte nämlich nicht gefragt und wollte davon nun auch  nicht ausgehen. War schon toll, dass wir hier umsonst schlafen durften. Und gestern schon zum Essen eingeladen worden waren. Und heute stand ja das Thanksgiving Dinner auf dem Programm. Der Garten hatte nun auch wirklich was herbstliches.

 

Zu unserem Glück gab es auch für uns Pancakes. Die brauchten wir auch, denn wir wollten heute gerne zum Salmon Run, sowie nochmals ein Pumpkin Patch besuchen. Während wir unser Frühstück genossen, wurde schon der Truthahn vorbereitet für das große Dinner. Blair hatte mich gestern gefragt, ob ich ihr ein wenig mit der Übersetzung für einen weiteren deutschen Gast helfen könnte. Sie hieß Laura und war noch nicht so firm mit dem Englischen. Das war inzwischen ja kein Problem mehr für mich. So kamen wir später auch noch mit Laura ins Gespräch und wir boten ihr an, dass sie bei uns mitfahren konnte, wenn sie ebenfalls zum Lachs und zum Kürbis wollte. Sie nahm es dankend an.

Turkey in pot
Beim Salmon Run gab es auch eine kostenlose Führung durch den Roderick Haig Brown Provincial Park. Die Frau hatte echt Ahnung. Sie erklärte vieles zu den Lachsen und auch zu den Pflanzen rund um den River, sowie die Nutzung der Bäume durch die Natives. Der Park ist wirklich wunderschön. 





Leider bekamen wir in diesem Seitenarm des Flusses keine Lachse zu sehen, da dieses Jahr nicht besonders viele Lachse hier rauf zogen. Deshalb nutzen sie diesen Arm nicht, sondern schwimmen nur den Hauptarm hinauf, den man leider hier vom Park aus nicht sehen kann. Aber wir hatten Tips bekommen, wo wir auf jeden Fall noch die Lachse beobachten könnten. Die Führung war jedenfalls sehr interessant. Und in der Sonne hatte man immer wieder die Gelegenheit aufzutauen. Ja, es war wirklich verdammt frisch. 

 

Nach Beendigung der Führung fuhren wir zum anderen Arm des Flusses, wo wir parkten und den Trail neben dem Fluss rauf liefen. Wir mussten schon eine Weile laufen, bis wir die Lachse fanden. Zuerst sahen wir sie gar nicht. Aber irgendwann fielen sie uns doch ins Auge. Wir hatten auch die ganze Zeit mehr nach was Rotem gesucht. Diese Lachsart war aber eher braunrot verfärbt. Das sah man schwer zwischen den Steinen. Aber immerhin, wir sahen irgendwie so zehn Lachse oder so. Besser als nichts. 



Und wir sahen etliche Weißkopf Seeadler, die hier ihr Essen fingen. Einige störten wir auch beim Lunch. Leider war ich nicht schnell genug mit der Kamera, aber immerhin von weitem konnte ich noch ein Bild machen. 

Lunch...

Bold Eagle






























Wir wanderten, nachdem wir eine ganze Weile in der Sonne auf die Lachse und auf den Adler gewartet hatten, noch ein Stück den Fluss hinauf. Wir waren aber zeitlich etwas eingeschränkt, da wir um zwei am Pumpkin Patch sein mussten. Es war aber einfach zu schön gewesen da unten am Fluss in der Sonne... Hätte man gut sitzen bleiben können. 

Warten auf den Adler
Auf der Klippe hielten wir noch mal kurz inne und genossen die Aussicht, bevor wir nun im Eilschritt wieder zurück zum Auto liefen. Wir mussten noch mal zum Hostel zurück um zu fragen, wo denn überhaupt die Kürbisgeschichte stattfinden sollte. Also zack, zack.

 

Kamen aber natürlich rechtzeitig an. Bekamen auch alle einen Kürbis mit. Oh Mann, was sollten wir denn jetzt mit einem Kürbis... Naja, wir nahmen die Oschis erstmal mit. Zur Kürbisfahrt, die wir dieses Mal mit machten, gehörte auch Schafe und Kühe füttern. In all dem Gewusel entdeckten wir auch einen Hütehund. Hätte er nicht kurzzeitig seinen Schwanz aufgestellt, hätte man ihn nicht entdecken können.

Schaf???
Es war jedenfalls total nett gemacht. Das Füttern machte Spaß und die Kürbisse aussuchen ebenfalls. Einer schöner als der andere. Ein ganzes Feld voll. Was die damit wohl machen?!

 

 

Kürbis, Kürbis, Kürbis überall... Wohin man schaut! Ja, ja, ja. Dumdidum! Wir fühlten uns wie die Kürbisfeen. So, nun ist Schluss mit rum quatschen. Der Farmer jedenfalls sah auch aus wie ein Bilderbuchfarmer. Total witzig. Man war quasi in ein Kinderbuch eingetaucht. Nee, was bin ich poetisch heute. Sorry!

Die Kürbisfeen
So, nachdem wir mit den Kürbissen nun durch waren, fuhren wir zurück zum Hostel. Hatten schon echt Kohldampf. Keinen Kürbisdampf... Haha, nein, nun ist gut. Wir freuten uns schon alle riesig auf das Dinner. Aber es war ja noch viel zu früh. Entschieden uns für einen Walk zur Quaaout Lodge. Als wir dort ankamen war ich total überrascht, wie weit auch hier das Wasser zurück gewichen war! Nun war dort ein Riesenstrand!




Um sechs Uhr sollten wir zurück sein, um das Geschirr zu holen und den Tisch einzudecken. Es waren sechzehn Personen geladen. Wow! Das würde gut werden. Blair fragte mich, ob wir gerne Corn hätten. Naja, gehörte ja irgendwie dazu, oder nicht?! Also, dann mussten wir noch schnell die Kolben schälen, was wir natürlich gerne taten!

Hurry up!
Inzwischen war das restliche Essen auch schon fertig. Und es sah so gut aus. Blair machte sich ans Zerlegen des Riesenvogels und wir räumten alle anderen Beilagen schon mal auf den Gabentisch. Allerdings merkte ich, dass wir einen Platz zu wenig hatten... Alle saßen schon, aber da ich die ganze Zeit in der Küche geholfen hatte, kriegte ich keinen mehr ab. Es war noch ganz spontan ein Gast dazu gekommen. Das war Blair so peinlich. Voll süß! Ich sagte, dass das doch kein Problem wäre und Jenny holte schon mal einen Hocker für mich, damit ich mich zu ihnen quetschen konnte. No Problemo!

 

Wir futterten uns so voll. Ich witzelte dauernd mit Philip herum, wer als erster von uns nachholen würde. Irgendwie waren wir beide dann die einzigen, die noch mal einen großen Teller voll luden. Und anschließend gab es auch noch Pumpkin Pie und Apple Pie als Dessert. Das musste ja nun auch noch mit rein. Aber das passt ja immer. Anschließend räumten alle miteinander auf und wir zogen uns in unseren Wagon zur Nachtruhe zurück. Jenny musste mich rollen, ich war nicht mehr in der Lage zu gehen.

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