Sonntag, 23. Dezember 2012

Heute ist Wochenende!!! Jaaaa! Es ist Samstag, der 8. Dezember 2012. Der erste Tag seit gefühlter Ewigkeit, an dem ich ausschlafen konnte. Naja, a kind of, denn der Wecker riss mich um neun Uhr aus meinem tiefsten Schlummer. Irgendwie schien ich den Schlaf wohl gebraucht zu haben… Ich war zunächst etwas desorientiert und wusste im ersten Moment gar nicht, wo ich mich überhaupt befand. Geschweige dann, dass ich darauf kam, warum mich Nana mit ihrem lieblichen "Guten Morgen, Sonnenschein" aus dem Schlaf säuselte. Es brauchte ein paar Sekunden bis ich mich besann, dass ich in Yellowknife war, wir Samstag hatten und in einer Stunde die ersten Reitschüler auf der Matte stehen würden, die von mir unterrichtet werden wollten. Ich schleppte mich also aus den Federn, trottete nach unten in die Küche und machte mir ein leckeres Frühstück, bestehend aus deutschem Graubrot mit Nutella und Banane belegt. Dazu einen schönen Milchkaffee. Pat war meiner statt unten im Stall und half den Mädels, die jedes zweite Wochenende Stalldienst taten. Ich war nicht böse darum, dass ich heute "frei" hatte. Es war schweinekalt, -33°C. Das war wieder ein großer Sprung unter Null. Tom und Rob schliefen noch, die hatten es gut. Ich glaube, wenn ich nicht den Wecker gestellt hätte, hätte ich bis mittags durchgeschlafen. Fühlte mich leicht gerädert. Nach meinem Frühstück zog ich einige Schichten Klamotten an und ging runter in den Stall, wo ich mit Verwunderung feststellte, dass noch kein Reitschüler zu sehen war. Es war inzwischen zehn vor zehn. Ok, Pat teilte mir auf Nachfrage mit, dass Everett und Simon Verspätung haben würden (was nichts neues war) und Dawson war krank, was wir nach einem kurzen Anruf herausfanden. Ok, somit war meine erste Reitstunde wieder etwas kürzer. Kam mir recht. 

 

Aber der Morgen startete ja wieder prächtig. Zudem stand Pat wohl aufgrund der Stallarbeit etwas unter Stress, so dass ich ihr erstmal aus dem Weg ging. Darauf hatte ich wenig Bock. Die Arbeit mit Everett war dann aber verhältnismäßig gut, was meine Laune etwas aufhellte. Als nächstes war Kathrine an der Reihe, die leider alleine reiten musste, da sich Bryanna krank gemeldet hatte. War aber auch nicht schlimm, Privatstunden sind mir eh die liebsten. Kathrine´s Dad fragte, ob ich noch einen Winterparka gebrauchen konnte und fuhr noch mal los, um ihn zu holen. Das war echt nett. Bin gespannt, ob der warm ist. Außerdem bot auch er mir an, mir Schneeschuhe zu leihen, damit ich noch ein etwas anderes Norderlebnis haben könnte. Er wollte anrufen, wenn seine Familie wieder auf Schneeschuhtour gehen würde. Das fand ich super! Nicht nur Arbeit, das wäre schon toll. Ich kann nur immer wieder betonen, dass die Menschen hier in Yellowknife wirklich überaus freundlich und hilfsbereit sind. So arbeitete ich mich dann durch den Samstag von einer Reitstunde zur nächsten. Um halb zwei hatte ich einen kurze Pause und konnte ein paar Cornflakes essen und einen Kaffee trinken. 

 

Trotz der Kälte musste ich heute nicht frieren, denn zwei der vier Heizungen in der Halle waren repariert und es war wirklich mollig warm. Die Mädels im Stall hatten es nicht so warm, denn das hintere Tor zur Stallgasse ließ sich mal wieder nicht schließen. Es war lediglich für 20 Minuten offen gewesen, aber das hatte den Stall so was von ausgekühlt, dass ich froh war, dass ich nach meiner Mittagspause wieder in die Halle verschwinden konnte. Die Pferde waren heute nur kurz draußen gewesen bei den Temperaturen. In den nächsten Tagen sollte es mit Wind -42°C werden. Gegen frühen Abend war ich durch mit meinem Unterricht. Rob war noch dabei, Pferdehufe zu bearbeiten, Tom war noch arbeiten in der Klinik und Pat bereitete das Abendessen vor. Es sollte Lammragout geben. Es zog sich aber noch etwas hin mit dem Abendessen. Tom musste kurz nach seiner Ankunft noch mal zurück in die Klinik und Rob war immer noch am arbeiten. Pat wollte nun runter in den Stall und ihm helfen, da sie meinte, dass wohl nur noch die schwierigeren Pferde übrig sein würden. Es war inzwischen sieben Uhr. Ich schrieb noch in meinem Blog und las mein Buch. War ja gespannt, wann wir heute essen würden. Da ich mich wieder ziemlich schläfrig fühlte, würde ich wohl mal wieder nicht alt werden. 

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