Sonntag, 23. Dezember 2012

11. Dezember 2012: Üblicher Prozess, 6 Uhr Alex´ Pferde, 8 Uhr Stalldienst, Mittags schlafen und essen und nachmittags Unterricht. Der Unterricht startete mit Bryanna, was mich sehr freute. Mit ihr macht das Arbeiten echt Spaß. Sie hatte die letzten zwei Wochen den Unterricht verpennt, da ein kleines Kommunikationsproblem vorgelegen hatte. Ich hatte Bryanna für zwei mal die Woche Unterricht in meinem Kalender und sie und ihre Mutter dachten, die Termine für Dienstag uns Samstag wären nur einmalig gewesen. Nachdem wir das am Wochenende geklärt hatten, bekam ich heute als kleine Entschädigung für die ausgefallenen Stunden zwei Vouchers! Das war super nett. Die Reiter bezahlen hier die Unterrichtsstunden mit Vouchers, die sie bei Tom in der Tierklinik kaufen können. So ist sicher gestellt, dass Tom und Pat auf jeden Fall das Geld für die Reitstunden bekommen und ich muss sehen, dass jeder seine Voucher bei mir abgibt nach dem Unterricht. Wenn einer fehlt, ist das mein persönliches Pech. Aber das kommt nicht vor, die Vouchers sind schließlich bares Geld für mich. Der Dienstag ist Unterrichtsmäßig gesehen immer sehr nett. Nach Bryanna kommt Julia, die ebenfalls heute einen Meilenstein in ihrer Reiterei gesetzt hat. Manche der Kids beeindrucken mich wirklich und es ist herrlich zu sehen, dass es tatsächlich weiter geht und sie wirklich besser werden. War ein Riesenspaß mit Julia heute. Zum Schluss kam noch Trish zum Longierunterricht. Ich glaube, sie ist inzwischen ganz froh, dass sie diese Art von Arbeit mit den Pferden lernen kann. Ich meinte zu ihr, dass das bestimmt der Grund war, dass sie vom Pferd gefallen war und nun nicht reiten könnte. Nur, damit sie das hier alles lernen kann. Um halb acht waren wir durch mit dem Unterricht und schnackten noch eine Weile. Dann ging ich ins Haus zum Essen und bald darauf machte ich mich auf den Weg zu Dyan, da sie heute den ganzen Tag Hunde trainieren war und ich ihre zurückgebliebenen Hunde zu füttern haben würde. Packte meine Sachen und fuhr, nachdem ich den Wagen warm laufen gelassen hatte, los. Das Warmlaufenlassen der Motoren oder auch das ständige Laufenlassen der Motoren ist hier wirklich notwendig, da es so bitterkalt ist. Wir hatten heute bestimmt wieder um die -30°C. Die Pferde bleiben daher auch nur kurz draußen. Lediglich so lange, bis wir die Boxen gemistet haben. Und sie sind immer sehr dankbar, wenn sie wieder rein kommen dürfen. So fuhr ich also zu den Hundis und fütterte jedem zwei Stücke halb gefrorenes Fleisch. Das ging recht schnell, hatte ich gar nicht gedacht. Aber der Großteil der Hunde war ja auch mit Dyan zum Training. So brauchte ich vielleicht eine viertel Stunde dafür. Als ich gerade fertig war, kam Dyan auf den Hof gefahren. Mit dem Riesenhundetransporter. Unglaublich, wie groß die Autos hier sind! Beeindruckt mich doch immer wieder. Nachdem Dyan alle Hunde versorgt hatte, tranken wir noch einen Tee zusammen und schnackten über unsere Tageserlebnisse. Ihres war natürlich um einiges interessanter als Pferdeboxen ausmisten. Sie erzählte mir, dass sie zum Training einen Loop mit den Hunden fährt. Ihre Hündin Sky ist immer mit dabei und läuft neben dem Schlitten frei her oder läuft manchmal voraus. So kam es, dass Sky in großer Vorfreude zum Auto zurück lief, Dyan aber einige Meilen vorher abbog, um den Loop noch einmal zu fahren. Sky war nun bis zum Auto und den ganzen Weg hinter dem Schlitten noch mal her gelaufen. Ich glaube, sie wusste am Abend, was sie geleistet hatte. Ja, nach ein paar wenigen Booties, die ich für die Hunde faltete, ging ich dann auch gegen elf ins Bett. Morgen würde es wieder früh raus gehen, so dass ich doch zusehen wollte einige Stunden Schlaf zu bekommen.

