Sonntag, 23. Dezember 2012

9. Dezember 2012: Der Morgen startete um halb zehn mit einer Reitstunde mit Ruby. Tom hatte danach seine übliche Springstunde und danach sollte es, wie gewohnt, zum Lunch gehen. Pat war heute nicht sonderlich guter Laune. Ich brauchte ja nicht im Stall helfen dieses Wochenende, so dass sie Stalldienst tat. Das kam ihrer Laune nicht wirklich zugute. Sie war gereizt und ich ging ihr lieber aus dem Weg. Den Schuh wollte ich mir nicht anziehen. Schließlich war es ihre Entscheidung gewesen, dass ich am Wochenende nicht im Stall arbeiten brauchte. So kam es, dass wir alle ziemlich spät dran waren für Lunch. Rob und ich saßen fertig gestriegelt auf dem Sofa und warteten, dass Tom und Pat ebenfalls startbereit sein würden. Pat entschied sich kurzfristig dazu nicht mitzukommen, da sie nicht geduscht hatte und überhaupt alles nicht nach ihrem Geschmack verlief, denke ich mal. So fuhren also Tom, Rob und ich alleine zum Essen. Um kurz vor zwei machten wir uns auf den Heimweg, was ebenfalls schon wieder sehr spät war, denn um zwei sollte meine nächste Reitstunde starten. Ich kam letztendlich um viertel nach zwei in die Halle, wo Tanice Norman herum führte. Eigentlich sollte auch Kim da sein, aber sie hatte sich entschuldigt, da sie Migräne hatte. Das konnte ich gut verstehen, sie hatte aber auch so viel um die Ohren die letzte Zeit. So war es wieder mal eine glückliche Fügung, dass ich so spät war. Denn dann würde ich mit Tanice nur eine halbe Stunde Privatunterricht machen. Mein erst so voll gestopfter Sonntagnachmittag entpuppte sich am Ende als ziemlich lau, da etliche der Reitschüler einfach nicht kamen oder absagten. Es war natürlich auch wieder schweinekalt. Um die -25°C. Während ich dann so auf meine nächste Arbeit wartete kamen ein Haufen Kinder auf den Hof gefahren. Natürlich mit ihren Eltern… Oh ja, der Kindergeburtstag! Ich hatte es in meinem Kalender, aber Pat hatte gar nicht mehr darüber gesprochen, so dass ich nicht sicher war, dass es noch aktuell sein würde. Und Pat hatte ich heute den ganzen Tag nicht mehr gesehen. Na super, vielen Dank! Ich hatte keine Ahnung, was sie bei einem Kindergeburtstag üblicherweise so machen. Ich also ins Haus und an die Schlafzimmertür geklopft. Wie peinlich! Oh, sie hatte das ganz vergessen, sie würde dann raus kommen. Mit einer Laune, ich kann Euch sagen. Ich machte in der Zwischenzeit die Ponys fertig und hielt die Eltern und Kinder etwas hin. Es verschob sich alles immer weiter nach hinten. Oh Mann, oh Mann. Und dann stand meine nächste Reitschülerin auf der Matte. Pat vereinnahmte sie gleich und so führten wir zu dritt die Ponys durch die Halle. Manchmal kann man Kinder mit wirklich wenig zufrieden stellen. Ein paar Runden auf einem Pony und sie sind happy. Unglaublich. So kam es, dass es für Natalie´s Reitstunde letztendlich zu spät war, da dann schon die nächste Schülerin erschien, die ihren Unterricht nach Natalie hatte. Es war ein reines Chaos heute. Mein Geld sah ich so davon fliegen. So viele Absagen und dann das. Wenigstens bekam ich die Stunde für das Ponyreiten auf meinen Scheck. Um sieben Uhr hatte ich dann die letzte Unterrichtsstunde hinter mich gebracht. Die hatte allerdings wieder sehr viel Spaß gemacht. Da Trish ja nun nicht reiten konnte seit ihrem kleinen Sturz von Czar, nahm sie nun Longier- und Bodenarbeitsunterricht bei mir. Und das geht echt gut. Macht richtig Spaß. Und Michelle, ihre Freundin, war auch da, um zuzuschauen. Das war eine nette, abendliche Runde. Danach ging ich ins Haus und wartete, dass Dyan mich abholen würde. Hatte keine Ahnung, wann das sein würde. Pat war immer noch in übelster Laune. Ich habe immer noch keine Ahnung warum. Aber es ist ungeheuer anstrengend. Naja, egal. Es gab zum Abendessen ein Chili, das wärmte gut durch. Es war so kalt gewesen wieder, heute. Dyan kam kurz nachdem ich ins Haus gegangen war. Sie blieb noch zum Essen und wir hatten alle einen netten Schnack, sogar Pat. Gegen neun Uhr packte ich  meinen kleinen Rucksck und wir machten uns auf den Weg zu Dyan´s Haus. Sie hat wirklich eine gemütliche, kleine Hütte. 

 

Und ihre Hunde sind super freundlich und menschenbezogen. Hatte ich gar nicht erwartet. Zwei Hunde leben mit im Haus, Sky und Blue. Die sind total süß! Und haben ein unglaublich weiches Fell. Blue ist ein totaler Schmuser. Er ließ mich den restlichen Abend gar nicht mehr in Ruhe, wollte immer gestreichelt werden. Wirklich niedlich. Den würde ich glatt mitnehmen.


