Sonntag, 30. September 2012

Am Freitag, den 28. September 2012, sind wir gar nicht so spät aufgestanden. Ich glaube, die beiden hatten noch mit der Zeitumstellung zu kämpfen. Ja, das ist nicht so angenehm. War jedenfalls viertel nach sieben, als wir uns aus den Federn schälten. Da wir ja den Luxus eines Frühstücks geniessen konnten, brauchten wir uns sozusagen nur an den gemachten Tisch zu setzen. Genossen unser Frühstück in Toast, Bagel, Obst, Saft und Kakao, bzw. Kaffee und erfragten danach noch mal am Frontdesk ein paar Infos, wo man was anschauen konnte. Konnte ja gut sein, dass ich einiges vergessen hatte. Soll vorkommen. Ich hatte ja auch noch nicht alles gesehen von Vancouver. Ich hatte damals das Glück gehabt, dass mich Susann mit ihrer Schwester und deren Freundin durch und um Vancouver herum geführt hatte. Jetzt gab es vielleicht neues zu entdecken. Nach ausführlicher Beratung entschieden wir uns nach Granville Island rüber zu fahren. Oder besser gesagt, zuerst laufen und dann mit dem Wassertaxi zurück. Das war eine schöne Idee. Ich hatte den Granville Island Market zwar schon mal besucht, war aber noch nicht über die Brücke dorthin gelangt. War also doch wieder was Neues. Zuvor besorgten wir aber noch eine Temporary Parking Permitt, damit ich mit dem Van quasi überall parken durfte. Ich musste heute meinen Parkplatz bei Burgess und Jen räumen, da sie ja Besuch von ihrer Schwester und ihrem Mann bekommen sollten, die ebenfalls mit dem Auto anreisen würden. Jen hatte mir genau aufgeschrieben, wo ich hin musste dafür und was ich benötigen würde. Und dann war es wirklich eine fünf Minuten Sache und kostete mich für eine Woche Parkerlaubnis ungefähr zwölf Dollar. Schade, dass wir die eigentlich nur bis morgen brauchten, aber sicher ist sicher. Danach holten wir gleich den Van und fuhren ihn direkt in eine Parklücke vor dem Hostel. Wie praktisch. Danach machten wir uns auf die Socken Richtung Granville Island. 




Als wir gerade auf der Brücke waren, kam sogar die Sonne etwas raus. Der Morgen startete heute nämlich ziemlich bewölkt. Wir durchstöberten etliche Läden auf dem Market und kauften auch das ein oder andere. Ich hatte jetzt jedenfalls Urlaubsfeeling und wollte dem auch ein wenig nachgeben. Ein bisschen wenigstens. Und wieder all die Gemüse- und Obststände. Sie waren so farbenfroh und einfach nur verlockend.

 

Nicht zu vergessen natürlich die Dessertabteilungen. Da könnte ich mich ja totkaufen. Aber es war leider auch wieder sehr teuer, so dass an allzu viel Kaufen nicht zu denken war. Aber vielleicht würden wir uns später eine Kleinigkeit gönnen. Konnte man ja nicht so liegen lassen, im Schaufenster. 




Sehr verlockend waren auch wieder die Meeresfrüchte und der Fisch anzusehen. Einfach köstlich. Wollte man am liebsten gleich ein Riesenfilet Wild Salmon kaufen. Haben wir aber nicht.




Stattdessen gönnten sich Jenny und Josie eine Suppe. Ach ja, als Starter zum Lunch hatten wir uns alle eine Banane einverleibt. Nun ging es zum nächsten Gang. Wir holten uns Pizzazungen bei einem sehr guten Bäcker. Dort hatte ich bei meinem ersten Besuch schon ein sehr gutes Olivenbrot gekauft. Eigentlich wollten wir uns noch ein Dessert holen, aber die Preise haben uns dann ganz schnell satt werden lassen. Josie hatte schon vorher einen kleinen Muffin vernascht und war somit schon mal abgefüttert. Wir stiefelten nur weiter durch die Läden mit all den schönen Dingen. 