12. Dezember 2012: Heute war ein ruhiger Tag, was Reitstunden anging. Allerdings hatten Jason und ich Spaß mit den Fohlen heute. Adagio hat inzwischen raus bekommen, dass er ganz schön stark ist und versucht nun regelmäßig auszubüchsen, wenn man ihn am Halfter führt. So kam es, dass er, als wir die Pferde nach dem Misten wieder in den Stall bringen wollten, losstürmte und Jason ihn nicht halten konnte. Ich hatte in dem Moment Allegra am Strick, so dass mir quasi die Hände gebunden waren, um helfend einzugreifen. Aber das war noch nicht alles. O.B. One war direkt hinter den beiden am Koppelgatter und rannte einfach hinter Adagio raus und weg waren sie… Ja, was soll ich sagen, wir sahen etwas belämmert aus. Das einzige, was mich beruhigte war, dass ich wusste, dass das hier mit den Pferden häufiger passierte und ich hoffte, dass auch schon die Fohlen etwas Erfahrung mit der Umgebung hatten. Denn der Stall liegt direkt am Highway und die riesigen Trucks würden nicht bremsen, um einem Pferd auszuweichen. Oder selbst wenn sie wollten, sie würden bei dem Schnee nicht zum Halten kommen. So ließ ich Allegra erstmal wieder im Paddock frei, schnappte mir ein kleines Halfter für O.B. One und Jason holte einen Eimer Futter. Dann hieß es, Fohlen suchen gehen. Bei knapp -30°C! Und ich nur in meinen Jeans mit dünnen Long Johns drunter! Ich fühlte schon nach der Umrundung der Reithalle meine Beine nicht mehr. Das war nicht gut. Wir fanden sie schließlich bei den Paddocks der anderen Pferde. Und sie kamen direkt auf uns zu gerannt. Irgendwie gelang es uns, die beiden in ein weiteres, leeres Paddock zu bugsieren und dort dann einzufangen. Mann, was für eine Aufregung. Gott sei Dank war nichts passiert, niemand verletzt. Ich entschied, dass Adagio wieder ein kleineres Halfter bekommen sollte. Sie hatten nämlich sein Fohlenhalfter vor kurzem gegen ein großes ausgetauscht, mit dem man allerdings nicht wirklich Einfluss auf den kleinen Hengst hatte, da es zu weich war. Ich würde nach einem der kleineren Lederhalfter suchen. Nach dem Stalldienst hatte ich nur um halb sechs abends eine Kinderstunde mit Emma, Molly und Payton, wobei Payton nicht kam. Machte mir in diesem Fall aber nichts aus, da ich lieber mit weniger Reitern Unterricht mache und ich mit zweien immer noch eine volle Stunde bezahlt bekomme. Eigentlich hätte ich noch eine weitere Stunde mit Hannah gehabt, die ihre dritte Einführungsstunde hätte haben sollen, aber sie sagte ab. Wahrscheinlich zu kalt. Und Kim musste ihre abendliche Reitstunde ebenfalls absagen, da sie im Moment einfach zu viel zu tun hatte in der Tierklinik. Ja, ansonsten half ich Pat beim Füttern der Pferde und dann groomten wir die Halle für die Springstunde. Anschließend wartete ich auf meine Reitschüler. Die Stunde mit den beiden Mädels war wirklich gut. Nach dem Abendessen machte ich mich dann wieder auf den Weg zu Dyan´s Haus, da ich nie weiß, wann sie wieder zum Training startet. Unter der Woche ist das auch ok, da ich eh morgens Alex´ Pferde zu versorgen habe. Hatten dann unseren allabendlichen Roibush tea mit Milch und Honig, falteten ein paar Booties (es sind echt viele zu falten!) und ich verschwand bald ins Bett.

