Sonntag, 23. September 2012

Samstag, der 8. September 2012, fing relativ früh an. Ich hatte um 9.30 Ur die erste Stunde. Ging gegen neun Uhr runter in den Stall, wo mir schon Emily entgegen gelaufen kam, um zu fragen ob sie Omar reiten dürfte. Ihre Mutter hatte Omar schon auf der Stallgasse angebunden. Also was sollte ich da nun sagen. Eigentlich fand ich es nicht so gut, dass sie es einfach selber gemacht hatten, da sie nicht wussten, ob Omar überhaupt einsatzfertig war. Aber Emily und ihre Mutter sind wirklich ganz süß. Also konnte sie natürlich Omar reiten. Ich bereitete einiges in der Halle vor, um für ein wenig Abwechslung zu sorgen. Legte Stangen für eine Schlangenlinie mit drei Bögen zurecht, sowie etliche Pylonen, um heute meine Schülern die Schlangenlinie mit vier Bögen nahe zu bringen. Ja, das war nicht so einfach. Einige Reitschüler sind ziemlich lernresistent. Es waren heute insgesamt acht Reitstunden, die ausgesprochen anstrengend waren. Es schien, dass heute gar nichts klappte. Ich hatte das Gefühl, dass die Reiter alles vergessen hatten, was ich ihnen in den letzten Stunden erklärt hatte und dass sie heute überhaupt nicht versuchten irgendwie meinen Anweisungen folge zu leisten. Ich war echt etwas frustriert. Pat und Tom schliefen heute aus und ließen den Tag gemütlich angehen. Später, als Pat in den Stall kam und fragte wie es lief, klagte ich ihr mein Leid mit den Schülern heute. Sie brachte mir Nervennahrung… Schoki! Das hilft immer. Ich war wirklich froh, als der Unterricht heute vorbei war. So was von frustrierend. Eigentlich wollte ich dann heute mit den Mädels ausgehen, aber jetzt war ich mir gar nicht mehr so sicher. Mal gucken, dachte ich mir. Pat fuhr abends noch schnell einkaufen, da sie nichts für Abendessen im Haus hatte. Sie kaufte Zutaten für Burger ein. Tom und ich schauten inzwischen das Springen in Spruce Meadows, eines der bekanntesten Springveranstaltungen der Welt. Wir fachsimpelten und es war ein Riesenspaß. Tom wollte immer mit mir wetten, ob einer eine Nullrunde hinlegt. Ich hätte heute Abend 60 $ sicher gehabt! Aber ich war zu feige. Ich sagte, wenn ich jetzt einsteigen würde mit Wetten, dann würde es garantiert eine Nullrunde geben. Aber ich hätte wirklich oft gewonnen. Gab auch einige kleinere Unfälle. Dieser Hindernisparcours ist verdammt schwer und verdammt lang. Wir sprachen nicht nur über die Qualität der Sprünge und der Reiter, wir sprachen auch darüber, welche die beste Pferderasse der Welt ist. Ist ja ganz klar, der Hannoveraner! Tom hält das Holländische Warmblut für die beste. So ging es hin und her. Er versuchte es immer wieder, aber ich ließ mich nicht überzeugen. Hannoveraner sind die besten Pferde der Welt. Als Pat zurück kam, stellte sie uns als Starter erstmal Gemüsesticks mit Dip hin, damit wir nicht verhungerten… Was wohl so schnell nicht passieren würde. Später sollte es selbst gemachte Burger geben.

