Dienstag, 18. September 2012

Ich hatte ganz gut geschlafen, keine Kopfschmerzen heute Morgen, die Sonne schien… Der Sonntag, 2. September 2012 versprach ein guter Tag zu werden. Ich stand um 10 Uhr auf, um mich für unser Brunch fertig zu machen. Gegen halb elf fuhren wir, Tom und ich, los. Ich glaube, Pat wäre jetzt auch lieber hier gewesen und mit zum Brunch gefahren statt einer Beerdigung beiwohnen zu müssen. Aber so fuhren wir beide alleine zum Explorer Hotel. Kurz vor dem Hotel überholten wir Waldemar, der mit dem Fahrrad unterwegs war. Er würde uns also heute Gesellschaft leisten. Gott sei Dank war heute nicht so viel los beim Brunch wie beim letzten Mal. Da konnte man ja nicht treten vor lauter Menschen. Es stimmte also, wenn das Wetter gut war, dann kamen weniger Leute zum Brunch. 


Gut für uns. Ich holte mir erstmal einen kleinen Starter in Form einer kleinen Portion Nudelsalat, Salat und einen Minipancake mit Spinat und Ei.

















Aber von allem nur einen Löffel, damit ich möglichst viel durchprobieren konnte. Tom und Waldemar unterhielten sich die ganze Zeit auf polnisch, also hatte ich genug Zeit mich um mein Essen zu kümmern. Tom entschuldigte sich dafür, aber es wäre einfacher mit Waldemar auf polnisch als auf englisch zu reden. Das war schon ok.

















Eigentlich finde ich so was unhöflich, denn ich bin auch kein Native English speaker, aber bemühe mich halt. So könnte Waldemar sich auch bemühen. But who cares?! So wird er halt nie besser in Englisch werden. Gegen zwölf waren wir alle pappsatt und machten uns auf den Rückweg. Vor dem Hotel fragte ich Waldemar noch, was er für sein Fahrrad bezahlt hatte, da ich mit dem Gedanken spielte mir eines anzuschaffen. Wollte aber nicht so viel Geld ausgeben. Er würde es mir für 150 $ verkaufen. Ich sagte, dass ich es mir überlegen würde. Wenn ich dran denke, was ich für meine Van bezahlt hatte, dann fand ich das hier ein schlechtes Geschäft. Aber ich wollte es mir überlegen. Tom hatte um ein Uhr einen Termin für einen Trailride mit drei Personen. Ich dachte, dass ich ihm bestimmt helfen sollte, die Pferde fertig zu machen. Also schnell einen Powernap eingelegt, um fit für den Nachmittag zu sein. Allerdings kamen die Leute mal wieder nicht. Ohne Absage. Tom kennt das schon, daher hatten wir auch tatsächlich bis ein Uhr gewartet und die Pferde noch nicht vorher fertig gemacht. Gott sei Dank! Tom ging nun also um eins in den Stall, um stattdessen mit Allegra an der Doppellonge zu arbeiten.