Am Donnerstag, den 13. Dezember 2012, war ich relativ früh dran. Wir starteten um 7.45 Uhr mit der Stallarbeit! Yeaaah! Hatten eine Menge zu tun, so dass wir erst kurz vor ein Uhr fertig waren. Morgens musste ich noch einen kleinen Umweg fahren, um Jason einzusammeln, der derzeit kein funktionsfähig Auto besitzt und so fragte, ob ich ihn morgens mit zum Stall nehmen könnte. So fuhr ich also um halb acht noch bei seinem Appartement rum. Die Mittagspause nutzte ich für ein kleines Weihnachtsshopping. Muss ja auch mal sein. Ich hatte mir ein paar Tipps für gute Läden von Dyan geholt. So fuhr ich gegen ein Uhr Richtung Innenstadt. So hatte Jason das Glück, dass er sogar eine Rückfahrgelegenheit bekam. Normalerweise läuft er den ganzen Weg…! Er braucht ungefähr 1,5 Stunden dafür. Bei -30°C ist das kein Zuckerschlecken! Das Shoppen machte richtig Laune. Ich war wirklich froh, dass ich jetzt Dyan´s Truck leihen durfte, so war ich doch wieder um einiges mobiler. Gegen halb vier war ich zurück und kam gerade rechtzeitig, um Pat beim Pferde rein holen zu helfen. Ich hatte total vergessen, dass wir die Pferde heute draußen gelassen hatten, da es relativ warm gewesen war, um die -18°C oder so. Im Vergleich zu gestern ist das warm, kann ich Euch sagen! Ich half wieder beim Füttern der Pferde, nachdem wir allen die Decken abgenommen hatten und da es noch Zeit war, bis mein Unterricht anfangen würde, entschied ich, dass ich die Zeit mit Baya überbrücken könnte. Ich sollte sie einmal die Woche reiten, da Kim zu wenig Zeit hatte, um selber Unterricht zu nehmen. So wollte sie, dass wenigstens ihr Pferd Unterricht bekam. Baya war heute nicht ganz so energiegeladen wie letztes Mal, aber dennoch konnte ich einigermaßen mit ihr arbeiten. Danach war ich aber auch schweißgebadet. Die dicken Klamotten, die Heizung in der Halle und die immer noch ungewohnte Bewegung machten sich bemerkbar. Dann um sieben Uhr hatte Michelle mit Czar eine halbe Stunde Unterricht, wo wir das Stellen und Biegen in den Ecken und auf gebogenen Linien übten. Sie wurde immer besser. Und Czar auch. 


Er ist ein ehemaliges, ausgebufftes Schulpferd, aber Michelle kriegt das echt gut hin. Sie reitet nun Czar regelmäßig, so lange Tricia noch nicht wieder fit ist, um selber in den Sattel zu steigen. Nach Michelle kam noch Sydney für eine halbe Stunde und sie ritt mal wieder Norman. Ich hatte ihr die Wahl gelassen, aber sie sagte, ich wäre ihr Reitlehrer, so sollte ich entscheiden. Ok, sie hatte ein wenig zu kämpfen mit Norman. Sie war ungewohnt ernst im Unterricht, aber sie musste sich auch stark konzentrieren. Nach dem Unterricht ging ich ins Haus zu Pat und Tom und nahm mein Abendessen ein. Dann brach ich bald zu Dyan auf, da sie wieder über Nacht zum Training war und ich heute Abend die Hunde füttern musste. Es war richtig nett. Es war "warm", die Hunde wieder super freundlich und verschmust und es war richtig hell. Ich weiß nicht, warum, ich werde mal Dyan fragen. Es war ziemlich wolkig, so kann ich nicht sagen, ob der Mond so hell war. Aber es war leicht zu arbeiten. Ich fütterte jedem Hund zwei Stücke halbgefrorenes Fleisch und streichelte jeden, der es wollte. Dann reinigte ich noch die Käfige, da es jetzt einfacher war als morgens. Außerdem war damit zu rechnen, dass es wieder schneien würde. Das machte es schwierig, die Haufen zu finden. Ich kann Euch sagen, ich war froh, dass es Winter und somit sehr kalt war und dass Schnee lag… Ja, nur der alte, dicke Husky war heute schlecht gelaunt. Ich hab keine Ahnung, warum. Aber sie war irgendwie verärgert über irgendwas. Jedes Mal, wenn ich durch ihren Zwinger lief fing sie an rum zu grummeln. Konnte ich jetzt auch nicht ändern. Nach dem Füttern, Schmusen und Reinigen füllte ich noch das Fleisch zum Antauen auf und holte Blue mit ins Haus. Trotz, dass es so warm war. Aber ich hatte keine Lust, dass er aus Protest mitten in der Nacht anfangen würde zu jaulen. Er war super happy, dass ich ihn aus seinem Zwinger holte. Um zu Blue´s Zwinger zu kommen, musste ich erst durch Scooter´s Zwinger. Er ist ja so süß! Den würde ich glatt einstecken. Und auch ein ganz verschmster Kerl. Ist jedes Mal so hart, wenn ich Blue hole. Er möchte so gerne mit. Aber das Hausrecht haben nur Blue und Sky. Nun hatte ich Feierabend und ging erstmal richtig lange unter die heiße Dusche. Das tat so gut. Danach machte ich mir einen Tee, hörte Radio (TV gibt es nicht) und faltete noch ein paar Booties. Um halb zwölf oder so machte ich mich dann auf den Weg ins Bett. War echt gerädert. 

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