Lecker Abendessen!
Neben Springen gucken, diskutieren und essen kopierte ich noch meine kompletten verbliebenen Bilder auf meinen neuen Stick. Kevin, der Computermensch, hatte heute angerufen und mitgeteilt, dass er leider keine Daten retten konnte. Er konnte zwar etliche Files auf dem Stick finden, aber sie waren alle leer… Das war hart. Ich hoffte nun, dass ich alle Bilder von meinen Freunden nochmals zugeschickt bekommen würde. Ich hoffte und hoffe. Ich hätte heute eigentlich den alten Stick und die neu erworbene externe Festplatte abholen sollen, aber nach der Nachricht hatte es ja nun keine Eile mehr. Ich würde die Sachen Montag holen. Zurück zum Springderby. Es war richtig spannend. Und wer hat gewonnen?! Naaa?! Wer wohl, Germany!!! Das wusste ich, sie ritten echt gut. Darauf stießen wir erstmal mit einem Wodka an… und noch einem… und noch einem… Naja, dann war es auch entschieden, dass ich heute kein Auto mehr fahren würde. Half später noch mit die Pferde raus zu bringen. Das war jedenfalls noch möglich. Aber Auto fahren wäre keine gute Idee mehr gewesen. Hatte Lisa heute am Telefon gesagt, dass ich evtl. noch nachkommen würde ins Pub. Ich würde sie dann anrufen. Den Anruf sparte ich. Ich hab keine Ahnung, wann ich ins Bett gegangen bin. Wir quatschten noch eine ganze Weile über alles mögliche. Kim war auch noch im Stall, so dass wir dort auch noch eine Weile rum hingen. Morgen würde ich eh erst mittags meine erste Unterrichtsstunde haben, so dass ich ausschlafen konnte. 

Ich schlief tatsächlich heute, am Sonntag, den 9. September 2012, ziemlich lange. Wollte ich eigentlich gar nicht. Die Sonne schien zum Fenster rein und ich hörte Tom und Pat schon rumoren, war aber irgendwie in so einem Halbschlaf. Um zehn Uhr sah ich auf den Wecker und sprang aus den Federn. Um elf war ja Brunch. Ich hüpfte schnell unter die Dusche und war gerade am Anziehen, als Pat an die Tür klopfte und sagte, ich könnte noch eine halbe Stunde schlafen, da Tom einen Notfall hatte und uns danach hier einsammeln würde. Ok, alle Hektik unnötig gewesen. Besser so, als anders herum. Tom war aber so schnell zurück, dass wir pünktlich um elf Uhr an unserem Tisch im Explorer Hotel Platz nehmen konnten. 

War heute gar nicht sooo voll...
Wir warteten gar nicht auf den Kaffee, wir gingen gleich alle drei los, um uns einen Starter zu besorgen. Ich hatte wieder einen Miniteller gewählt. Tom hatte als Starter gleich das Mittagessen gewählt und Pat hatte offensichtlich von allem etwas auf dem Teller.  Als ich Fotos machte, meinte sie, dass ich von ihrem Teller bloss kein Foto machen sollte, da er so voll aussieht. 

 

Was soll man denn da denken. Hihi! Ich machte es trotzdem. Es folgten wieder etliche Köstlichkeiten, aber ich bemühte mich trotzdem mich zurück zu halten. Um Euch ein bissel den Mund wässrig zu machen, folgen mal wieder ein paar Bilder der feinsten Sachen.

 

 

Wenn man so voll gefressen ist, kann man nicht mehr viel machen danach, finde ich. Und ich hatte um ein Uhr Unterricht zu geben. Und noch die folgenden drei Stunden... Ja, da war nicht an ein Mittagsschläfchen zu denken, was ich nach einer ordentlichen Völlerei am liebsten tue.  


Pat und ich teilten uns also heute vernünftigerweise eine Waffel. Die sind so lecker, sind aber auch einfach zu riesig. Jedenfalls, wenn man auch noch was anderes probieren möchte. Pappsatt machten wir uns viertel nach zwölf auf den Rückweg. Zog mich also gleich um, als wir zurück waren und ging in den Stall. In drei von den vier Reitstunden hatte ich Reitschüler, die ich noch nicht kannte. Wow! Es waren zum größten Teil wieder Beginner. 

