Sonntag, 23. September 2012

22. September 2012: Ich wachte früh auf... Lag vielleicht auch am Wecker. Haha! Als ich aus dem Van stieg, lag Nebel über dem Ten Mile Lake. Die Morgendämmerung kam gerade durch und in der Ferne hörte ich die Kojoten heulen. War richtig idyllisch. Es war verhältnismäßig warm und windstill. Ich machte mich um 8 Uhr auf den Weg. Der Van sprang tatsächlich super an. Hätte ich nicht gedacht. Aber ich war zufrieden. Ich rollte so leise wie möglich über den Platz, um die anderen nicht aufzuwecken. Es waren einige Spots belegt. Ich wollte heute nach Barkerville, der Museumsstadt,  fahren. An der Restarea am "Jack of Clubs Lake"machte ich Frühstückspause und nutzte es gleich als Fotostop.

Jack of Clubs Lake
Unglaublich, dass man überhaupt eine Restarea findet. Und dann auch noch so eine schöne. Hatte das Frühstück wie immer ausfallen lassen und der Apfel, den ich mir auf der bisherigen Fahrt einverleibt hatte, rumorte in meinem Magen. Ich kam auch nebenbei mit einem Ehepaar ins Gespräch, die auch auf der Fahrt nach Barkerville waren. Ich vertilgte nun drei Scheiben Graubrot mit der restlichen Bologna und Nutella mit Banane. Königlich, möchte ich sagen.






Der Highway 26, der kurz vor Quesnel abgeht und mich über Cottonwood House und Wells nach Barkerville bringen sollte, führte mich wieder mal durch traumhafte Landschaften. In Wells machte ich einen Stop, da ich tanken wollte und die Häuschen einfach zu niedlich waren.

 


 

In einem der Lädchen traf ich das Ehepaar von dem Rastplatz wieder. Ja, alle haben denselben Weg. Bald darauf kam ich in... oder vielmehr an Barkerville an. Es ist eine Museumsstadt, so dass man nicht in die Stadt rein- oder durchfahren kann.

 

Ich hatte zunächst die Hoffnung gehabt, ich könnte die in der Karte verzeichnete Gravelroad zurückfahren, so dass ich nicht denselben Weg wieder zurück musste. Aber der Zahn war mir hiermit gezogen. Man konnte nur zu Fuss nach Richfield laufen. Da ich gehört hatte, dass hier ein Bär in der Gegend sein sollte (ach was!), sah ich aber von dem Hike dorthin ab. Man muss ja nicht alles mit machen. Ich war so ziemlich die Erste heute an der Kasse, wüte ich mal behaupten. Es war gerade erst geöffnet worden. Der Parkplatz war noch leer.








Nach einer halbstündigen Wartezeit, die ich schon mal mit einem kleinen Walk durch Barkerville füllte, schloss ich mich einer Führung durch die Stadt an, die um 10 Uhr begann und die von in zeitgenössischen Kostümen gekleideten Schauspielern geleitet wurde.


Die waren echt gut. Es war total lustig, wie sie die Geschichte der Stadt und deren Einwohner erzählt haben. Mit viel Witz und Charme. Sehr zu empfehlen. Es waren wirklich interessante Geschichten und ich habe alles sehr gut verstanden. War ein wenig stolz auf mich.





Nach den 45 Minuten Führung ging ich gleich zur Einführung in die chinesische Teezubereitung. Die Dame hatte mich direkt angesprochen. Klar, warum nicht. Leider waren später so viele Leute da, dass ich zunächst gar keinen Tee abbekam, da das Service nur sechs Tassen hatte und es nach Geschlecht und Alter bei der Teezeremonie geht. Das heißt, zuerst die alten Männer, dann die jungen Männer, dann die alten Frauen und dann....? Genau, die jungen Frauen. Da blieb nichts übrig. Aber zum Schluss fragte mich die Chinesendame, ob ich auch noch den Tee probieren wollte und spülte für mich eine Tasse. Das war sehr nett. Wir redeten noch eine ganze Weile über Teezubereitung und Teesorten. Sie schrieb mir noch Empfehlungen für Tee auf. Unter anderem auf chinesisch, falls ich mal in einen chinesischen Laden kommen würde. Süß, gell?! Die Sonne stand inzwischen schon wieder hoch am Himmel und ich glaube, ich hatte etwas viel abbekommen inzwischen. Hatte irgendwie ein wenig Spannung im Hirn.


