Sonntag, 23. September 2012

Freitag, 14. September 2012: Heute goss es wie aus Kübeln und es war richtig ungemütlich. Die Temperaturen wollten auch nicht mehr so recht auf angenehmere Zahlen klettern. Ich war froh, dass mein Van unter der Plane stand, die Wade vor ein paar Tagen auf Pat´s Bitte hin drüber gezogen hatte. So blieb es wenigstens trocken drinnen. Pat hatte heute um 13 Uhr einen Trailride auf der Liste und ich ein "Date" mit Darren zur Lunchzeit (wann auch immer das sein sollte) für meine Vaninspektion. Allerdings sollte Pat auch noch um ein Uhr bei einer Beerdigung sein. So bot ich an, dass ich den Trailride übernehmen könnte, was sie sehr freute. Da Darren aber um zwölf Uhr noch nicht im Stall war, meinte Pat, dass es vielleicht besser wäre, wenn Wade dann den Trailride übernehmen würde, damit ich genug Zeit für den Stuff mit meinem Van haben würde. Ok, das war ein Deal. Den Vormittag verbrachten wir mit dem Ausbaldowern verschiedener Reiserouten für mich, wenn ich nach Vancouver zurück fahren würde. Pat empfahl mir die Fähre von Prince Rupert nach Port Hardy auf Vancouver Island zu nehmen und hängte sich gleich ans Telefon, um nähere Daten und Preise rauszufinden. Der Van war nicht wirklich günstig, aber für das Abenteuer war es mir das wert. Würde mich ungefähr zusammen zwischen 400 $ und 500 $ kosten, laut der Dame am anderen Ende der Leitung. Schauten uns auch noch Routen an, die ich dann mit Jenny gemeinsam fahren konnte. Gab einiges an Möglichkeiten. Dann tauchte Darren auf und suchte meinen Van. Den hatte ich kurz vorher in die Halle gefahren, damit er nicht im strömenden Regen daran arbeiten musste. Ich eilte schnell runter, damit er nicht wieder weg fuhr, weil er vielleicht dachte, dass ich nicht da war. Er freute sich sehr, dass der Van in der Halle stand, er hatte sich schon auf eine recht feuchte Arbeit eingestellt. 

Dachabdichtung - Darren hilft
Pat kam um kurz vor eins in die Halle und sagte, dass sie nun zur Beerdigung fahren würde und dass es bestimmt nicht so lange dauern würde. Dann könnte sie mir später helfen die Pferde für die Reitschüler fertig zu machen. Das war auch notwendig, wenn ich eine Reitstunde nach der nächsten hatte. Hatte dann keine Zeit, die Pferde zu satteln. Tom war schon seit heute morgen in der Klinik, so dass mir nun Bella und Lotti Lou Gesellschaft in der Halle leisteten. 

Bella und Lotti Lou
Es war zu drollig, die tollten herum und machten später eine Pause auf der Plane, die noch halb am Van hing. Wade kam dann auch noch dazu und führte Omar mit seinem Trailridekandidaten ein paar Minuten warm, bevor es raus ging. Wollte jetzt nicht unbedingt mit ihm tauschen. Ist fies, aber ich war dankbar hier in der Halle bleiben zu können. Um zwei Uhr wartete meine erste Unterrichtsstunde des Tages und Carla kam schon ganz besorgt in die Halle und fragte, ob wir überhaupt pünktlich mit dem Unterricht starten könnten und ob das ginge mit dem Van in der Halle. Ich beruhigte sie, dass Darren quasi fertig war mit dem Fenster abdichten (für den Rest gab es auf den günstigen Weg keine Rettung) und ich den Van anschließend aus der Halle fahren würde. Sie wirkte sichtlich erleichtert. Ich weiß gar nicht warum… Hahaha! Darren versuchte noch kurz, den Hahn des Propantanks zu öffnen, was aber absolut nicht möglich war. Ich entschied, dass es besser war, gar nicht erst weiter zu versuchen etwas zu reparieren. Kam auch so zurecht. Und er gab mir noch mit auf den Weg, dass wenn ich das außenliegende Kabel testen wollte, dass ich genau auf Brandgeruch achten und sehr vorsichtig sein sollte. Hm, ok, dann wollte ich es vielleicht doch auch lieber dabei belassen, dass ich ein großes Auto mit viel Stauraum habe und nichts weiter. Hätte ja klappen können. Fuhr also um eine Minute vor zwei den Wagen raus und Darren schmiss noch die Plane mit mir drüber, damit das Silikon trocknen konnte. Wir hatten Glück und es schien gerade die Sonne und der Regen hatte aufgehört. Aber es war verdammt kühl. Dankte Darren tausendmal, der nichts für seine Arbeit haben wollte. Er meinte, ich hätte seiner Tochter ermöglicht zu reiten und er und seine Frau wären dafür sehr dankbar. Wow! Ich war echt gerührt. Er musste nun wieder zur Arbeit und auf mich wartete ebenfalls meine Arbeit. Carla gab mir, nachdem sie mit Norman in die Halle gekommen war, einen kleinen Abriss ihres Könnens und ihrer Wünsche. Ich hatte gar nicht danach gefragt, da ich sie schon mal reiten sah und mir genug Dinge aufgefallen waren, an denen zu arbeiten sein würde. Aber ich ließ sie erzählen. So kam es, dass auch diese Reitstunde zum größten Teil eine Theoriestunde wurde, da ich so viel zu erklären und Carla so viele Fragen hatte. Abschließend war sie aber sehr zufrieden und fand es sehr schade, dass ich nun in zwei Tagen abreisen würde. Ich dachte nur bei mir, dass ich nun vier Wochen hier war und Pat ihr gleich zu Anfang empfohlen hatte, mal eine Stunde Unterricht bei mir zu nehmen, wogegen sie sich aber vehement geweigert hatte. Sie bräuchte das nicht. Sie käme gut klar. Tja, nu isses zu spät, gelle?! Und sie hatte auch keinen Voucher (meine Bezahlscheine). Sie wollte ihn mir aber geben, solange ich noch hier war. Ok, da war ich ja gespannt. Als nächstes hatte ich wieder meine Spaßkandidaten Bryanna und Aodhan. Aodhan wollte heute wieder springen. Bryanna hatte heute wieder Norman und wollte diesmal ebenfalls springen. Und sie meinte zu Aodhan, dass sie nicht wieder eine Stunde lang über die Rundheit eines Zirkels diskutieren sollte. Ich dankte ihr dafür. Allerdings fragten sie alle Nase lang, ob sie dies oder jenes dürften. Ich sagte, dass es umso länger dauern würde, je öfter sie fragen würden. Ich würde ihnen schon rechtzeitig sagen, wann sie was machen durften. Das zog. Musste ein bisschen deutsche Ordnung rein hier. Es folgten noch zwei weitere Stunden mit Kim und Mickey und Emma und Czar. 

Kim und Mickey
Da Pat immer noch nicht da war, hatte Kim heute zum allerersten Mal alles selber gemacht, vom Putzen und Anbinden bis zum Satteln und Trensen. Ich war stozl auf sie, es sah alles ganz gut aus, nur dass der Sattel ein wenig zu weit hinten lag und der Nasenriemen ein wenig zu lose. Aber das war auch schon alles. Hatten wieder viel Spaß in der Stunde. Sie übte wieder Leichttraben an der Longe. Klappt besser und besser. Schön zu sehen. Emma sollte lernen, das Pferd an den Zügel zu stellen, was für sie eine Stunde harte Arbeit und für mich eine Stunde ununterbrochenes Quasseln bedeutete. Aber es war eine erfolgreiche Stunde. 

Emma und Czar
Somit hatte ich um acht Uhr Feierabend. Fegte noch ein bissel die Stallgasse und ging dann rauf ins Haus. Gill war zu Besuch. Und Jody kam später auch noch dazu. Es war ein gemütlicher Abend mit viel Wodka. Zum Abendessen gab es Reste, Steak und Eintopf. War aber sehr lecker. Das Hauptgesprächsthema dieses Abends war der Friesenhengst von Gill. Oder besser gesagt, sein halber Hengst. Die andere Hälfte gehörte einem inzwischen verstorbenen Freund, was es so schwer machte, dass Gill diesen gekörten Hengst nun wieder bekam. Tom und Gill wollten ihn nun gemeinsam zurück kaufen und Tom sollte ihn einreiten- und fahren. Und ich kam irgendwann durch Zufall auf die neue Rasse Barockpinto, die aus Friesen gezüchtet wird. Oh je, das war ein Fehler. Es brauchte einen halben Abend zu erklären, dass der Barockpinto kein Friese ist, aber aus diesem herausgezüchtet wurde. Dass er die Statur des Friesen und die Farbe eines Pintos vereint. Hui, ich sage Euch, nach einigen Wodkas ist das schwer zu erklären. Ich hatte auch noch wieder mal mein "Wasserglas". Pat hatte es mir als Andenken geschenkt, aber Tom hatte irgendwo noch eines gefunden, so dass ich wieder die großen Gläser hatte. War aber witzig. Gegen ein Uhr verabschiedeten sich Gill und Jody zur Nachtruhe. Sie schliefen im unteren Gästezimmer, dass ja nun nach Waldemar´s Abreise wieder frei war. Ich folgte auch bald dem Ruf der Bettes. Morgen hatte ich schließlich um neun die erste Stunde. Pat und Tom waren noch eine Weile auf. 

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