 


Dyan´s Schlafstätte...

















Als sie mir alles gezeigt und erklärt hatte und wir einen Tee getrunken hatten, ging ich todmüde in mein Bett. Es war inzwischen halb zwölf. Zeit zum Schlummern.


Blick auf die Hundezwinger









Montag, der 10. Dezember 2012, startete für mich wieder mit dem Stalldienst in Alex´ Stall, was nun wirklich nicht lange dauert. Außerdem hatte ich es jetzt ja nicht mehr weit. Dyan´s Haus lag genau gegenüber von Alex´ Stall. Sehr praktisch. Allerdings war es so kalt heute (um die -30°C), dass die Warmwasserleitung eingefroren war. So ein Mist! Und kein Wasserkocher zu finden. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob das Mash für die Pferde auch mit kaltem Wasser zubereitet werden kann. Manche müssen nämlich "gekocht" werden. Wer weiß, wie das hier in Kanada so ist?! So machte ich mühsam tassenweise Wasser in der Mikrowelle heiß, so dass ich am Ende wenigstens lauwarmes Wasser zum Mixen des Mash hatte. Ich hinterließ Sierra, Alex´ Tochter, eine Notiz darüber. Während Dyan noch ihre Hunde draußen versorgte, ging ich schon mal wieder rein und setzte Wasser für Kaffee auf. Wollte draußen ja nicht fest frieren. Wir tranken bis ungefähr viertel vor acht gemeinsam Kaffee, schnackten planten. Nun war es Zeit zum Stall zu fahren, um meinen täglichen Stalldienst anzutreten. Heute war Matthew wieder an der Reihe. Es macht eigentlich Spaß mit ihm. Wir können ganz gut zusammen arbeiten. Um zwölf waren wir soweit durch mit dem Stall und ich ging  in meine wohlverdiente Mittagspause. Ich hatte einen Bärenhunger, was vielleicht auch nicht verwunderlich war, wenn man kein Frühstück zu sich nahm. Aber so früh am Morgen war mir nun mal noch nicht wirklich nach Essen zumute. Ich machte mir also eine Riesenschüssel Müsli mit Obst und Joghurt und schob noch zwei Scheiben Brot hinterher. Dann war ich satt und zufrieden und haute mich ins Bett, wo ich den Nachmittag bis zum Unterricht verschlief.

Frost...
Um fünf stand Unterricht mit Lauren auf der Liste. Ich zog also wieder all meine Schichten an Klamotten an (obwohl ich momentan noch gar nicht so viele Schichten trage) und ging runter in den Stall. Lauren wird immer besser. Wenn ich zurück denke, was wir für einen Start hatten. Mann, Mann. Aber sie mausert sich zu einer wirklich durchsetzungsfähigen Reiterin. Und Mickey ist wirklich nicht einfach zur Zeit. Bevor wir allerdings starten konnten mit dem Unterricht, musste ich noch die Trense richten. Alana hatte wohl zuvor ein anderes Gebiss ausprobiert und hatte nun dieses nicht wieder korrekt eingebaut. Ich versuchte mich eine halbe Stunde daran, konnte aber nicht herausfinden, wie dieses verdammte Gebissstück in die Trense gehörte. War ja echt peinlich, aber ich bekam es nicht hin. So schnappte ich mir ein anderes Gebissstück, was ich einbauen konnte. Wir wollten ja sowieso mal ein anderes ausprobieren, da Mickey ganz offensichtlich Probleme mit seinem bisherigen hatte. Und siehe da, er ging viel besser mit dem neuen! Haha, das war doch ein kleiner Erfolg. Lauren war auch sehr zufrieden mit der Reitstunde und mit Mickey. Siehste, geht doch.

 

Während ich meinen Unterricht gab, war Rob, der Schmied, mit den Pferden beschäftigt. Danach kamen noch Emily, mit der ich ein bisschen Springen übte und Kathryn, die Riesenfortschritte gemacht hatte seit der letzten Reitstunde. Ich war wirklich beeindruckt. Zum Schluss kam nun Natalie, die ja nun gestern so völlig Pech mit ihrem Unterricht gehabt hatte, da wir das Ponyreiten hatten. Um acht hatte ich denn Feierabend. Natalie fragte noch, ob sie einen Freund ein wenig auf Mack herum führen konnte. Ja, warum nicht. Ich verzog mich derweil schon mal wieder ins warme Haus, wo ich ein paar Reste aufwärmte. Pat und Tom machten sich auf den Weg zum Fütterungsdienst und hatten schon gegessen. Es wurde wieder sehr spät und ich machte mich auf den Weg zu Dyan´s Haus, nachdem ich gegessen hatte. Ich verabschiedete mich noch kurz im Stall von Pat und Tom und fuhr mit dem kleinen Pick up Truck los. Dann hieß es noch ein bissel schnacken und Tee trinken mit Dyan und dann ab ins Bett. Ich wusste nie, wann sie zum Training fahren würde und wann sie zuhause sein würde. Sie hielt das alles wirklich sehr spontan. War ja nun auch einfach, da ich als Housesitter da war. 

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