Mittwoch, 26. September 2012

Heute Morgen schlief ich erstmal aus. Ich hatte es nun heute, am 25. September 2012, wirklich nicht eilig. Vancouver lag quasi um die Ecke und Burgess und Jan, die ich heute treffen sollte, würden eh erst am fünf Uhr zuhause sein. Ich nutzte die Zeit, um einige Updates für meinen Mac zu laden, der die letzten Tage etwas eigenartige Verhaltensweisen an den Tag gelegt hatte. Zudem konnte ich endlich mal wieder mit meinen Eltern skypen, worüber ich sehr glücklich war. Naja, wenigstens war es ein Versuch zu skypen, aber Skype ist nicht wirklich stabil, so dass wir es nach zehn Minuten aufgaben und vertagten. Vielleicht würde es in Vancouver besser klappen. Als ich alles erledigt und gepackt hatte, verbrachte ich noch eine ganze Weile in Whistler.



Lief noch mal durch das süße Städtchen und war nahe dran noch mal Downhill zu fahren. Aber ich konnte mich stoppen, da ich das Geld für die nächsten Wochen Reisen benötigte. War aber verdammt schwer. Da standen ja an jeder Ecke diese geilen Bikes.

Es juckte schon in den Fingern...
Langsam meldete sich auch der Hunger und da ich ziemlich erfolglos nach einer einfachen Bäckerei gesucht hatte, ging ich in ein ganz niedliches Café und bestellte auf Empfehlung der Bedienung einen Crepes mit Ei, Schinken und Käse gefüllt und einen Kaffee.


 

Als ich mich gerade hinsetzen wollte, also wirklich gerade mein Hintern die Bank berührt hatte, wurde meine Nummer aufgerufen. Das war doch Absicht! Ich alberte noch etwas mit dem Koch herum, der zugab, dass er echt nur darauf gewartet hatte, dass ich mich niederlasse, um mich dann wieder aufzuscheuchen. Geht ja gar nicht. So was. Inzwischen war auch die Sonne wieder hinter den Wolken hervor gekommen und es wurde wärmer. Es versprach wieder ein schöner Tag zu werden. Ich genoss mein Frühstück und die Zivilisation ganz in Ruhe und machte mich dann langsam auf kleineren Umwegen durch das Städtchen auf den Rückweg zum Van.

 

Schlenderte natürlich auch noch durch den ein oder anderen Shop. Da war ein ganz süßer Cow Shop, wo frisches Eis, sowie alles mögliche mit Kühen verkauft wurde. Ein reiner Muh-Muh-Laden. Total niedlich.

 



















Hier begann der richtig schöne Teil des Highways. Ich machte einige Fotostops, unter anderem an den Brandywine Falls und Shannon Falls. Es war ein wirklich schöner Spaziergang zu den Brandywine Falls. Und am Ende des Weges hatte man einen atemberaubenden Überblick über das ganze Tal.

 



















An den Shannon Falls gab es einen richtigen kleinen Park mit den berühmten Red Cedars. Und vielen Erklärungshinweisen über die Entstehung des Wasserfalls und der Umgebung. Da ich aber nur eben zum Wasserfall wollte, hielt ich mich nicht allzu lange in dem Park auf. War aber wirklich nett angelegt.

 

Aber auch sonst gab es einige Gelegenheiten, diese wunderbare Landschaft zu geniessen. Leider waren die Pullouts oft gerade so angelegt, dass man Bäume im Weg hatte oder die schönste Aussicht schon nicht mehr zu erhaschen war.

 

 

Aber trotzdem, die ein oder andere schöne Sicht bekam ich schon zu sehen. Bevor die Straße nach Whistler so gut ausgebaut war, gab es hier regelmäßig schwere Unfälle. Kann ich mir gut vorstellen. Je näher ich Richtung Vancouver kam, desto schneller fuhren die Autos. Und wenn dann die Wochenendausflügler im Winter nach Whistler hoch fahren, kann man sich schon vorstellen, dass es viele Unfälle gab und auch immer noch gibt auf dieser Strecke. Zwischenzeitlich stand ich für bestimmt zwanzig Minuten an einer der schönsten Stellen des Highways im Stau. Ich hätte doch mal raus springen und Fotos machen sollen. So eine tolle Kulisse... Ich stand aber mal wieder genau hinter ein paar Bäumen, so dass direkt vom Wagen aus nichts möglich war. Und ich hatte keine Ahnung, wann es weiter gehen würde, darum war ich zu feige auszusteigen. Ach ja, ich lerne ja noch. Immer wieder. Gegen Nachmittag erreichte ich Vancouver. Wow, was für ein Ameisenhaufen. So viele Autos und so schnell... Ich war überglücklich, dass ich in meiner Handtasche noch den Stadtplan von meiner Ankunft im Juni in Vancouver fand. Ohne den wäre ich total aufgeschmissen gewesen. Ich erinnere daran, dass ich kein Navi habe! Aber trotzdem fuhr ich erstmal schön an der Ausfahrt vorbei. Oder besser, der Witz war, dass ich erst diese Abfahrt genommen hatte, aber dachte ich wäre falsch und war wieder auf den Highway 1 rauf gefahren. Ich musste ja zu dem 1A und war der Meinung, der Hwy. 1 führt bestimmt auf den Hwy. 1A, nicht der Hwy. 99. Klingt doch logisch, oder?! Naja, nachdem ich irgendwann fest gestellt hatte, dass ich offensichtlich zu weit war und ich nicht durch die Stadt wollte, kehrte ich um und fuhr alles wieder zurück. Fand auch recht bald dann die Adresse von Burgess, aber was ich nicht fand war ein Parkplatz! Es ist nicht möglich in Vancouver zu parken. Nach etlichem Rumgegurke fuhr ich runter zum Sunset Beach, wo ich bis Mitternacht parken konnte. Für 10 $. Ich fand, bevor ich gar keinen Platz fand oder abgeschleppt wurde, war das ein guter Deal.






















Ich hatte noch genügend Zeit und wanderte vom Sunset Beach zum English Bay Beach entlang und sah mir danach noch die Hinterstraßen der Wohngebiete an. Gegen halb sechs schlug ich bei Burgess und Jen auf. Erstmal lernte ich Jen, Burgess Freundin kennen, da Burgess noch arbeiten war. Die beiden sind so herzlich und nett. Wir unterhielten uns eine Weile und dann brachen wir zum Sushi essen auf. Ich wurde natürlich eingeladen. Als wir fast fertig waren, klingelte Burgess´s Phone. Pat war dran und er reichte es mir gleich weiter. Haha, und ich hatte gerade den Mund voll. Ich telefonierte eine halbe Ewigkeit mit Pat. In der Zwischenzeit verschwand Jen. Später sagte mir Burgess, dass sie schon mal los ist, da sie noch einkaufen und Lunch für morgen kochen musste. So beendeten Burgess und ich unser Sushi alleine. Danach gingen wir meinen Van holen. Sie hatten einen Besucherparkplatz am Haus, womit auch dieses Problem gelöst war. Ich war so happy. Burgess fuhr dann meinen Van dorthin, da ich es für einfacher hielt, wenn er fahren würde und nicht alles erklären musste. Die beiden machten dann noch fix mein Nachtlager zurecht, denn ich hatte nun auch noch das Angebot erhalten, dass ich bei ihnen übernachten dürfte, was ich dankend annahm. Wir quatschten noch ein bisschen und dann hauten wir uns alle in die Heia. Naja, man hat auch nicht so viel andere Möglichkeiten bei einem Einzimmerappartement. Aber das war schon ok. Ich war auch todmüde. Und die beiden mussten morgen arbeiten. Burgess sollte gegen fünf Uhr aufstehen und Jen gegen acht. Und ich? Ich konnte ausschlafen. Wie herrlich. So denn, schnell geschlafen und auf den nächsten Tag gefreut. 

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