Die Stallanlage
Ich legte mich auf die Bank in die Sonne und döste vor mich hin. Um drei Uhr hatte ich heute eine Unterrichtsstunde, hatte also noch genug Zeit bis dahin. Eigentlich sollte ich frei haben, aber Kim ist eine Angestellte von Tom und da es so busy war die letzten Tage in der Tierklinik hatte sie schon zweimal absagen müssen. Ich war bereit, für sie eine Stunde zu "opfern" von meinem freien Tag. Außerdem ist sie super nett. Während meines Schläfchens wurde ich ein paar Mal vom Telefon gestört. Wer kann da denn bitte schlafen?! So ein Mist. Ging dann also irgendwann runter in den Stall und sagte Tom, dass einige Anrufe für ihn eingegangen waren. Da es gerade kurz vor zwei Uhr war, hatte ich immer noch genügend Zeit bis zur Arbeit, so dass ich die Neurodermitis des kleinen Isländers Omar versorgte. Er ist so süß. Eines der besten Pferde im Stall. Leider leidet er an Asthma, der arme kleine Kerl, was ihn ziemlich einschränkt für den Schuleinsatz. Er ist wirklich toll, darum wird er trotzdem häufig eingesetzt. Ich habe Pat von der Inhaliermaske für Pferde erzählt. Vielleicht wollen sie es damit versuchen. Um halb drei sollte der allwöchentliche Trailride der Instructors starten. So trudelten alle nach und nach ein. Ich konnte nicht teilnehmen, da ich ja um drei eine Stunde geben sollte. War aber gar nicht so traurig darum, dass ich nicht mit konnte, denn die Bugs waren wieder unerträglich draußen. Auch am Trailride teilnehmen sollte heute Chris, ein echt netter Kerl, der sich für die Stelle des Reitlehrers interessierte. Dies sollte also sein Testritt werden. Ich guckte zumindest zu, als alle in der Halle ihre Pferde aufwärmten. Sah gar nicht so schlecht aus, was er da so zeigte. Und dafür, dass er fünf Jahre Reitpause hatte, fand ich, kann man nichts sagen. Ich hatte, während ich Omar versorgt hatte, auch die Möglichkeit gehabt mit ihm zu sprechen. Er war wirklich sehr nett und was er so von sich gab, klang gar nicht verkehrt. Er war wohl mal Vielseitigkeitsreiter gewesen und ist eine Zeitlang in Deutschland geritten, wo er auch sein bronzenes Reitabzeichen gemacht hat. War schon ganz gespannt, was Tom zu seinem Ritt später sagen würde. Kim war inzwischen auch da und machte Baya fertig für die Stunde. Ich hatte es bisher nicht geschafft Baya probe zu reiten, aber ich sagte Kim, dass das Problem evtl. nicht beim Pferd zu suchen sei und dass es keinen Unterschied machen würde, wenn ich sie erstmal so im Unterricht hätte. Sie wärmte ihr Pferd also auch auf und fragte dann, ob ich sie nicht doch wenigstens kurz reiten könnte, damit ich ein Gefühl für sie hätte. Ok, schwang mich also auf Baya und los ging´s. Puh, ich muss schon sagen, kein bequemes Pferd. Sie hat super kurze Gänge. Wie eine Nähmaschine. Normalerweise ist der Galopp eine sehr bequeme Gangart. Nicht bei Baya. So ein stackeliges Gehoppel. Aber sie ging vorwärts. Das Problem war also schon mal geklärt, das Triebige kam vom Reiter (Kim ist eine ängstliche Reiterin). Wir tauschten wieder den Platz im Sattel und ich redete und erklärte und beschrieb. So kam es, dass es eine reine Theoriestunde wurde, was Kim aber sehr recht war. Sie sagte, sie wollte all das Hintergrundwissen haben, warum, wieso, weshalb und würde sich über eine weitere Theoriestunde sehr freuen. Wieder eine Reitschülerin mehr. Mich freute das sehr. Inzwischen kam die Gruppe vom Trailride zurück. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile auf der Stallgasse. Andy guckte ganz spontan im Stall vorbei und schloss sich unserer Unterhaltung an. Er wollte mich zum Abendessen einladen. Ich lehnte aber höflich ab, da ich heute nicht mehr vorhatte groß zu essen. Höchstens ein paar Cornflakes oder so. Ich machte mit ihm aus, dass wir das auf demnächst verschieben würden, womit er auch zufrieden war. Die Besitzerin von Tina, Lucy, die in der Zwischenzeit auch noch aufgetaucht war fragte mich nun, ob ich nicht noch Zeit und Lust hätte ihr heute Abend eine Reitstunde zu geben. Ok, warum nicht. Hatte ja eh nichts weiter vor. Die nächste Reitschülerin gewonnen. Wir machten eine halbe Stunde Unterricht draußen, wo ich fast von den Bugs aufgefressen wurde und ich selber einige verschluckte beim vielen Reden. Das ist unangenehm. Aber sind ja nur Proteine, gell?! Lucy hatte nach dem Unterricht eine Menge nachzudenken und sie sagte, dass sie einen Unterschied gemerkt hatte. Sehr schön. It works! Ich machte mit ihr aus, dass ich Tina am Dienstag auch einmal reiten würde, um mich in sie einzufühlen. Danach wollte Lucy dann eine Unterrichtsstunde haben. Nun war aber erstmal Feierabend. Ich packte meinen Mac ein und fuhr in die Stadt ins Javaroma, um ins Internet zu gehen und ein wenig an meinem Blog zu arbeiten und Mails zu schreiben. Dazu einen Latte trinken. Essen wollte ich heute jedenfalls nichts mehr. Ich war noch so voll vom Frühstück. Obwohl ich nur Miniportionen gegessen hatte. Aber ich denke, der Dessertteller hat mich geschafft. Als der Akku gegen neun Uhr abends zuneige ging, packte ich meine Sachen zusammen und fuhr in der Abenddämmerung zurück zum Stall. Es lag eine wunderbare Abendstimmung über den Seen rund um Yellowknife. Im Stall angekommen, fand ich Waldemar in der Küche vor, der Gulasch für morgen vorbereitete. Er hatte mich vor meiner Abfahrt gefragt, ob ich so was mögen würde. So kochte er also für uns morgen. Pat würde morgen gegen fünf Uhr Nachmittags wieder zurück sein. Vielleicht war sie sogar dankbar, dass Waldemar sich dann schon um unser Supper kümmerte. Ich ging derweil auf mein Zimmer und schrieb noch für meinen Blog und bearbeitete Fotos. Ich hinkte gehörig zurück mit den Fotos, was Ihr bestimmt schon bemerkt haben solltet. Bin aber dabei. Es war also wieder spät, als ich in mein Bett kletterte. 

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