Sonntag, 23. Dezember 2012

Samstag, 24. November 2012: Keine besonderen Vorkommnisse… Eigentlich der übliche Trott. Kann man fast nicht anders nennen. Außer, dass heute mehr Unterricht zu geben war, da ja Wochenende war. Fing um zehn Uhr mit drei Kids an und es folgte eine Stunde nach der anderen. Hatte um ein Uhr eine kleine Pause, wo ich mir einen Snack gönnte. Danach ging es weiter. War den ganzen Tag auch noch verdammt müde, da ich letzte Nacht nicht besonders gut geschlafen  hatte. Aber es war ok, dass ich so beschäftigt war. Das war eigentlich schon der Samstag in Kurzform. Abends nur noch was gefuttert und ab ins Bett. War ziemlich kaputt. Und ohne eigenes Vehicle ist es momentan schwierig hier weg zu kommen. Pat und Tom haben zur Zeit auch nur ein funktionsfähiges Fahrzeug. Somit ist nicht viel drin mit abends noch mal los. War mir heute auch recht. 

Am Sonntag, den 25. November 2012, startete ich mal wieder mit der kleinen Emily. Wir übten ein wenig Springen, was ganz niedlich war. Danach hatte Tom seinen richtigen Springunterricht und ich nachmittags noch mal zwei Unterrichtsstunden. Jetzt im Winter ist ganz offensichtlich nicht so viel zu arbeiten bzgl. Reitunterricht. Aber ich muss sagen, dass ich sehr erstaunt bin, dass überhaupt so viele Reitschüler kommen. Ich meine, wir sprechen hier von mittlerweile -25°C! Ich selber konnte mich daher noch nicht motivieren auf´s Pferd zu steigen. Leider… Mal sehen, ob ich mich noch überwinden kann. Bevor ich allerdings meinen Unterricht gab, war der obligatorische Brunch, bzw. inzwischen Lunch im Explorer Hotel angesagt. Heute trafen wir uns dort mit drei Mädels, die ebenfalls hier reiten, Lisa, Elisabeth und Erica. Die sind total nett und vielleicht kann ich mit ihnen mal was anderes unternehmen während ich hier in Yellowknife verweile. War eine sehr nette und lange Runde. Wir verliessen als letzte das Restaurant, da war es kurz vor zwei oder so. Und um zwei Uhr schließt das Restaurant und öffnet dann abends wieder. Lisa lud uns alle ein. Zum Anlass einer kleinen Stall-Weihnachtsfeier. Nach meinem Unterricht fuhr ich noch kurz nach Yellowknife rein, damit ich mal wieder meine EMails checken konnte. Es war im Javaroma ganz schön voll, ich war froh, dass ich noch einen freien Tisch bekam. Dort saß ich dann eine Stunde oder so und trank meinen Tee und beantwortete Mails und surfte ein bissel im Internet. Danach fuhr ich noch beim Buchladen vorbei, da ich dringend Lesestoff benötigte. Dieser hatte aber leider schon geschlossen. Wer ahnt denn so was, an einem Sonntag Abend um sechs Uhr?! Ich machte mich also ohne neues Buch auf den Rückweg zu North Country Stables. Tom war während meiner Abwesenheit zu einem Notfall gerufen worden, was mir ein echt schlechtes Gewissen machte, dass ich das Auto geliehen hatte… Aber konnte ich nun auch nicht mehr ändern. Pat fuhr nach meiner Ankunft bald los, um Tom einzusammeln und da quasi nichts mehr zu Essen im Haus war, brachten sie auf dem Rückweg gleich Pizza und Salat zum Abendessen mit. Puh, ich war eigentlich noch völlig genudelt vom Brunch… Lunch. Ich verzog mich anschließend bald in mein Zimmer, denn irgendwie waren hier unangenehme Schwingungen zu spüren. Außerdem hieß es morgen früh aufstehen, damit ich Matthew im Stall helfen konnte. Der Traktor war heute ausgefallen und so waren Pat und Tom der Meinung, dass es besser wäre, wenn zwei Leute die Stallarbeit übernehmen würden. Ohne Traktor würde es nicht allzu leicht sein. Somit wollte ich nicht zu spät ins Bett. 

Und nun hieß es um sieben Uhr aufstehen, am Montag, den 26. November 2012. Matthew war ganz froh, dass er Hilfe bekam. Und ich muss sagen, dass wir gar nicht mal so schlecht in der Zeit waren. Und es war gar nicht so schwer, wie ich gedacht hatte. Lag aber vielleicht auch daran, dass ich eigentlich nur diese Art von Stallarbeit kannte. Also mit Schubkarre, usw. Wir waren richtig früh fertig. Als wir so da rum standen und einen Smalltalk hielten, kam eine Frau die Stallgasse runter. Ich wusste nicht, wer das war. Aber als sie sich mit "Dyan" vorstellte, wusste ich, dass es die Musherin war, von der Pat mir erzählt hatte. Sie suchte jemanden, der ihr mit ihren Hunden half, die sie für ein großes Rennen trainierte und der für die Zeit, wo sie mit ihren Hunden zum Training war, ihr Haus und die zurückgebliebenen Hunde versorgte. Das war ja vielleicht ein Angebot. Sie fragte, ob ich ein paar Minuten Zeit hätte, dann würde sie mir alles erklären und zeigen. Wir waren ja eh gerade fertig geworden, so dass ich mit Dyan zu ihr nach Hause fuhr, wo sich mir die Hunde vorstellte und ihr Haus zeigte. Im Groben erklärte sie mir schon mal, was sie sich so vorstellte und wollte mir einen Zettel mit den Daten, wenn sie jemanden bräuchte, in Alex´ Stall hinterlassen. Sie und Alex waren befreundet und sie halfen sich gegenseitig mit ihren Tieren. Das klang alles super interessant. Ich sagte, dass ich das mit Pat und Tom besprechen würde, da ich sie nun auch nicht im Stich lassen wollte und ich dann auf ihre Daten warten würde, um darüber nachzudenken. Aber im Grunde sprach nichts dagegen. Mittags machte ich dann aber erstmal ein Mittagsschläfchen. Man muss sich ja erstmal wieder daran gewöhnen so früh aufzustehen. Und ich hatte riesigen Hunger. Pat machte mir ein paar Nudeln, was wirklich nicht nötig gewesen wäre. Müsli hätte es auch getan. Ich fühlte mich hier momentan nicht so wohl, die Stimmung war seit gestern weiter in den Keller gerutscht und ich wusste nicht warum… In einem passenden Augenblick wollte ich fragen, ob ich irgendwas falsch gemacht hatte. Eine nette Unterhaltung war nämlich zur Zeit nicht möglich und jedes Mal, wenn ich fragte, ob ich was helfen könnte, wurde abgelehnt. Aber so sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte mich nicht erinnern, etwas wirklich verkehrt gemacht zu haben. Würde es wohl in den nächsten Tagen herausfinden. Derzeit beruhigte ich mich damit, dass es wohl nichts mit mir zu tun haben würde. Schließlich hat jeder sein Päckchen zu tragen… Nachmittags bis abends hatte ich dann wieder Unterricht zu geben. Momentan war es noch in Jeans auszuhalten. Erstaunlicherweise. Dennoch war ich abends froh, wenn ich ins warme Haus kam. Nach dem Abendessen schaute ich noch ein bissel mit TV und verschwand wieder nicht allzu spät, gegen elf Uhr, in mein Zimmer. Die Stimmung hier war mir zu drückend. Da hatte ich nicht so viel Lust drauf. Morgen sollte es wieder früh aus den Federn gehen, da zum einen der Traktor heute nicht repariert werden konnte und zum anderen fanden Pat und Tom es anscheinend ganz gut, wenn ich im Stall mithalf. Für mich war es sowieso gut, da ich so ein paar Stunden bekam. War schließlich zum Geld verdienen hier. 

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