Pat hilft immer mit den Kleinen - Gott sei Dank
Nichts dagegen einzuwenden, aber man kann halt nicht wirklich viel mit ihnen machen. In der dritten Stunde hatte ich wieder Kim, was eine Wohltat war. Sie saugt alles auf, wie ein Schwamm. Da macht das Unterrichten Spaß. Ich zeigte ihr einige Sachen zum Aufwärmen vom Boden aus. Seitengänge, etc. Das machte wirklich Laune. Die Stunde war viel zu schnell um. Aber wir würden unsere nächste gemeinsame und vielleicht letzte Stunde am Mittwoch haben… Zwischenzeitlich tauchte auch noch Gill auf. Da Tom aber gerade zu seinem sonntäglichen Ausritt aufbrach, wollte er später wiederkommen. In der letzten Stunde kam dann ein Mädchen mit ihren Eltern, die ich ebenfalls noch nicht kannte. Und ich hatte keinerlei Info, so dass ich zunächst etwas hilflos war, da ich überhaupt nicht wusste, was Pat mit dem Mädel, Anna, geplant hatte. Lief zum Haus, um sie zu fragen, aber leider hielt sie gerade einen Nap. Tja, was tun, fragte ich mich. Ich ging zu Kim und fragte sie um Rat. Sie arbeitet für Tom in der Vet Clinic und hilft hier im Stall. Sie sagte, ich solle einfach eine normale Unterrichtsstunde mit Anna machen und gucken, was sie so kann. Ok, das war eine Ansage. Danke, Kim! Die Eltern von Anna waren übrigens super nett. Und Anna war auch toll. Sie war zwar obervorsichtig und hatte vor allem erstmal Angst, aber wir kriegten das echt gut hin. Erstmal das Pony fertig machen, in die Halle führen, usw. Emma und Paton waren heute im Stall, um ein paar Ponys zu striegeln und zu helfen, wo es nötig war. Die beiden reiten auch bei mir im Unterricht. Das war wirklich Glück für mich, dass sie da waren. So konnte Emma Anna zeigen wie man aufsteigt und wie man absteigt und später wie man absattelt, etc. Das war eine tolle Übung für Emma, die selber erst vor zwei Wochen angefangen hat mit Reitunterricht. Außerdem lernen die Kids so ganz gut, Verantwortung zu übernehmen. Denke ich jedenfalls. Für mich waren die Beiden eine große Hilfe heute. Auch wenn noch nicht alles richtig war, was sie machten, aber dafür war ich ja da. Anna war so begeistert vom Reiten, dass sie gleich ihre Eltern fragte, wann die nächsten Reitstunden wären! Ja, die Reitstunden, nicht nur eine Reitstunde. Inzwischen war Pat auch wieder im Stall und ich sagte den Eltern, dass sie das am besten mit ihr besprechen sollten. Ich würde ja nun nur noch eine Woche hier sein und ich dachte es wäre besser, wenn Pat dann gleich überlegt, wie sie das weiter handhaben wollte, wenn ich weg war. Nachdem alle versorgt und alles weg geräumt war, gingen wir ins Haus, wo Tom und Gill saßen. Gill hatte ein Geschenk für mich… Für mich!? Ja, er wusste, dass ich Countrymusik mag. Insbesondere Johnny Cash. 

Mein Abschiedsgeschenk!
Er schenkte mir eine Metallbox Edition von Johnny Cash plus Booklet und DVD. Er selbst hatte diese Box schon seit über zehn Jahre. Und jetzt schenkte er sie mir… Ich war wirklich gerührt und umarmte ihn ganz feste. Total süß. Ich freute mich wie ein Schneekönig. Leider wollte Gill nicht zum Abendessen bleiben, da er selber Besuch zuhause hatte und mit ihnen essen sollte. Da er aber doch schon den ein oder anderen Wodka hatte… wir alle, da wir heute auf die neu aufgestellte Statue von Hickstead in Spruce Meadows anstießen. Heute war das CN Springen im TV. Es war wieder echt spektakulär und heute kam es im Springen zu diversen unschönen Unfällen. Dieses Springderby ist echt der Hammer. Leider gewann heute Belgien. Also darauf stieß ich nicht mit an. Da Gill´s Taxi aber noch nicht da und das Essen nun fertig war, aß er einen kleinen Starter mit. Es gab Spaghetti Bolognese und Salat. Danach genehmigten Pat und ich uns ein kleines Stückchen Red Velvet Cake. Und Kaffee. Ich bin hier echt zum Superkaffeetrinker avanciert. Unglaublich. Tom hatte einen unglaublich anstrengenden Tag hinter sich und verschwand relativ früh ins Bett. Pat und ich schnackten noch eine Weile und dann verabschiedeten wir uns auch in unsere Betten. Morgen wollte Pat endlich die Pferdedecken in die Reinigung bringen und ich wollte mir eine Schlafsack kaufen und einige andere Dinge erledigen. Das hieß, nicht allzu spät aufstehen. 

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