Zahnpastawerbung!
Vor unserem Lunch waren wir auch in einem ganz tollen Laden für Patchwork und Quilts gewesen und haben uns eine ganze Weile dort aufgehalten. Es war so schön. Und ich spielte mit dem Gedanken evtl. nach meiner Rückkehr auch mit Nähen anzufangen. Jaahaa, nicht zu glauben, aber man kann ja so schöne Dinge machen. Ich werde sehen. Während es draußen doch tatsächlich zu tröpfeln anfing, machten wir uns ganz langsam Richtung Ausgang auf, um mit dem Aquataxi zum Aquatic Center überzusetzen. Es hatte nach kurzer Zeit, Gott sei Dank, wieder aufgehört mit dem Getröpfelt.


Wanderten noch ein Stückchen am Sunset Beach entlang und waren dann zurück auf dem Weg zum Hostel. Jenny und Josie war nun nach einem kleinen Nap zumute. Ich hatte ganz die Zeitumstellung vergessen, sonst hätte ich sie wahrscheinlich gar nicht erst ins Bett gelassen. So aber ging ich in der Zwischenzeit duschen und danach Wäsche waschen. Das war dringend nötig, mir gingen schon die Socken aus. Während die Wäsche in der Maschine spülte, schaute ich schon mal auf die Karte, wo wir morgen lang fahren könnten. Irgendwann dachte ich, dass ich mich doch mal nach oben begeben sollte und hören sollte, was die beiden denn jetzt so planten. Ich kam ins Zimmer und sie schliefen immer noch. Es tat mir ja wirklich leid, aber ich musste sie wecken. So würden sie die Zeitumstellung nicht sonderlich schnell hinter sich bringen können, was mir inzwischen auch eingefallen war. War eine fiese Aktion, ich weiß. Aber half ja nichts. Die beiden schälten sich schlaftrunken aus dem Bett und wir gingen runter in den Gemeinschaftsraum, tranken eine heiße Schokolade und studierten gemeinsam unsere Reiseroute. Die Wäsche hatte ich kurz vorher schon mal in den Trockner geschmissen. Wenn die fertig war, wollten wir ein paar Dinge für unser Supper einkaufen, da unser Treffen mit Burgess und Jen und Anhang leider nichts wurde. Ich holte also die Wäsche raus und wir torkelten Richtung Safeways. Vorher schmiss ich bei Burgess und Jen noch die Briefe ein, die sie mir als Beweis ihrer Existenz für meine Parkerlaubnis mitgegeben hatten. Ja, klingt kompliziert, war es letztendlich aber nicht. Musste nur belegen, dass ich dort jemanden kenne, weswegen ich diese sehr günstige Parkerlaubnis brauche. Bei Safeways kauften wir nun ein wenig Obst für die Fahrt morgen und Broccoli für unseren Reis, den wir heute Abend kochen wollten. 

 

Es folgte also ein gemeinsames Kochen, Essen und einen schönen Abendspaziergang, wo ich noch mit einem alten Herrn ins Gespräch kam, der unten an der Eisenbahnwendestation auf uns traf. Er erzählte einige interessante Dinge. Und als er fragte, woher wir kämen, sagte ich Deutschland. Er meinte, er hätte gedacht, von Australien. Mein Englisch wäre reasonable… Naja, ok, dann scheinen die Kanadier ja nicht so viel von den Australiern zu halten, wenn das Englisch nur annehmbar ist. Aber er meinte, er könnte mir verstehen und es wäre ganz gut. Thanks a lot. Nach unserem Gespräch wanderten Jenny, Josie und ich weiter runter zum Hafen und dann wieder die Davie hoch zum Hostel. 


Die beiden verschwanden noch mal Richtung Duschen und ich nutzte die Zeit meinen Blog zu pflegen. Danach hauten wir uns alle in die Heia. War irgendwie auch müde jetzt. Morgen wollten wir um sieben Uhr aufstehen und uns auf den Weg Richtung USA machen, wo Jenny eine Freundin besuchen wollte. Waren schon ganz gespannt, ob wir über die Grenze kommen würden… We will see! Good night! 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen