Samstag, 4. Mai 2013

12. April 2013: Nach meinem üblichen Frühstück in Form von Cornflakes zog ich meine Arbeitsklamotten an und ging runter in den Stall, wo ich auf Paul warten wollte. Pat hatte mich gebeten, dass ich Abbey beim Rausbringen der Pferde helfen sollte bis Paul kam. Vor allem sollte ich die Babys rausbringen, die doch immer wieder eine Herausforderung waren. Da die beiden aber noch ihr Frühstücksmash frassen meinte Abbey, ich könnte mir ja schon mal ein paar andere Pferde schnappen. Es wäre jetzt keine besondere Reihenfolge notwendig, aber ich könnte ja Sammy raus bringen, der wäre schon fertig mit Fressen. Jaaaa, das war doch eine Herausforderung am Morgen. Ich hatte gehört, dass er auch nicht durch die kleine Tür nach draußen gehen wollte… Das Reinbringen hatte ich ja schon mal gelöst. Jetzt wurde es interessant, würde er mit mir raus gehen?! Er tat es nicht! Aber ich ließ das nicht durchgehen, denn es gab keinen Grund nicht durch diese Türe zu gehen. So machte ich es ihm hier drin ziemlich ungemütlich. Nach ein paar Minuten fragte Abbey, ob sie das Tor öffnen sollte, da sie das sonst auch so machten. Ich sagte, dass er auf gar keinen Fall mit dem Spiel bei mir durch käme. Sie könnte das andere Tor für die anderen Pferde benutzen, ich würde hier noch eine Weile brauchen. Ging letztendlich aber relativ schnell. Nach zehn Minuten ging er brav mit mir durch die Türe. Es war wieder so was von herrlich draußen. Die Sonne schien und es war windstill und mild, um die -5°C. Das warme Wetter hinterliess deutliche Spuren. Der Schnee schmolz und das ganze Wasser floss in den Stall! Wir hatten inzwischen schon eine riesige Überschwemmung Auf der Stallgasse. Und es würde noch mehr werden. Wir versuchten das Wasser mit Späne zu stoppen, damit es nicht in die Boxen floss. Mit mäßigem Erfolg. Denn die Sonne schien und es würde noch sehr viel mehr Wasser geben. Konnten aber im Moment nichts weiter machen. Als ich von Sammy´s Paddock zurück kam, war Paul gerade auf den Hof gefahren. Ich meinte, dass ich noch schnell die Babys raus bringen würde und dann für ihn da wäre. Er fragte, ob wir dann mit dem Brennen beginnen wollten, da das Wetter ideal war. Ja, warum nicht. Pat war auch kurze Zeit später da und wir fragten, ob das für sie ok wäre und ob wir den Dieselvorrat dafür benutzen dürften. Packten also die Kanister in den Truck und fuhren zur Rückseite des Stalls. Wir schnappten uns ein paar Schaufeln und legten die noch vom Schnee bedeckten Haufen frei. Eins kann ich sagen, es war eine nicht sonderlich effiziente Arbeit, das Brennen. Das Zeug war so nass und schwer, dass es nur mit etlichen Litern Diesel brannte. 


