Sonntag, 23. September 2012

15. September 2012: Es war nicht so leicht heute Morgen aus dem Bett zu kommen. Irgendwie kam mir acht Uhr verdammt früh vor. Und hungrig war ich eigentlich auch noch nicht. Aber ich zwängte mir ein paar Cornflakes rein, da ich ab neun Uhr bis 17 Uhr ununterbrochen Unterricht haben und so keine Zeit für Essen haben würde. Ging um halb neun runter in den Stall. Dir Sonne schien schon ein wenig und es war wieder richtig kalt. Ich war wirklich dankbar für die Daunenjacke, die mir Pat geliehen hatte. Ohne die würde ich wahrscheinlich erfrieren. Und ich erinnerte mich wieder daran, dass ich mir unbedingt warme Socken kaufen musste. Hatte schon Eisblöcke in den Schuhen. Kathrine war heute wieder die erste Kandidatin und sie sollte auf Wunsch ihrer Eltern ein anderes Pferd als ihren geliebten Norman reiten. Das tat mir ein wenig leid, da es unsere letzte Stunde war und ich eigentlich vermeiden wollte, dass sie mit einem schlechten Gefühl aus dieser gehen würde, falls irgendwas nicht klappen würde. Ich hatte empfohlen, dass sie mal andere Pferde reiten sollte, aber das war nun etwas ungünstig, fand ich. Aber ok, würde schon klappen. Während sie also Mickey fertig machte, unterhielt ich mich lange mit ihrem Dad. Er gab mir einige Tipps für meine bevorstehende Reise und evtl. Winterpläne. War super interessant. Aber ich merkte auch, dass viele Tipps den persönlichen Geschmack widerspiegeln. So fand er einige Routen, die mir andere wärmstens empfohlen hatten, total langweilig und anders herum. Ich dachte dann bei mir, dass ich also besser selber entscheiden sollte, welche Tour ich mache und nur die sachlichen Dinge herausfiltern sollte. Um kurz nach neun (ganz untypisch für Kathrine, sonst ist sie immer überpünktlich in der Halle) fragte Kathrine, ob sie in die Halle gehen sollte. "Of course, I´m waiting for you!" Ihr Dad meinte dann, dass sie etwas nervös wäre, woraufhin ich antwortete, dass ich das sehr wohl gemerkt hätte. Wir fingen also total relaxt an, da Kathrine meinte, dass sie heute evtl. gar nicht galoppieren wollte, da sie mal schlechte Erfahrungen mit Mickey gemacht hatte. Ich sagte, dass das kein Problem wäre, wir würden nur machen, wofür sie sich in der Lage fühlte. Die Stunde verlief wunderbar und zum Schluss wollte und durfte sie galoppieren. Sie war happy. In der nächsten Stunde hatte ich eine Sack voll Flöhe, Emily, Jane und Lydia, und ich dachte zunächst, dass es eine Katastrophe werden würde. Aber erstaunlicherweise entwickelte es sich zu einer sehr guten Stunde. War ich froh. So folgte also eine Stunde nach der anderen. Gegen Mittag fragte Pat, ob sie mir ein Sandwich bringen sollte. War aber gar nicht hungrig. Lag vielleicht auch daran, dass mir Alana eine heiße Schokolade von Tim Horton´s gebracht hatte. Voll süß, als ich fragte, was sie dafür bekommen würde, meinte sie, nichts und das wäre selbstverständlich, ich würde sie schließlich unterrichten. Ok, war wieder mal sehr erstaunt über diese wahnsinnige Gastfreundschaft hier. Unglaublich. Um fünf Uhr war dann die letzte Reitstunde um. Sie war mit Simon und Everett und wir beendeten die Stunde mit einem kleinen Trailride. Das freute sie sehr. Und die Bugs waren auch nicht so schlimm heute. Ich freute mich ebenfalls, da ich den kompletten Tag in der Halle verbracht und nichts von der Sonne abbekommen hatte heute. So konnten wir heute relativ früh zu Abend essen. Welch ein Wunder. Kam nicht so oft vor. Danach schauten wir gemeinsam "War Horse". Den Film wollte ich schon in Deutschland im Kino gesehen haben, hatte es aber nicht geschafft. So war ich happy, dass wir den Film heute gucken konnten. Dazu gab es Miniwindbeutel mit Eiscreme gefüllt und einen Kaffee als Dessert. Ich war ziemlich gemopst danach. Als der Film zu Ende war, verabschiedete ich mich und ging in mein Zimmer. Pat konnte nicht schlafen und guckte den Film noch mal von vorne. Und ich glaube gehört zu haben, dass sie irgendwann in der Nacht angefangen hatte, das Bad zu putzen… Könnte ich aber auch geträumt haben. Heute Nacht waren wieder riesige Nordlichter am Himmel zu sehen. Der Winter in Yellowknife rückte näher… 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen