Sonntag, 23. September 2012

Dienstag, 18. September 2012: Ich wurde von meinem Wecker geweckt. Es war halb acht Uhr morgens. Ich war aber einfach noch nicht in der Lage aufzustehen. So schlief ich noch mal ein und wachte gegen neun Uhr auf. Es war etwas frisch im Van und ich zog mich schnell an. Die Sonne schien wieder und es versprach ein wunderbares Wetter zu werden. Ideal zum Fahren. Da ich noch keinen Hunger hatte, aß ich nur zwei Scheiben trockenes Graubrot. Dann schnell Zähne geputzt und los ging´s. Stellte dann fest, dass die Dichtung leider nicht vollständig repariert war. Hatte einen leicht feuchten Hintern. Es war in Betracht der Menge an Regen nicht so schlimm wie vor der Erneuerung durch Darren, aber leider nicht vollständig ok. Schade aber auch. Dann musste ich mir wohl was überlegen für die nächsten Regengüsse. In High Level fuhr ich erstmal wieder tanken und nahm mir eine Schokomilch als verspätetes Frühstück mit. Auf meiner weiteren Fahrt bekam ich heute kein weiteres Livestock zu sehen. Aber dafür kamen mir Trucks mit kompletten Häusern entgegen. Oversize! Ok, in Deutschland fährt so was nur nachts, hier musste man echt die Augen aufhalten. Die Ladung war an den Seiten nur mit kleinen Fähnchen gekennzeichnet. Fuhr so weit rechts, wie es ging. Nach über ich weiß nicht wieviele Stunden Fahrt kam ich in Peace River auf dem Lions Campground an. Ging gleich ins Office und weiter zur Hintertür wieder raus, da ich Albert bestimmt dort rauchend vorfinden würde. So war es auch. "Hello, I´m back again!" Und Albert freute sich. Er meinte, sie hätten sich solche Sorgen gemacht, da ich so lange weg war. Ich hatte ja gesagt, das ich evtl. ein oder zwei Wochen in Yellowknife bleiben wollte. Wurden schließlich vier draus. Parkte meinen Van in einen Lücke und kam zurück, um ein bisschen mit Albert zu plauschen. Er erinnerte mich daran, dass diese Übernachtung auf seine Kosten gehen würde. Zwischenzeitlich kamen auch noch seine Frau Mary und Tochter Wendy dazu, die verzweifelt versuchten ein neues Faxgerät in Betrieb zu nehmen. Albert bekam noch Besuch von einer Lady, die für einen anderen Club arbeitet und wollte einige geschäftliche Dinge mit ihm besprechen. Kurz bevor die Dame den Raum betreten hatte, hatte Albert mir gesagt, dass er diese Frau nicht sonderlich mochte. Als sie Platz genommen und um einen Kaffee gebeten hatte, wusste ich warum. Die Dame war nicht gerade sehr sympathisch. Und sie wollte irgendwie auch gar nicht mehr gehen. So unterhielten wir uns alle eine ganze Weile über alles mögliche. Wendy erzählte, dass sie Bären in ihrem Garten gehabt hatte und zeigte uns die Fotos. Puh, jetzt war ich wieder etwas verunsichert, was diese Tierchen anging. Nachdem ich dann noch meine Reispläne offenbart hatte, warnte mich Wendy noch vor Schwarzen Witwen und irgendeiner anderen Spinnenart, bei deren Biss die Haut einfach abstirbt und abfällt. Sie hat mir Fotos gezeigt. Igitt! Ich glaube, sie sagte, die Viecher wären in Utah beheimatet. Unter anderem. Oh, mein Gott! Ja, und dass der Biss der Schwarzen Witwe tödlich ist, muss ich ja nicht erwähnen. Ja, habe jedenfalls eine Menge gelernt heute. Mal wieder. Das ist doch schön. Ah ja, Klapperschlangen waren auch noch mit von der Partie. Irgendwann verabschiedete sich die Dame (ich habe ihren Namen leider vergessen) und auch Wendy wollte bald los. Dafür tauchte nun Jim, Mary´s Bruder, auf und war hell verzückt, als er mich erblickte. Auch er meinte, dass sie sich so Sorgen gemacht hatten. Ach, sie sind einfach süß. Jim wollte einen Vorführwagen präsentieren, den er evtl. kaufen wollte. Seinen Pick up hatte er kurz zuvor bei einem Zusammenstoß mit einer Elchkuh total geschrotet. Er zeigte mir Bilder. Hui, ein Wunder, dass ihm nichts passiert war. So ein Elch ist verdammt groß. Vielleicht ist das der Grund, warum hier alle so große Autos fahren. Dann hast Du Überlebenschancen bei einem Unfall mit so einem großen Tier. Es war ein Kommen und Gehen im Campgroundoffice. Wie in einem Ameisenhaufen. Kam auch noch mit Dean ins Gespräch, der wie die meisten hier auf dem Campground, zum Arbeiten hier in der Umgebung war. Er wollte noch einen Freund besuchen fahren und ich wollte jetzt endlich unter die Dusche. Auf meinem Rückweg von der Dusche kam ich an der Raucherbank vorbei, wo Jim und Albert mit einem Freund chatteten. Die Beiden fragten mich, wann ich morgen gedachte abzureisen, denn sie würden mich zum Frühstück einladen wollen. Oh, ich hatte Zeit! Für so nette Sachen immer. So denn, ich sollte morgen früh pünktlich um neun Uhr im Office sein. Danach versuchte ich verzweifelt, mal ein paar Sachen im Internet zu erledigen, speziell meinen Blog zu füttern. Aber das gelang nur sehr unzureichend. Wenigstens konnte ich die ein oder andere E-Mail verschicken. Das war schon mal was. Gegen neun Uhr ging ich zum Showerbuilding, um Zähne zu putzen. Sah, dass Jim und Albert noch im Office saßen und Karten spielten. Da es noch nicht so spät war entschloss ich mich, ihnen noch etwas Gesellschaft zu leisten. Sie freuten sich sehr darüber und wir schnackten noch eine ganze Zeit lang. Albert erwartete zudem noch zwei Gäste. Und die Beiden erinnerten mich nochmals daran, dass ich morgen früh pünktlich um neun im Office sein sollte. Logo, bin immer pünktlich. Nachdem die letzten Gäste eingetroffen waren und Jim sich verabschiedet hatte, verzog auch ich mich in meinen Van. Ich musste feststellen, dass es heute Nacht um einiges kühler war, so dass ich den Schlafsack fest zuziehen musste. Nachdem ich aufgewärmt war, schlief ich tief ein. 

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