Freitag, 7. September 2012

Es war Sonntag, der 26. August 2012, und es war Ausschlafen angesagt. Welch eine Freude. In der Nacht war es richtig kühl gewesen und es hatte geregnet. Ich musste mir eine dickere Decke holen, weil ich frierend aufgewacht war. Aufgrund des Regens und der Wolken waren heute leider keine Nordlichter zu sehen. Heute war ich zum Brunch mit Pat und Tom eingeladen. Im Explorer Hotel in Yellowknife. Ein "kleines" Nobelhotel. Es sollte auch noch eine Freundin der beiden, Maria, dazu kommen. Wir hatten einen Tisch um 11 Uhr. Tom und Pat gehen jeden Sonntag zum Brunch, es sah also danach aus, dass ich noch mal das Vergnügen haben würde dort essen zu gehen. Kurz bevor wir losfahren wollten, musste Tom leider zu einem Notfall in die Klinik, aber Pat meinte, wir würden uns dann im Hotel mit ihm treffen. So fuhren Pat und ich also erstmal alleine mit dem großen Pick up zum Hotel. Es dauerte eine Weile bis Tom nachkam, so dass wir uns schon mal einen kleinen Appetizer gönnten. Ganz klein, versteht sich. Und Pat zeigte mir alle Köstlichkeiten. Ich wollte versuchen, so viel wie möglich zu probieren, also nur Miniportionen. Kennt man ja vom Buffet. Ich wusste gar nicht, wo ich anfangen sollte, so viele leckere Sachen gab es. Und eine tolle Qualität. Ich hatte mir vorgenommen Fotos zu machen, aber über das Essen und Aussuchen und Reden hab ich es leider vergessen. Pat meinte aber, dass wir nächste Woche wieder hier wären, da könnte ich es nachholen. Jippieh! Dann werdet Ihr die Köstlichkeiten vorgeführt bekommen. Ok, ich startete mit einer kleinen Auswahl an Salaten, Krabben und Lachs. Dazu Kaffee. Kurz darauf tauchte auch Tom auf, Maria war immer noch nicht da. So gingen wir erstmal zu dritt los und fassten Essen. Wieder ein kleiner Appetizer. Irgendwann kam auch Maria. Sie stammt ursprünglich aus Schweden und hat lange, blonde Rastalocken… Ich denke, sie muss in den Fünfzigern sein. Vielleicht auch Ende Vierzig, schwer zu sagen. Ist ganz nett. Wir stellten uns nochmals vor, da wir uns nur einmal kurz von weitem in Bullock´s Bistro gesehen hatten. Von ziemlich weit weg, denn da dachte ich, sie wäre Ende Zwanzig… Ok, jedenfalls eröffnete sie dann, dass sie nichts essen konnte, da ihre Verdauung nicht in Ordnung wäre. Vielleicht hätte sie wieder Salmonellen oder so was…! Hallooo!!! Ihr glaubt gar nicht, wie schnell ich in Richtung Restroom verschwunden war, um mir die Hände zu waschen! Gibt sie mir die Hand, obwohl sie weiß, dass sie irgendeine Infektion hat. Da war ich erstmal etwas zurückhaltender. Auf dem Rückweg vom Restroom ging ich gleich am Buffet vorbei und holte mir eine kleine Auswahl an Lachs, Corden Bleu, Nudeln und Kartoffeln. In Miniportionen natürlich. Gab noch so viel zu probieren. Als ich zum Tisch zurück kam, waren die anderen in einem Gespräch vertieft. Ich kriegte mit, dass Maria für den anderen Tierarzt arbeiten wollte, den Tom ursprünglich engagiert und gesponsert hatte und der ihn letztendlich dann hintergangen hatte. Ist eine lange Geschichte, aber echt heftig. Und nun wollte Maria, die sich als Freundin von Tom und Pat bezeichnet, für diesen Mann arbeiten anstatt für Tom. Ich finde, auf solche Freunde kann man verzichten… Egal, ich holte mir als nächstes eine belgische Waffel mit frischen Früchten und Ahornsirup. Danach folgte noch ein kleiner Dessertteller (sehr klein, da die Waffel überwältigend war) mit Tiramisu, Cremé Brulee, usw. War köstlich. Nur die Mousse au Chocolate schmeckte irgendwie salzig. Ich glaube, die hatten Zucker und Salz verwechselt. Egal, ich war eh voll. Wir rollten also gemeinsam zum Auto und fuhren zurück. Und Pat und ich sprachen während der Fahrt noch über diesen anderen Vet und über Maria. Sie war sehr verärgert über diese Sache. Kann man ja verstehen. Pat und Tom würden am liebsten hier weg gehen. Ich denke, sie werden das auch noch tun. Ich habe sehr viele Menschen hier getroffen, die sagen, sie wollen wieder weg. Yellowknife ist für eine kurze Zeit wirklich nett und die Menschen sind einfach nur super (die meisten). Aber leben könnte ich hier nicht. Tom hatte um 13 Uhr eine Gruppe zum Trailride. Pat fragte, ob ich helfen könnte, die Pferde fertig zu machen. Klar, war kein Problem. Als ich zwei der drei Pferde quasi fertig geputzt hatte, hieß es, ich könnte sie wieder raus bringen, die Familie hatte den Ride abgesagt. Ok, dann alles wieder zurück, Pferde raus. Tom sagte, das ist normal, passiert regelmäßig. Ist wohl eher die Seltenheit, dass die Leute die Termine einhalten. Stattdessen, wollten zwei junge Frauen zum Reiten kommen. Eine mit Reiterfahrung, aber ängstlich, die andere das erste Mal auf dem Pferd… Tom fragte, ob ich Lust hätte, eine Stunde zu geben. War ja bares Geld, also warum nicht. Da ich ziemlich müde war und erstmal einen Nap halten wollte, machte Tom einen Termin um 16 Uhr mit ihnen aus. Ich also nach meinem Schönheitsschläfchen in den Stall runter und mit den Beiden die Pferde reingeholt, Mickey und Norman. Pferde fertig gemacht, nebenbei erklärt, worauf zu achten ist, Equipment zusammen gesucht und ab in die Halle. Zog sich alles etwas hin, da ich selber nicht genau wusste, wo ich was finden konnte. Und Tom war auf einem Ausritt und Pat schlief. Dann hatten die Beiden keine Reitstiefel. Ich also Stiefel gesucht, Helme geholt, usw. Als Pat auftauchte, kriegten wir letztendlich auch noch alles zusammen. War alles ein bisschen chaotisch. Die Unterrichtsstunde verlief erstaunlich entspannt. Die mit Reiterfahrung war gar nicht schlecht, nachdem sie Vertrauen zu Norman gefasst hatte und das andere Mädel kriegte später sogar ein wenig Trab hin. Nach der Stunde holte Tom beide zu einem gemeinsamen Trailride ab. Ich wiederholte noch mal alles, worauf sie achten sollten und wünschte ihnen viel Spaß. Dann fegte ich noch die Stallgasse und ging ins Haus. Ich hatte schließlich frei. Keine Ahnung, wo Pat abgeblieben war. Ich nutzte die Zeit, meinen Blog weiter zu pflegen, bzw. die Texte dafür vorzubereiten und zu lesen. Ich las momentan englische Fachbücher übers Reiten, um die Fachausdrücke in Englisch zu lernen. Das Erklären ohne die passenden Wörter ist doch ziemlich ermüdend. Da wir alle so voll gefuttert waren von dem Brunch, würde das Abendessen heute ausfallen. Höchstens eine Kleinigkeit, etwas Obst eventuell. Momentan war ich allerdings noch sehr satt. 

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