Mehr Qualm als alles andere...
Wir fütterten das Feuer zwar auch noch mit ein bisschen altem Heu, aber das brannte auch nicht so toll. Während wir auf das Feuer starrten, gab mir Paul einen Mocca, den er mitgebracht hatte. Abbey sah das und fragte, ob er denn auch für sie und Pat einen mit gebracht hätte. Oh, oh, ich meinte, dass er noch nicht so vertraut wäre, wer wann wo arbeiten würde, aber dass er ja noch ein paar Tage Zeit zum Lernen hätte. Kleiner Joke am Morgen. So verbrachten wir eigentlich dann den ganzen Vormittag, Feuer füttern, auf der Heckklappe des Blazers sitzen und die Pferde beobachten, die Sonne geniessen… Zwischendurch Abbey bei ein paar kleineren Aufgaben helfen… War ziemlich entspannt, wenn auch nicht wirklich sehr effektiv, wie schon erwähnt. Gut, dass Sprit hier nicht so teuer ist, sag ich nur. Wir mussten schon bald los fahren und die Kanister neu füllen. Das passte Pat ganz gut, denn dann konnten wir auch gleich ihren Truck voll tanken. Fuhren zur Tankstelle noch einen kleinen Umweg, da Paul noch bei einer Werkstatt vorbei schauen musste, wo er seinen Truck in Reparatur hatte. War eine schöne Spazierfahrt im schönsten Sonnenschein. Auf dem Rückweg besorgten wir nun für Pat und Abbey einen Mocca und eine heiße Schokolade. Paul fragte mich, ob ich Mc oder Tim Horton´s bevorzugen würde. Was für eine Frage! Letztendlich landeten wir aber doch bei Tim Horton´s, da die Kaffeemaschine bei Mc ausser Funktion war. Tja, so viel zu meinen Entscheidungen. Die beiden waren aber happy, dass sie ein schön heißes Getränk bekamen. Nicht wie letztes Mal, als ich Pat einen fast kalten und halb leeren Mocca gebracht hatte… Wir machten uns also wieder mit frisch gefüllten Dieselkanistern ans Werk. 


Eisblume?
Als wir den zweiten Haufen anzündeten kam Paul die Idee, ob wir nicht noch den restlichen Müll zur Deponie fahren könnten, während das Feuer so vor sich hin prasselte. Ich fand das war eine gute Idee und ging zu Tom, um zu fragen was er davon halten würde. Konnte Pat gerade nicht ausfindig machen. Aber er war einverstanden und so startete ich den Truck und fuhr um das Stallgebäude, damit wir die Müllsäcke laden konnten. Auf der Fahrt zur Müllhalde fragte ich Paul, ob er nicht hungrig wäre, aber er meinte, dass er ok wäre. Ich selber war auch nicht wirklich hungrig, aber könnte schon mal was essen. Ich fragte dann auf der Rückfahrt noch mal und wir entschieden, dass wir eben einen Sub holen würden. Das war doch eine gute Idee. Tom und Pat waren schon weg zu einer Beerdigung, als wir am Haus ankamen. Nun waren wir beide doch hungrig und froh, dass wir was besorgt hatten. Nach dem Lunch ging es wieder zum Feuer, das gut runter gebrannt war. Wir machten für heute Feierabend und Paul wollte dann am Montag wieder kommen, damit wir die Trails noch fertig kriegen konnten. Ich holte, nachdem Paul abgefahren war, Czar und Baya rein, da ich mit ihnen arbeiten wollte. Hoffte, dass es heute möglich sein würde. Longierte als erstes Czar, der gar nicht so schlecht war. Immer noch nicht wirklich biegsam, aber es war ok. Dann sattelte ich Baya und machte mich auf den Weg in die Halle. Als ich auch mit ihr fertig war ging ich noch auf einen kleinen Ausritt mit ihr. Es war einfach zu schön, um nur in der Halle zu bleiben. Außerdem mussten die Pferde ja langsam ans Ausreiten gewöhnt werden. Nicht allzu lange und der Schnee würde geschmolzen sein. Dann überlegte ich, was ich noch machen könnte. Springen würde erst um halb acht sein, ich war völlig alleine im Stall… Ok, dann das nächste Pferd. Holte mir Norman rein. Als ich gerade mitten in der Arbeit war, kamen schon Emma und Julia. Emma würde später Springunterricht haben und Julia wollte filmen und Bilder machen. Da Norman immer noch ziemlich schlapp war von der Impfung und er später noch springen sollte, machte ich nicht zu viel mit ihm. Ich ging stattdessen noch auf einen kleinen Trailride mit ihm, was wieder so was von herrlich war. Ging aber eine andere Route als mit Baya. Ich genoss wieder die Sonne und die milden Temperaturen. Zurück am Stall kamen die beiden Mädels schon angestürmt. Emma fragte, ob sie Norman für mich versorgen dürfte. Was für ein Service! Natürlich durfte sie. Es ging das Telefon, Pat war dran. Sie sagte, dass sie noch immer auf der Beerdigung wären und der Springunterricht ausfallen würde. Abbey und Kim würden um acht Uhr kommen und die Pferde rein holen und füttern. Ok, aber Emma war schon hier. Pat hatte die Idee, dass ich ja mit Emma eine Springstunde machen könnte. Ja, das war doch was. Emma war happy. Und Norman war ja schon warm, was sich nun wirklich super traf. Sie machte ihn also gleich wieder fertig und Julia half ihr ein paar Sprünge aufzubauen, während ich erstmal was trinken gehen musste. War eine gute Unterrichtseinheit, wenn auch Norman sich halbwegs über die Sprünge tragen liess. War also gut, dass wir nur eine halbe Stunde zur Verfügung hatten. Emma fragte, ob ich nicht mit ihr auf eine kleine Runde ums Gelände mit nach draußen gehen könnte, da sie noch nie wirklich mit Norman ausgeritten war. Julia besorgte schnell eine Abschwitzdecke und dann gingen wir allesamt auf eine kleine Abkühlrunde ums Stallgebäude. Während Emma dann Norman versorgte, holte ich mir Mack rein. Julia hatte gemeint, dass ich ihn reiten sollte. Ich war erst nicht sicher gewesen, aber hatte noch genug Energie. Er hatte keinen schmerzenden Rücken mehr, als ich ihn testete. Das war schon mal viel versprechend. 



Die letzten zwei Wochen war er einfach nur grausam zu reiten gewesen. Er war ziemlich energiegeladen und ich hatte ungefähr eine Tonne auf dem Zügel, was mir überhaupt nicht passte. Aber ich konnte gerade nicht viel ändern. 



Wir arbeiteten trotzdem ganz gut und Julia war einfach nur beeindruckt, was Mack alles konnte. Ich sagte, dass sie das dann in ihrer nächsten Reitstunde ebenfalls machen konnte, da sie ja jetzt wusste, dass Mack einiges auf dem Kasten hatte. Nun hätte ich eigentlich noch Mickey longieren wollen, aber es kam zu viel Unruhe in den Stall. Abbey und ihr Freund Tom waren mit einem befreundeten Pärchen, für das Abbey später Babysitten sollte, wie ich herausfand, eingetroffen. Kim rief kurz später an und meinte, dass sie auf dem Weg wäre. Es war schon zwanzig nach acht. So entschied ich, dass wir schon mal die Pferde ohne Futter reinholen würden. Dann würde es später schneller gehen. Als Kim eintraf, musste Abbey aber leider los, so dass sie nicht beim Füttern helfen konnte. Es waren ja noch Emma und Julia da und Kim hatte einen Kollegen, Marc, mitgebracht. Er hatte letztes Wochenende das erste Mal auf dem Pferd gesessen und war total verrückt nach Pferden und wollte immer mitkommen zum Helfen. Eigentlich ja süß. Ich meinte zu Kim, dass er doch gut lernen könnte und dann eine willkommene Hilfe im Stall wäre. Da Kim genug helfende Hände hatte und ich inzwischen zu faul war, um noch Mickey zu longieren, ging ich ins Haus. Tom und Pat waren zwischenzeitlich auch nach Hause gekommen und hatten noch kurz unten im Stall mit Kim geschnackt und die Überschwemmung in Augenschein genommen. Es wurden noch weitere Späne gestreut und Heu ausgelegt, was gut half. Beide waren ziemlich kaputt, so dass sie schon gleich ins Bett gingen. Ich wärmte mir noch ein paar Spaghetti auf und ging anschließend auch ins Bett. War jetzt doch müde. 

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