Ich schlenderte noch mal durch die Stadt, guckte in alle Läden und Häuser und ging dann zum Goldwaschsalon zurück, um mir einen Kaffee zu holen. Den hatte ich jetzt nötig. Guckte, während ich meinen Kaffee schlürfte, den anderen beim Goldwaschen zu.

Hier kann man sich im Goldwaschen versuchen
Hehehe, das hatten wir auch schon mal gemacht. Ich hatte mich nun den halben Tag gemütlich in Barkerville aufgehalten und machte mich nun langsam auf den Weg zurück zum Van. Der Parkplatz war inzwischen voll. Ich machte noch eine Umweg über den Bowron Provincial Park, der einen fast geschlossenen Zirkel von Seen beherbergt. Ein Traum für Kanuten. Würde ich auch gerne mal machen... Aber nicht jetzt, nicht alleine. Demnächst. Der Bowron Lake ist wirklich zauberhaft.

On the gravel road again...!
Der Weg dorthin führt über eine Gravelroad. Aber eine sehr gute. Teilweise ist der Gravel so fein und so fest gefahren, dass es aussieht wie geteert. Da hat man keine Probleme mit dem Fahren. Hier wird auch immer noch nach Gold geschürft und man kann sehen, was das für Löcher in die Landschaft reißt.

Die Narben des Goldrauschs - auch heute noch
Am Bowron Lake verweilte ich nur kurz und dann kehrte ich um und fuhr die 28 km wieder zurück auf die Straße, die nach Barkerville führt und nächstes Ziel war Williamslake. Der See ist wirklich zauberhaft.

Bowron Lake
Kanuten auf dem Weg
Gegen halb fünf Nachmittags traf ich dort ein. Das erste Ziel war mal wieder der Visitor Center, um mich nach Campgrounds und nach Springhouse zu erkundigen.


Das Center ist wirklich traumhaft. Ein riesiges Loghouse. Es ist so schön, dass es sogar im Reiseführer erwähnt wird! Dort steht zu lesen, es wäre das einzig sehenswerte an Williamslake. Das ist aber ein bisschen unfair. Gibt schlimmere Orte.

 

Mit tollen Schnitzereien, sowie einem kompletten innenliegenden kleinem Loghouse. Und die Hauptsäule ist ein Baum. Wirklich toll.

 

Die Dame am Tresen empfahl mir den Stampede Ground Campground, der mitten im Centrum liegt. Klar, warum nicht. Ich fuhr dort hin. Oder viel mehr in die Richtung. Denn da waren sie wieder, die fehlenden Schilder... Ich fuhr und fuhr und fuhr. Und irgendwann dachte ich, dass ich wohl doch ein wenig zu weit gefahren war. Ich drehte also um und versuchte mein Glück erneut. Und siehe da, von dieser Seite war ein Schild. Ist das nicht schön?!

Stampede Ground Williamslake
Suchte mir auf den gut gefüllten Platz einen freien Spot und wartete, dass die Leute zum einsammeln kommen würden. Ich bekam einen Sonderpreis, da ich keinen Strom und kein Wasser nutzen würde. Nachdem ich einiges im Internet erledigt hatte, wärmte ich mich unter der heißen Dusche auf. Denn ich hatte noch eine Weile draußen gesessen und die Sonne war inzwischen untergegangen. Dann war es empfindlich kühl. Vorher hatte ich noch mein von gestern vorgekochtes Thunfischsushi gegessen. Schmeckte auch kalt recht gut. Ich hatte von meinem Platz aus direkten Blick auf den Stampede Ground. Schade, dass die Stampede ja schon gewesen ist. Aber sonst hätte man hier auch keinen Platz mehr bekommen. Nach der Dusche verzog ich mich in meinen Schlafsack. Die Waschräume waren übrigens wenig frequentiert. Daran sieht man, dass die modernen Luxusliner echt alles drin haben. Da braucht man kein schnödes Showerbuilding mehr. Ich hatte also quasi alles für mich. Hehehe! 

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